Ich hab als jemand, der von der Materie evtl. zuwenig Ahnung hat, Fragen:
- Was ist mit muslimischen Schülerinnen und Schülern? Werden die dann auch vom Unterricht befreit (klar ist so gegen 13 Uhr am Freitag Schulschluss, aber reicht das dann, um zu Moschee zu kommen? Und: Bei uns an der Schule werden z.B. am Freitag versäumte Schulaufgaben nachgeschrieben)?
- Muss man in der Moschee sein oder tut es auch ein entsprechend eingerichteter Gebetsraum (sowas gab es bei uns an der Schule mal)?
Freitagsgebet als Lehrer
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Es ist völlig richtig, dass dieses Einstellungsszenario, das ich herausgelesen habe, von Bolzbold nicht expressis verbis in den Raum gestellt wurde. Das war meine Interpretation und womöglich/vermutlich eine Fehlinterpretation. Wenn ich damit den Diskurs eskaliert habe, tut mir das leid, denn das war natürlich nicht meine Absicht.
Dennoch finde ich es ein wenig befremdlich, diese Fragen so direkt an Jamaha zu adressieren und die Beantwortung einzufordern.
Es geht um Haltungen. Je nachdem, wie jemand die von Bolzbold gestellten Fragen beantworten würde, landen wir im Ergebnis entweder bei einem Menschen, der im deutschen Schuldienst den Schulfrieden massiv stören würde und ggf. grundgesetzfeindliche Haltungen zumindest tolerieren würde oder bei einer Lehrkraft, die tatsächlich ein positives Rollenvorbild ist für SuS mit vergleichbarem Hintergrund.
Diesen völlig richtigen Ansatz hätte man vielleicht deutlich machen können, wenn die verschiedenen Aspekte eben nicht als gezielte Fragen an Jamaha formuliert worden wären, sondern eher allgemein als relevantere Gesichtspunkte formuliert gewesen wären. Bspw. "Die Stundenplanproblematik könnte man von Schulleitungsseite sicherlich in den Griff bekommen. Wichtiger wäre, dass eine Lehrkraft im Auftreten und im Umgang mit Schüler*innen und Kolleg*innen tolerant und ohne religiös geformte Vorbehalte agiert." oder so ähnlich.
Letztlich ist der Fall aber sicher ähnlich wie beim kurzen Austausch zwischen Magellan und mir, in dem aus dem Modalverb "müssen" mehr herausgelesen hat als ich. Möglicherweise habe ich hier mehr herausgelesen als andere. Kann natürlich sein.
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Ich finde die Fragen nicht übergriffig, sondern bei jemandem, der seine Religiösität so pedantisch lebt, dass er sie über dienstliche Belange stellt, schon durchaus relevant. Die eine oder andere Auslegung des Islam ist nunmal ganz sachlich betrachtet problematisch und nicht mit freiheitlich-demokratischen Grundwerten zu vereinen, daher würde ich persönlich es auch als wichtig erachten vor einer Einstellung bestmöglich abzuklopfen, dass der Bewerber sie nicht teilt.
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Ich finde die Fragen nicht übergriffig, sondern bei jemandem, der seine Religiösität so pedantisch lebt, dass er sie über dienstliche Belange stellt, schon durchaus relevant. Die eine oder andere Auslegung des Islam ist nunmal ganz sachlich betrachtet problematisch und nicht mit freiheitlich-demokratischen Grundwerten zu vereinen, daher würde ich persönlich es auch als wichtig erachten vor einer Einstellung bestmöglich abzuklopfen, dass der Bewerber sie nicht teilt.
Ich bin pedantisch, weil ich Freitags zur Moschee will. Ich bin nicht extrem, weil ich es möchte. lauft durch die Fußgängerzone und fragt den Muslim nach dem Freitagsgebet und wie wichtig es ist.
Allgemein gesagt, damit man die Fragen zu meiner Person auch schließen kann.
DAS PRIVATLEBEN EINES SCHÜLERS HAT MICH NULL ZU INTERESSIEREN.
Nur wenn der Schüler auf mich zu kommt, dann ist es was anderes. Und das dies passieren wird, ist ja klar.
Wer fragen zum Islam hat, örtliche Moschee aufsuchen, da fragen bitte.
Kann mir wer erklären, was meine Haltung zu xyz mit dem eigentlichen Thema zu tun hat.
Komisch wie Menschen sich mich vorstellen...
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Die eine oder andere Auslegung des Islam ist nunmal ganz sachlich betrachtet problematisch und nicht mit freiheitlich-demokratischen Grundwerten zu vereinen
Das hat der Islam mit dem Christentum gemein.
