Extremes Offtopic - ist das gewollt?

  • Hey -


    ich bin ja noch recht neu hier, lese so mit, schreibe was...und stelle fest, dass mich dieses Forum recht oft überfordert, obwohl ich eigentlich meine, recht forenerfahren zu sein.


    Der Grund ist das enorme Offtopic, das in den Threads herrscht.


    Ein TE eröffnet einen Thread mit einer Frage, einer Problematik etc. Die ersten zwei, drei Beiträge befassen sich mit dem Thema, dann kommt schon der erste Witz oder es wird im Antwortbeitrag noch etwas anderes angeschnitten und weiter ausgeführt, oder aber es wird am Thema vorbei geantwortet, worauf dann andere einsteigen und sich plötzlich völlig andere Themenstränge ergeben.


    Mir ist das hier öfter aufgefallen, weil ich natürlich nur mehr Zeit hier verbringen kann, wenn ich krank bin oder mal ein "leeres Wochenende" ist. Wenn ich dann neue Threads anschaue, die erst einen Tag alt sind und zwei, drei Seiten haben, ist schon auf der letzten Seite oft nichts mehr vom eigentlichen Anliegen zu hören, sondern man diskutiert über völlig andere Dinge.

    Für mich als Neuling ist das dann schwierig: Antworte ich jetzt auf das eigentliche Anliegen, was ja Ziel des Threads sein soll und bombe damit zwischen die, die sich jetzt gerade über Anderes unterhalten? Ist ja dann eigentlich auch unhöflich... Oder steige ich da ein und ignoiere das Themengeschehen vom Anfang? Für den TE eher ebenfalls unhöflich... Oder schweige ich, weil ich mich weder das eine noch das andere traue?


    Ich finde dieses Offtopic enorm verwirrend und frage mich, ob das etwas ist, das die Forengemeinschaft insgesamt denn so will? Denn wenn ja, werde ich mich damit irgendwie arrangieren. Wenn aber nein, fände ich es schön, wenn der Hauptstrang eines Threads irgendwie doch gewahrt bliebe, einfach auch aus Respekt dem Menschen gegenüber, der eine Frage stellt und sicher auch Antworten bzw ein Gespräch über SEIN Thema erwünscht, nicht über die, die dann aufkommen.


    Wie wird das hier gehandhabt und gewünscht?


    Ich frage das bewusst öffentlich - nicht als Kritik, wirklich nur als Frage -, weil es mich schon interessiert, wie die User*innen und vielleicht auch die Moderation dieses Forums das sehen.


    Ich merke, dass es mich enorm einschränkt, anstrengt und verwirrt, oft höre ich dann mit dem Lesen auf, weil ich sonst gar nicht mehr weiß, was ich überhaupt antworten soll.

    Dass es oft nebenher persönlich wird bei Diskussionen, ist mir nicht fremd, das ist irgendwie auf allen Online-Plattformen so, warum sollte es bei Lehrkräften anders sein. Damit kann ich umgehen, wenngleich ich natürlich nichts dagegen hätte, wenn das gegenseitige Haareraufen in sachlichen Diskussionen nicht nötig wäre. Aber der fehlende rote Faden macht es wirklich oft schwierig, dann sinnentsprechend und gut zu antworten, ohne jemanden zu ignorieren.


    Wie ist das bei euch? Was ist die "eigentliche Regel" hier? Wird ja forenindividuell gehandhabt, daher meine Frage.

  • ...fände ich es schön, wenn der Hauptstrang eines Threads irgendwie doch gewahrt bliebe, einfach auch aus Respekt dem Menschen gegenüber, der eine Frage stellt und sicher auch Antworten bzw ein Gespräch über SEIN Thema erwünscht, nicht über die, die dann aufkommen.

    Ich bin der gleichen Meinung!

  • Ich habe es schonmal geschrieben: Das hier ist ein Lehrerforum.

    Es war aber schon immer ein Lehrerforum.

    Die beschriebene Problematik hat sich allerdings in den letzen 1-2 Jahren deutlich verschärft und hat für mich damit zu tun, dass in diesem Forum so gut wie keine Moderation mehr stattfindet. Das war früher mal deutlich anders, bei sachbezogenen Threads mit ernst gemeinten Themen wurden Unsachlichkeiten dann auch mal gelöscht.

