(Klein)kindbetreuung und Corona

  • Die Mutter meint, dass sie nicht für einen zweistündigen Einsatz in die Schule kann, da sie dieses Kind betreuen muss (okay, die Fahrtzeit kommt dazu), hat aber ausreichend Zeit, ihre bekackte Situation stundenlang mit wildfremden Menschen zu diskutieren.

    Falsch, die sagt, dass sie keine 4h von zuhause abwesend sein kann, das ist was anderes als so wie jetzt im Nebenzimmer zu sitzen, aber wie gesagt, das muss ich nicht diskutieren, Kind bleibt nicht alleine zuhause und gut ist und auch nicht mit älteren Geschwistern, die selber noch Anspruch auf Notbetreuung hätten.


    Also entweder es tut sich was in Sachen Notbetreuung oder der AG muss eine Lösung finden.

  • Sehr unselbstständig, deine Kinder. Ich habe auch drei. Bei mir wäre das ohne Probleme gelaufen.

    Mag ja sein, das du das so siehst, ich denke nicht, dass das was mit unselbstständig zu tun hat, sondern damit, dass Kinder verschieden sind und das es eben hier nicht läuft. Und ich finde das auch etwas viel von einem 5jährigen verlangt, so etwas alles alleine zu machen.

    • Offizieller Beitrag

    ich bin soooo froh, dass keine Mutter in meinem Kollegium den "Frauenförderplan" auswendig kennt.
    (Achtung, Ironie. Ich bin ja nicht in Berlin und wir haben keinen solchen sexistischen Mist sondern grundsätzlich Gleichstellung und Vereinbarkeit von Familie und Beruf.)

    Bei aller Bewunderung für engagierte Menschen, die durch ihr Engagement und Hartknäckigkeit Exempel statuieren und Sachen zum Bewegen bringen (also gewerkschaftliches, politisches, was auch immer Engagement ...): so oft, wie du hier mit dem Frauenförderplan drohst, hoffe ich, dass es nur symbolisch ist und du im Alltag umgänglicher bist, als es manchmal klingt.
    Ich als Kinderlose würde wirklich sonst echt unangenehme Gefühle entwickeln. (und ja, ich weiß, es wäre dir egal, weil es ja im Plan nunmal steht und dir zusteht).

  • Kind bleibt nicht alleine zuhause und gut ist und auch nicht mit älteren Geschwistern, die selber noch Anspruch auf Notbetreuung hätten.

    Die Kinder sind doch gar nicht alleine zuhause. Ein Elternteil ist für Notfälle und gelegentliches Checken, ob alles in Ordnung ist im Haus.

  • Die Kinder sind doch gar nicht alleine zuhause. Ein Elternteil ist für Notfälle und gelegentliches Checken, ob alles in Ordnung ist im Haus.

    Nein, genau dafür steht es eben nicht zur Verfügung beim ganztägigen Workshop.

    Außerdem reicht bei meinem fünfjährigen mal nach dem Rechten sehen nicht aus.

    Das reicht nur bei den Großen.

  • Susannea , du kennst dich doch rechtlich mit diesen Familienfragen immer gut aus. Es wäre für dich, denke ich, hilfreich, wenn du auch in deinem Fall hier im Forum bei den Fakten bliebest. Muss aktuell bei euch nur in die Schule, wer Notbetreuung hat, egal was der Partner macht? Dann ist ja alles klar. Wenn das nicht so klar ist musst du wohl Abstriche machen, wie gerade jeder Mensch aktuell auf der Welt. Bis auf den Beigeschmack natürlich, dass gerade du die Werbetrommel für Schulöffnungen rührst und jetzt selbst nicht gehen willst.


    Ich persönlich finde es schwach, dass dein Mann sich weigert, seine Kinder zu beaufsichtigen. Dir gegenüber, euren Kindern gegenüber und allen anderen Eltern gegenüber, die sich um ihre Kinder kümmern und aktuell sogar dafür ihren Job riskieren. Von der Sache her: Selbstredend kann er seine Kundentermine verschieben, er ist nicht unersetzlich. Zumindest bei der Arbeit, als Vater ist er natürlich unersetzlich.


    Du wirst nicht ungerecht behandelt, du lässt dich ungerecht behandeln. Aber nicht von deiner Chefin, die macht m.M.n. nur ihren Job.

  • Nichts für ungut, Susanne, aber bei soviel Unsolidarität und Egoismus bleibt mir echt die Spucke weg. Tut dir eigentlich noch jemand einen Gefallen?


    Ach neee. Berliner Frauenfördermodell. Da boxt man ja alles durch.

  • Ich bin mir also sehr sicher, dass die Erziehung einen großen Anteil am heutigen Verhalten von Männern und Frauen in Bezug auf die Rollenverteilung hat.