Wobei ich nicht per se jedem Christen Radikalismus unterstelle.
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Ich hab als jemand, der von der Materie evtl. zuwenig Ahnung hat, Fragen:
- Was ist mit muslimischen Schülerinnen und Schülern? Werden die dann auch vom Unterricht befreit (klar ist so gegen 13 Uhr am Freitag Schulschluss, aber reicht das dann, um zu Moschee zu kommen? Und: Bei uns an der Schule werden z.B. am Freitag versäumte Schulaufgaben nachgeschrieben)?
- Muss man in der Moschee sein oder tut es auch ein entsprechend eingerichteter Gebetsraum (sowas gab es bei uns an der Schule mal)?Aufgrund der ganzen Angriffe mir gegenüber, werde ich nicht mehr auf religiöse Fragen antworten.
Örtliche Moschee ist offen und beantwortet Fragen.
Aber ein Gebetsraum oder meist auch ein Raum der Stille ist ja echt was schönes.
Als Schüler haben wir keinen bekommen, da blieb für mich der verstaubte Keller oder unter der Treppe mein Ort, damit niemand gestört wird (War mit der SL abgeklärt)
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Ich finde die Fragen nicht übergriffig, sondern bei jemandem, der seine Religiösität so pedantisch lebt, dass er sie über dienstliche Belange stellt, schon durchaus relevant. Die eine oder andere Auslegung des Islam ist nunmal ganz sachlich betrachtet problematisch und nicht mit freiheitlich-demokratischen Grundwerten zu vereinen, daher würde ich persönlich es auch als wichtig erachten vor einer Einstellung bestmöglich abzuklopfen, dass der Bewerber sie nicht teilt.
Ich finde, mit solchen Aussagen weckst du eher Zweifel an deiner freiheitlich-demokratischen Verortung. Da will jemand zu seinem Wochengebet und daraus leitet man einen Verdachtsfall für Extremismus ab. Absurd. Sorry, aber das ist natürlich rassistisch.
Jamaha Ich habe zwar dem Glauben den Rücken gekehrt und sehe auch vieles am Islam kritisch, aber ich würde immer dafür eintreten, dass du deinen Glauben innerhalb der Gesellschaft leben kannst. Was sich hier für Vorstellungen auftun, trifft mich sehr und es tut mir leid, dass du so viel Unsinn abbekommen hast. Der Lehrberuf ist ein schöner Beruf und du wirst für die Schüler eine Identifikationsfigur sein (das kann auch anstrengend sein). Bitte lass dich nicht abhalten, wir brauchen auch Menschen, die sich von der Mehrheitsgesellschaft unterscheiden, gerade in der Bildung)
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Ich hab als jemand, der von der Materie evtl. zuwenig Ahnung hat, Fragen:
- Was ist mit muslimischen Schülerinnen und Schülern? Werden die dann auch vom Unterricht befreit (klar ist so gegen 13 Uhr am Freitag Schulschluss, aber reicht das dann, um zu Moschee zu kommen? Und: Bei uns an der Schule werden z.B. am Freitag versäumte Schulaufgaben nachgeschrieben)?
- Muss man in der Moschee sein oder tut es auch ein entsprechend eingerichteter Gebetsraum (sowas gab es bei uns an der Schule mal)?Komm ich antworte mal, nur weil du so lieb fragst:
-In Deutschland herrscht Schulpflicht (ist ja bekannt), man kann ja mal trotzdem versuchen mit der SL zu reden, hatte ich aber persönlich nie gemacht, da ich als Schüler es nahezu immer geschafft habe. Wie der rechtliche Rahmen aussieht, weiß ich garnicht.
-kommt drauf an wo man ist. NRW Stadt kein Problem. Irgendwo in Thüringen im Dorf - könnte schwer werden
-btw Moscheen legen selbst den Start und Ende fest, also ist man da auch flexibel
-versäumte Schulaufgaben, die man individuell versäumt hat. Einfach die Aufgaben machen und man bekommt keine Probleme
-Besser wäre es, aber ist halt eine Situation wo man ja gezwungen ist. Minimum 3 Schüler reichen, also ja. Muss aber kein Gebetsraum sein, geht auch so
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Ich finde, mit solchen Aussagen weckst du eher Zweifel an deiner freiheitlich-demokratischen Verortung. Da will jemand zu seinem Wochengebet und daraus leitet man einen Verdachtsfall für Extremismus ab. Absurd. Sorry, aber das ist natürlich rassistisch.