  • Es war aber schon immer ein Lehrerforum.

    Die beschriebene Problematik hat sich allerdings in den letzen 1-2 Jahren deutlich verschärft...

    Du bist deutlich länger hier als ich. Ich kann seit 2018 keinen großen Unterschied erkennen, außer, dass (wie auch im sonstigen Diskurs) abweichende Meinungen weniger akzeptiert werden als "damals". Aber das ist ein anderes Thema.

  • BTW: Lasst ihr euch nochmal impfen?
    Und schon wäre der Thread wieder "gesprengt, falls jemand darauf einsteigt ... ;)

    Das Problem der Threads im Forum besteht auch darin, dass man durch die "Alarmglocke", die neue Reaktionen anzeigt, immer ans Ende des Threads geschubst wird - und den Titel erst sieht, wenn man ganz nach oben scrollt. Falls in der neuen Reaktion etwas Provozierendes steht - das gestehe ich selbstkritisch ein - gehe nicht nur ich darauf ein ... und der Ursprungsthread entwickelt sich in eine neue Richtung.

    Das Diskutieren von Tatsachen ist eine "wunder"bare Sache.

  • Deine Beobachtung, treasure, kann ich gut nachvollziehen. Manchmal stört mich das auch sehr und ich würde mich über mehr Themenbezogenheit freuen. Besonders nerven mich da ein paar User, die ihre persönlichen "pet peeves" in gefühlt jeden Thread tragen, egal um welches Thema es geht... und andere, die dann wieder in der üblichen Form darauf anspringen. Hier würde mir ein Thread für das Thema einfach reichen.


    In anderen Fällen trage ich aber auch selbst zum Offtopic bei, das will ich nicht leugnen. Oft halte ich mich damit aber auch gerade rechtzeitig noch zurück.


    Ab und zu finde ich es aber auch völlig in Ordnung, wenn es abdriftet, und zwar bei offensichtlichen Troll-Threads oder wenn sich der Threadersteller aus anderen Gründen einfach gar nicht mehr meldet, oder wenn der Ausgangsbeitrag gelöscht wird. Dann nämlich ist der Thread ja offenbar selbst dem Ersteller nicht wichtig genug oder von Anfang an nicht ernst gemeint. In diesen Fällen finde ich es total OK, wenn wir ein wenig Spaß haben und das Chaos eskalieren, anstatt auf Provokationen oder plumpe Werbeversuche einzugehen.

  • Natürlich, wenn ein Troll-Thread ins Lustige abdriftet, muss ich selbst grinsen und finde das witzig.


    Aber es gibt einfach sehr viele Threads, die das eigentlich nicht verdient hätten, meiner Auffassung nach. Daher wollte ich das mal erfragen, denn ich kann ja schlecht in ein neues Forum kommen und sagen "ey, wie geht's HIER denn ab???" - und diese innere Einstellung hatte ich auch gar nicht. Mir ist es nur wichtig den Usus zu erfragen und ob der wirklich so sein soll.


    Wie ich jetzt hier lese, wohl nicht so ganz.


    Es wird dann hier auch geschrieben, dass früher mehr moderiert wurde.

    Die Frage ist allerdings: warum ist das nötig, wenn wir uns am Riemen reißen?


    Ich kenne es aus anderen Foren etwas anders, da wird wirklich schneller reingehustet oder auch mal was verschoben, das OT dazwischen hängt, denn oft sind diese Sachen ja durchaus interessant. UND alle versuchen, sich da etwas zusammenzureißen, so dass alle versuchen, das miteinander hinzukriegen.

    Wäre ja für hier durchaus auch ne Sache. :)


    Das mit der Glocke verstehe ich - da verliert man schneller den Überblick.

    Finde es auch total goldig, dass manche hier ganz selbstreflektiert mal kurz das Kinn senken. ;)


    Aber ist ja nicht nötig, das war echt keine User-Bewertung von mir, sondern nur ein Meinungsbild über die Threaddisziplin. Vielleicht kriegt man die ja im Miteinander wieder etwas schöner hin?

