Ich will es einfach mal loswerden...

  • Die Lehrkraft meines Kindes hat uns am ersten Elternabend ihre "Dienstzeiten" mitgeteilt und diese stehen auch so in ihren Nachrichte bei schoolfox (nämlich wochentags bis 17 Uhr).

    Schon alleine mich von Eltern dazu bringen zu lassen, dass ich vorher festlege, wie meine Arbeitszeiten sind, da käme ich im Traum nicht drauf.

  • Hm, ich fand die Aussage ganz gut von ihr, in dem Sinne, dass nach 17 Uhr keine Antworten mehr von ihr zu erwarten sind.

    Wenn dich Nachrichten von Eltern nicht triggern, musst du ja sowas nicht schreiben.

    Hab ich auch nicht ich habe dieses Jahr aber auch keine Klassenleitung.

  • Ernsthaft?

    Ich hatte an allen drei Schulen nach Referendariat eine Dienstmailadresse, bei der ersten (angefangen 1996) gab es sie ab 1998 zusammen mit einer Fortbildung. ^^

    Bei beiden anderen Schulen hatte ich sie von Anfang an.

    Wir haben 2018 Dienstmailadressen bekommen.

  • Hm, ich fand die Aussage ganz gut von ihr, in dem Sinne, dass nach 17 Uhr keine Antworten mehr von ihr zu erwarten sind.

    Ich fange in der Regel zu der Zeit gar nicht an, Nachrichten von Eltern zu beantworten, weil die Zeit Familienzeit ist. Aber es ist eben unterschiedlich.
    Ich lasse mich also nicht festlegen, wann ich arbeite, weder von den Eltern noch von der Schulleitung.

  • Ich fange in der Regel zu der Zeit gar nicht an, Nachrichten von Eltern zu beantworten, weil die Zeit Familienzeit ist. Aber es ist eben unterschiedlich.
    Ich lasse mich also nicht festlegen, wann ich arbeite, weder von den Eltern noch von der Schulleitung.

    Es geht nicht darum, seine volle Arbeitszeit von anderen terminieren zu lassen, sondern sich selbst im Sinne einer klaren Trennung von Arbeits- und Freizeit klare Grenzen zu geben. Ich handhabe meine Arbeitszeit je nach Terminen und Tätigkeiten in Freizeit und bei der Familie auch recht flexibel und mag diese Möglichkeit in unserem Job sehr. Gleichzeitig beantworte ich Mails inzwischen nur noch ausschließlich zu den typischen Öffnungszeiten der Schule....und auch dann nur, wenn ich zu diesen Zeiten gerade vor Ort bin.

  • Ernsthaft?

    Ich hatte an allen drei Schulen nach Referendariat eine Dienstmailadresse, bei der ersten (angefangen 1996) gab es sie ab 1998 zusammen mit einer Fortbildung. ^^

    Bei beiden anderen Schulen hatte ich sie von Anfang an.

    Tatsächlich ernsthaft. Die Schule, die 2020 dann Dienstmailadressen eingeführt hat, war inklusive Ref meine vierte und bis dahin hatte ich keine. Hat Vor- und Nachteile, finde ich. Gefühlt hatte man gerade in der Anfangszeit mehr Elternkontakt für komplette Nichtigkeiten, die ich aber bewusst sehr zeitverzögert (= nie am gleichen Tag) und sehr knapp und "grenzfreundlich" beantwortet habe, nach einer Weile ging es dann.

    Momentan sind meine Dienstmails nicht in die Lernplattform integriert, was ich deutlich angenehmer finde. Den Mailaccount öffne ich 1-2x täglich, die Lernplattform hat man aber ja doch irgendwie ständig auf und kriegt die reinflatternden Nachrichten quasi in Echtzeit angezeigt.

