Teil-Legalisierung von Cannabis beschlossen

  • Ist das relevant für die Schulen? Nein, denn die Politik hat wie immer Lösungen:

    Kiffen im öffentlichen Raum soll unter anderem in Schulen, Sportstätten und in Sichtweite davon verboten werden - konkret in 100 Metern Luftlinie um den Eingangsbereich.

    Die Chemielehrer kennen Alternativen...


  • Endlich. Entkriminalisierung finde ich gut, auch wenn ich selbst kein Konsument bin oder werden werde.

  • Kiffen im öffentlichen Raum soll unter anderem in Schulen, Sportstätten und in Sichtweite davon verboten werden - konkret in 100 Metern Luftlinie um den Eingangsbereich.

    Das wird unsere Schüler auch sicher davon abhalten.... Es wird sie vermutlich sogar eher bestärken weiter zu machen... denn es ist ja jetzt "legal"....


    Ich bezweifel auch, dass es den Schwarzmarkt bzw das gepanschte Zeug unterbindet...

  • Das üble am "gepanschten Gras" ist nicht die Mischung mit getrockneten Buchenblättern. Gras vom Schwarzmarkt wird oft mit synthetischen Cannabinoiden besprüht. Zur Absatzsteigerung wird/wurde Gras wohl auch schon mit Meth besprüht, um einen schnellen Suchteffekt zu erzielen.

    Insofern ist die Legalisierung, die den Produktionsweg von der Fensterbank in die Tüte nachvollziehbar macht, ein Gewinn für die Gesundheit.
    https://www.vice.com/de/articl…as-problem-in-deutschland

    Auch wird die Justiz in Zukunft entlastet. Im Moment kommt jedoch Mehrarbeit auf sie zu. Allein in Baden-Württemberg müssen 19.000 Haft- als auch Geldstrafen, die noch nicht vollständig vollstreckt sind, überprüft und aufgrund der neuen Gesetzeslage angepasst oder eingestellt werden.
    https://www.stuttgarter-nachri…ba-b1f1-0dfc224994dd.html

    Das Diskutieren von Tatsachen ist eine "wunder"bare Sache.

  • Die Chemielehrer kennen Alternativen...

    Ich hatte schon Sekt aus dem Erlenmeyerkolben mit 3 meiner Schüler (>= 18) hinter verschlossener Tür im Labor der Schule. Während Corona. Ohne Masken. So, jetzt ist es raus. Das ist mein schlimmstes Vergehen der vergangenen 11 1/2 Jahre.


    Ich überlege gerade, wofür ich eins auf die Pfoten bekommen hätte, hätte man uns erwischt. Wahrscheinlich für den Sekt.

  • Ich denke die wenigstens (vermutlich eher nur die gelegenheitsnutzer, oder die die es mal ausprobieren wollen) werden sich das Zeug legal irgendwo in einem Shop kaufen. Da diese vergleichsweise teuer sein werden. Das heißt die ganzen süchtigen und ärmeren werden es weiterhin in der Hintergasse erwerben. Und es wird vermutlich noch weiter gestreckt werden, um sich wirklich "attraktiv" gegenüber dem legalen Handel zu machen.


    Dadurch dass man jetzt bis zu 25(?) Gramm mit sich führen darf, wird es meiner Meinung nach nur noch schwerer machen Dealer ausfindig zu machen, da sie jetzt jederzeit begründen können, dass es für den Eigenverbrauch gedacht ist. Man muss sie also auf frischer Tat ertappen, um was nachzuweisen.


    Und wenn es wie jetzt eimal legal ist, wird es (auch für zukünftige Regierungen schwer es wieder zu verbieten), weil es vermutlich zu einer Klagewelle führen wird von den ganzen Personen, die die legalisierung als Grundlage für ihr geschäftsmodell haben.


    Ich lasse mich zwar gerne eines Anderem belehren, aber ich glaube da zur Zeit nicht an eine Verbesserung.

  • Von der Grundidee bin ich ein Befürworter der Legalisierung. Nicht weil ich Cannabis so toll finde, obgleich ich einen Therapieversuch mit meinen Rücken schmerzen wagen würde, aber als Schöffe habe ich manch unnötiges Strafverfahren erlebt.


    Handwerklich muss das Gesetz eine Katastrophe sein. So erzählt mir ein Bekannter der bei der Generalstaatsanwaltschaft arbeitet, dass wohl auch für die zurück liegende Zeit die Tâter strafffrei gestellt werden sollen. Damit wâren tausende Urteile Makulatur. Dies würde nicht weniger sondern absolute Überfotderung der Justiz bedeuten. Auch weniger geschickt, dass ich mi 25 g straffrei durch die Gegend laufen darf. Damit hat sich die Verfolgung von Kleindealern mehr oder weniger ganz erledigt. Nur wenn ich den Dealer in flagranti erwische kann ich ihn Belangen. Ansonsten darf er mit den 25 vor dem Schultor stehen. Er darf nur nicht vor dem Schultor kiffen.

