Da hast du durchaus recht. Aber die Alternative, nur noch Gendersterne, ist ebenfalls kein Kompromiss. Ich sehe zwei Möglichkeiten:
1. Die Sprachgemeinschaft teilt sich, es gibt Einrichtungen (z.B. Schulen) mit Genderzeichen und Einrichtungen ohne.
2. Die Sprache wird demokratisch aufgeteilt gemäß der Präferenzen der Rezipienten und Sprecher. Wenn es 10% der Menschen wichtig ist, dass Gendersterne genutzt werden, dann enthalten 10% der Sätze in offiziellen staatlichen Texten Gendersterne. So oder so ähnlich.
Möglichkeit 3. Sprache wandelt sich kontinuierlich und findet insofern vielleicht dort, wo diese bislang fehlen einfach neue, geeignete Formen, die dieses Kommunikationsbedürfnis mit auszudrücken vermögen.
Möglichkeit 4: Wir ändern uns gesamtgesellschaftlich ausreichend, um an diversen Stellen nicht Exklusion zur Basis unseres Handelns machen zu wollen, sondern echte Teilhabe- insbesondere im Umgang mit marginalisierten Gruppen.
Oder irgendeine ganz andere Variante, an die keiner von uns aktuell denkt.
Das wird sich auch weiterhin langsam entwickeln genau so, wie wir das gesellschaftlich und sprachlich benötigen.