  • Jenseits von klaren Arbeitszeiten (man kann auch Mails um Mitternacht schreiben und sie am nächsten Tag verschicken) ist es auch wichtig, klar zu machen, dass nicht jede Mail - auch wenn sie in den Arbeitszeiten ankommt - sofort geantwortet werden kann/muss.
    Da wäre ich aber froh, wenn alle Menschen in Büros innerhalb des Arbeitstages antworten würden.
    (Und genau diese eigene Erwartungshaltung, dass ich alle Mails innerhalb von ein paar Stunden beantworte, hat mich krank gemacht. Eine ankommende Mail ist nicht unbedingt dringender als die Korrektur, die Konzeptarbeit oder die Unterrichtsvorbereitung. Man kann durchaus sortieren und priorisieren)

  • Nur aus Interesse: Wie viele E-Mails/Nachrichten, auf die eine Antwort von euch erwartet wird, bekommt ihr so am Tag bzw. in der Woche? Ich arbeite in der Sek II, und bei uns hält sich das doch sehr in Grenzen. Zwar bekomme ich von KuK und der Schulleitung fast täglich E-Mails, aber es sind zumeist Infomails, auf die ich nicht antworten muss. Von den SuS bekomme ich vielleicht drei oder vier Nachrichten im Monat. Von den Eltern so gut wie gar nichts (vielleicht einmal im Jahr). Insgesamt schreibe ich im Schnitt drei E-Mails pro Woche, inklusive der Nachrichten, die ich selbst verschicke, wenn ich Informationen weitergeben muss. Alles andere läuft über persönliche Gespräche im Klassen- oder Lehrerzimmer.

  • Bei mir sind das doch eine ganze Reihe von Mails pro Tag, das hängt aber insbesondere mit der Funktionsstelle zusammen. Und dennoch sind auch diese Mails i.d.R. nichts, auf das man unmittelbar innerhalb von Stunden reagieren müsste.

  • Bei mir sind das doch eine ganze Reihe von Mails pro Tag, das hängt aber insbesondere mit der Funktionsstelle zusammen. Und dennoch sind auch diese Mails i.d.R. nichts, auf das man unmittelbar innerhalb von Stunden reagieren müsste.

    Ich bekomme auch sehr viele Mails am Tag. Die einzigen, auf die ich zeitnah regiere sind Mitteilungen für den Vertretungsplan. Alles andere wird nach uns nach beantwortet (wenn überhaupt eine Antwort nötig ist).

  • Doch, aus Sicht der Eltern bist du das. Ich lese und beantworte Mails morgens und wenn es passt, schaue ich nachmittags noch mal rein. Abends praktisch nie.

    Es kommt regelmäßig vor, dass Eltern nachmittags eine Mail schreiben und gegen 22 Uhr kommt dann eine, teilweise sehr unhöfliche, Nachfrage, warum ich denn immer noch nicht geantwortet habe…

    Und als Mutter finde ich es echt frustrierend, wenn Lehrkräfte sich komplett rar machen und eine einzige, per Mail gestellte Frage pro Schuljahr abkanzeln oder gar nicht beantworten und zum Sprechtag lediglich 6 Zeitslots für 1200 Schüler anbieten.

    M.a.W. miese Kommunikation kanns überall geben, miteinander freundlich zu reden und konkrete Strukturen und Kanäle freizugeben "ich beantworte Mails immer donnerstags" oder "bitte kommen Sie zur vereinbarten Sprechzeit gerne zu mir, dann helfe ich Ihnen" könnte schonmal Probleme vorwegnehmen. Elternwut staut sich manches Mal längerfristig auf.

  • Sek II hat ja kaum Anliegen, die man nicht unmittelbar mit dem Schüler klären kann, da hält sich das wirklich in Grenzen, finde ich. Ich hatte letztes Jahr mit 2 Tutoriaten vielleicht 5 Mails in der Woche, die wirklich benantwortet werden mussten.

    Sek I und insbesondere mit Klassenleitung 5 war schon ziemlich absurd teilweise. Vom Wunsch, irgendwelche Noten zu erläutern, über Hausaufgaben- und Materialnachffagen, was kommt nochmal in der Englischarbeit am Montag dran, bis wann muss Zettel xy abgegeben werden usw. bis hin zu einer ellenlangen Mail, warum M.'s Geburtstagskuchen nicht sofort am Montag kommt, obwohl sie doch am Samstag Geburtstag hatte, aber der Bruder hatte ja Kommunion, man bitte um Verständnis, blablabla... hier habe ich vieles auch irgendwann gar nicht mehr beantwortet bzw. eine Rundmail geschickt, dass ich grundsätzlich per Mail keine Noten erläutere und auch keine Fragen zu Sachverhalten beantworte, die in Anwesenheit des Kindes in der Schule besprochen wurden. Ich würde sagen, in Klasse 5 kamen im ersten Halbjahr schonmal locker 30 Mails in der Woche zusammen.

