Kinderwunschbehandlung - Ständig spontane Termine - Umgang mit Fehlzeit?

  • Hallo Zusammen,

    mich würde mal interessieren, ob hier jemand ähnliche Erfahrungen gemacht hat und wie damit umgegangen wurde. Ich befinde mich in einer KiWu-Behandlung und bekomme dadurch oftmals spontan Termine, zu denen ich muss. Da der Zyklus überwacht werden muss, können derartige Termine nicht vorher geplant werden. Zudem bin ich auch mal ausgefallen, weil ich im Rahmen dessen eine kleine OP hatte. Nun belastet mich das sehr, da ich dadurch manchmal relativ spontan auf der Arbeit ausfalle. Ich habe das Gefühl, dass die Kollegen an meiner Glaubwürdigkeit und Verlässlichkeit zweifeln, zumal ich öfter mal krank war (aber immer 1-3 Tage max.). Ich möchte natürlich nicht erzählen, warum ich fehle und sage dann immer nur, dass ich einen Termin habe.

    Mein Mann sagt, dass ich mir deshalb absolut kein schlechtes Gewissen machen soll, selbst wenn die Kollegen kein Verständnis dafür haben. Letztlich geht es für mich ja um viel (unerfüllter KiWu...) und andere Menschen würden ja auch mal spontan fehlen müssen, z.B. wegen Physioterminen... An sich sehe ich das genauso. Ich frage mich nur, wie ich damit umgehen soll, da es mich innerlich schon ärgert, wenn ich komische Reaktionen bekomme.

    Was sagt ihr dazu?

    Lieben Gruß

  • Rein rechtlich sind Termine zur Kinderwunschbehandlung genau so wie Termine zur Physiotherapie zunächst einmal außerhalb der Dienst-, insbesondere Unterrichtszeiten zu legen. Wenn dies nicht möglich ist, muss im Zweifelsfall nachgewiesen werden können, dass ein Arzttermin kurzfristig notwendig war und nicht anders terminiert werden konnte. Wenn ich dich richtig verstehe, meldest du dich zu den Terminen der Kinderwunschbehandlung derzeit einfach krank. Damit wäre ich sehr vorsichtig, denn du bist nicht krank, dies kann im schlimmsten Fall ein Dienstvergehen darstellen. (In so fern ist es auch objektiv berechtigt, dass die KuK an deiner Glaubwürdigkeit zweifeln.)

    Ich würde dir dringend raten, die Termine möglichst so zu legen, dass kein Unterricht entfallen muss, wenn das nicht möglich ist, würde ich mich fachlich qualifiziert beraten lassen (Bezirkspersonalrat, Rechtsberatung des Verbandes), was das rechtlich saubere Vorgehen ist.

  • Es handelt sich aber um eine beihilfefähige Behandlung bei einem Facharzt. Die Termine sind doch zyklusabhängig, die kann man nicht so einfach verschieben. Also gelten die Bestimmungen wie sonst bei Facharztterminen auch. Man bekommt frei während der Dienstzeit, wenn nicht anders möglich.

  • Es handelt sich aber um eine beihilfefähige Behandlung bei einem Facharzt. Die Termine sind doch zyklusabhängig, die kann man nicht so einfach verschieben. Also gelten die Bestimmungen wie sonst bei Facharztterminen auch. Man bekommt frei während der Dienstzeit, wenn nicht anders möglich.

    Genau das habe ich geschrieben.
    Dass Problem ist, dass die TE sich dafür nicht nach dem notwendigen Procedere freistellen lässt, sondern sich einfach krank meldet.

  • Ich hatte eine Kollegin, die damit recht offen umgegangen ist und meiner Erinnerung nach recht viel Verständnis für ihre Fehlzeiten bekam.

    Wärst Du in meinem Kollegium, würden wir in einem persönlichen Gespräch die Spielräume ausloten und dann irgendwie eine Möglichkeit finden (beispielsweise auch kurzfristig ermöglichtes Fehlen an Tagen X und Y, dafür Vertretungsbereitschaft an Tagen A und B oder Einspringen für die vertretenden KollegInnen C und D, damit diese mal eine Stunde früher gehen oder später kommen können, oder Tausch von Unterricht nach Absprache innerhalb einer Klasse etc.)