    An alle Deutschlehrer:
    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten. :doc:

  • Damit wâren tausende Urteile Makulatur.

    Es geht wohl nur um noch nicht rechtskräftig abgeschlossene Urteile (z.B. Berufungsverfahren etc). Das führt wohl kurzfristig zu einem Berg an Arbeit - könnte jedoch im Endeffekt die Justiz gewaltig entlasten. In Ba-Wü betrifft es nach Zeitungsmeldungen ca. 19.000 Verfahren, unter denen sich sicher zahlreiche Bagatelldelikte befinden. Hier geht es darum zu prüfen, ob diese nach der neuen Rechtslage eingestellt werden können. Nur Verfahren, bei denen es sich um Handel oder Abgabe an Jugendliche handelt, müssten dann noch "durchgefochten" werden. Bearbeitet werden müssen die anhängigen Verfahren so oder so.

    Das Diskutieren von Tatsachen ist eine "wunder"bare Sache.

  • Damit hat sich die Verfolgung von Kleindealern mehr oder weniger ganz erledigt

    Das ist doch mit ein Ziel der Sache. Mit kleindealern verschwendet man dann keine Zeit mehr

  • Das ist doch mit ein Ziel der Sache. Mit kleindealern verschwendet man dann keine Zeit mehr

    Aber genau diese sind es, die das Zeug letztenendlich verticken. Die rennen dann mit 25 Gramm durch die Gegend und holen sich nachschub, sobald die 25 Gramm aufgebraucht sind. Zudem kommt man häufig nur an die großen Fische über die kleinen ran. Wenn die kleinen aber nun nichtmehr dafür belangt werden können, haben die auch wnig anreitz ihre beschaffungsinformationen an der Polizei weiter zu geben.

  • Aber genau diese sind es, die das Zeug letztenendlich verticken. Die rennen dann mit 25 Gramm durch die Gegend und holen sich nachschub, sobald die 25 Gramm aufgebraucht sind. Zudem kommt man häufig nur an die großen Fische über die kleinen ran. Wenn die kleinen aber nun nichtmehr dafür belangt werden können, haben die auch wnig anreitz ihre beschaffungsinformationen an der Polizei weiter zu geben.

    Verstehst du den Gedanken hinter (Teil) Legalisierung denn überhaupt gar nicht?


    Wieso hat der war in drugs in den USA und Strafverfolgung bei uns nicht funktioniert?


    Mit deiner Argumentation kannst du gar keine Legalisierung machen. Ja aber wenn man mit einem Gramm Rum laufen darf, dann können die Dealer ja immer wieder neues holen. Lieber 0,1 Gramm, dann laufen die mehr. Herzlichen Glückwunsch.


    Mal abgesehen davon, dass Cannabis im Vergleich zu Alkohol ein harmlos Droge ist. Diese wurde nur politisch verteufelt.

  • Das Problem am Schwarzmarkt besteht im "gepanschten" Cannabis, das zur Suchterzeugung mit hochpotenten synthetischen Cannabinoiden oder mit Meth besprüht wird, um möglichst schnell und effektiv die Sucht zur Absatzsteigerung zu erzielen. Zudem müssen die Strafverfolgungsbehörden wegen jedem Gramm ein Verfahren eröffnen - wodurch die Justiz für die wirklich relevanten Vergehen (wie z.B. Steuerhinterziehung, Bedrohung etc.) keine Kapazität besitzt.
    Wie der Jugendschutz gewährleistet wird, muss sich weisen. Wenn ich an meine Erfahrungen an der Hauptschule denke, war der bislang auch nicht gesichert.
    Das Gras von der heimischen Fensterbank dürfte jedoch weniger Schaden anrichten, als der hochgepushte Stoff aus den "Profi-Laboren".

    Das Gesetz ist imho keine "Legalisierung", sondern Schadensbegrenzung. Nicht gut - aber besser als der Status quo.

    Das Diskutieren von Tatsachen ist eine "wunder"bare Sache.

  • Wieso hat der war in drugs in den USA und Strafverfolgung bei uns nicht funktioniert?

    Wieso hat die Freigabe von Cannabis in den Niederlanden nicht funktioniert?

    Dort gilt die liberale Drogenpolitik genau so als gescheitert, wie bei uns das Verbot.

  • Wieso hat die Freigabe von Cannabis in den Niederlanden nicht funktioniert?

    Dort gilt die liberale Drogenpolitik genau so als gescheitert, wie bei uns das Verbot.

