• Man wird Teilen der umliegenden muslimischen Gesellschaften nicht vermitteln können, dass Israel, das grob seit nach dem 2. Weltkrieg existiert, weiter existieren wird (und will) und dies auch Wunsch des Westens ist, der das im Zweifelsfall auch durchsetzen wird.

    Ebenso wenig werden diese Teile der muslimischen Gesellschaften es hinnehmen, dass es Israel wirtschaftlich gut geht und sie selbst in den auch durch ihre Religion geprägten autoritären bis autokratischen Ländern wirtschaftlich nicht ansatzweise den Wohlstand erreichen werden. Und solange ein gemeinsamer Feind eint oder eben ein Feindbild von den wahren Problemen ablenken kann, wird sich da nichts zum Besseren ändern lassen.

    Das ist doch seit der Gründung des Staates Israel bzw. seit dem Sykes-Picot Abkommen das Grundproblem. Da haben die Briten und die Franzosen seinerzeit richtig Mist gebaut.

    Gruß
    #TheRealBolzbold

    Ceterum censeo factionem AfD non esse eligendam.

  • Wenn es so bleibt wie es jetzt ist oder noch besser wird, dann sollten Trump, Netanjahu und Abbas nächstes Jahr den Friedensnobelpreis erhalten.

    Da hatten wir doch im Dezember 1994 bereits ein ganz ähnliches Szenario. Der Rückschlag kam dann im Jahr 2000. Mir scheint, man ist in den letzten knapp 30 Jahren nicht sonderlich weitergekommen.

    Gruß
    #TheRealBolzbold

    Ceterum censeo factionem AfD non esse eligendam.

  • Da hatten wir doch im Dezember 1994 bereits ein ganz ähnliches Szenario. Der Rückschlag kam dann im Jahr 2000. Mir scheint, man ist in den letzten knapp 30 Jahren nicht sonderlich weitergekommen.

    Für die Palästinenser wurde es seit der ersten Intifada tatsächlich immer schlimmer. Das ist schade. Trotzdem kann man nur vom Jetzt ausgehen, sonst erreicht man nichts. Trump hat hier einen Erfolg vorzuweisen. Ob der nachhaltig ist, wird man sehen. Aber jedenfalls besteht gerade Hoffnung.

  • Nachdem Israel erfolgreich tausende neue Terroristen motiviert hat, dürfte das niemanden wundern.

    Die standen schon vor den Vergeltungsschlägen parat und wird es immer geben. Sie werden auch nicht ruhen, bis ihr Ziel erreicht ist. Daher - kein deutsches Geld dorthin - und auch nicht aus der EU.

  • Für die Palästinenser wurde es seit der ersten Intifada tatsächlich immer schlimmer. Das ist schade. Trotzdem kann man nur vom Jetzt ausgehen, sonst erreicht man nichts. Trump hat hier einen Erfolg vorzuweisen. Ob der nachhaltig ist, wird man sehen. Aber jedenfalls besteht gerade Hoffnung.

    Wenn das zum Erfolg werden sollte, dann nicht dank Trump, sondern dank der vielen Menschen auf palästinensischer und israelischer Seite, die das alltäglich umsetzen und mit Leben füllen, was sonst nur weitere leere Worte auf Papier sind. Wenn Trump tatsächlich politische Erfolge erzielen möchte, dann sollte er aufhören die Demokratie in seinem eigenen Land sukzessive zu untergraben und abzuschaffen. Andernfalls bleibt er einfach nur in Erinnerung als der autokratische amerikanische Präsident, der die USA in ein Bürgerkriegsgebiet verwandelt hat, während er lautstark gebrüllt hat, er verdiene gefälligst endlich den Friedensnobelpreis.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Wenn das zum Erfolg werden sollte, dann nicht dank Trump, sondern dank der vielen Menschen auf palästinensischer und israelischer Seite, die das alltäglich umsetzen und mit Leben füllen, was sonst nur weitere leere Worte auf Papier sind. Wenn Trump tatsächlich politische Erfolge erzielen möchte, dann sollte er aufhören die Demokratie in seinem eigenen Land sukzessive zu untergraben und abzuschaffen. Andernfalls bleibt er einfach nur in Erinnerung als der autokratische amerikanische Präsident, der die USA in ein Bürgerkriegsgebiet verwandelt hat, während er lautstark gebrüllt hat, er verdiene gefälligst endlich den Friedensnobelpreis.

    Das Trump innenpolitisch immensen Schaden anrichtet, ist sicherlich richtig, das bezweifelt wohl keiner, wenn auch die konkrete Einschätzung der Stärke der Schäden unterschiedlich ausfallen dürfte. Das ist aber unabhängig von dem, was nun zwischen Israel und Palästina passiert. Und der Friedensnobelpreis ist ohnehin der Preis der fragwürdigen Charaktere, weil Friedenssicherung oft durch nicht so schöne Mittel geschieht (vgl. Verleihung an Kissinger, an Arafat, an Obama).

  • Wenn das zum Erfolg werden sollte, dann nicht dank Trump, ...

    Bei aller berechtigter Kritik an anderer Stelle hat Trump hier einen Punkt gemacht, wenn man sich die genauen Abläufe anschaut, muss man schon anerkennen, dass er vermutlich schon maßgeblich zu der aktuellen Einigung beigetragen hat. Nicht durch Freundlichkeit oder Diplomatie, sondern weil er im richtigen Moment Druck gemacht hat (zB auch auf Netanyahu). Und die allermeisten neutralen Beobachter und Kommentatoren erkennen das auch an.

