PKV oder GKV bei Neugeborenem und unverheirateten Eltern

  • joah, ich habe auch nicht auf den Artikel verwiesen, sondern auf den Audiobeitrag.

    Ich höre keine Audiobeiträge, wenn ich unterwegs bin. Wenn etwas wichtig ist, sollen die das schriftlich zusammenfassen.

    Zitat

    Aber was man bedenklich findet, ist ja individuell sehr unterschiedlich. https://digitalcourage.de/blog…ill-keine-kritik-zulassen

    Das steht auch nur, dass "Gesundheitsdaten gesammelt" werden. Aber welche Daten? In einem anderen Beitrag ging es darum, dass Stammdaten wie Name, Geburtsdatum etc. abgeglichen werden. Das ist sinnvoll und für diese Art Service notwendig. Hat Doctolib auch Zugriff auf MRT Scans, Befunde etc.? Das wäre ein Problem.

    Zitat

    PS: Mir ist ehrlich gesagt, die ganze 116-112-Nummer neu - auf deren Site steht, dass sie auch für normale Arztsuche ist.

    116117, nicht 116112

    Du kannst ja mal versuchen, dort anzurufen. Das erste, nachdem (bei gesetzlich Versicherten jedenfalls) gefragt wird, ist der Notfallcode des Hausarztes.



    @Topic

    Ein Kind würde ich auch gesetzlich versichern. Leistungsunterschiede zu Ungunsten der GKV sind bei Kindern meines Wissens kaum/nicht vorhanden und die Abwicklung ist leichter.

  • Doch, selbstverständlich!


    Die übliche Abrechnung über die Praxis direkt mit der Versicherung ist ein Service, auf den man auch verzichten kann. Im Regelfall macht das natürlich keinerlei Sinn, aber in bestimmten seltenen Fällen, wie hier diskutiert, eben doch.


    Typischerweise wird das Verfahren genutzt, um im Ausland erbrachte und zunächst dort selbst bezahlte Arztleistungen gem. der deutschen Behandlungssätze (teilweise) erstattet zu bekommen.

    Das wäre aber ein teurer Spaß, weil beim Kostenerstattungsverfahren (im Inland) dann nach der GOÄ/GOZ (!!!) abgerechnet werden würde. Zudem scheinen da noch andere Restriktionen, wie eine Verwaltungspauschale der Krankenkasse zu existieren.


    Kostenerstattung in der gesetzlichen Krankenkasse: kaum echter Nutzen | Verbraucherzentrale.de
    Behandlungen selbst bezahlen und dann der Versicherung in Rechnung stellen: Das Modell der privaten Krankenversicherung können auch gesetzlich Versicherte…
    www.verbraucherzentrale.de


    Das Sachleistungsprinzip ist nunmal eine Basis der GKV, die Kostenerstattung systemfremd.

  • Falsch. Aus eigenem Vergleich war die tatsächlich durchgeführten Untersuchung bei der U-Untersuchung beim PKV Kind wesentlich umfangreicher.


    Weiteres Beispiel; Aufnahmestopps oder gar Umwandlung einer Kinderarztpraxis in eine Privatpraxis. Je nach gegebener Versorgungssituation kann es für GKV-Kinder zu erheblichen längeren Versorgungswegen oder dem Zwang als Selbstzahler aufzutreten kommen:


    Bürokratie und Honorarstreit: Warum dieser Kinderarzt seine Kassenzulassung zurückgibt
    Streit um Honorare, zu viel Bürokratie: In Villingen-Schwenningen droht die Schließung einer Praxis für Kassenpatienten. Ein Kinderarzt will seine…
    www.swr.de

  • Falsch. Aus eigenem Vergleich war die tatsächlich durchgeführten Untersuchung bei der U-Untersuchung beim PKV Kind wesentlich umfangreicher.