Jamaha Ich habe zwar dem Glauben den Rücken gekehrt und sehe auch vieles am Islam kritisch, aber ich würde immer dafür eintreten, dass du deinen Glauben innerhalb der Gesellschaft leben kannst. Was sich hier für Vorstellungen auftun, trifft mich sehr und es tut mir leid, dass du so viel Unsinn abbekommen hast. Der Lehrberuf ist ein schöner Beruf und du wirst für die Schüler eine Identifikationsfigur sein (das kann auch anstrengend sein). Bitte lass dich nicht abhalten, wir brauchen auch Menschen, die sich von der Mehrheitsgesellschaft unterscheiden, gerade in der Bildung)
Ich werde mich nochmal außerhalb des Forums informieren. Mal schauen was wird, werde aber meinen Entschluss hier teilen.
Danke für deine Ermunternden Worte. Das so viele hier Unsinn schreiben, war mir klar. Ist halt Alltag, mit dem man auch in so einem toleranten Deutschland klar kommen muss.
Angst vor was fremden zu haben, ist ja auch normal. Nur muss es nicht fremd bleiben. Die Türen sind offen und Fragen erwünscht. Selbst wenn die Frage purer Hass und Rassismus sei, die Moscheen wäre glücklich diese zu beantworten.
Ich hatte einen sehr alten Lehrer gehabt, der tatsächlich sehr negativ gestimmt war was den Islam anging. Aber er war immer offen für den Diskurs und hat den auch gesucht. Öfters wurden wir angesprochen zu Thema xyz und sind aus der Diskussion immer schlauer rausgegangen. Fragen schadet nicht Freunde.
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Kurz bevor ich mich auslogge. Klarstellung:
Ich komm selbst aus dem Brennpunkt und bin dort, ohne viel Selbstlob, ein absolut gelungenes Beispiel für Integration mit Auszeichnungen.
Vor geraumer Zeit hätte man sogar zahlreiche Holocaust-Überlebende fragen können, wie tolerant ich bin und was ich für das Miteinander verschiedenster Religionen so gemacht habe.
Ich muss mich irgendwie rechtfertigen und werde in die Ecke gedrängt nur weil ich wissen wollte, ob ich zum Freitagsgebet gehen kann. Einfach nur Absurd.
Wenn mir jemand erklären kann, warum ich so Verfassungsfeindlich oder sonst was wäre, nur zu. Ich will ja auch dazu lernen.
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Hier wurden auch schon christliche Religionslehrkräfte angegangen, die Fragen zu ihrem Unterricht hatten oder Menschen, die einen Gebetskreis suchten, um in ihrer Freizeit zu beten.
Mich hat das großgeschriebene „muss“ auch irritiert. Es liest sich so halt nicht nach Wunsch sondern nach Zwang.
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Hier wurden auch schon christliche Religionslehrkräfte angegangen, die Fragen zu ihrem Unterricht hatten oder Menschen, die einen Gebetskreis suchten, um in ihrer Freizeit zu beten.
Mich hat das großgeschriebene „muss“ auch irritiert. Es liest sich so halt nicht nach Wunsch sondern nach Zwang.
Sorry für die Irritation. Ich persönlich muss dran teilnehmen, was nichts mit Deutschland zu tun hat. Es ist keine Zeugniskonferenz wo jeder Lehrer muss, sondern ich persönlich muss.
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Nochmal: Mir geht’s Null darum um Extra Behandlung durchzusetzen.
Ich wäre gerne Lehrer an einer Brennpunktschule, da ich mit meinem Background wirklich vielen Kindern einfach Perspektiven zeigen könnte. Ein TRAUM.
Ich möchte niemanden damit zu nahe treten oder beleidigen, ich möchte nur wissen, ob es praktisch umsetzbar ist.
Wenn es aber anders nicht geht, dann ist es so. Falls doch, wäre es echt schön.
Du vergisst aber dabei, dass bei beruflicher Notwendigkeit und unter Zustimmung des Imam, das Freitagsgebet nicht zwingend ist….solange du für ein entsprechendes Ersatzgebet sorgst.
Es ist also durchaus eher deine Bequemlichkeit wie hier rauskommt. Möglich ist es nämlich. -
Du vergisst aber dabei, dass bei beruflicher Notwendigkeit und unter Zustimmung des Imam, das Freitagsgebet nicht zwingend ist….solange du für ein entsprechendes Ersatzgebet sorgst.
Das mag für dich so sein, aber deshalb ja nicht für jeden. Die Religionsausübung ist etwas zutiefst persönliches, da kann am Ende nur jeder selbst entscheiden, wie er es richtig macht. Das würde ich jedenfalls nicht Bequemlichkeit nennen und das wird auch bei anderen höchstpersönlichen Entscheidungen, mir f#llt da etwa ein veganer Lebensstil ein, getan.