    Sicherlich, aber was in der Erziehung modern ist bestimmt die Gesellschaft. Dass Eltern, die selbst von Nachkriegskindern erzogen wurden im Mittel anders sozialisiert wurden als die wiederum ihre 68er-Kinder erzogen ist klar. Da könnte man z.B. mit Genderblick auch nach Ostdeutschland schauen. Oder wenn die Politik sowas wie die Herdprämie erfindet z.B. mischt sie sich ins Familienleben ein und prägt Rollenbilder...


    Ich hätte zu Unizeiten nie gedacht, dass mich sowas wie "Erziehung im Wandel der Zeit" mal interessieren würde, das ist eigentlich mega spannend :)

  • Jetzt ist es aber dann auch mal gut mit den immer persönlicher werdenden Angriffen. Vielleicht einfach mal alle kurz durchatmen und vom Rechner weggehen, eine Pause machen, ehe auf weitere Beiträge in diesem Thread geantwortet wird und dann etwas ruhiger und sachlicher formulieren- schließlich geht es doch um die Sache und angemessene Argumente die eine neue Perspektive eröffnen könnten, nicht um den persönlichen Angriff. Danke!

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Ich möchte mich jetzt auch mal dazu äußern.

    In der Regel stimme ich mit Susannea oft überein und finde wirklich, dass man mehr für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf, Teilzeitrechte tun sollte (obwohl ich davon nicht betroffen bin und noch nie war)

    Die derzeitige Situation ist aber kaum mit vorher Dagewesenem zu vergleichen und ich finde, dass jeder Abstriche machen muss - sowohl wir als Lehrer als auch eben andere.

    Wenn dein Mann, Susannae, ausschließlich "Live"-Übertragungen macht, kann ich es noch verstehen. Aber sobald auch mal Momente der Nicht-Kommunikation stattfinden, ist es doch mit unserer Arbeit am Schreibtisch vergleichbar.

    Vor Covid war es für mich nicht vorstellbar, Abitur und normale Klausuren in Anwesenheit meines Kleinkindes zu korrigieren, Unterricht vorzubereiten, wichtige Telefonate zu führen etc. Bis letzte Woche musste es allerdings sein, da wir Hessen erst seit einer Woche einen Anspruch auf Notbetreuung in haben. Da mein Mann einen Beruf ausübt, der definitiv nicht Home Office tauglich ist, blieb also die Betreuung an mir hängen, wenn er auswärts arbeiten musste.

    Ich sage es ganz ehrlich: es war/ist richtig hart, aber da bin ich eine von Zigtausenden.

    Nun habe ich wieder fast die Hälfte meines Deputats Unterricht (da BS) und während der Zeit in der Schule ist mein Kind in der KiTa und nur dann. Anspruch auf Notbetreuung habe ich nämlich nur, wenn keine andere Betreuung möglich ist. Und ich kann eben die weitere Arbeit von Zuhause machen. Ja, hier sieht es aus, als hätte eine Bombe eingeschlagen, weil Präsenz, HO, Kind nicht annähernd so lange wie üblich in der KiTa etc. und nun rollt bald noch die Prüfungswelle mit FOS und mdl. Abi an. Mir graut es davor. Aber irgendwie wird es gehen mit Nachtschichten etc.

    Was jedoch gerade wirklich Probleme bereitet, sind kurzfristige Planänderungen in der Präsenz, weil die KiTa vorher wissen muss, wann welches Kind wie lange kommt.

  • Was jedoch gerade wirklich Probleme bereitet, sind kurzfristige Planänderungen in der Präsenz, weil die KiTa vorher wissen muss, wann welches Kind wie lange kommt.

    Solche kurzfristigen Änderungen kann eine gute Schulleitung durchaus vermeiden!

  • Wenn dein Mann, Susannae, ausschließlich "Live"-Übertragungen macht, kann ich es noch verstehen.

    Er hat solche Phasen täglich drin, ja und es geht auch nicht um Notbetreuung für jeden Tag, aber ich kann eben nicht mehr am Wochenende für den Montag was machen, wenn sowas kommt und genau darum ging es.


    Aber ist auch gut, wir werden unseren Weg fahren, wir finden ihn ok, die Kollegen finden ihn ok und die Schulleiterin wird eine Lösung finden, auch wenn die Konrektorin als kinderlose leider da oft querschießt. Aber der wurde der Kopf wohl auch gerade gerückt, denn die Schulleitung hat noch mal gesagt, sie steht dazu, dass sie niemanden ohne Notbetreuung der Kinder zurückholt in die Schule.


    Und was hier die Leute finden und wie sie mich beschimpfen, wenn sie meinen, dann sollen sie, ist mir Wurst (übrigens hätte ich gerne österreichische Käsekrainer).


