Schulleitung lässt sich regelmäßig im Unterricht vertreten

  • Bei uns unterrichtet die SL 17 Stunden und hat 12 Stunden Ermäßigung für die SL-Tätigkeit (GS mit 230 Schüler). Es stand am Schuljahresanfang sogar zur Debatte, dass sie evtl. zusätzlich auch noch eine Klassleitung machen soll, da es bei uns im Landkreis mit der Versorgung mit Lehrern, die überhälftig arbeiten und somit für eine Klassleitung in Frage kommen, echt eng ist.

    An kleinen Grundschulen ist es sowieso üblich, dass die SL auch noch KL ist.

    Doppelbestzung gibt es bei uns gar nicht, nur ein paar Stunden DaZ und ein paar Förderstunden von zwei pensionierten Kolleginnen. Also wenn die SL wirklich nicht in den Unterricht kann, weil etwas dazwischenkommt, dann wird nicht eine Doppelbesetzung aufgelöst, sondern es führt oft zu einer Doppelführung für die Parallel-Lehrkraft. Und das ist dann planungsmäßig manchmal echt problematisch. Deshalb bemüht sich unsere SL auch wirklich, nur absolut dringende Termine während ihrer Unterrichtszeit wahrzunehmen und kommuniziert im Kollegium auch, warum sie vertreten werden muss.

  • Hallo zusammen,


    Wie ist damit umzugehen, dass eine SL sich regelmäßig aus dem Unterricht "entschuldigt" bzw. Auch nicht. Im Gesamtplan steht sie drin, erscheint aber zu den Stunden nicht (Doppelbesetzung) oder lässt sich vertreten (wo keine Doppelbesetzung)- wofür dann wiederum andere Doppelbesetzungen aufgelöst werden. Es geht zu Lasten der Kinder. Im Detail weiß ich nicht, wieso sie sich vertreten lässt, aber sie hat dies noch nie kommuniziert und es kann auch nicht sein, dass zur selben Zeit in der Mehrzahl aller Schulwochen immer wichtigere Termine anstehen, oder? Sorge , es direkt anzusprechen, habe ich auch, da mein Eindruck ist, dass sie mir sonst auch nicht sonderlich wohlgesonnen ist und ich einen ungünstigen Einsatz im kommenden Jahr befürchten müsste oder ungeliebte, umfangreiche Zusatzaufgaben, die ihr dann noch ad hoc einfallen könnten. Wie würdet ihr verfahren?

    Hatten wir auch lange Zeit, lag daran, dass sie alleine war und keine Konrektorin oder Konrektor da war. Somit musste sie die Arbeit auch noch machen. Sie hätte evtl. gleich die Ermäßigungsstunden für den Konrektor bei sich einplanen sollen, dann wäre es transparenter gewesen.
    Ist zwischenzeitlich etwas besser gewesen, nun wieder nicht, aber ihre Stunden sind raus und sie macht regelmäßig selber Vertretung, nun ist der Konrektor selten in der Doppelsteckung, weil er alles erlernen muss und viele Fortbildungen und Einarbeitungen braucht bevor die Schulleiterin Ende des Monats weg ist.

    Ist blöd, wenn das für einige so wenig transparent ist, da ich oft nachmittags auch im Schulhaus bin, sehe ich, dass es einfach nicht anders geht, aber das ist eben nicht für jeden sichtbar.

  • Akute unaufschiebbare Dinge gibt es tatsächlich nur alle Zeit einmal. Allerdings ist Schulleitung an weiterführenden Schulen zu so vielen (oft außerschulischen) Terminen eingeplant, dass dadurch schon öfter Unterricht ausfällt als bei anderen Lehrkräften (es gab vor einiger Zeit einen Thread zu diesem Thema). Allerdings handelt es sich dabei dann um planbare Vertretungsstunden.

