Corona und Abschlussprüfungen

  • Das Abitur wird in weiten Teilen ganz regulär durchgeführt werden.

    Selbst Herr Drosten plädiert inzwischen dafür, nach Ostern beim Lockern der Maßnahen damit zu beginnen, dass man zuerst den Schulunterricht für einzelne Jahrgänge wieder aufnimmt (n-tv, heute morgen). Dann ist der Abiturjahrgang halt mit dabei.

  • Mal ganz ehrlich, wo ist denn beim Abi mit der „normalen“ Regelung schon wirkliche Vergleichbarkeit gegeben? Von Gerechtigkeit fange ich gar nicht erst an.


    - die Lehrpläne sind verschieden, die Stundenzahlen für die Fächer ebenso die Abiaufgaben, die in manchen Bundesländern zwar aus dem Pool genommen, aber abgeändert werden (in NRW z.B.)


    und das wichtigste:

    - die Voraussetzungen durch den Unterricht, die Qualität der Lehre bzw. die Art der Vorbereitung durch die Lehrpersonen werden/wird immer unterschiedlich sein


    - die ganzen Noten der Qualiphase sind je nach Schule und/oder LehrerIn sehr unterschiedlich (die Abweichungen zu den Abiklausuren für NRW im Abi kann man auf den Seiten der Standardsicherung ansehen)


    Und das war früher, da wir ja ein angeblich so viel höherwertiges Abi gemacht haben, schon genauso: mein Abi war z.B. deutlich leichter als das meines Bruders, der an einem anderen Gymnasium war. Mein Abi war in Mathe ein Witz gegen das was ich heute von meinen SuS verlange, das einzige, was da noch mehr gekonnt werden musste, war Kopfrechnen^^


    Also meine ich, man kann die ganze Aufregung sein lassen und den KollegInnen so wie früher auch zutrauen, dass sie ihre SuS angemessen und so gerecht wie irgend möglich beurteilen. Dass da leider die Hochschulzugänge dran hängen, ist eben nicht vermeidbar, aber evtl. werden an den Hochschulen dann auch veränderte Aufnahmekriterien ersonnen (auch wenn die sinnvollen Varianten leider zu zeit- und personalaufwändig sind).

    Die Weisheit des Alters kann uns nicht ersetzen, was wir an Jugendtorheiten versäumt haben. (Bertrand Russell)

  • Moebius: Ostern ist noch eine Weile hin...ob dann gelockert werden kann, weiß kein Mensch


    Wie kommst Du jetzt auf die Ankündigung, dass das Abi "in weiten Teilen ganz regulär durchgeführt" wird? Die Meinung von Drosten dazu ist zunächst einmal ziemlich unerheblich.

  • Heute soll wohl eine Konferenz der Kultusminister bzgl. Abi & Co stattfinden. NRW möchte seine Entscheidung bis Freitag bekannt geben - in Abstimmung mit anderen Ländern.

  • also ich wollte auch mal meinen Senf dazugeben:-). Ich habe absolut kein Verständnis dafür wenn entschieden wird, dass Abiprüfungen ausfallen sollten. Ich habe 2 LKs und einen GK und mir war völlig klar, dass in der letzten Schulwoche sowieso nichts passieren wird und dem GK habe in in der vorletzten Schulwoche eh einen Film "versprochen". Ich habe mit den GK SuS bereits mündiche Simulationsprüfungen durchgeführt und mit den Schreibern mehrere Testabiturklausuren geübt. Die Vorabiklausur enthält zig Bemerkungen wie sich jeder Schüler individuell verbessern kann, worauf er achten muss usw.. Den SuS fehlen gerade mal 2 Unterrichtswochen - die letzte Woche kann man doch echt vergessen...

    Als sich Schulschließungen abgezeichnet haben, habe ich auch mit meinen LKs mündliche Prüfungen simuliert. Also alle meine 3 Kurse sind top vorbereitet UND ich habe allen gesagt, dass sie mir gerne per E-Mail (oder Videochat über "Teams") Texte einreichen können usw - macht keiner, weil wir eh schon super viel geübt haben.

    Ich sehe absolut keine Notwendigkeit die Prüfungen ausfallen zu lassen - auch wenn mir natürlich mega viel Arbeit erspart wäre. Ich fände es wirklich unfair anderen Jahrgängen gegenüber. Ich persönlich habe in diesem Halbjahr die Schüler mündlich sehr großzügig bewertet aufgrund von Corona. Dann hätten die SuS quasi einen doppelten Vorteil - die meisten SuS bei uns verschlechtern sich durch die Abiturprüfung...

    Ich finde ein größeres Problem ist die Q1. Wenn die Schulschließungen weitergehen, dann sind die wohl viel benachteiligter als jetzt die Q2... Wenn schon, dann müsste man für die solche Lösungen ausarbeiten. Selbst wenn man sagt, 1-2 Themenbereiche fallen im Abitur weg, es hat ja nicht jede Schule die gleiche Reihenfolge. Also bei der Q1 bin ich auf Lösungen gespannt. Die Q2 kann ohne Probleme ihr Abi schreiben finde ich...Dann gehen 6 SuS pro Raum, 2 m. Abstand usw. Wir haben sowieso keinen einzigen Corona-Fall in unserer Schule (NRW). Wenn jemand tatsächlich an Corona erkrankt war, soll er die Nachschreibtermine wahrnehmen und fertig...

