Wie geht ihr dem Corona-Virus entgegen?

  • OT: Sich wie in der "Grundschule" zu fühlen und unter dieser furchtbar ungerechten Moderation zu leiden musst du dir doch nicht antun. Warum nur wolltest du dich trotzdem so dringend anmelden und dazugehören? ;)

    Ehrlich gesagt, finde ich, dass Nymphicus mehr zur Diskussion beiträgt als du.

  • ehrlich gesagt glaube ich, dass das Thema Durchseuchung völlig vom Tisch ist.

    "Völlig" wahrscheinlich nicht, denn je weiter sie fortgeschritten ist, desto weniger Leute muss man impfen. Vorausgesetzt, es stellt sich überhaupt eine wirksame Immunisierung ein. Da letzteres aber einfach nicht klar ist, ist das Case-Tracking und Containment wahrscheinlich die bessere Lösung. Aus naturwissenschaftlicher Sicht ist es einfach spannend, das Schweden weiter den Weg der kontrollierten Durchseuchung geht. So hat man am Ende zwei Vergleichsgruppen.

  • Ja und ich kann in Teilen diese Argumentation auch absolut nachvollziehen. Du musst das schon langfristig sehen: Mach die Wirtschaft kaputt und Du machst auch das Gesundheitssystem kaputt. Im Detail ist diese Diskussion sicherlich schwierig, da gebe ich Dir Recht. Mit "Sarkasmus" hat sie aber nichts zu tun. Es geht um die Realität und die Zukunft, nicht um rhetorische Stilmittel.

    Du vergleichst aber die Todeszahlen, die wir dank Lockdown haben, mit einer Situation, die wir ohne hätten. Ohne Lockdown hätten es viel mehr Menschen und vor allem auch viel mehr jüngere getroffen. Hätten wir nichts gemacht und gewartet bis wir die Norditalienische Verhältnisse hätten, wäre auch nicht viel mit der Wirtschaft gewesen. Sobald das Virus so wütet wie in New York hätte es eh kein normales Wirtschaftsleben mehr gegeben.

  • Ohne Lockdown hätten es viel mehr Menschen und vor allem auch viel mehr jüngere getroffen.

    Das kann man so tatsächlich nicht sagen, denn es ist absolut nicht mehr nachvollziehbar, welche Massnahmen des Lockdowns genau was bewirkt haben. Darin besteht übrigens Konsens unter allen schlauen Leuten. Länder wie Italien oder Spanien waren eben vor dem Lockdown schon am A***.


    Sobald das Virus so wütet wie in New York hätte es eh kein normales Wirtschaftsleben mehr gegeben.

    Interessant ist an der Stelle übrigens, dass die meisten Leute immer noch nicht mit relativen Zahlen umgehen können. Die Metropolregion New York kommt auf ungefähr gleich viele Covid-19-Tote pro 100000 Einwohner wie der Kanton Genf.

  • Bei den in Deutschland aktuellen und absehbaren wirtschaftlichen Folgen geht es nicht um Leben und Tod.

    Ein Opfern der Alten und Kranken wäre dann zu vertreten, wenn nur dadurch das Leben der Jungen und Gesunden gerettet werden könnte.

  • Ich denke mal hier geht es auch um case Tracking und containment.

    Ich muss für jede Stunde eine Anwesenheitsliste und einen Sitzplan abgeben.


    Ansonsten haben wir jetzt den neuen Stundenplan für nächste Woche erstellt, in dem nicht nur die Abschlussklassen und Abschlussprüfungen, sondern auch die Klasse drin sind, die nächstes Jahr ihren Abschluss machen.

    Es wird auf A und B Tage hinauslaufen.

    Die 4. Klausur wird gestrichen.

    Only Robinson Crusoe had everything done by Friday.

  • Ich glaube Du Unterschätzt die Folgen der wirtschaftlichen Einbussen ganz gewaltig.

    Die allermeisten "Corona-Toten" werden nicht an der Krankheit sterben, sonder an den Indirekten Folgen. Davon der Großteil allerdings nicht bei uns, sondern in Entwicklungsländern. Bei uns muss zumindest niemand verhungern.

  • Du vergleichst aber die Todeszahlen, die wir dank Lockdown haben, mit einer Situation, die wir ohne hätten. Ohne Lockdown hätten es viel mehr Menschen und vor allem auch viel mehr jüngere getroffen. Hätten wir nichts gemacht und gewartet bis wir die Norditalienische Verhältnisse hätten, wäre auch nicht viel mit der Wirtschaft gewesen. Sobald das Virus so wütet wie in New York hätte es eh kein normales Wirtschaftsleben mehr gegeben.

