Lehrer nicht mehr Beamte?

  • „Irgendwie blöd“ ist mir als Bezeichnung für ein Fahrtenkonzept, dass die Gesundheit (einzelner) gefährdet in ungehörigem Maße zu euphemistisch.

    Das ist ja deine Interpretation. Wenn ich alle drei Jahre auf Klassenfahrt fahre, finde ich das nicht übertrieben. Dazu wissen wir zu wenig um die Begleitumstände, um zu beurteilen, ob es gefährdend ist. Außerdem hatte AL doch anfangs geschrieben, dass sie sonst auf Projekttage gehen muss, worauf sie keine Lust hast.

  • Du verstehst es einfach nicht. Den Familienzuschlag müssen Beamte mit Kindern ja in teuren Kommunen bekommen, sonst würden sie natürlich dort weder arbeiten und wohnen können.

    Ich weiß nicht, wie es in NRW genau aussieht aber in Nds. wollen die Beamten, obwohl es keine Mietzuschläge gibt lieber in die Großstädte. Eigentlich müssten die Zulagen für die Regionen sein, wo keiner hin will. Ich hatte schon mehrere Kollegen, die in der Großstadt wohnen wollen und dafür bis zu 60 min Fahrtzeit zu ihrer Stelle auf dem Land auf sich nehmen. In der Pampa will kaum einer wohnen. Vielleicht kann man auch der Familie mit 5 Kindern dann zumuten etwas außerhalb zu wohnen.

  • Es wird eben auf Landesebene entschieden und ist keine Entscheidung auf Bundesebene. Das könnte man natürlich kritisch sehen.

    Wir sind halt Landesbeamte, so ist das Leben. Besonders sinnfrei: Tom123 wohnt nicht mal in NRW. Und den meisten Kolleg*innen mit Kindern, die nicht in NRW wohnen, ist der Zuschlag wurscht.

    Vorschlag: Niedersachsen sollte jeder Lehrkraft kostenlos Windeln, Kinderwagen und Schulranzen zur Verfügung stellen und dann kann sich jeder was abholen, egal ob kinderlos oder kinderreich. Einfach aus Prinzip könnte man dann Schnuller und Brustpumpen horten und endlich das Gefühl haben, nicht zu kurz gekommen zu sein.

  • Das habe ich tatsächlich an keiner meiner Schulen erlebt. Es kam eher vor, dass sich zwei Teilzeitlerinnen eine Klassenleitung "geteilt", bzw. im Team gearbeitet haben. Zu viele Vollzeitkräfte gab es nie.

    Ich habe gestern etwas vergessen: Größere Grundschulen haben oft eine Fachlehrerin für Kunst und Sport. Die übernimmt dann auch in vielen Klassen 5 Unterrichtsstunden oder 2 oder 3. Auch Englisch teilen sich oft 1 oder 2 Kolleginnen, dazu noch Reli. So kommt es schnell, dass man 10 oder mehr Stunden in anderen Klassen eingesetzt wird (bei Vollzeit) und eine größere Schule mehr Klassen als Lehrerköpfe hat. Wenn viele in Teilzeit arbeiten, hat man mehr Lehrer/innen an der Schule. Dann passiert das nicht. Wie gesagt, einmal erlebt an einer Schule mit sehr vielen Kollegen in Vollzeit.

  • Leute, die ihre eigenen Kinder als "Job" bezeichnen, kann man auch nicht ernst nehmen. Das ist kein Job, sondern eine Lebensweise, für die man sich aktiv entschieden hat.

    Es ist eine Aufgabe, die Zeit und Geld kostet. Du hast dich aktiv gegen Kinder entschieden, hast also mehr Zeit und mehr Geld zur Verfügung. Ist doch schön, viel Spaß am langen Wochenende.

    An dem du übrigens Zeit hättest, Klage gegen die Unterbezahlung kinderloser Lehrkräfte in NRW einzureichen. Edit: oder sagt man dann unteralimentiert? "Ick fühl mir so unteralimentiert ohne all die Zuschläge, die andere bekommen!" Oder wie man dann auf Duisburgerisch sagen würde.

  • Leute, die ihre eigenen Kinder als "Job" bezeichnen, kann man auch nicht ernst nehmen. Das ist kein Job, sondern eine Lebensweise, für die man sich aktiv entschieden hat.

    Und für deinen Beruf hast du dich nicht aktiv entschieden? Natürlich sind Kinder kein Job, aber man hat mit denen schon viel zutun. Das kostet Zeit, genau wie ein Job. Im besten Fall mag man seine Kinder, dann ist der Zeitverlust in Ordnung :)

  • Leute, die ihre eigenen Kinder als "Job" bezeichnen, kann man auch nicht ernst nehmen. Das ist kein Job, sondern eine Lebensweise, für die man sich aktiv entschieden hat.

    Aber auch eine große Aufgabe und wichtig für die Gesellschaft und damit förderungswürdig und durchaus als Job zu bezeichnen.

    Anders als z.B. bei Hunden, die ebenso Wohnraum, Geld und Ressourcen benötigen. Hundehaltung ist eine Lebensweise, für die man sich aktiv entschieden hat und richtigerweise ohne Forderungen ist.