  • bis hin zu einer ellenlangen Mail, warum M.'s Geburtstagskuchen nicht sofort am Montag kommt, obwohl sie doch am Samstag Geburtstag hatte, aber der Bruder hatte ja Kommunion, man bitte um Verständnis, blablabla...

    Einerseits irgendwie zum Schreien komisch, andererseits aber auch Ausdruck dessen, unter wie viel Druck viele Eltern stehen. Man fragt sich nur, woher dieser Druck kommt? Wer hat denn jemals von Schulseite her einen bescheuerten Geburtstagskuchen vehement eingefordert? (Oder halt andere Dinge, die den Eltern Druck machen...)

  • Natürlich hat das niemand eingefordert. Das war eine superanstrengende, superunsichere Mutter, die permanent Wind um irrelevanten Kleinkram gemacht hat. Ich hab damals einen Zweizeiler zurückgeschrieben - etwa so "Liebe Frau X, Sie sind doch eine erwachsene, mündige Person - handhaben Sie solche Dinge doch einfach so, wie es zu Ihrem Leben passt. Darüber müssen Sie mir auch keine Rechenschaft ablegen!" - was mir hinterher etwas leid für den genervten Ton tat, denn die Frau war eigentlich sehr nett und freundlich. Aber eben auch wahnsinnig nervig und krass "unselbstständig" in diversen Fragen.

  • Also, ich hab viele Mails, aber auch eher im Rahmen meiner Bereichsleitung. Betriebe und Schüler: Ja, so im Schnitt täglich eine, würde ich sagen. Oft sehr schnell beantwortbar. Selten, dass ich sage: Das finden Sie selbst heraus, da es sich in der Mehrzahl um legitime Fragen handelt. Solche "Kuchen"-Fragen würde ich auch direkt unterbinden. Meine Arbeitszeit ist begrenzt.

    Aber: Ich bekomme viele Fragen, die eigentlich an die Klassenlehrperson gehen müssten, aber es scheint sich herumgesprochen zu haben, dass ich schnell antworte, jedenfalls sagte mir das einmal eine Klasse.

    Ich müsste mich da eigentlich stärker abgrenzen, aber das hab ich mir selbst eingebrockt. Mal sehen, ob ich es bei den neuen Klassen mal anfange abzuwehren.

  • Was ich nicht verstehe:

    Könnt ihr den Eltern nicht klarmachen, wozu eure Emailadresse (oder gar die Telefonnummer) genutzt werden soll? In der Grundschule kommt relativ früh im Schuljahr der erste Elternabend. Da können solche Dinge (Kommunikation per Mail oder Telefon) doch geklärt werden. Erklärt doch, was ist wirklich wichtig und was nicht. Selbst meine (nicht nur sprachlich) schwierige Klientel hat das kapiert.

    Falls Elternabende spärlich besucht sind: Schreibt eine Rundmail an die Eltern, wozu das "System" genutzt werden soll. Zur Not macht man das zwei- dreimal, und gut ist. Ehrlich, ich wurde nie genervt durch spätabendliche Anrufe, sofrtige Antwortforderungen oder Geburtstagskuchenmails.

  • Natürlich hat das niemand eingefordert.

    Das sagst du so. Dass das von Schulseite nie eingefordert wurde, ist ja klar. Aber ich frage mich dann schon, welche anderen Prozesse da im Hintergrund ablaufen (andere Eltern oder was weiß ich), die so einen Druck ausüben. Druck, den man auch zulassen muss, ja, aber er scheint ja immerhin von irgendwoher zu kommen. Aber das wird jetzt OT.

  • Ich erhalte pro Woche im Schnitt eine Elternmail, zwei bis drei direkt von der Schulleitung (Sammelmail) und dann einige Fortbildungs- und Schulentwicklungsdedönsmails vom Regierungspräsidium. Bei uns wird allerdings von der Schulleitung erwartet, dass Mails, die uns vor 17 Uhr erreichen, spätestens am Folgetag beantworten.

    Digitaler Schülerkontakt findet bei uns weiterhin über Teams statt. Da sind die Nachrichten zahlreich.

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