    Sehe teilweise etwas anders:

    a) Schulleitung an großeren Schulen hat eigentlich auch immer eine Vertretung. Da kann dann auch mal der Konrektor diese unverschiebbare Aufgabe übernehmen.

    b) Gerade diese Ausrede: "Aber am Tag X haben jeden Monat Schulleitertreffen von allen Schulen" o.ä.. Tja, da gilt dann aber eigentlich das, was jeder normale Lehrer auch macht, wenn er regelmäßige extrerne Termine hat: Die Stunden werden eben im Stundenplan dauerhaft frei geblockt. (Fand einer meiner alten Chefs übrigens nicht so witzig, wenn er gefragt wurde, wann den in diesem Jahr die Schulleitertreffen sind, damit die Zeiten schon von vornherein geblockt werden können.)

  • Sehe teilweise etwas anders:

    a) Schulleitung an größeren Schulen hat eigentlich auch immer eine Vertretung. Da kann dann auch mal der Konrektor diese unverschiebbare Aufgabe übernehmen.

    Richtig. Gleichzeitig unterrichtet der Konrektor deutlich mehr und ist damit nicht so flexibel - und es fällt dann eben bei ihm Unterricht aus.

    Das Endergebnis ist dasselbe.

    Gruß
    #TheRealBolzbold

    Ceterum censeo factionem AfD non esse eligendam.

  • Das Endergebnis ist dasselbe.

    Nur dann, wenn die Stunden "schlecht" liegen. Ansonsten nicht. An großen Schulen gibt es ja sogar zum Teil noch einen stellvertretenden Schulleiter. Dann ist sogar noch mehr Auswahl da.

    An großen Schulen ist es durchaus möglich den Plan so zu setzen, dass immer mindestens eine Person aus der Schulleitung gerade frei hat. Dann sind solche Fälle wie "Da ist gerade eine Schlägerei" immer abzufangen ohne das ein Teil der Schulleitung seinen Unterricht verlassen muss. Solche Vorfälle kann man ja nicht mal so eben verschieben oder planen.

    Ich behaupte mal ganz frech, da ich schon viele Pläne an vielen Schulen gesetzt habe, dass ich das kann. Man darf nämlich Schulleitung und/oder Stellvertretung auch mal Nachmittags Unterricht geben. Da ist normalerweise mehr als genug Platz einen Plan kollisionfrei zu setzen. Selbst wenn die Stellvertretung 28 WS hat und nur 4 Ermäßigungsstunden. Das kann man konfliktfrei setzen! (Grundschule ist etwas anderes. Aber ab Sek I geht das.)

  • An großen Schulen ist es durchaus möglich den Plan so zu setzen, dass immer mindestens eine Person aus der Schulleitung gerade frei hat. Dann sind solche Fälle wie "Da ist gerade eine Schlägerei" immer abzufangen ohne das ein Teil der Schulleitung seinen Unterricht verlassen muss. Solche Vorfälle kann man ja nicht mal so eben verschieben oder planen.

    Ich glaube dir ist nicht ganz klar, wie viele unterschiedliche akute Sachen so bei der SL aufschlagen. Manche kann auch nicht jeder aus der SL bearbeiten, da es Arbeitsbereiche gibt. Der 2. (didaktische) Konrektor kann z.B. nicht mit dem Dezernenten um Personal verhandeln.

    Man kann auch nur einen Teil der Sachen wegdelegieren, was im übrigen des Problem nur verschiebt.

    Und Dinge einfach nicht zu erledigen, ist für das Gesamtsystem noch katastrophaler. Letztlich ist das Gesamtsystem immer im Blick bei jedem SL-Handeln und das ist im Zweifel wichtiger als die Unterrichtsstunde 8b, die auch noch doppelt besetzt ist. ;)

  • Ich behaupte mal ganz frech, da ich schon viele Pläne an vielen Schulen gesetzt habe, dass ich das kann. Man darf nämlich Schulleitung und/oder Stellvertretung auch mal Nachmittags Unterricht geben. Da ist normalerweise mehr als genug Platz einen Plan kollisionfrei zu setzen. Selbst wenn die Stellvertretung 28 WS hat und nur 4 Ermäßigungsstunden. Das kann man konfliktfrei setzen! (Grundschule ist etwas anderes. Aber ab Sek I geht das.)