    Dann kämen wir ohne Minusstunden und den oben geäußerten Verdacht der unberechtigten Krankmeldung aus.

    Gruß
    #TheRealBolzbold

    Ceterum censeo factionem AfD non esse eligendam.

  • Genau das habe ich geschrieben.
    Dass Problem ist, dass die TE sich dafür nicht nach dem notwendigen Procedere freistellen lässt, sondern sich einfach krank meldet.

    So hatte ich das nicht verstanden.

    Ich verstehe ihre Aussage so, dass sie angibt, dass sie einen Facharzttermin hat und keine weiteren Informationen dazu nennt (was auch nicht nötig ist!).

    @TE vielleicht könntest du klären, wie du es meinst.

    Zur grundsätzlichen Frage, Facharzttermin ist Facharzttermin und wenn der sich nicht verschieben lässt, dann kann man nichts machen.

    Aus persönlicher Erfahrung, es erleichtert einem das Leben ungemein, wenn man sich mit seinem Problem einer Person anvertraut und mit ihr offen sprechen kann. Ich kenne weder eure Schulleitung noch die Situation an deiner Schule aber vielleicht gäbe es dort jemanden, mit dem du offen reden kannst. Wenn es jemand aus eurer Schulleitung ist, dann vielleicht noch besser, da die Person dann durchaus die Situation für alle entspannen könnte, wie Bolzbold geschrieben hat.

  • Beitrag von gingergirl (6. November 2025 21:03)

    Dieser Beitrag wurde vom Autor gelöscht (6. November 2025 21:06).
  • und andere Menschen würden ja auch mal spontan fehlen müssen, z.B. wegen Physioterminen.

    Schwieriger Vergleich, die Termine stimme ich vorher mit meiner Physio-Praxis anhand meines Stundenplanes ab. Warum sollte ich deswegen spontan ausfallen?

    Das passiert nur bei Facharzt-Terminen, die nicht anders zu legen sind und da würde ich ggf auch von mir aus anbieten, dann Stunden zu tauschen oder nachzuarbeiten.

    Wie kurzfristig sind die denn terminiert?

  • Genau das habe ich geschrieben.
    Dass Problem ist, dass die TE sich dafür nicht nach dem notwendigen Procedere freistellen lässt, sondern sich einfach krank meldet.

    Nein, ich melde mich nicht krank dafür. Ich sage einfach, dass ich früher gehen/später kommen muss, da ich einen Termin habe. Oder dass ich mal bei Treffen, die nachmittags anstehen, eben nicht kann, da ich einen Termin habe. Dass ich krank war, war unabhängig von den Terminen.

  • Ich sage einfach, dass ich früher gehen/später kommen muss, da ich einen Termin habe.

    Und wie ist dann der Umgang mit Fehlstunden?

    Wo meldest du dich wie ab und was sagt die SL dazu? Wenn die das gestattet, kann dir es doch egal sein, was die anderen denken.

    Schwierig ist es, wenn die Mehrarbeit zu Lasten der Kollegen geht und man nichts zurück gibt.

  • Schwieriger Vergleich, die Termine stimme ich vorher mit meiner Physio-Praxis anhand meines Stundenplanes ab. Warum sollte ich deswegen spontan ausfallen?

    Das passiert nur bei Facharzt-Terminen, die nicht anders zu legen sind und da würde ich ggf auch von mir aus anbieten, dann Stunden zu tauschen oder nachzuarbeiten.

    Wie kurzfristig sind die denn terminie

    Ich kriege den ersten Termin meistens 10 Tage vorher gesagt. Dann wird geschaut, ob ich in zwei Tagen wieder kommen muss und das war bislang immer der Fall. Ich lege viele Termine auch außerhalb der Unterrichtszeiten und bin da sehr bemüht. Nur ist das halt nicht immer möglich und der KiWu-Praxis habe ich da auch schon oft Druck gemacht. Ich muss morgen zum Beispiel wieder dorthin (das wäre nun das 3x die Woche!), das liegt zum Glück außerhalb meiner Unterrichtszeit. Ich werde dann mal um eine Bescheinigung bitten, soweit ich weiß, kann man Bescheinigungen bekommen, aus denen nicht hervorgeht, dass es eine KiWu-Klinik ist. Die wäre dann für gestern, da musste ich nämlich früher gehen.

