Gewichtung Leistungsnachweise nachträglich anpassen

  • Liebe Kollegen,

    ich habe es in einer Klasse dieses Jahr übertrieben und eine große Menge Stegreifaufgaben geschrieben, um die Schüler zum lernen zu animieren. Ohne das Ausmaß abzusehen, habe ich die Exen mit Gewicht 1 (Normalfall) eingetragen.

    Jetzt tut mir das nachträglich alles ein bisschen Leid. Es ist noch eine von drei Schulaufgaben ausstehend, welche jetzt gar nicht mehr ins Gewicht fällt (wir haben etwa 10 Exen geschrieben, die Schulaufgabe zählt nur wie zwei dieser Exen).

    Ist es vertretbar, die vergangenen Exen nachträglich (und alle kommenden ab jetzt) mit Gewicht 0,5 einzutragen, um das Gewicht der Schulaufgabe zu erhöhen? Das würde sogar den Gesamtschnitt aller erhöhen (bis auf eine Ausnahme - wie soll es anders sein). Was denkt ihr?

    BL ist Bayern, wenn es was hilft.

    Liebe Grüße

    onetoyou

  • Guck in deine Schulordnung. In meinem Bundesland ist überhaupt nicht geregelt, wie was gewichtet wird. Auch eine Vorschrift, den Durchschnitt (mit welchem Gewicht auch immer) zu errechen, gibt es nicht. Man könnte genauso gut den Median verwenden. Transparent sollte es sein, aber was du wie wichtest, ist doch deine Sache.

  • Guck in deine Schulordnung. In meinem Bundesland ist überhaupt nicht geregelt, wie was gewichtet wird. Auch eine Vorschrift, den Durchschnitt (mit welchem Gewicht auch immer) zu errechen, gibt es nicht. Man könnte genauso gut den Median verwenden. Transparent sollte es sein, aber was du wie wichtest, ist doch deine Sache.

    So sieht es bei uns auch aus. Es heißt nur, dass die Lehrkraft bei der Bildung der Jahresnote über Gewichtung bestimmt. Das schließt wohl ein, dass die Gewichtung am Ende angepasst werden kann.

    Hat das jemand mal gemacht?

  • Kannst du es nicht so machen, dass du den Durchschnitt der Exen und den Durchschnitt der Schulaufgaben gewichtest?

    Meiner Meinung nach wird man der Gewichtung der einzelnen Noten nur gerecht, wenn man von beiden Bereichen ungefähr gleich viele Lernnachweise schreibt.

    Aus diesem Grund haben wir den Durchschnitt der Bereiche gewichtet.

    Leider habe ich auch feststellen müssen, dass manche Programme das nicht hergeben. Dann wird es schwierig. Ich hatte allerdings ein Notenprogramm, wo das möglich war.

    Bei kleinen mündlichen und praktischen Noten habe ich auch schon die Gewichtung verändert, wenn die ursprüngliche Gewichtung nicht mehr ins Gesamtnotenbild passte bzw. das dann mit der Durchschnittsnote nicht mehr passste, damit die ursprüngliche Absicht wieder hergestellt war. Also z.B. das Verhältnis von einer großen Probe zu kleinen Noten.

  • Mein erster Gedanke war auch: Wird nicht sowieso der Durchschnitt der Exen gegen den der Schulaufgaben gewichtet? Dann wäre das Schulaufgabengewicht dadurch dasselbe, nur die einzelne Ex schlägt weniger stark zu Buche, wenn man viele schreibt.

  • Siehe §28 GSO

    Jahrgangsstufen 5 bis 11
    (1) 1In Fächern mit Schulaufgaben wird die Jahresfortgangsnote aus einer Gesamtnote für die großen Leistungsnachweise und aus einer Gesamtnote für die kleinen Leistungsnachweise gebildet. 2Bei der Bildung der Gesamtnote für die kleinen Leistungsnachweise sind die schriftlichen, mündlichen und ggf. praktischen Leistungen angemessen zu gewichten. 3In Fächern mit zwei Schulaufgaben stehen die Gesamtnoten grundsätzlich im Verhältnis 1:1. 4In Fächern mit mehr als zwei Schulaufgaben stehen die Gesamtnoten grundsätzlich im Verhältnis 2:1.