  • Ich bin auch immer irritiert, wenn jemand seine Kinder als Job bezeichnet. Klar bringen Kinder viele Aufgaben und auch Belastungen mit sich. Ein Job ist aber etwas, was man in der Regel im Auftrag für anderen oder gegen Bezahlung tut.

    Genauso bin ich sehr skeptisch, wenn jemand hervorhebt, er/sie bräuchte eine Anerkunnung der Gesellschaft, denn er täte mit seinen Kindern ja etwas für den Erhalt der Gesellschaft, Sozialsysteme, etc. Das mag ein Nebeneffekt der Entscheidung für Kinder sein, aber war sicher nicht die Motivation Kinder zu bekommen.

    Unabhängig davon kann (und sollte) man sich als Gesellschaft schon dafür entscheiden, Kinder und Familien zu fördern. Das sollte dann aber für alle greifen, egal welcher Beruf und egal ob Beamte oder Angestellte.

    Die auf Beamte beschränkte Regelung der Kinder/Mietzuschläge in NRW über die Begründung der Alimentierung finde ich auch völlig aus dem Lot geraten. Erstens weil das Alimentationsprinzip zwar individuell (auch für mich) nett ist, aber in keinerlei Gleichgewicht mehr zu den Pflichten und Zwängen des Beamtentums steht. Alles was das begründete gibt es nicht mehr (Versetzungen überall hin, Residenzpflicht, Nebentätigkeitsverbot, 'Leben für den Staat', quasi Berufsverbot für die Ehepartnerin, Mitsprache des Staats bei Heirat, ...)

    Zweitens ist der Unterschied zu den Angestellten völlig absurd, da die sich nur formal in einem anderen Rechtsverhältnis befinden und in der Praxis weitgehend den gleichen Anforderungen unterliegen wie die Beamten.

    Das ist aber alles eine Sache, die auf der politischen Ebene bearbeitet und gelöst werden muss.

    Da können die Kollginnen und Kollegen nichts dafür und ich finde es auch nicht in Ordnung subtil immer wieder wegen dieser Zuschläge zu sticheln. Ich gönne es jedem, der diese Zuschläge aktuell bekommt.

  • Ich stelle nicht in Frage, dass Kinder Zeit und Geld kosten (u.a. deswegen hab ich keine 😄), aber Job - nee, sorry, das ist zu aufgeblasen für schnöde Vermehrung 😉

    Das ist sogar wichtiger als ein Job. Wenn ich mal nicht in der Schule auftauche, ist das ziemlich egal. Wenn ich mich nicht um meinen Nachwuchs kümmere, hat das direkt folgen für mich und den Nachwuchs.

    Die auf Beamte beschränkte Regelung der Kinder/Mietzuschläge in NRW über die Begründung der Alimentierung finde ich auch völlig aus dem Lot geraten. Erstens weil das Alimentationsprinzip zwar individuell (auch für mich) nett ist, aber in keinerlei Gleichgewicht mehr zu den Pflichten und Zwängen des Beamtentums steht. Alles was das begründete gibt es nicht mehr (Versetzungen überall hin, Residenzpflicht, Nebentätigkeitsverbot, 'Leben für den Staat', quasi Berufsverbot für die Ehepartnerin, Mitsprache des Staats bei Heirat, ...)

    Zweitens ist der Unterschied zu den Angestellten völlig absurd, da die sich nur formal in einem anderen Rechtsverhältnis befinden und in der Praxis weitgehend den gleichen Anforderungen unterliegen wie die Beamten.

    Das ist aber alles eine Sache, die auf der politischen Ebene bearbeitet und gelöst werden muss.

    Da können die Kollginnen und Kollegen nichts dafür und ich finde es auch nicht in Ordnung subtil immer wieder wegen dieser Zuschläge zu sticheln. Ich gönne es jedem, der diese Zuschläge aktuell bekommt.

    Dein Auffassung ist im rechtlichen Sinne ziemlich egal. Es ist ganz klar, dass es hier einen riesigen Unterschied gibt zwischen Beamten und Angestellten gibt. So lange das nicht gerichtlich überprüft wird, bleibt es dabei wie es deine Landesregierung vorgesehen hat. Von sich aus wird da kein Politiker dran gehen.

  • Es ist eine Aufgabe, die Zeit und Geld kostet. Du hast dich aktiv gegen Kinder entschieden, hast also mehr Zeit und mehr Geld zur Verfügung. Ist doch schön, viel Spaß am langen Wochenende.

    An dem du übrigens Zeit hättest, Klage gegen die Unterbezahlung kinderloser Lehrkräfte in NRW einzureichen. Edit: oder sagt man dann unteralimentiert? "Ick fühl mir so unteralimentiert ohne all die Zuschläge, die andere bekommen!" Oder wie man dann auf Duisburgerisch sagen würde.

    Glaub mir ich reiche jährlich Widerspruch wegen nicht amtsangemessener Alimentation ein. Ich hoffe Mailyn auch.

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