Übernahme nach Referendariat

  • Moin!

    Ich wusste nicht so recht, wohin mit diesem Beitrag, deshalb hab ich ihn in "allgemein" geschoben.

    In anderen Beiträgen hatte ich euch um eure Eindrücke zu Studienseminaren und anderen Infos zum Ref in verschiedenen Bundesländern (SH, NDS, Bremen) gebeten - danke noch mal für die Antworten🙂 Jetzt habe ich ein Einstellungsangebot bekommen für einen Platz in SH und auch schon angenommen (nur der Vertrag muss noch unterschrieben werden etc).

    Ich bin jetzt allerdings unsicher, was die Übernahme nach dem Ref angeht. Ich dachte bis jetzt immer (was vielleicht auch naiv ist), dass ich danach direkt übernommen werden kann, besonders mit meiner Fächerkombi (dass die besonders gesucht wird, wurde einem zumindest auch im Studium gesagt). Allerdings habe ich jetzt im Gespräch mit meiner zukünftigen Schule und auch im Buschfunk rausgehört, dass wohl erstmal allgemein das Budget vom Land gekürzt wurde, was dann unter anderem konkret dazu geführt hat, dass einige Vertretungslehrkräfte von meiner Schule gehen mussten - auch welche, die dort zuvor ihr Ref gemacht haben...

    Lange Rede, kurzer Sinn bzw. kurze Frage: Was ist eure Einschätzung zu Übernahmechancen nach dem Ref von der Schule, an der man das Ref gemacht hat? Ist es wahrscheinlich, dass mir direkt eine Planstelle angeboten wird? Ich frage mich halt auch, warum Referendariatsstellen ausgeschrieben werden, wenn am Ende vielleicht doch kein Bedarf herrscht (also kein Bedarf der konkreten Schule, aber im zweiten Schritt auch kein Bedarf im Land überhaupt). Kann mich da jemand erleuchten oder auch Vergleiche zu anderen BL ziehen, wenn ihr da Infos zu habt? Das beeinflusst ja auch, wie man die kommenden 1,5 Jahre plant, wie sehr man "settlet"...


    Danke euch schon mal und liebe Grüße! 😊

  • Das kann Dir niemand sinnvoll beantworten. Du kannst Dir die offiziellen Perspektiven und Chancen auf den Seiten der jeweiligen Kultusbehörden ansehen, alles andere ist reine anekdotische Evidenz ohne jeden sachlichen Mehrwert.

    Gruß
    #TheRealBolzbold

    Ceterum censeo factionem AfD non esse eligendam.

  • Das Referendariat ist ja Teil der Lehrerausbildung und es gibt in ein paar Bundesländern das Recht, seine angefangene Ausbildung zur Lehrkraft auch fertigmachen zu dürfen. Der Anspruch auf Beendigung der angegangenen Ausbildung ist jedoch nicht gleichzusetzen mit einem Anspruch auf Beschäftigung als dann fertige Lehrkraft. Aus dem Grund werden ja vorab die Bedarfsprognosen für die einzelnen Lehrämter und Fächer veröffentlicht, die sich aber mit der Zeit durch äußere Umstände ändern können.

  • ... Ich frage mich halt auch, warum Referendariatsstellen ausgeschrieben werden, wenn am Ende vielleicht doch kein Bedarf herrscht (also kein Bedarf der konkreten Schule, aber im zweiten Schritt auch kein Bedarf im Land überhaupt). ...

    Ich verstehe die Überlegung nicht recht, die vielen Referendare müssen doch ausgebildet werden, da verteilt man halt alle an die vorhandenen Schulen, das hat erst mal nichts mit dem Bedarf in 2 Jahren zu tun.

    Davon abgesehen machst du dir für mein Empfinden zu viele Gedanken. Glückwunsch zum Refplatz, viel Erfolg beim Start und jetzt erst mal gut durch diese Zeit kommen:wink2:

  • Das kann Dir niemand sinnvoll beantworten. Du kannst Dir die offiziellen Perspektiven und Chancen auf den Seiten der jeweiligen Kultusbehörden ansehen, alles andere ist reine anekdotische Evidenz ohne jeden sachlichen Mehrwert.

    Ergänzend dazu ist es sinnvoll mit der eigenen Ausbildungsschule das offene Gespräch zu suchen und dabei zu klären, wie insgesamt die Personalversorgung an der Schule ist (bei Überversorgung auf dem Papier darf ggf. auch für ein tatsächlich unterversorgtes Fach nicht eingestellt werden, da das zulasten anderer, komplett unterversorgter Schulen gehen würde), wie der Bedarf an deinen Fächern tatsächlich an dieser Schule ist (dass diese insgesamt Mangelfächer sind bedeutet nicht, dass sie es an jeder Schule wären) und schließlich, ob man sich grundlegend vorstellen könne, dich zu übernehmen. Sinnvollerweise führt man das Gespräch nicht direkt zu Beginn, sondern wenn die Schule einen bereits etwas kennt und hoffentlich schätzt.