    Dort wird Cannabis auch nur toleriert und ist nicht legal. Die Coffeeshops müssen mit großen Mengen an Cannabis beliefert werden ... was weiterhin verboten ist. Die Niederlande sind ein schlechtes Beispiel für eine Cannabis-"Legalisierung".


    Die deutsche Lösung ist ebenfalls keine gute. Personen können mit 25g Cannabis herumlaufen und drei Pflanzen anbauen. Aber was ist, wenn diese sehr große Mengen an Cannabis abwirft? Wohin soll das Zeug? Gibt es hierfür eine andere Höchstgrenze, wenn "geerntet" wird und das Ganze nicht mehr "Teil der Pflanze" ist?


    Die Weitergabe von Cannabis ist verboten. Der Überschuss kann also nicht legal verschenkt/weitergegeben werden. Als ob es hier nicht wieder zu zahlreichen Straftaten kommt... Als ob jemand mit einer "großen Ernte" nicht das Zeug an seine cannabis-affinen Kumpels weitergibt?!


    Wenn jemand einer anderen Person einen Joint reicht... Straftat. Wenn die Polizei Herrn Müller anhält und nachfragt, woher er seine 20g Gras hat und er auf Herrn Meier verweist... der hat ja so viel angebaut gehabt. Handel und Erwerb. Straftat. Hält er den Mund, folgt gar keine Konsequenz und die Polizei lässt von ihm ab.


    Das Gesetz basiert darauf, dass die Polizei nicht so genau hinschaut. Deshalb ist es aus meiner Sicht ein schlechtes Gesetz. Muss die Polizei, wenn sie jdn. anhält und mit Cannabis erwischt, dieses stets wiegen, auch wenn direkt ersichtlich ist, dass es u25g ist? Wenn sie es abwiegen und es ist weniger... müssen sie dazu einen Bericht schreiben?


    Wenn sie einen Autofahrer anhalten und dieser hat Gras bei sich ... reicht das für eine Blutabnahme?


    Die Cannabis Social Clubs, die kommen sollen, finde ich ebenfalls absurd. Da soll ohne Profit Gras angebaut und verkauft werden. Welche Preise sind in Ordnung? Wie viel darf auf dem "Cannabiskonto" des Clubs rumliegen? Ab wann kann ihnen eine Absicht zum Profit unterstellt werden? Kriegen diese überhaupt ein Konto von den Banken oder bunkern die am Ende massig Bargeld und werden ausgeraubt? Wobei es hier eh zu zahlreichen Einbrüchen kommen wird. Wegen der Drogen und weil sich die Anhäufung von Bargeld eh nicht verhindern lässt. Ich glaube nicht, dass die meisten Clubmitglieder ihr Cannabis mit der VISA-Karte bezahlen.


    Wie speichern sie die Daten? Was ist, wenn jemand mit einem bestimmten Beruf Teil des "Social Clubs" ist? Darf ein Richter in einem Cannabis Social Club agieren?


    Und dann die Situation mit den Schulen... Es wird spannend werden, wie die Polizei hier handeln wird, wenn in der Nähe der Schule gekifft wird.


    Das einzig Gute: Personen, die mind. 21 Jahre alt sind, und an Minderjährige Drogen inkl. Cannabis verkaufen, erhalten nun 2 Jahre Mindeststrafe und nicht ein Jahr Mindeststrafe. Wobei es auch hier wieder gewöhnungsbedürftig ist, dass am Ende ein 21-Jähriger, der einem 17-Jährigen 5g Gras verkauft, härter bestraft wird, als wenn er jdn. besoffen totgefahren hätte.

  • Wieso hat die Freigabe von Cannabis in den Niederlanden nicht funktioniert?

    Weil's nicht "freigegeben" ist. In der Öffentlichkeit einen Joint zu rauchen ist verboten. Am Kleinbasler Rheinufer wird mehr gekifft als in der Amsterdamer Innenstadt. Eine vollständige Freigabe für den Freizeitgebrauch gibt es z. B. in Kanada und dort "funktioniert" es auch. Was auch immer darunter zu verstehen ist. Die Leute kiffen halt wie sie Alkohol trinken. Aber die Diskussion wird wohl immer irrational bleiben.

  • Es wird spannend werden, wie die Polizei hier handeln wird, wenn in der Nähe der Schule gekifft wird.

    Wie jetzt auch: gar nicht bzw. Wenn sie mal Zeit haben, kommen sie. Das ist aber selten der Fall.


    Komm einfach an ein Berufskolleg in NRW und treibe dich in Pausenzeiten mal in der Nähe des Schulgeländes herum. Allerdings empfehle ich dir, nicht tief einzuatmen.

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