BOT Verweigerung Betreuung Bundeswehr

  • Zur Unterscheidung zwischen Staatsinteresse und Eigeninteresse. Im Zweifelsfall würde der Staat sein Existensrecht über das der Soldaten stellen. Ich kenne die Vorträge der Bundeswehr während der BOT nicht und kann daher nicht einschätzen, inwiefern dort ein differenziertes Bild des Berufs dargestellt wird. Wenn ich mir einige Werbeplakate und Youtube-Formate anschaue, dann wird das Bild der Bundeswehr dort aber sehr rosig gezeichnet. Ich bezweifle, dass einige SuS in der Lage dazu sind, die potentiellen Gefahren, die mit solch einem Job einhergehen, korrekt einzuschätzen.

    Ich würde als liberal geprägter Mensch auch immer zwischen den Staatsinteressen und den eigenen Interessen unterscheiden. Ich halte es aber hier, wo es um die Berufswahl geht, für einen zu vernachlässigenden Punkt, denn den Verteidigungsfall (und nur der kann hier gemeint sein, wenn schon davon gesprochen wird, dass der Staat in existenzielle Not gerät) kann man gar nicht wirklich heranziehen, denn dieser beträfe ohnehin eine große Anzahl von Bürgern, die dann im Rahmen der zeitlich unbeschränkten Wehrpflicht ihren Dienst leisten müssten.

    Und ob die Schüler nun die Gefahren als Berufs- oder Zeitsoldat schlechter einschätzen als jene, die einen Dachdecker, Gerüstbauer oder anderen Beruf treffen kann, sei auch mal dahingestellt.

  • So ist die Profession eben. Dem muss sich jeder ganz klar sein, der zur Bundeswehr gehen möchte. Warum das grundsätzlich in Schule nicht vorkommen darf verstehe ich nicht. Losgelöst von der eigenen Meinung, die bei der Berufswahl der Schülerinnen und Schüler keine Rolle spielen darf.


    Wenn es danach ginge dürfte bei mir Niemand vom Finanzamt oder einer Versicherung in die Schule kommen.

    Verstehe ich immer noch nicht. Darf man sich erst mit 18 über die Bundeswehr informieren, wenn man sich dafür interessiert?

    Nein, es geht wie gesagt um gezielte Werbung bei Minderjährigen.

    Umgekehrt: wann sollte man damit anfangen? Sollten auch in der Grundschule wie Feuerwehr und Polizei auch die Bundeswehr Thema sein und Bundeswehrbesuche im Sachunterricht stattfinden? Je früher, desto normaler wird der Umgang damit, so wie in totalitären Systemen üblich. Plattyplus hat ja erst wieder Wehrsport gefordert.

    Also wo ist deiner Ansicht nach die Grenze?

  • Puh, nun kommt das totalitäre System?

    Klar gebt dem Säugling direkt ein G36 in den Kinderwagen.


    Wenn es um Informationen geht, gibt es keine Grenzen. Warum sollte Polizei und Feuerwehr in der Grundschule gehen? Gerade bei der Polizei ist man mit deutlich mehr Gewalt und Gefahren konfrontiert als bei der Bundeswehr. Über einen längeren Zeitraum.

    Es geht doch auch gar nicht um verherrlichung. Hast du mal mit Soldaten gesprochen? Hattet ihr mal Jugendoffiziere bei euch?

    Zum Alter mit 15-16 kann man sich schon ganz gut eine Meinung darüber bilden, was man sich beruflich vorstellen kann.

  • Also keine Waffen für Babys. Wir nähern uns an ;) Aber meine Frage war durchaus ernst gemeint, warum mit 14 oder 15 einen Bundeswehrstand in der Schule, aber nicht in der Grundschule darüber reden, wie über andere Institutionen? Hat doch einen Grund.

    In der Grundschule geht es noch gar nicht um die Berufswahl. Aber auch hier könnten prinzipiell Soldaten zu Besuch kommen. Das müsste eben dem Alter entsprechend aufgezogen werden. Wie bei Feuerwehr oder Polizei auch.

  • Nein, es geht wie gesagt um gezielte Werbung bei Minderjährigen.