    Ich dachte bis jetzt immer (was vielleicht auch naiv ist), dass ich danach direkt übernommen werden kann, besonders mit meiner Fächerkombi (dass die besonders gesucht wird, wurde einem zumindest auch im Studium gesagt). Allerdings habe ich jetzt im Gespräch mit meiner zukünftigen Schule und auch im Buschfunk rausgehört, dass wohl erstmal allgemein das Budget vom Land gekürzt wurde, was dann unter anderem konkret dazu geführt hat, dass einige Vertretungslehrkräfte von meiner Schule gehen mussten - auch welche, die dort zuvor ihr Ref gemacht haben...

    Dass deine Fächern besonders gesucht bist bedeutet nicht, dass deine Refschule diese besonders sucht und benötigt. Ich habe ein absolutes Mangelfach meines Bundeslandes und meiner Schulart im Angebot. Nachdem meine Refschule aber personell überversorgt war und bereits abordnen musste, bestand überhaupt keine Chance mich zu übernehmen, obwohl vor allem mein Kollegium im Ref sich das sehr gewünscht hätte. Es war aber problemlos möglich eine Planstelle anderweitig zu bekommen, weil es eben genügend Schulen mit Bedarf im Fach gab (und weiterhin gibt). Das musst du also schlicht getrennt voneinander betrachten.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Ich frage mich halt auch, warum Referendariatsstellen ausgeschrieben werden, wenn am Ende vielleicht doch kein Bedarf herrscht (also kein Bedarf der konkreten Schule, aber im zweiten Schritt auch kein Bedarf im Land überhaupt).

    Also in NRW sind Schulen verpflichtet auszubilden und bekommen Referendare zugewiesen (sofern die benötigten Fächer ausgebildet werden können). Da schreibt die Schule also nichts aus.

    Das Ref dauert 18 Monate oder mehr? Bis dahin kann sich so vieles ändern.
    Ob du dann eine Planstelle an deiner Schule bekommen könntest, hängt ja davon ab, ob deine Schule Bedarf an den Fächern hat und sie eine Stelle zugewiesen bekommen.

    In Düsseldorf sind wir aktuell mit Lehrerstellen im Überhang, deswegen sind Neueinstellungen stark zurückgefahren. Das kann sich aber schon nächstes Jahr ändern, wenn X Personen in Pension/Rente/woanders hingehen.

  • Danke euch allen für die Antworten, das ist schon mal alles sehr hilfreich!

    Der Tipp mit der Seite des Kultusministeriums war schon mal super, danke Bolzbold Für alle, die den Thread lesen und die es vielleicht auch interessiert: Ich hab jetzt schon mal gelernt, dass es seit Anfang des Jahres "Abordnung Plus" in SH gibt mit "abgebenden" und "aufnehmenden" Schulen. Wenn ich das richtig verstanden hab, ist das Vorgehen so: Wenn man sich bei seiner Wunschschule bewirbt, die "abgebende" Schule ist, wird man nicht dort eingestellt, sondern an einer der zugeordneten "aufnehmen Schulen" - da muss man eine 5er-Priorisierung angeben, wo man am liebsten hin will. Nach 3 Jahren kann man dann entweder dort bleiben oder aber man geht zur ursprünglichen, abgebenden Wunschschule. Alle Angaben ohne Gewähr, hier stehts genauer: https://www.schleswig-holstein.de/DE/landesregie…/abordnung_plus.

    Dann gibts aber noch die "Startchancen-/PerspektivSchulen", die davon ausgenommen sind und auf die man sich regulär bewerben kann - wenn das aber zB ne Schule in Kiel ist, kann es sein, dass die sehr gefragt ist und die Chancen entsprechend gering.

    Meine Schule ist jetzt weder in der AbordnungPlus- noch in der Startchancen-Liste aufgeführt, das heißt glaube ich, dass die aktuell auch ganz normal Stellen ausschreiben dürfen. Allerdings wird durchgehend geguckt, ob eine Schule zur aufnehmenden oder abnehmenden Schule werden kann. Es ist also möglich, dass in ca 2 Jahren, wenn ich mein Ref abgeschlossen hab, meine Schule "abgeben" muss und die von ihr ausgeschriebenen Stellen an "aufnehmende" Schulen verteilt werden...habs wahrscheinlich komplizierter erklärt als nötig, aber vielleicht hilft es ja trotzdem jemandem 😅

    Mein nächster Schritt ist jetzt, mal mit der Schule selbst noch mal zu sprechen, wie die Lage so ist - an sich wird das aber wohl nichts an meiner Entscheidung ändern, die Lage ist dynamisch und theoretisch kann es ja jede Schule treffen, "abgeben" zu müssen.