    Gegen anekdotische Evidenz lässt sich natürlich schwer argumentieren. Dennoch sei angemerkt, dass der Umfang der U-Untersuchungen ziemlich genau definiert ist und erst einmal nicht vom Versicherungsstatus abhängt. Inwiefern Ärzte bei einzelnen Kindern zusätzliche Untersuchungen für notwendig halten um bestimmte Diagnosen auszuschließen oder zu erhärten, hängt vermutlich stark vom Einzelfall ab.

  • Falsch. Aus eigenem Vergleich war die tatsächlich durchgeführten Untersuchung bei der U-Untersuchung beim PKV Kind wesentlich umfangreicher.

    Die U-Untersuchungen haben einen präzise vorgegebenen Inhalt.


    Wenn ein Arzt mehr untersucht, als vorgegeben, ohne dass es dafür eine medizinische Indikation gibt, dann kann das IMHO zunächst mal eher fragwürdig als per se positiv sein. Oft steckt ein ärztliches Verhalten dahinter, dass mehr die Gewinnoptimierung im Fokus hat als das Wohl des Patienten - ein Problem, das jedem privat Versicherten gut bekannt sein dürfte.


    Wenn es aber eine medizinische Indikation gibt, dann wird ein guter Arzt auch bei einem gesetzlich versicherten Kind die Untersuchung durchführen.

  • Gegen anekdotische Evidenz lässt sich natürlich schwer argumentieren. Dennoch sei angemerkt, dass der Umfang der U-Untersuchungen ziemlich genau definiert ist und erst einmal nicht vom Versicherungsstatus abhängt. Inwiefern Ärzte bei einzelnen Kindern zusätzliche Untersuchungen für notwendig halten um bestimmte Diagnosen auszuschließen oder zu erhärten, hängt vermutlich stark vom Einzelfall ab.


    Man bekommt im Rahmen der U-Untersuchung als GKV -Versicherte*r noch zusätzliche Untersuchungen angeboten, die man selbst zahlen muss. Ich bin ziemlich sicher, dass das in einer halbwegs vernünftigen PKV mit drin ist. So hätte ich wahrscheinlich erst bei der Einschulung meines Kindes festgestellt, dass es sehr schlecht sieht und dringend eine Brille braucht, wenn ich nicht bereit (oder in der Lage) gewesen wäre die 50€ Gebühr zu bezahlen. Zu dem Zeitpunkt war mein Kind 2 Jahre alt. Im Alltag hat man von der Sehschwäche absolut nichts bemerkt. Ich wollte einfach auf Nummer sicher gehen. Bis ich dann einen Augenrzttermin bekommen habe (der KiA konnte nicht die genaue Dioptrie messen), war es eine Odyssee. Mit einem privat versicherten Kind wäre es sicher einfacher gewesen. Als wir dann endlich eine Praxis hatten, sind wir nach einem Jahr wieder rausgeflogen, weil sie in eine Privatpraxis umgewandelt worden war... Dann ging die Sucherei wieder von vorne los. Insofern würde ich nicht unterschreiben, dass es in der PKV keinerlei Vorteile für Kinder gibt. Allerdings gibt es auch Nachteile, die bereits genannt worden sind, so dass man den individuellen Fall und die eigenem Bedürfnisse abwägen muss.


    Meine Geschichte ist ebenfalls anekdotisch. Allerdings bin ich mir sicher, dass diese Nachteile statistisch abbildbar wären. Nur, wer hat schon ein Interesse an solch einer Statistik...

    Wer Fehler findet darf sie behalten und sich freuen! :victory:

  • Ich kann übrigens gerade mal wieder das Gegenteil berichten, innerhalb von 2 Tagen (dazwischen war ein Feiertag) einen Termin beim Kinderarzt bekommen und das als GKV-Versicherte. War überhaupt kein Problem. Eine Stunde warten nachher (weil nach dem Feiertag eben viele ohne Termin auch kamen), aber das ist okay.