    Umgekehrt: wann sollte man damit anfangen? Sollten auch in der Grundschule wie Feuerwehr und Polizei auch die Bundeswehr Thema sein und Bundeswehrbesuche im Sachunterricht stattfinden? Je früher, desto normaler wird der Umgang damit, so wie in totalitären Systemen üblich. Plattyplus hat ja erst wieder Wehrsport gefordert.

    Also wo ist deiner Ansicht nach die Grenze?

    Ich bin mir sicher, dass die Bundeswehr in keinem Bildungssystem eines totalitären Staates eine Rolle spielt.

    Und dass man die Bundeswehr auch in der Grundschule thematisieren kann, hielt ich bisher auch für selbstverständlich, bin da aber fachlich nicht drin.

  • Nein, es geht wie gesagt um gezielte Werbung bei Minderjährigen.

    Umgekehrt: wann sollte man damit anfangen? Sollten auch in der Grundschule wie Feuerwehr und Polizei auch die Bundeswehr Thema sein und Bundeswehrbesuche im Sachunterricht stattfinden? Je früher, desto normaler wird der Umgang damit, so wie in totalitären Systemen üblich. Plattyplus hat ja erst wieder Wehrsport gefordert.

    Also wo ist deiner Ansicht nach die Grenze?

    Die Grenze für die Jugendoffiziere (Bildungsauftrag) und Anwerbeoffiziere (die kommen auf solche BO Messen und informieren über den Beruf) ist die 9. Klasse.

    Das Mindestalter für die Rekrutierung ist 17.

    If you look for the light, you can often find it.
    But if you look for the dark that is all you will ever see.

  • Das ist n billiges Strohmannargument und wurde so nie behauptet. Nur: im Zweifelfall ist es dem Staat recht egal, welche Werte an der Front verteidigt werden, sofern seine Existenz bedroht ist. Soldatinnen und Soldaten werden nach der Sinnhaftigkeit eines Fronteinsatzes schon mal gar nicht gefragt - und ich bezweifle, dass die Perspektive an BOT seitens der BW dargeboten wird. Lasse mich aber gerne eines besseren Belehren.

    Nein, im Gegenteil. Die stark vereinfachte und verzerrte Darstellung der durchaus komplexen Interessenlage lieferst du hier, indem du den Fronteinsatz rein auf die Bekämpfung der Existenzbedrohung des Staates als Eigeninteresse reduzierst.

  • Achso, die sind extra ausgebildet dafür?

    Nein, die nehmen irgendwen, der gerade greifbar ist. Der erzählt dann mit Szenen aus Call of Duty, wie geil die Bundeswehr und der Krieg sind, um besonders die Jungs direkt dazu zu bringen, vor Ort zu unterschreiben.

    Natürlich sind die dafür ausgebildet/geschult.

  • Die Möglichkeiten kommen dabei aber auch auf das Bundesland und den jeweiligen Kooperationsvertrag mit der Bundeswehr an.

    Mir kommt es reichlich komisch vor, dass die eine Institution öffentlichen Rechts, nämlich die Schule, in der Lage sein soll eine andere Institution öffentlichen Rechts, nämlich die Bundeswehr, auszusperren. Auf welcher gesetzlichen Grundlage soll dies möglich sein?

  • Mir kommt es reichlich komisch vor, dass die eine Institution öffentlichen Rechts, nämlich die Schule, in der Lage sein soll eine andere Institution öffentlichen Rechts, nämlich die Bundeswehr, auszusperren. Auf welcher gesetzlichen Grundlage soll dies möglich sein?

    Ganz grundsätzlich gilt überall das Hausrecht, die Bundeswehr kann genau so wenig einfach so in eine Schule kommen, wie die Schule einfach so mal einen Tag mit allen Klassen zum Spielen auf den Truppenübungsplatz gehen kann.

    Es ist auch nicht so, dass die Bundeswehr sich irgendwo aufdrängt, die Veranstaltungen sind Angebote, die die Schulen im Rahmen der Berufsorientierung anbieten können, aber ich wüsste nicht, dass die Bundeswehr sich schon mal irgendwo eingeklagt hätte, wie sie nicht willkommen gewesen wäre. Das hat aber alles mit der Ausgangsfrage wenig zu tun.