  • Es sind leider in letzter Zeit häufig Fälle von Usern aufgetreten,

    • Die nach der ersten Frage nie wieder online waren
    • Die beratungsresistent sind
    • Die unfreundlich werden, wenn die Antworten nicht wie gewünscht oder gehofft ausfallen

    Diese Threads verkümmern im Geplauder oder wenden sich anderen Themen zu.

    Ist manchmal anstrengend, vor allem, wenn die Themen, die diskutiert werden sehr ähnlich sind. Ich komme da auch oft nicht mit.

  • Bei diesen Threads verstehe ich das auch.


    Leider beschränkt sich das OT nicht auf diese Threads. Es ist überall. Es gibt in jedem Thread immer wieder Ausreißer.


    Beispiel: eine geschätzte Userin stellt eine Frage. Diese Frage wird teilweise beantwortet, dann schweift das Thema ab, die Userin mahnt freundlich, dass das nichts mit ihrer Frage zu tun hat, geht dann aber selbst auf das OT ein, weil es sie etwas wütend macht, sie drüber nachdenkt und ihre Meinung dazu sagt und schwubbs ist der Thread woanders, hat null mehr mit dem Thema zu tun - und wenn man dann noch auf die Ausgangsfrage antworten will, aber vielleicht nicht alles wiederholen möchte, das in anderen Beiträgen schon steht...dann wirds schwierig und zeitintensiv.


    Ich bin mir auch sicher, dass man das alles entschuldigen kann - und wenn das hier so gewollt ist, muss ich halt schauen, wie ich mich damit arrangieren kann oder ob ich dann in Threads einfach nicht mehr schreibe, die so ausarten.

    Auf der anderen Seite kann man ja auch einfach etwas mehr drauf achten und wenn man merkt, dass ein anderes, interessantes Thema sich Bahn brechen will, dann nimmt man einfach den Beitrag, den man nun in eine andere Richtung weiter zitieren möchte und macht ein neues Thema mit dem zugehörigen Titel auf, oder? Wäre doch eigentlich leicht? :)

  • Ich bin da so ein bisschen hin und hergerissen.

    Ja, wenn man einen Thread nur als fokussierten Infoaustausch sieht, dann ist das Offtopic sehr störend.

    Wenn man das richtig streng wegmoderiert, fossiliert das Forum allerdings auch, weil die meisten Themen ja bereits behandelt wurden.


    Ich finde es wichtig, dass der Threadersteller die gewünschten Infos bekommt, sehe aber die Threads nach dem 4. oder 5. Beitrag eher als eine Art Gespräch an, wo dann das Abdriften in Nebenaspekte für mich ok ist.


    Was mich allerdings auch nervt, sind die Privatfehden und die Verbissenheit, die sich seit Corona auch hier etwas eingeschlichen hat und wo das Forum das gesamtgesellschaftliche Problem spiegelt.


    Die Troll-Threads sind noch einmal eine Kategorie für sich.

    Das Troll-O-Meter löst man nur schwer unabsichtlich aus und kann dann auch eigentlich keine ernsthaften Antworten erwarten. ;)

  • kodi Ah, mal eine andere Meinung dazu.


    Du würdest also kein Problem damit haben, einen Thread zum ersten Mal zu lesen, das Thema an sich ansprechend zu finden, darauf antworten zu wollen und dann zu sehen, dass du mit deiner Antwort aber voll in ein völlig anderes Thema/ein anderes Gespräch, das gerade läuft, hineinplatzt?

    (Nur zur Klärung meines "Tons": ich frage das ruhig und respektvoll, weil ich es wirklich wissen will.)


    Würdest du dann nicht antworten/doch themenbezogen antworten, ist ja egal, dass das Thema schon ein anderes ist/dich am neuen Thema beteiligen?

  • Ich bin nicht kodi, aber wenn ich in einem Thread, in dem gerade eine Nebendebatte sich Bahn gebrochen hat etwas Hilfreiches zur Ausgangsfrage oder sich daraus ergebenden Folgefragen beitragen kann (weil es beispielsweise um das Thema Behinderung geht), mache ich das einfach. Das nimmt ja auch niemand krumm. Wer sich befehden möchte macht das schließlich genauso weiter, wie diejenigen, die gerade z.B. zum zillionsten Mal über alles was Böse an Religionen ist debattieren möchten oder diejenigen, die Gendern für den Untergang des Abendlandes halten.