    • Neu
    • Offizieller Beitrag

    Ich kann übrigens gerade mal wieder das Gegenteil berichten, innerhalb von 2 Tagen (dazwischen war ein Feiertag) einen Termin beim Kinderarzt bekommen und das als GKV-Versicherte. War überhaupt kein Problem. Eine Stunde warten nachher (weil nach dem Feiertag eben viele ohne Termin auch kamen), aber das ist okay.

    Liegt es an deiner Stadt oder an dir?

    Ich schätze dich vom Kaliber meiner Mutter ein. Sie hat auch noch nicht den Ärztemangel in Frankreich bemerkt. Sie nervt so lange, bis sie einen Termin hat und ist mittlerweile an einigen Stellen so bekannt, dass sie nicht mal versuchen, sie abzuspeisen.

    (Sie gab letztens zu, nicht zu verstehen, warum der kranke Nachbar bei den selben Ärzten (selbe Pathologie, sie hat sie empfohlen) nicht so schnelle/keine Termine bekäme wie mein Vater (also: meine Mutter macht die Termine)

  • Auch auf die Gefahr hin mich zu wiederholen: Es freut mich für dich Susannea , dass du bei allen (Fach-)Ärzt*innen so schnell Termine bekommst. Bei einigen Fachpraxen klappt es hier auch recht gut - einfach weil es genügend Ärzt*innen in diesen Fachbereichen gibt -, bei anderen wartet man aber (wie ich bereits schrieb) lange auf einen Termin, gerade als GKV-Patient*in. Dass es in anderen Regionen Deutschlands weitaus schlimmer ist mit dem Ärzt*innenmangel, muss ich wohl nicht extra erwähnen.

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

  • Auch auf die Gefahr hin mich zu wiederholen: Es freut mich für dich Susannea , dass du bei allen (Fach-)Ärzt*innen so schnell Termine bekommst. Bei einigen Fachpraxen klappt es hier auch recht gut - einfach weil es genügend Ärzt*innen in diesen Fachbereichen gibt -, bei anderen wartet man aber (wie ich bereits schrieb) lange auf einen Termin, gerade als GKV-Patient*in. Dass es in anderen Regionen Deutschlands weitaus schlimmer ist mit dem Ärzt*innenmangel, muss ich wohl nicht extra erwähnen.

    Auch, dass Patienten einfach abgelehnt werden, ist in dieser dörflichen Gegend nicht selten.

    • Neu
    • Offizieller Beitrag

    Wir sind nicht mal dörflich.. mein Hausarzt nimmt seit Jahren keine neuen Patient*innen, das tut kein Arzt der Stadt 🤣

    Mein Augenarzt hat meinen GKV-Ehemann ausdrücklich nur in der Notfallsprechstunde behandelt. Als Patient der Praxis zählt er nicht.

    Meine Frauenärztin kann ich nicht mehr empfehlen, sie nimmt nur alle 6 Monaten ein paar neue Patientinnen auf. (Größere Stadt, ich fahre nach 3 Unzügen weiter zu ihr, es gibt keine andere)

    Die Radiologien sind gerade ein Paradebeispiel für den Fachkräftemangel, einzelne Geräte sind nicht im Gebrauch, weil kein Personal da ist…

    Und ich rede nicht mal vom psychischen Bereich..

  • Wir sind nicht mal dörflich.. mein Hausarzt nimmt seit Jahren keine neuen Patient*innen, das tut kein Arzt der Stadt

    Ist hier bei den Kinderärzten genauso und genau deshalb bekommt man noch relativ zügig einen Termin, weil sie nicht neu aufnehmen in der Regel (aber eben im Notfall doch).


    Und nein, es sind eben nicht einzelne Sachen, sondern es sind viele, die auf Online umgestellt haben, die Erfahrung ist, dass man da deutlich schneller einen Termin bekommt, weil eben auch kurzfristig Einzeltermine einem entgegen blinken.

  • Ich kann übrigens gerade mal wieder das Gegenteil berichten, innerhalb von 2 Tagen (dazwischen war ein Feiertag) einen Termin beim Kinderarzt bekommen und das als GKV-Versicherte. War überhaupt kein Problem. Eine Stunde warten nachher (weil nach dem Feiertag eben viele ohne Termin auch kamen), aber das ist okay.