  • Ganz grundsätzlich gilt überall das Hausrecht, die Bundeswehr kann genau so wenig einfach so in eine Schule kommen, wie die Schule einfach so mal einen Tag mit allen Klassen zum Spielen auf den Truppenübungsplatz gehen kann.

    Wenn ich sowas hier lese, würde ich mit der ganzen Schule eine 4-wöchige Klasenfahrt in die nächste Kaserne unternehmen. Da können sie dann gleich mit der formalen Grundausbildung anfangen. Waffen brauchen sie nicht. Betten bauen, ordentliches Grüßen, ein geregelter Tagesablauf, dem man sich nicht entziehen kann, ... reicht vollkommen.

    --> https://www.news4teachers.de/2025/11/ich-sc…ngst-und-chaos/

  • Achso, die sind extra ausgebildet dafür?

    ja klar sind die das.

    Die Jugendoffiziere die bei uns gewesen sind hatte eigentlich immer interessante Themen, wie Cybersicherheit/-krieg, Ukrainekonflikt, Gaza, Wehrübungen, Internationale Beziehungen und Verflechtungen und vieles mehr. Die Referenten (waren bisher nur Männer) waren immer sehr sachlich und unpolitisch. Ich höre da gerne zu und diskutiere auch mit.

  • Wenn ich sowas hier lese, würde ich mit der ganzen Schule eine 4-wöchige Klasenfahrt in die nächste Kaserne unternehmen.

    Passt bestimmt in das Fahrtenkonzept deiner Phantasieschule auf dem Mars. Danach kannst du dich dann in Australien vergiften lassen. Erzähl doch mal, was du sonst noch alles machen möchtest, aber doch nicht tust.

    Wo hast du nochmal deinen Zivildienst gemacht.

    Betten bauen, ordentliches Grüßen,

    Und angeschrien werden, wenn die Falte in der Ecke drei Zentimeter zu weit links sitzt. Sorry, so ein Scheiß brauchen noch nicht mal Soldatinnen. Derartiges wird bei der Bundeswehr doch nur „gelehrt“, um zu zeigen, dass man auf zivile Umgangsformen scheißt und bitte das Denken einstellen soll.

    ein geregelter Tagesablauf,

    ... abgeschlossen mit abendlichem Saufen, aka „Druckbetankung“?

    „Fakten haben keine Lobby.“

    (Sarah Bosetti)

    2 Mal editiert, zuletzt von O. Meier (12. November 2025 17:52)

  • Nein, im Gegenteil. Die stark vereinfachte und verzerrte Darstellung der durchaus komplexen Interessenlage lieferst du hier, indem du den Fronteinsatz rein auf die Bekämpfung der Existenzbedrohung des Staates als Eigeninteresse reduzierst.

    Bitte meinen Post nochmal genau lesen:
    Dass dem Staat in einer seine Existenz bedrohenden Lage recht egal sein dürfte, welche Werte an der Front verteidigt werden, bedeutet nicht, dass jeder Froneinsatz eine Existenzbedrohung für den Staat bedeutet.

  • Mich befremdet auch, wie infantilisiert man heutzutage mit 16-18jährigen umgeht - das sind keine Kleinkinder, die können Informationen aufnehmen und Entscheidungen treffen.

    Ich sehe das ganz klar als Zweckinfantilisierung, wie es gerade der jeweiligen Ideologie so in den Kram passt. Wenn es um das Wahlrecht mit 16 geht, verschwindet bei denselben Ideologen auf einmal die Infantilisierung. Dann sind die Kinder alle auf einmal ach so mündig und reif.8)

  • Ich sehe das ganz klar als Zweckinfantilisierung, wie es gerade der jeweiligen Ideologie so in den Kram passt. Wenn es um das Wahlrecht mit 16 geht, verschwindet bei denselben Ideologen auf einmal die Infantilisierung. Dann sind die Kinder alle auf einmal ach so mündig und reif.8)

    Ich bin empört, wie hier mit Anfragen umgegangen wird. Da werden junge Menschen immer noch Lehrer, obwohl früher alles besser war, aber es wird nicht als erstes ihre Lebensleistung gewürdigt, stattdessen Ideologie unterstellt. Dieser Ton ist sehr verletzend.

    *Ironie off*

    Ich finde die Ausgangsfrage interessant und einige haben dazu beigetragen, sie differenziert zu beleuchten.

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