    Wieso herrscht da immer noch so ein Schwarz-Weiß-Denken: entweder ewig Shutdown oder gar nichts gemacht und dem Virus freie Bahn gelassen? Das letztere behauptet doch hier gar keiner, dass er das erntshaft gewollt hätte.

    Ich habe ein langes Interview mit dem Vorgänger des schwedischen Leiters Anders Tegnell angeguckt und ich finde es nach wie vor interessant, wie er argumentiert: ein Lockdown hat erhebliche wirtschaftlichen Folgen und man weiß aus der Forschung, dass Arbeitslosigkeit und Armut auch starke negative Auswirkungen haben. So sehr dagegen auch gewettert wird, nähern wir als Deutschland schon dieser Position an. Wir sind grundsätzlich gar nicht so weit von den Schweden weg, wie oft getan wird.

    Die hohe Anzahl an Todesfällen kommt daher, dass es in Schweder große Pflegeheime gibt und sobald es das Virus dort reinschafft, geht es übel aus. Die hohe Sterberate gilt also folglich nicht für die Allgemeinbevölkerung, die sich noch recht frei bewegen kann. Sobald man aus dem Shutdown rauskommt, wird es auch wieder in anderen Ländern mit den Zahlen hochgehen. Das Virus kann sich nämlich viel zu unbemerkt ausbreiten.


    Hier das Interview:

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  • Meine Tochter hat gerade einen ungefähren Ablauf bekommen, die Schüler können freiwillig in die Schule kommen, wenn sie nicht zur Notbetreuungsgruppe gehören, ansonsten können sie zuhause weiter lernen, sie erhalten dann Wochenpläne


    Die Zahlen wollen sie bis nächste Woche abfragen für die 5. Klasse und ich vermute bis morgen für die 6. Klassen. Bevor die Zahlen aber bekannt sind, teilt man schon mit, man hätte Personalmangel.


    Ähm, sicher nicht unbedingt, immerhin kann es ja sein, dass nur zwei Gruppen ab übernächster Woche anwesend sind und eine ab nächster Woche, die sollen nur 3 Stunden Unterricht am Tag haben, dann muss man sie im Zweifelsfall eben nacheinander unterrichten, aber gut.

  • Bei den in Deutschland aktuellen und absehbaren wirtschaftlichen Folgen geht es nicht um Leben und Tod.

    Meinst Du? Das halte ich selbst für Deutschland für eine krasse Fehleinschätzung. Die mittlere Lebenserwartung wird wieder sinken und zwar auch aufgrund der wirtschaftlichen Folgen.

  • ... die Schüler können freiwillig in die Schule kommen, ...

    ah okay, danke, ich hatte aus Versehen meine Frage dazu gelöscht.


    Bei uns hieß es, irgendwie solle jeder Schüler jede Woche einen Lehrer (m/w/d) sehen. Ob's das nun bringt? Also ansteckungsmäßig ungünstig und trotzdem lerntechnisch nicht hilfreich.


    Wie sieht's in anderen Bundesländern aus?

  • Ich habe gerade eine Schülerin, die ab dem 18. Mai wiederkommen soll.


    Mama ist eine mehr als Helikoptermama und hat ihren Unmut schon kundgetan. Die Familie ist eher schwierig, hält sich für was besseres und hat so ihre Probleme mit dem restlichen Pöbel an unserer Schule. Daher hat die Tochter keine Freunde und ist in der Schule unglücklich.


    Die ganze Familie genießt das Homeschooling und will daran gar nichts ändern. Außerdem hat Mama jetzt die absolute Kontrolle...


    Da in BW die Eltern entscheiden dürfen bei Vorerkrankungen wird die Tochter wohl nicht kommen, wenn es eine Gelegenheit gibt.

  • Flixe, evtl ist das Kind ja wirklich gefährdet aufgrund von Vorerkrankungen? Weißt du es?

    • Nicht, wer zuerst die Waffen ergreift, ist Anstifter des Unheils, sondern wer dazu nötigt. -Machiavelli-
    • Zwei Mächte gehen durch die Welt, Geist und Degen, aber der Geist ist der mächtigere. -Napoleon-
    • In dir muss brennen, was du in anderen entzünden willst! -Augustinus-
  • Wir haben heute auch Tische gerückt. In unsere Räume passen unter Wahrung der Abstandsregeln je nach Raum 6 oder 9 Schüler. Ich kann mir null vorstellen, wie man unter diesen Umständen alle Schüler zurück in die Schule holen möchte. Man müsste ja teilweise ein 5-Schicht-System fahren, um eine Klasse rotierend zu beschulen. Und wer zwischendurch dann putzt, steht auch in den Sternen.


