Beide Fächer in der Oberstufe?

  • Sprachen, Musik und MINT haben leider den Nachteil, dass die Grundlagen einfach sitzen müssen, da sonst komplexere Anwendungen nicht möglich sind.

    Mehr als Üben-Üben-Üben und Zähne zusammenbeißen wäre mir da auch nicht bekannt.

  • Worum geht es hier eigentlich? Jemand hat 2 Fächer studiert und unterrichtet das eine lieber, weil er sich im anderen nicht so kompetent fühlt und macht sich Sorgen darüber, dass die Kollegen verstimmt sind, weil man nicht in die Oberstufe geht. Was soll man denn da antworten?

    Also ich kann das voll verstehen. Ich bin total froh, dass sich bei uns einige um Mathe in der gymnasialen Oberstufe reißen. Ich habe da überhaupt keinen Bock drauf. Mein anderes Fach macht mir mehr Spaß, ich kann das auch besser. Zum Glück ist da immer genug Bedarf und ich kann unterrichten, was mir liegt und niemand ist verstimmt oder denkt, ich könnte meinen Job nicht, müsste mal ins Mathe-Camp oder was auch immer.

    Die Frage ist nur, ob man gefragt wird bzw. wie der Bedarf ist. Darauf kann man in diesem Fall tatsächlich nicht antworten. Bei uns ist es immer so, dass versucht wird, das für alle passend zu machen. Wobei auch geschaut wird, wie der/diejenige klar kommt. Das stimmt nicht immer so mit der Selbstwahrnehmung überein.

    Und irgendwann hat sich das mal eingespielt, dass man für bestimmt Kurse einfach nicht mehr genommen wird. Das ist bei uns bei vielen Kolleg*innen so. Eine hatte jahrzehntelang nur eins ihrer beiden Fächer.

  • Willkommen zu Mathe:


    Wer in der Sek1 geschlafen hat und keinen Willen zeigt, kriegt in der Sek2 auch nix mehr hin.

    ach, kann man im Studium alles in einem Semester nachholen. *

    Spoiler anzeigen


    *dabei ärgert man sich zu Tode, weils so einfach gewesen ist und wundert sich warum man in der Schule nicht zugehört hat.

  • Moin!

    Monate später sammle ich tatsächlich Erfahrungen im ersten Englisch Grundkurs.

    Joa. Das zweite Fach Kunst bleibt meine Präferenz und fällt mir leichter. Und mir fällt auf, dass Englisch-Korrekturen so unglaublich viel Arbeit sind in der Oberstufe... Krass. Habe auch noch einen Kurs mit 26 SuS erwischt, herzlichen Dank an die Schulleitung...

    Ich wühle mich da durch und versuche es ordentlich zu machen. Mir gefallen die unterschiedlichen Themen - aber auch da: das Einarbeiten ist so viel Arbeit.

    Wenn ich dann mit Lehrern anderer Fächer spreche, sagen die zum Beispiel, "in Physik unterrichten wir jedes Jahr dasselbe in der Oberstufe. Wir unterrichten das Curriculum - die Themen ändern sich nicht." Äh... Ja. Haben wir den gleichen Beruf? 😅

    Puh. Ich bin froh, dass ich mit Kunst ein Fach habe, was gebraucht ist. Mit nur Englisch würde ich zugrunde gehen an Korrekturen und Vorbereitung (wobei das alles hoffentlich mit der Zeit etwas leichter wird).

    Aber es läuft irgendwie. Ich kann dem ganzen auch Positives abgewinnen. Die Schüler sind zum Teil sehr gut und ich lerne öfter mal was Neues 😅. Dann gönne ich ihnen auch gute Noten. Und ich kann echte Literatur besprechen, jetzt zum Beispiel Bernardine Evaristo zum Thema Feminismus.

  • In Physik kannst du zwar auch mal eine "aktuelle Stunde" durchführen, wenn es zu neuen Erkenntnissen aus Industrie und Forschung kommt, aber zweifelsfrei gibt es deutlich weniger Anlässen als bei modernen Fremdsprachen. Bei Sprachen in der Kursstufe kommen immer auch die Pflichtlektüren dazu, die regelmäßig wechseln und daher jedes Mal aufs Neue vorbereitet werden müssen.

    Was ich vorschlagen würde: Sich in der Fachschaft umhören, ob es Kollegen (m/w/d) gibt, die besonders gerne in der Sek II unterrichten. Diese gibt es eigentlich immer und auch hier im Forum gibt es einige User (m/w/d), die sich schon dahingehend geäußert haben, dass sie am liebsten in diesen Jahrgängen eingesetzt werden. Wenn das der Fall ist, kann man damit natürlich zum Stundenplaner (m/w/d) gehen und wünschen, dass du, Stern* , deine Englischstunden möglichst verstärkt in der Sek I zugeteilt bekommst.

    Sollte sich kein Kollege (m/w/d) finden mit bevorzugtem Einsatz in der Sek II, kann man womöglich einen Kompromiss finden, dass jeder nur 1-2 Kurse in diesen Jahrgängen erhält, sodass die zeitliche Belastung zumindest auf mehreren Schultern verteilt ist.

  • Wenn ich dann mit Lehrern anderer Fächer spreche, sagen die zum Beispiel, "in Physik unterrichten wir jedes Jahr dasselbe in der Oberstufe. Wir unterrichten das Curriculum - die Themen ändern sich nicht." Äh... Ja. Haben wir den gleichen Beruf?

    Falls es dich "beruhigt" : dafür haben die Physik-Kollegen einiges an nervigem Vorbereitungsaufwand für die obligatorischen Experimente. Diese sind gerade in der Sek II oft nicht gerade in wenigen Minuten fertig aufgebaut und funktionieren dann, wie sie sollen ;)

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