    Den Kollegen davon erzählen, möchte ich nicht so gerne. Gerade weil man bei dem Thema Benachteiligung befürchten kann. Ich bin auch in der Probezeit und möchte einfach nicht, dass andere davon wissen...

  • Und wie ist dann der Umgang mit Fehlstunden?

    Wo meldest du dich wie ab und was sagt die SL dazu? Wenn die das gestattet, kann dir es doch egal sein, was die anderen denken.

    Schwierig ist es, wenn die Mehrarbeit zu Lasten der Kollegen geht und man nichts zurück gibt.

    Ich muss nur der Abteilungsleitung Bescheid geben. Die nimmt das meist ohne Wertung hin, zumindest mir gegenüber. Bislang ist dadurch nicht wirklich viel Mehrarbeit für die Kollegen entstanden, da oft Stunden auch ausfallen bzw. die Kollegen die Mehrarbeit bezahlt bekommen und das bislang bei uns nicht wirklich ein Problem war (auch bei anderen Kollegen, die teilweise über Wochen gefehlt haben). Zudem stelle ich immer Material.

  • Ich muss nur der Abteilungsleitung Bescheid geben. Die nimmt das meist ohne Wertung hin, zumindest mir gegenüber. Bislang ist dadurch nicht wirklich viel Mehrarbeit für die Kollegen entstanden, da oft Stunden auch ausfallen bzw. die Kollegen die Mehrarbeit bezahlt bekommen und das bislang bei uns nicht wirklich ein Problem war (auch bei anderen Kollegen, die teilweise über Wochen gefehlt haben). Zudem stelle ich immer Material.

    Wie wird das dann bei dir eingetragen? Als Minusstunden oder musst du die Stunden dann nachholen oder wird dann krank eingetragen?

    Du schreibst ja, dass du bisher keine Bestätigung der Klinik abgegeben hast. Das wundert mich jetzt ziemlich. Bei uns würdest du bei Facharztterminen auch freigestellt werden, müsstest aber auch nachweisen, dass du beim Arzt warst.

    Erkundige dich auf jeden Fall mal, wie das eingetragen wird, nicht dass am Ende der Probezeit Probleme entstehen, weil du sehr viele Fehlzeiten hast.

    Ich kriege den ersten Termin meistens 10 Tage vorher gesagt. Dann wird geschaut, ob ich in zwei Tagen wieder kommen muss und das war bislang immer der Fall. Ich lege viele Termine auch außerhalb der Unterrichtszeiten und bin da sehr bemüht. Nur ist das halt nicht immer möglich und der KiWu-Praxis habe ich da auch schon oft Druck gemacht. Ich muss morgen zum Beispiel wieder dorthin (das wäre nun das 3x die Woche!), das liegt zum Glück außerhalb meiner Unterrichtszeit. Ich werde dann mal um eine Bescheinigung bitten, soweit ich weiß, kann man Bescheinigungen bekommen, aus denen nicht hervorgeht, dass es eine KiWu-Klinik ist. Die wäre dann für gestern, da musste ich nämlich früher gehen.

    Den Kollegen davon erzählen, möchte ich nicht so gerne. Gerade weil man bei dem Thema Benachteiligung befürchten kann. Ich bin auch in der Probezeit und möchte einfach nicht, dass andere davon wissen...