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Das hat der Islam mit dem Christentum gemein.
Wobei ich nicht per se jedem Christen Radikalismus unterstelle.
Stimmt absolut. Nur höre ich (hierzulande) eher selten von radikalen Christen. Ich höre in meiner Ecke aber durchaus von Schülern, die geschlechtergetrennte Abifeiern vorschlagen und selbsternannte Scharia-Polizei spielen und dergleichen. Wenn diese jungen Menschen ein Abitur ablegen, steht ihnen der Weg ins Lehramt offen - wissend um diese Strömungen, kann man ruhig mal nachhaken, meine ich.
Dass hier von einigen direkt die Rassismus-Keule geschwungen wird, finde ich sehr problematisch. Denn dass gerade in einigen Brennpunkten in Teilen der muslimischen Jugend etwas kippt, muss man - ganz ähnlich der Radikalisierung am rechten Rand - thematisieren dürfen. Und natürlich erzeugen solche Entwicklungen das Bedürfnis, bei einem offen religiös lebenden Bewerber ggf. die eine oder andere Frage zur eigenen Haltung zu stellen.
Ich bin pedantisch, weil ich Freitags zur Moschee will. Ich bin nicht extrem, weil ich es möchte. lauft durch die Fußgängerzone und fragt den Muslim nach dem Freitagsgebet und wie wichtig es ist.
Ich unterstelle dir keinen Extremismus. Wenn jemand seinen Glauben aber derart prioritär lebt, finde ich ein genaueres Nachfragen legitim. Im Gespräch kann man seine Haltung dann ja entsprechend darlegen und dann ists ja auch okay.
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Aber ein Gebetsraum oder meist auch ein Raum der Stille ist ja echt was schönes.
Als Schüler haben wir keinen bekommen, da blieb für mich der verstaubte Keller oder unter der Treppe mein Ort, damit niemand gestört wird (War mit der SL abgeklärt)
In meinem Bundesland (SH) sind Gebetsräume an Schulen kein Thema, denn es dürfen für niemanden welche eingerichtet werden.
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Ich muss mich irgendwie rechtfertigen und werde in die Ecke gedrängt nur weil ich wissen wollte, ob ich zum Freitagsgebet gehen kann. Einfach nur Absurd.
Wenn mir jemand erklären kann, warum ich so Verfassungsfeindlich oder sonst was wäre, nur zu. Ich will ja auch dazu lernen.
Du wirst in keine Ecke gedrängt - auch von mir nicht.
Was mich interessiert, ist, ob Du als gläubiger Moslem einen reflektierten Umgang mit den kulturell-religiös bedingten Konflikten pflegst, die muslimische SchülerInnen, die in Deutschland aufwachsen, haben können. Und natürlich auch, wie Du bei solchen Konflikten zwischen Muslimen und Nicht-Muslimen agierst.
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Wir haben knapp 130 Kollegen und ich kenne deren Religion nicht (Ausnahmen folgen später), das ist meiner Meinung nach auch gut so. Denn die Religion eines Lehrers hat an einer Schule nichts zu suchen bzw darf nicht relevant sein.
Ausnahmen: Reli- bzw tw. Ethiklehrer, deren Religion/Konfession ist mir bekannt, darunter sind auch Muslime. Alle sind jedoch sehr gemäßigt, weder geht der eine stoisch jeden Freitag zum Gebet, noch lobpreist der andere das Zöllibat etc.
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Stimmt absolut. Nur höre ich (hierzulande) eher selten von radikalen Christen.
Das mag dann eher an der Gegend liegen in der du lebst oder aufgewachsen bist. Ich bin in einer Gegend aufgewachsen wo viele Christen leben, die mit der Beantwortung von Bolzbold Fragen auch so ihre Probleme hätten. Die werden aber nicht dermaßen ausgefragt.
Alle Beamten leisten einen Diensteid, der uns verpflichtet, alle in Deutschland geltenden Gesetze und das Grundgesetz zu wahren. Das gilt für Menschen aller Religionen, wenn sie in den Staatsdienst treten wollen gleichermaßen.
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"Ich möchte" ist jedoch etwas anderes als ein religiöser Grund. Ganz unabhängig von der Abwägung, dass dort natürlich auch die Verhältnismäßigkeit eine Rolle spielt.
Ich sehe da absolut keinen Unterschied. Ob man jetzt Lust hat zu zocken oder zu einem ausgedachten Gott zu beten ist für mich exakt das gleiche.
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