    Grundsätzlich sieht unser "Hygieneplan" vor -> regelmäßig Händewaschen und Abstand halten. Ich finde ja ein bisschen lächerlich, das überhaupt als "Plan" zu bezeichnen, aber nun gut. Maskenpflicht gibt es nicht und das eigentlich zugesagte Desinfektionsmittel gibt es nun doch ebenfalls nicht.


    Mit den Abiturienten lief es recht gut, aber bereits mit denen war das Schulgebäude fast komplett belegt. Ich bin sehr gespannt, was da jetzt wohl kommen mag.



    Hätte ich Kinder, würde ich die jedenfalls nicht zur Schule gehen lassen.

  • Ob Corona sich in der Schule unter den derzeitigen Bedingungen weiterverbreitet, wird man bald besser wissen. In Köln ist in einer RS eine Schülerin infiziert, Mitschüler und Lehrer in Quarantäne.

  • Mittlerweile bin ich schlauer und kann berichten, wie die Planung meiner (Grund-)Schule in SH aussieht - sofern ich die Mails richtig verstanden habe:

    -Notbetreuung läuft bis zu den Sommerferien. Kinder, die dort betreut werden, bleiben auch an eventuellen Präsenztagen ihrer Klassen in der Notbetreuung

    -die 4. Klassen werden ab dem 6.5. jeweils in 2 Gruppen geteilt, die an unterschiedlichen Tagen in der Schule erscheinen (Mo+Die bzw. Do+Fr), wo sie von ihren regulären Klassen- und Fachlehrkräften unterrichtet werden

    -Hygiene: Abstand halten und Hände waschen. Zudem werden Laufwege auf dem Boden gekennzeichnet und die Pausen finden versetzt statt

    -Risikogruppe Lehrer: über 60, mit Vorerkrankungen oder mit Vorerkrankten in häuslicher Gemeinschaft lebend dürfen auf eigenen Wunsch ins Home Office. Prüfungen scheinen hiervon aber ausgenommen zu sein. Um davon freigestellt zu werden, muss man tatsächlich selbst von einer Vorerkrankung betroffen sein. Es ist bei der Planung Rücksicht auf die Situation der Mitarbeiter zu nehmen. Lehrkräften werden für die häusliche Arbeit schulische Aufgaben übertragen und sie haben während der Unterrichtszeit laufend erreichbar sein.

  • -Notbetreuung läuft bis zu den Sommerferien. Kinder, die dort betreut werden, bleiben auch an eventuellen Präsenztagen ihrer Klassen in der Notbetreuung


    Diesen Punkt finde ich überaus heikel.

    Vom Infektionsschutz her sicher sinnvoll, aber pädagogisch doch sehr diskussionswürdig. Die anderen Kinder sehen sich und ihre LuL zumindest teilweise, aber die Kinder der Notbetreuung sind außen vor. Da tun sie mir schon leid.

    Ich könnte mir auch vorstellen, dass sich da Eltern beschweren, wenn der Großteil der Klasse Präsenzunterricht mit gewohnten LuL hat, ihr eigenes Kind aber nicht.

  • Diesen Punkt finde ich überaus heikel.

    Vom Infektionsschutz her sicher sinnvoll, aber pädagogisch doch sehr diskussionswürdig. Die anderen Kinder sehen sich und ihre LuL zumindest teilweise, aber die Kinder der Notbetreuung sind außen vor. Da tun sie mir schon leid.

    Ich könnte mir auch vorstellen, dass sich da Eltern beschweren, wenn der Großteil der Klasse Präsenzunterricht mit gewohnten LuL hat, ihr eigenes Kind aber nicht.

    Hier ist es in Brandenburg andersru (zumindest bei meiner Tochter an der Schule, ich bezweifle, dass das brandenburgweit so ist), hier dürfen alle Kinder zur Schule oder zuhause bleiben, Kinder der Notbetreuung müssen in die Schule zum Präsenzunterricht (Notbetreuung macht der Hort)

  • -Risikogruppe Lehrer: über 60, mit Vorerkrankungen oder mit Vorerkrankten in häuslicher Gemeinschaft lebend dürfen auf eigenen Wunsch ins Home Office. Prüfungen scheinen hiervon aber ausgenommen zu sein. Um davon freigestellt zu werden, muss man tatsächlich selbst von einer Vorerkrankung betroffen sein. Es ist bei der Planung Rücksicht auf die Situation der Mitarbeiter zu nehmen. Lehrkräften werden für die häusliche Arbeit schulische Aufgaben übertragen und sie haben während der Unterrichtszeit laufend erreichbar sein.

    Ist das eine offizielle Regelung oder eine interne Regelung bei euch in der Schule? Im Erlass von gestern steht dazu nichts.

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