  • also ich mein ja, in einem so langen Arbeitsleben hat jedeR mal ne Zeit, in der überproportional viel gefehlt wird. das wissend, wird halt trotzdem immer jemand was zu meckern haben. speziell zur Kinderwunschbehandlung einer Kollegin kann ich sagen, dass mich nicht so sehr spontane Fehlstunden gestört haben, sondern das permanente langfristige Fehlen nach der Implantation (sagt man das so?) wegen irgendwie Nicht-Gefährdung der Einnistung und dann nach erfolglosem Versuch für die Psyche. Die Kollegin hat glaub ich 3 oder mehr Jahre versucht dieses Kind zu bekommen und ist damit nicht offen umgegangen, dh alle waren nur noch genervt davon, dass sie gefühlt nur eine Woche im Monat gearbeitet und sich ansonsten vertreten lassen hat. Dass sie nach erfolgreicher Geburt eines Kindes dann mit der Wahrheit rausgerückt ist, hat es seltsamerweise kein bisschen besser gemacht. aber was juckt sie das - sie hat das, was sie will und das System gibt es her, also keine falsche Scheu.

  • Also bevor es noch mehr Missmut und eventuelle Spekulationen gibt, zumal du dich in der Probezeit befindest, würde ich mich der SL anvertrauen und auch die Bestätigungen der Klinik abgeben. Es ist doch zu erwarten, dass du auf Verständnis stößt und die SL kann die Stimmung abfedern, wie hier jemand schrieb. Wegen Terminen bei Physiotherapeuten fehlt bei uns tatsächlich niemand während der Unterrichtszeit, das geht nicht.

  • Erst einmal wünsche ich dir von Herzen, dass dein größter Wunsch bald in Erfüllung geht. Ich bin sicher, dass die Kinderwunschbehandlung emotional unglaublich fordernd ist und dass du niemandem davon erzählen möchtest, kann ich bei diesem sensiblen Thema auch verstehen, obwohl ich ansonsten immer für Offenheit bin. Ich bin aber überrascht, dass es an deiner Schule, um dich auszuplanen, ausreicht zu sagen, du hättest einen wichtigen Termin. An meiner Schule würde dies auf keinen Fall so akzeptiert werden, schon gar nicht ohne Nachweis. Könnte man auf diese Weise auch aufgrund eines wichtigen Friseurtermins fehlen (natürlich nicht offiziell als solcher benannt)? Wenn es dir wichtig ist, keinen Unmut auf dich zu ziehen, würde ich, wie von Bolzbold vorgeschlagen, Ersatz für die ausgefallenen Termine anbieten, bzw. meinerseits mit der "eingesprungenen" Kollegschaft den Unterricht tauschen. Darf ich fragen, ob du eine volle Stelle hast und wie lang deine Probezeit noch geht? Alles Gute dir!

  • Ich hatte eine Kollegin, die damit recht offen umgegangen ist und meiner Erinnerung nach recht viel Verständnis für ihre Fehlzeiten bekam.

    So war es bei uns auch.

    So rein aus Planersicht:
    Natürlich muss niemand irgendwas sagen, außer dass sie einen Arzttermin hat.
    Wenn ich es aber weiß, kann ich verstärkt darauf achten auch das allgemeine Stresslevel so niedrig wie möglich zu halten. Das ist ja in so einem Fall durchaus ein nicht unwichtiger Faktor.

    Das gilt bei einigen Erkrankungen genauso. Was ich weiß, kann ich ggf. berücksichtigen. Was ich nicht weiß, natürlich nicht. Von daher macht es meiner Meinung nach schon Sinn für sich als Betroffener zu klären, wie man damit umgeht und die Vor- und Nachteile kritisch abzuwägen.

  • Ich hatte damals einige Kolleginnen, die Bescheid wussten. Dadurch war dann auch der Rückhalt da, wenn ich mal weg musste...oder es schief gegangen war. Meine Kollegin, die bei uns die Vertretung organisiert, wusste es auch. Das war rein aus vertretungsstechnischen Gründen schonmal ganz gut.

    Allerdings habe ich schon versucht Termine ausserhalb der Unterrichtszeit oder in Freistunden zu legen. Da wir ne Ganztagsschule sind und ich normalerweise von 8 bis 16 Uhr da war, war das nicht immer möglich. Ich war aber auch nach dem Einsetzen der Embryonen ganz normal in der Schule, sowie auch nach Fehlversuchen ( #6 pennt gerade neben mir). Die Eizellenentnahme ging oft an nem Freitag. Dann hatte ich das Wochenende zum Erholen.


    Ich drück dir die Daumen, dass es klappt. :)

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