    Alle Exen/mündlichen Leistungen... eine Note und alle Schulaufgaben eine Note.

  • So sieht es bei uns auch aus. Es heißt nur, dass die Lehrkraft bei der Bildung der Jahresnote über Gewichtung bestimmt. Das schließt wohl ein, dass die Gewichtung am Ende angepasst werden kann.

    Hat das jemand mal gemacht?

    Natürlich, sogar regelmäßig. Noten werden nicht rechnerisch gebildet, also wird die Gewichtung am Ende eh immer geändert.

    • Offizieller Beitrag

    Anderes BL und hier rechnen wir eh nicht, aber ich finde es seltsam, eine Gewichtung NACHTRÄGLICH zu verändern.
    Ich muss in NRW in den ersten Unterrichtsstunden die Maßstäbe der Leistungsbewertung transparent machen und mir käme es nicht in den Sinn, später die Gewichtung zu ändern (warum? Um die Noten zu verbessern? Hast du Angst vor etwas?). Was machst du mit dem Schüler, der sich verschlechtert? Könnte er sagen, das machst du nur deswegen?

    Ich hatte an der Uni einen Soziologie-Prof, der in seiner Einführung einfach eine Durchfallquote hatte. Deswegen wussten wir im Vorfeld NICHT, ob es Minuspunkte für die falschen Antworten gab oder man raten konnte.
    Mein damaliger Freund war sein Hiwi, sein Job bestand daraus, die Klausurbögen in SPSS einzutippen und dann nach möglichen Varianten zu spielen, wie die Notenspiegel aussähen. Und je nach Laune hat der Prof so oder so entschieden. (Es konnte nach Jahren durch Druck der Fachschaft verändert werden. Leider auf die dauerhafte Lösung: Minuspunkte)

  • Dein Ausgangspunkt is falsch. Alle Exen werden zusammengerechnet, dazu noch die anderen kleinen Leistungsnachweise (Abfrage, Unterrichtsbeitrag). Die Summe wird durch die Anzahl aller Noten (Exen, Abfragen, UBs) geteilt.

    Alle Schulaufgaben werden zusammen gezählt und dann durch die Zahl der Schulaufgaben geteilt. Dieser Schnitt wird verdoppelt, der Schnitt der kleinen Leistungsnachweise dazu gezählt und dann durch drei geteilt. Es ist völlig egal, wie viele Exen Du schreibst, der Schnitt der Schulaufgaben zählt doppelt im Vergleich zum Schnitt aller kleinen Leistungsnachweise ... wundert mich, dass Du das nicht weißt.

    Und nein, die Gewichtung von Noten muss den SuS vor dem Schreiben bekannt sein.

  • Wenn du gesagt, hast, dass ein Test / eine Exe halb so viel zählt wie eine Klassenarbeit /Schulaufgabe, dann hast du dir mit den vielen Exen wohl wirklich keinen Gefallen getan. Wenn du aber deinen Schülern vermittelt hast, dass Exen halb so viel zählen wie Schulaufgaben, dann kannst du problemlos die Durchschnittsnote der Exen und die Durchschnittsnote der Schulaufgaben mit deinen genannten Gewichtungen zusammenrechnen.

    Wie ist deine Gewichtung denn bei den Kindern angekommen?

  • Wenn du gesagt, hast, dass ein Test / eine Exe halb so viel zählt wie eine Klassenarbeit /Schulaufgabe, dann hast du dir mit den vielen Exen wohl wirklich keinen Gefallen getan. Wenn du aber deinen Schülern vermittelt hast, dass Exen halb so viel zählen wie Schulaufgaben, dann kannst du problemlos die Durchschnittsnote der Exen und die Durchschnittsnote der Schulaufgaben mit deinen genannten Gewichtungen zusammenrechnen.