  • Sehe ich ganz genauso. Diese 2 Unterrichtswochen (Woche 3 ist ja de facto die Partywoche) hätten jetzt auch nicht mehr viel verändert.


    Um die Q1 mache ich mir auch Gedanken. Bei meinem Kurs geht es sich so aus, dass sie die Lektüre jetzt eben alleine erarbeiten müssen, was im Vergleich zu allen anderen Inhalten wahrscheinlich noch eine der besseren Varianten ist. Aber spätestens, wenn es in das neue Sequenzthema geht, wird es langsam problematisch.

  • und was macht man, wenn dann in 1 oder 2 Jahren das Abi gerichtlich für ungültig erklärt wird?

    Dann müssen alle, die bis dahin noch keine Prüfungsleistungen an den Unis erbracht haben, das Abi wiederholen. Bei denjenigen, die schon eingeschrieben sind, wird festgestellt werden, dass sie ohne Hochschulzugangsberechtigung - also illegal - studiert haben, was zur Folge hat, dass sie exmatrikuliert werden und in D nicht mehr studieren dürfen. Gesamtgesellschaftlich macht das Sinn, weil wir ja Spargelstecher und Erdbeerpflücker brauchen und die angestellten Lehrer dafür zahlenmäßig nicht ausreichen (und sich beim Spargelstechen zu blöd anstellen).

    Die Mutter der Dummen ist immer schwanger.

  • Zitat von n-tv

    Abiturprüfungen sollen wie geplant stattfinden

    Die Abiturprüfungen sollen ungeachtet der Corona-Krise wie geplant stattfinden. Zum jetzigen Zeitpunkt sei eine Absage nicht notwendig, erklärte die Kultusministerkonferenz (KMK) der Länder nach einer Telefonkonferenz der Minister. Die Schüler könnten in diesem Schuljahr ihre Abschlüsse erwerben. Hintergrund war ein Vorstoß Schleswig-Holsteins, die Prüfungen ausfallen zu lassen.

    Die Überschrift "wie geplant stattfinden" ist zwar nicht deckungsgleich mit der eigentlichen Aussage "zum jetzigen Zeitpunkt Absage nicht notwendig", aber man tut wohl auf jeden fall gut daran, erst mal weiter mit der Abiturprüfung zu planen.

  • Jup und NRW wird Freitag einen Prüfungsplan vorstellen. Ob das nun nach einer Änderung klingt oder nicht, kann ich nicht beurteilen. Regulär würde einer stehen.

  • Sollten wir nach Ostern die Schulen noch geschlossen haben, sehe ich große Probleme für das Fachabitur. Die schreiben in Hessen nämlich die zweite Maiwoche. Dann würden etwa fünf Wochen regulärer Unterricht fehlen und gerade die Schwerpunktfächer und Mathe haben seit den zentralen Prüfungen Probleme den Stoff in der vorgegebenen Zeit durchzuziehen.


    Hier bräuchte man dringend VOR den Osterferien eine Ansage wie es den weitergehen soll. Gerade im Sinne der SuS, die ziemlich verunsichert sind.

  • Die Ansage hast du doch gerade bekommen: geh davon aus, dass es stattfindet und bereite dich und die Schüler so gut es geht darauf vor.

  • Ui! Lt. Reporter des WDR (WDR akuell) sei nicht (!) davon auszugehen, dass die Prüfungen wie geplant nach den Ferien starten (NRW!). Ob das hieße, dass die Schulen NACH Ostern auch noch dicht bliebe, dazu habe sich Fr. Gebauer nicht geäußert. Eine Entscheidung werde für NRW Freitag bekannt gegeben.

    Hier ein ganz frischer Presseartikel:

    https://www.schulministerium.n…_Abipruefungen/index.html


    Jedenfalls: Normal vorbereiten, egal wann sie stattfinden (denn dass soll es ja nach Möglichkeit)


    Oh Mann!

    • Offizieller Beitrag

  • In Niedersachsen und NRW wird der Start der schriftlichen Abiprüfungen um drei Wochen nach hinten geschoben!

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

  • Ich habe nicht alle Beiträge in diesem Thread gelesen, aber denke über die ZPs in NRW nach. Die zentralen Prüfungen sollen nur um 5 Tage verschoben werden, obwohl (bisher geplant) drei Wochen Unterricht ausgefallen sind.

    Natürlich werden die Schüler auch im Brennpunkt so gut es geht mit Material und tlw Korrektur versorgt aber mal ganz ehrlich: für die ohnehin schon schwachen Hauptschüler ist das ja ein riesen Nachteil. Es gibt bei uns einige Familien ohne Internetanschluss zu Hause. Laptops hat kaum jemand, Drucker sowieso nicht. Die meisten Eltern sprechen schlechtes bis kaum Deutsch und können ihren Kindern nicht helfen. Zu Hause ist es laut, es gibt keinen Schreibtisch... die Schüler können sich beim besten Willen nicht gut vorbereiten.

    Warum werden die Prüfungen nicht zumindest ungefähr so weit nach hinten verlegt, wie auch der Unterricht eentfallen ist... oder angepasst oder ausgelassen? Mir tun die Schüler echt leid.

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