    Aktuell hängt es beim AG meines Mannes und der musste sich heute auch umgucken, als mein Mann mitgeteilt hat, dass er ja den Antrag von ihnen seit Donnerstag nicht zurück hatte und daher evtl. heute morgen gar nicht arbeiten kann. Bis auf einen sind das eben alles kinderlose.

  • Bis auf einen sind das eben alles kinderlose.

    Und daher kann man ihnen auch keinen wirklichen Vorwurf machen, woher sollen sie auch wirklich wissen, was das Elternsein alles mit sich bringt :rose:

    Ganz ehrlich, Kinder großzuziehen ist doch nur dadurch überhaupt möglich, weil man diese unendliche Liebe verspürt, die einen so manches vergessen lässt. Für nichts und niemanden anders würde man sich so den Hintern aufreißen.

  • und damit sind erstmal die Vollzeitleute ohne Kinder dran und nicht die Teilzeitleute mit Kindern

    Es gibt Vollzeitleute mit Kindern (mein Kind ist 4, mein Mann und ich arbeiten beide Vollzeit). Wo ordnest du die ein?
    Ganz allgemein: Ein 5 jähriges Kind würde ich auch nicht alleine zu Hause lassen. Ob ich es alleine bei älteren Geschwistern lassen würde, hinge stark von den Geschwistern ab. Wie viel älter? Wie selbstständig? Wie verantwortungsbewusst? Wie ist das Verhältnis zum Jüngsten? Hört das Jüngere Kind im Zweifel auf das Ältere?
    Ob dein Mann auch mal auf die Kinder aufpassen kann, kann glaube ich durch das Internet niemand beurteilen. Ich stimme dir aber zu, dass es etwas anderes ist, ob man in der Schule oder zu Hause ist.
    Wir haben Glück: Wenn wir beide in den Schule müssen, kann das Kind in die Notbetreuung in der eigenen Kita.

  • Also in BY gibt es jetzt einen Öffnungsplan für die Schulen. Ab kommender Woche die Klassen, die nächstes Jahr ihren Abschluss machen und die 4. Klassen (betrifft eines meiner Kinder), die Woche darauf 5./6. und auch 1. (betrifft mein anderes Kind und eine meiner Klassen), nach Pfingsten alle weiteren Klassen (betrifft eine meiner weiteren Klassen) - und das alles im wöchentlichen Wechsel, noch unklar, was das für den Ganztag/ die Nachmittagsbetreuung bedeutet und nebenher Abitur.


    Das klingt irgendwie total nach Chaos :grimmig: - für uns als Familie (vor allem, wenn die Kinder versetzt in die Schule gehen sollten) und für die Schule...

  • Also in BY gibt es jetzt einen Öffnungsplan für die Schulen. Ab kommender Woche die Klassen, die nächstes Jahr ihren Abschluss machen und die 4. Klassen (betrifft eines meiner Kinder), die Woche darauf 5./6. und auch 1. (betrifft mein anderes Kind und eine meiner Klassen), nach Pfingsten alle weiteren Klassen (betrifft eine meiner weiteren Klassen) - und das alles im wöchentlichen Wechsel, noch unklar, was das für den Ganztag/ die Nachmittagsbetreuung bedeutet und nebenher Abitur.


    Das klingt irgendwie total nach Chaos :grimmig: - für uns als Familie (vor allem, wenn die Kinder versetzt in die Schule gehen sollten) und für die Schule...

    Amen.

    Bei uns heißt das, dass eines meiner 3 Kinder am Montag wieder geht, die anderen beiden erst nach Pfingsten. Wobei das auch nicht sicher ist, denn das Kind ist in der 8. Klasse Mittelschule, dort aber im M-Zug.

    Und ich kann rätseln, ob ich wohl am 18.5., 25.5 oder 15.6. anfange, denn ich unterrichte eine Diagnoseförderklasse (Stoff der 1. und 2. Klasse wird auf 3 Jahre verteilt) und zwar das „mittlere Jahr“. Ist jetzt also Auslegungssache, ob das eine 1. oder eine 2. Klasse ist.


    Die Logik erschließt sich mir übrigens auch nicht. Warum 5. und 6. am Gym und RS, aber an der MS nur die 5.? Warum die 1. und 4., aber nicht die 2. und 3.? etc. pp.

    Da wäre mir doch lieber gewesen, dass alle Jahrgänge blockweise/ wochenweise gehen können. Dann könnte man auch planen, kann man jetzt ja immer noch nicht, wenn man ein Kind hat, das eine der anderen Jahrgangsstufen besucht.

  • Zwischen den beiden Gruppen.

    Aus welchem Grund? Anteilig müssen Voll- und Teilzeit natürlich gleichermaßen belastet werden. Und nicht: Vollzeit macht erstmal alles und was dann noch übrig ist erledigt die Teilzeit. Dann reduziere ich direkt um 1 Std.

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