    Wie ist deine Gewichtung denn bei den Kindern angekommen?

    Ich würde hier gar nicht rumraten oder die Schüler fragen, sondern die Note so berechnen, wie die GSO vorgibt.

    Omidala fürdas naächsteJahrsolltest du dir merken, dass du weniger Exen schreibst.

    Um welches Fach geht es denn?
    Vielleicht gäbe es die Möglichkeit Vokabeltest oder in Mathe z.B. kurze Tests im Umfang eines Vokabeltests zu schreiben, die weniger zählen.

    • Offizieller Beitrag

    Warum in Bayern die Schulaufgaben automatisch ein so hohes Gewicht haben, hat sich mir noch nie erschlossen. Es sind doch eher punktuelle Überblicksnoten, quasi Momentaufnahmen.
    Die Gewichtung nachträglich zu ändern finde ich schwierig. Sprecht ihr euch denn nicht ab im Kollegium, wieviel welche LK zählt? Kocht da jeder Kollege sein eigenes Süppchen?

  • Ich wollte bei den Kindern nichts nachfragen. Ich wollte wissen, wie onetoyou den Schülern die Gewichtung erklärt hat. Erwarten diese, dass jede Einzelnoten entsprechend gewichtet wird, oder die Durchschnittsnoten der einzelnen Beereiche?

  • Bei meinen Kindern wurden im Gymnasium die Durchschnitte der kleinen und der großen Leistungsnachweise 1:2 berechnet.

    So ist das normal und so kenne ich das auch vom Gymnasium. An der Realschule (es ist eine RS-Klasse) ist das - zu meiner Überraschung - anders.

  • Dein Ausgangspunkt is falsch. Alle Exen werden zusammengerechnet, dazu noch die anderen kleinen Leistungsnachweise (Abfrage, Unterrichtsbeitrag). Die Summe wird durch die Anzahl aller Noten (Exen, Abfragen, UBs) geteilt.

    Alle Schulaufgaben werden zusammen gezählt und dann durch die Zahl der Schulaufgaben geteilt. Dieser Schnitt wird verdoppelt, der Schnitt der kleinen Leistungsnachweise dazu gezählt und dann durch drei geteilt. Es ist völlig egal, wie viele Exen Du schreibst, der Schnitt der Schulaufgaben zählt doppelt im Vergleich zum Schnitt aller kleinen Leistungsnachweise ... wundert mich, dass Du das nicht weißt.

    Und nein, die Gewichtung von Noten muss den SuS vor dem Schreiben bekannt sein.

    Natürlich weiß ich das :)

    An der RS ist das anders, was mich selbst gewundert hat.

  • Omidala fürdas naächsteJahrsolltest du dir merken, dass du weniger Exen schreibst.

    Um welches Fach geht es denn?
    Vielleicht gäbe es die Möglichkeit Vokabeltest oder in Mathe z.B. kurze Tests im Umfang eines Vokabeltests zu schreiben, die weniger zählen.

    Danke, das werde ich tun (sie hatten aber den erwünschten positiven Effekt!)

    Es geht um Mathe, die Tests waren vom Umfang her in jedem Fall etwas reduziert, eine halbe Gewichtung hätte man rechtfertigen können.

    Ich habs jetzt so gelassen, wies von Anfang an war. Bisher hat es auch niemanden gestört, versetzungsgefährdet ist auch niemand.

  • Sprecht ihr euch denn nicht ab im Kollegium, wieviel welche LK zählt? Kocht da jeder Kollege sein eigenes Süppchen?

    Jeder kocht selbst. Normal ist eben die 2:1 Gewichtung von Schulaufgaben zu kleinen Leistungsnachweisen. Es gibt auch KuK, die mit 0,25-Noten arbeiten.

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