    Man kann beim Stundenplan so ziemlich alles machen. Kollisionsfreiheit bei einer Sache bedeutet aber unter Umständen Kollisionen bei anderen Sachen. Ganz kollisionsfrei geht es in der Regel nicht.

    Gruß
    #TheRealBolzbold

    Ceterum censeo factionem AfD non esse eligendam.

  • Man kann beim Stundenplan so ziemlich alles machen. Kollisionsfreiheit bei einer Sache bedeutet aber unter Umständen Kollisionen bei anderen Sachen. Ganz kollisionsfrei geht es in der Regel nicht.

    Ist mir auch klar. Trotzdem behaupte ich mal das ich das kann. Ich habe da "etwas" Erfahrung. (Soll heißen, ich habe schon die Daten von weit über 500 verschiedenen Schulen bekommen und mal selbst berechnet (Also nicht die ganze UV gemacht, aber Fehler rausgesucht und den Plan gelöst, daher weiß ich sehr wohl was so geht und was nicht. Insbesondere, weil ich auch die Pläne/Daten von Leuten kenne, die vorher mit Units gearbeitet haben. Untis ist schon nicht schlecht, aber es gibt eben auch bessere Programme, da Dinge lösen konnten, woran Untis gescheitert ist.)

  • Ich kenne einen Schulleiter, der Vorgesetzte (das was bei euch Dezernenten sind oder Vertreter des Schulträgers) durchaus konsequent vertrösten, wenn sie Unterricht haben, immer mit den Worten: "Wir sind uns doch einig, dass der Unterricht und die Schüler in unserem Beruf die oberste Priorität haben müssen, oder?"

    Gerade so Ministerialbeauftragte (= Dezerneten) oder Politiker (=Trägerschaft) finden sich ja gerne so wichtig, dass sie erwarten, dass man alles stehen und liegen lässt. Da schadet es vielleicht auch manchmal nicht, wenn man denen zeigt, warum wir die ganze Sache eigentlich betreiben.

    Klar, wenn es einen totalen Notfall gibt, dann muss man reagieren. Aber gerade dann können das eben Mitglieder der erw. Schulleitung auch.

  • Gerade so Ministerialbeauftragte (= Dezerneten) oder Politiker (=Trägerschaft) finden sich ja gerne so wichtig, dass sie erwarten, dass man alles stehen und liegen lässt.

    Japp, sie fordern generell Antwort bis um 12 Uhr und rufen knapp danach an, um Dampf zu machen. Wie die SL das schaffen soll, wo sie doch zeitgleich im Unterricht sein muss, ist ein Rätsel.

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    Gerade so Ministerialbeauftragte (= Dezerneten) oder Politiker (=Trägerschaft) finden sich ja gerne so wichtig, dass sie erwarten, dass man alles stehen und liegen lässt. Da schadet es vielleicht auch manchmal nicht, wenn man denen zeigt, warum wir die ganze Sache eigentlich betreiben.

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    Erinnert mich an die Ehrung einer Schule mit irgendeinem Preis: Ministerpräsident eingeladen, SuS ausgeladen ^^ Sollten alle zu Hause bleiben, diese Wilden kann man ja keinem zumuten.

  • Kurzes Update von meiner Seite zum Start des neuen Schuljahres:

    Die SL ist bislang nicht zur Doppelbesetzung erschienen. Weder bei mir, noch bei den Kollegen in der Stufe. Die Stunden wurde weder auf dem Vertretungsplan "ausgeplant", noch sonst irgendwo vermerkt, noch hat die Person mit mir/ jemand anderem aus der Stufe darüber gesprochen und sich erklärt.