    Der Punkt mit den in Rente/Pension gehenden Lehrern ist auch interessant, da kann natürlich was frei werden.


    Also danke nochmal und habt einen guten Start ins Wochenende:)

  • Das Referendariat ist ja Teil der Lehrerausbildung und es gibt in ein paar Bundesländern das Recht, seine angefangene Ausbildung zur Lehrkraft auch fertigmachen zu dürfen. Der Anspruch auf Beendigung der angegangenen Ausbildung ist jedoch nicht gleichzusetzen mit einem Anspruch auf Beschäftigung als dann fertige Lehrkraft. Aus dem Grund werden ja vorab die Bedarfsprognosen für die einzelnen Lehrämter und Fächer veröffentlicht, die sich aber mit der Zeit durch äußere Umstände ändern können.

    Es gibt in einigen Bundesländer auch eine Übernahmegarantie nach dem Ref, auch beschränkt auf einzelne Fächer, aber auch das ist in jedem Bundesland anders.
    In Berlin z.B. sind es sicherlich immer noch mehr offene Stellen als Absolventen, das wird auch noch einen Moment so bleiben, auch wenn was anderes behauptet wird, aber die nächste Pensionierungswelle rollt gerade an bei uns.

  • Ja, das steht und fällt damit, ob man als Schule überhaupt Stellenzuweisungen erhält. Falls doch, haben wir in den letzten Jahren gut zu uns passende Lehramtsanwärter tatsächlich "übernommen" und sind da auch durchaus kreativ gewesen, um entsprechende Stellen erhalten zu können. Bei anderen wiederum war klar, dass wir ihnen kein Einstellungsangebot unterbreiten möchten.

  • Die Frage kann niemand beantworten. Dass jemand nach dem Ref. direkt von derselben Schule übernommen wird, ist wohl eher selten.

    Das kommt wäre ich sagen SEHR auf die individuelle Situation an (Fächerkombi, Passung zur Schule, Einstellungssituation allgemein,..).

    Als ich im Ref war, wurde rund die Hälfte der Anwärter: innen von ihren Ausbildungsschulen übernommen, weil diese Bedarf hatten, einstellen durften, Fächer und Persönlichkeit passten, die ehemaligen Refis blieben wollten und das Ref insofern für beide Seiten 18 gut genutzte Bewerbungsmonate waren.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Ich kenne viele. Aber vielleicht ist es in der Sonderpädagogik mal wieder anders als im Regelschulbereich.

    Durchaus, bedenkt man, wie hoch dort der Lehrkräftemangel ist. Deshalb sind in meinem Refkurs ja auch so viele direkt von der Ausbildungsschule übernommen worden, weil der Mangel dementsprechend groß war in der SEK.1.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Ich kenne viele. Aber vielleicht ist es in der Sonderpädagogik mal wieder anders als im Regelschulbereich.

    Nein, ist es nicht. Bei uns sind an meiner jetzigen Schule alle übernommen worden, mit einer gab es einen Handel, dass sie keine 5 bekommt, wenn sie gleich einen Versetzungsantrag stellt.
    Die Quereinsteiger z.B. haben bereits einen laufenden Vertrag während der kompletten Ausbildung und damit auch einen Platz an genau ihrer Ausbildungsschule sicher. Sie mussten sich sogar verpflichten noch mindestens x Jahre nach dem Ref im Schuldienst des Landes zu bleiben.

  • Wir wurden damals alle 200-300km weitergeschickt, weshalb noch schnell geheiratet wurde, was manchmal half.

    Jetzt haben wir aktuell auch immer Referendarinnen, aber es kann keine bleiben, weil alles besetzt ist.

  • mit einer gab es einen Handel, dass sie keine 5 bekommt, wenn sie gleich einen Versetzungsantrag stellt.

    ?? Wenn jemand ungeeignet ist, dann gehört er nicht in den Schuldienst. Das auf andere Schulen abzuwälzen, finde ich schon ziemlich mies. Alle Schüler haben ordentlichen Unterricht verdient, nicht nur die an der eigenen Schule.

  • ?? Wenn jemand ungeeignet ist, dann gehört er nicht in den Schuldienst. Das auf andere Schulen abzuwälzen, finde ich schon ziemlich mies. Alle Schüler haben ordentlichen Unterricht verdient, nicht nur die an der eigenen Schule.

    Hat aber sehr gut funktioniert, die andere Schule kommt gut mit ihr zurecht, der Unterricht ist okay. Aber Planung und die anschließende Umsetzung von den UBs war einfach nicht ihrs und alles drumrum in der Schule eben auch nicht und das fließt in die Noten der Schule ja mit ein.

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