Wenn auf einer Gesamtlehrerkonferenz (Beispiel, real) im TOP Fahrtkosten Kursfahrten eine Kollegin sich meldet und sagt, dass sie mitbekommen hat, dass einige sich nicht an der "Absprache" (guter Witz) gehalten haben, auf die Kostenpauschale zu verzichten, und sie es unsolidarisch finde, dann ist es sozialer Druck.
Wenn man dazu nimmt, dass besagter Antrag mehrmals mit der Bitte, zu verzichten, ins Fach der Kolleg*innen zurück kam, dann wochenlang nicht weitergeleitet wurde UND ein "wichtiges Gespräch" mit der SL stattfinden sollte, dann ist es nicht nur illegal und unverschämt, sondern kann nur geschehen, weil fast das komplette Kollegium mitmacht und also den Druck erhöht (denn in Einzelgesprächen sagen das auch fast Alle: Ich will keinen Stress, ich will nicht der/diejenige sein, der/die ausschert...)
Man muss sich klar machen, dass dieser soziale Druck massiv ausgenutzt und in Berlin grade gezielt aufgebaut wird, wo mitten im laufenden Schuljahr plötzlich Gelder getrichen werden, so dass bereits organisierte Fahrten storniert werden sollen, viele andere gar nicht stattfinden können, und zwar an den einen Schulen mehr an den anderen weniger, je nachdem, wie weit die Organisation schon fortgeschritten war. Tja, schwierige Situation das. Aber nicht nur kein Problem, sondern geradezu nützlich, da sich die Lehrer so erst recht gezwungen fühlen werden, die Fahrten doch noch zu ermöglichen, indem sie die Fahrtkosten privat tragen.
Bevor überhaupt klar ist, welches Budget den Schule noch eingeräumt wird, das wird "Anfang Dezember" mitgeteilt, wird seit Wochen medialer Druck auf die Lehrer aufgebaut. Man darf schon davon ausgehen, dass das Fahrtkostenbudget gekürzt wurde, weil man annimmt, dass die Lehrer wie immer mitspielen werden, und falls nicht, sind sie schon als Buhmann aufgebaut und werden die Wut abkriegen.
Natürlich spielt es eine Rolle, dass Lehrer immer wieder mit privaten Mitteln einspringen. Ganz vermeiden lässt sich das wohl nicht, aber es ist tatsächlich unsolidarisch und politisch dumm, nicht genau über die Grenzen nachzudenken.