  • Dann wäre jetzt (= nach den ersten Wochen?) der richtige Zeitpunkt, das Thema anzugehen, wenn ihr etwas ändern möchtet.

    Wie sind denn die Regelungen für die Doppelbesetzung?
    Wie wird der Unterricht geplant? Von euch abwechselnd oder gemeinsam? Wie klappt die Planung?
    Betreut ihr die ganze Klasse gemeinsam oder jeder die halbe Klasse in einem eigenen Raum? Beinhaltet die Planung Differenzierung, die bei nur einem anwesenden Kollegen nicht stattfinden kann?
    Wer korrigiert und bewertet? Klappt da die Arbeitsteilung?

    Wirst du ausgeplant, wenn du wegen Krankheit oder Fortbildung eine solche Stunde verpasst? Falls ja, warum funktioniert das nur in eine Richtung? Was sagt der Vertretunsgplaner gegebenenfalls dazu?

    Ich würde den Vertretungsplaner ansprechen, dass du die Information vor der Stunde benötigst, weil du sonst regelmäßig im Klassenzimmer stehst und eure wohlüberlegte Planung über den Haufen werfen und improvisieren musst. Das ist ab und an sicher kein Problem und führt manchmal auch zu tollen Stunden, aber ein Dauerzustand sollte das ja nicht sein. U

    Und dann würde ich mit den anderen betroffenen Kollegen den Personalrat ansprechen und um Unterstützung im Gespräch mit der Schulleitung bitten.

    Und mir würde es dabei weniger darum gehen, dass die Doppelsteckung wegfällt, obwohl das natürlich auch doof ist. Mir wäre Verlässlichkeit wichtiger, also dass zum einen eine gescheite Stundenplanung vorliegt und zum anderen klar kommuniziert wird, wenn die Doppelsteckung ausfällt.

  • Erinnert mich an die Ehrung einer Schule mit irgendeinem Preis: Ministerpräsident eingeladen, SuS ausgeladen ^^ Sollten alle zu Hause bleiben, diese Wilden kann man ja keinem zumuten.

    Frau Merkel war für irgendeine Schulehrung zu Besuch. Scharfschützen auf den Dächern, Schüler ausgeladen, …

    Die Sicherheit der Schüler könne nicht gewährleistet werden, wenn sich so ein potentielles Anschlagsziel wie eine Bundeskanzlerin im Schulgebäude befindet.

  • Die SL ist bislang nicht zur Doppelbesetzung erschienen. Weder bei mir, noch bei den Kollegen in der Stufe. Die Stunden wurde weder auf dem Vertretungsplan "ausgeplant", noch sonst irgendwo vermerkt, noch hat die Person mit mir/ jemand anderem aus der Stufe darüber gesprochen und sich erklärt.

    Danke für das Update.

    Naschkatze, was sagen die anderen im Kollegium denn dazu? Ich würde das mal vorsichtig abklopfen.

    Und in NRW-Grundschulen gibt es den Lehrerrat (3-5 Lehrkräfte) als "Vermittlungsstelle" zwischen Kollegium und Schulleitung. Der muss sich engagieren, wenn du ihn dazu auforderst. Das sollte man machen, bevor der Personalrat eingeschaltet wird, was dann evtl. (unberechtigterweise) zu hohe Wellen schlägt.

    Naschkatze : Vielleicht könntet ihr der Schulleitung gemeinsam rückmelden, dass die kurzfristige? Vertretung für euch schwierig war und ihr Planung umwerfen musstet. Vielleicht könnte man die Schulleitung bitten, im kommenden Schuljahr frühzeitig die Vertretungen mitzuteilen. Es könnte ja sein, dass die Schulleiterin sich bisher nichts dabei gedacht hat.

    Vielleicht bekommt ihr durch die Nachfrage eine Erklärung. Ich würde es, wie schon erwähnt, auch nicht alleine machen, sondern mit Kolleginnen, die das auch so empfinden, eine gemeinsame Bitte starten.

    Mit Lehrerat, und dann genau so.

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