    Ich überlese viele Nebendebatten einfach, wenn das Ausgangsthema mich eigentlich interessiert, genauso wie ich meist die Privatfehdenbeiträge einfach übergehe. Wenn jemand gezielt meinen Senf wünscht zum Thema werde ich schon verlinkt werden und wenn sich eine interessante Nebendebatte ergeben sollte, dann merke ich das früh anhand von Zitaten und kann dann den Nebenstrang nachlesen, den ich davor ausgeklammert hatte.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Naja, wenn das Thema inzwischen nur noch ein anderes ist, dann ist der Thread meist älter und dann braucht man auch nicht mehr wirklich zur Ursprungsfrage zu antworten, weil sich das meist entweder erledigt hat oder aber beantwortet wurde.


    Ich finde, ein Gespräch würdest du ja auch nicht abwürgen, bloß weil man nicht mehr bei der Ursprungsfrage ist (was meist gut ist) und so sollte es meiner Meinung nach in einem Forum auch sein, es entwickeln sich andere Themen und manchmal werden die dann ausgegliedert und manchmal nicht, aber abwürgen sollte man die nicht.

  • Danke auch für eure Rückmeldung!


    Abwürgen würde ich auch nichts, das wäre auch nicht mein Recht. Aber selbst zu sagen 'da will ich jetzt in eine OTrichtung, ich zieh das mal neu auf, könnte ja interessant werden', könnte ich mir vorstellen.


    Ich habe halt schlicht quasi eine Dauerverwirrung, merke aber, dass ihr das Überlesen wohl hinbekommt, ohne die Orientierung zu verlieren. Ich stolpere meist ins OT hinein und denke: "äh... Und jetzt?", daher war es mir wichtig, da mal was zu lesen.


    Ich persönlich empfinde es als schwierig und unübersichtlich, gerade auch, weil es ja User*innen gibt, die gezielt nach schon existenten Fragestellungen suchen, da Neuposten ja oft angemahnt wird. Da wäre ein klarer Threadverlauf meines Erachtens zielführender.


    Es scheint hier aber durchaus Befürworter und Befürworterinnen beider Seiten zu geben, also werde ich wohl damit klarkommen und mutiger beim "Zwischenbomben" sein müssen. ;)

  • Ich bin das irgendwie von der Schule gewöhnt, ihr etwa nicht? Ich war 4 Jahre lang im Konventsvorstand und leite auch in der eigenen Fachschaft Sitzungen, da kennt man doch irgendwann die Leute und weiss, wer gerne plaudert und weiss auch, wie viel man plaudern lassen muss weil sonst alle unzufrieden werden und wann man abwürgen muss, weil sonst auch alle unzufrieden werden. Ich plaudere ja selbst auch gerne. Wobei ich "in echt" und vor allem, wenn es ernsthaft um irgendwas geht, ziemlich speditiv im Diskutieren bin, wie man hier so schön sagt. Plus/Minus versuche ich das hier schon auch, dass ich schaue, ob alle relevanten Fragen beantwortet sind, bevor ich mich in irgendein OT einmische.

  • Ich bin das irgendwie von der Schule gewöhnt, ihr etwa nicht?

    Definitiv. Wir sind ein ziemlich durchschnittliches Lehrerzimmer würde ich sagen mit zahlreichen, typischen Konferenzmarotten, die manche von uns dort womöglich gar nicht ausleben, weil zumindest ich mir beruflich sehr viel mehr Kommentare einfach verkneife (Nebendebatten in Konferenzen sowieso), damit es nicht noch länger geht, als eh schon, weil mal wieder die selben Leute wie immer, genau das auch noch einmal selbst sagen möchten, was schon vier Leute davor mit anderen Worten geäußert haben.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Du würdest also kein Problem damit haben, einen Thread zum ersten Mal zu lesen, das Thema an sich ansprechend zu finden, darauf antworten zu wollen und dann zu sehen, dass du mit deiner Antwort aber voll in ein völlig anderes Thema/ein anderes Gespräch, das gerade läuft, hineinplatzt?

    Ja, hab ich kein Problem mit und mache ich auch manchmal.

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