Bei meiner ersten Schwangerschaft saß ich bis zur Geburt im Hörsaal. Bei meiner zweiten bis zum Mutterschutz am Schreibtisch. Beides war so unangenehm, aber ich kam nicht auf die Idee, mich krankschreiben zu lassen (hätte mir in der Uni ja auch nichts gebracht). Das war gesellschaftlich einfach nicht üblich. Es kam aus dem Kollegenkreis auch die Aussage: "Schwanger? Ah, dann sehen wir uns erst in ein paar Jahren wieder, ab morgen bist Du dann ja weg (sinngemäß)" Das hat mich irgendwie durchhalten lassen.
Heute freue ich mich, dass die Frauen da nicht so zurückhaltend sind wie ich, denn mir ging es wirklich schlecht. Im Nachhinein war ich weder arbeits- noch studierfähig. Ich befürchte, ich war da wenig produktiv in dieser Zeit.
Daher: Wer nie eine Schwangerschaft durchmachen musste, sollte sich vielleicht kein Urteil erlauben.