    Beim Friedensnobelpreis halte ich alles und nichts für möglich, den vergeben 5 Leute. Ich würde jetzt nicht vor Schreck umkippen, wenn er ihn nächstes Jahr bekommt, aber es sind auch ganz andere Entwicklungen möglich. Al Gore hat den Preis für eine PowerPoint Präsentation bekommen, Obama dafür, dass er in seiner Antrittsrede gesagt hat, eine Welt ohne Atomwaffen wäre doch eigentlich ganz schön (bevor er dann später einige höchst umstrittene Militäreinsätze angeordnet hat). Für mich hat der Preis keine Bedeutung mehr.

  • Al Gore hat den Preis für eine PowerPoint Präsentation bekommen,

    Gab es PPP schon in den 1960er und 1970er Jahren?

    Al Gore erhielt ihn für über 20 Jahre intensive Arbeit für unser Klima, er war bereits seit seiner Collegezeit aktiv. Er schrieb Bücher, sammelte Experten bereits vor seiner Zeit mit Clinton. Deshalb hofften viele auf ihn. Aber ein Vizepräsident ist nicht so frei wie manche dachten. Seinem 1. Film folgte ein 2. Ich finde deine Bemerkung daneben. Es war nicht nur eine PPP und erhielt den Preis nicht allein.

    Ich sehe das Problem, dass Nobelpreise für Leistungen im Jahr zuvor gegeben werden sollen, nur so schnell ist selten absehbar, was die Zukunft bringt. Von Obama hat man viel erhofft, im Nachhinein hätte er ihn vermutlich nicht bekommen. Bei Al Gore sehe ich es anders, auch wenn die Klimakatastrophe kommt.

    Meine Beiträge werden auf einer winzigen Tastatur eines Tablets mit Autokorrektur geschrieben. Bitte entschuldigt Tippfehler. :mad:

  • Trotz Erleichterung über die Rückkehr der letzten lebenden Geiseln bin ich schon wieder zunehmend desillusioniert:

    Trump erlaubt wohl eine "Wiederbewaffnung" der Hamas.

    Diese übernehmen wieder die Kontrolle im Gaza-Streifen und ermorden mutmaßliche "Kollaborateure".

    Im Gaza-Streifen soll auch ein (Luxus-?)Restaurant ausgerechnet namens "Nova" eröffnet werden.

    Deutschland zahlt nach Angabe der Entwicklungshilfeministerin einen dreistelligen Millionenbetrag.

    Und beim "nächsten 7. Oktober" fragen sich alle, wie denn das passieren konnte.

    :(

  • Das ist schon eine äußerst einseitige Deutung der Ereignisse. Aber das haben wir hier im Thread schon mehrfach von dir sehen müssen. Der 20 Punkte-Plan sieht gerade keine Wiederbewaffnung der Hamas vor, sondern eine Amnestie, sofern die Waffen direkt abgegeben werden. Damit verbunden ist ein Prozess der Entmilitarisierung. Er sieht auch keine Kontrollübernahme der Hamas vor, sondern stellt Gaza unter eine vorübergehende Übergangsverwaltung, die gerade nicht aus Hamas-Mitgliedern besteht. Im Gegenteil: diese müssen sich verpflichten, gerade keine derartigen Aufgaben zu übernehmen.

  • Ziemlich schreckliche Bilder, aber immerhin ist es die eigene Regierung, die ihre Menschen da hinrichtet und kein Kolonialherr. So argumentieren jetzt bestimmt die Linksextremen Hamasfanboys.

  • Ziemlich schreckliche Bilder, aber immerhin ist es die eigene Regierung, die ihre Menschen da hinrichtet und kein Kolonialherr. So argumentieren jetzt bestimmt die Linksextremen Hamasfanboys.

    Alleine die Wortwahl zeigt schon, wie aufgeladen die Debatte hier geführt wird. Als ob es nur "Israelunterstützer" und "Linksextreme Hamasfanboys" gäbe. Mir fehlt hier einfach der differenzierte Blick auf Ereignisse, in denen sich alle Seiten nicht gerade mit Ruhm bekleckert haben. Und die Fähigkeit zu einem solch differenziertem Blick ist von Akademikern eigentlich zu erwarten.

  • Und was ist die aktuelle Realität?

    Die wird sein, dass die noch bewaffnete Hamas die Kontrolle zu übernehmen versucht und Israel nach erfolgter Übergabe der Geiseln wieder in den Gaza-Streifen reingehen und diesen endgültig dem Erdboden gleichmachen wird. Da muss man sich nun wirklich von keiner der beiden Kriegsparteien etwas vormachen lassen.

  • Alleine die Wortwahl zeigt schon, wie aufgeladen die Debatte hier geführt wird. Als ob es nur "Israelunterstützer" und "Linksextreme Hamasfanboys" gäbe. Mir fehlt hier einfach der differenzierte Blick auf Ereignisse, in denen sich alle Seiten nicht gerade mit Ruhm bekleckert haben. Und die Fähigkeit zu einem solch differenziertem Blick ist von Akademikern eigentlich zu erwarten.

    Na, es gibt durchaus auch andere Seiten. Aber die islamistischen Hamasfanboys werden die Erschießung von Palästinensern anders rechtfertigen.

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