    Bei uns ist es ein Drama ein Neugeborenes kinderärztlich anzubinden. Sobald man in einer Praxis Patient*in ist, bekommt man in Kinderarztpraxen auch fix Termine. Ich sprach in meinem Beitrag von einer Augenarztpraxis.

    Wer Fehler findet darf sie behalten und sich freuen! :victory:

  • Bei uns ist es ein Drama ein Neugeborenes kinderärztlich anzubinden.

    Das sind die einzigen, die hier sofort neu aufgenommen werden, sonst nehmen die Ärzte in der Regel keine neuen Patienten.

    Augenärzte sind hier bisher kein Problem, die Knappheit herrscht hier wie gesagt bei Kinderärzten und trotzdem gibt es zügig Termine. Wobei eben bei vielen Vorsorgetermine generell ewig vorher gemacht werden müssen, andere Termine gehen eben deutlich schneller.

  • Meine Geschichte ist ebenfalls anekdotisch. Allerdings bin ich mir sicher, dass diese Nachteile statistisch abbildbar wären. Nur, wer hat schon ein Interesse an solch einer Statistik...

    Wie schon mehrfach geschrieben, kann es in Ausnahmefällen, wenn anders kein Termin zu bekommen ist, sinnvoll sein, als GKV-Versicherter einen Termin privat zu buchen, zu bezahlen, und sich die Kosten hinterher teilweise rückerstatten zu lassen. Oder einfach die Kosten mal selbst zu tragen - eine Bestimmung der Sehfähigkeit kostet auch bei Berechnung des 2- oder 3fachen Satzes nicht die Welt. Diese Option ist immer noch viel, viel günstiger, als sein Kind regulär als Nicht-Beamter privat zu versichern (- keine Familienmitversicherung).


    Ein Hinweis noch: Die Frage, ob es sinnvoll ist, die Fehlsichtigkeit eines Kindes mit einer Brille zu korrigieren, wird heute nicht mit pauschal mit "ja" beantwortet. Bei Kurzsichtigkeit oder Weitsichtigkeit kann v. a. eine vollständige Korrektur des Fehlers zu einer weiteren Verschlechterung der Sehfähigkeit führen. Leichte Fehlsichtigkeiten sind im Kindesalter völlig normal und beheben sich oft von selbst, wenn nicht mit einer Brille eingegriffen wird. Das Thema ist komplex, und eine zweite ärztliche Meinung einzuholen (- und demzufolge auch selbst zu bezahlen) kann sinnvoll sein. Dass die Verschreibung von Brillen und der daraus folgende regelmäßige Untersuchungsbedarf für Augenärzte ein lebenswichtiger Wirtschaftsfaktor sind, sollte man "im Auge behalten".

  • Auch, dass Patienten einfach abgelehnt werden, ist in dieser dörflichen Gegend nicht selten.

    Jupp, ist uns schon ein paar mal passiert. Dass wir in der PKV sind interessierte überhaupt nicht.

  • Wir sind nicht mal dörflich.. mein Hausarzt nimmt seit Jahren keine neuen Patient*innen, das tut kein Arzt der Stadt 🤣

    Mein Augenarzt hat meinen GKV-Ehemann ausdrücklich nur in der Notfallsprechstunde behandelt. Als Patient der Praxis zählt er nicht.

    Meine Frauenärztin kann ich nicht mehr empfehlen, sie nimmt nur alle 6 Monaten ein paar neue Patientinnen auf. (Größere Stadt, ich fahre nach 3 Unzügen weiter zu ihr, es gibt keine andere)

    Die Radiologien sind gerade ein Paradebeispiel für den Fachkräftemangel, einzelne Geräte sind nicht im Gebrauch, weil kein Personal da ist…

    Und ich rede nicht mal vom psychischen Bereich..

    Zeit den Beruf für den Quereinstieg zu öffnen.......

Werbung