Stundenpläne

  • Hallo,


    bisher habe ich nie was zu neuen Stundenplänen gesagt und habe es immer akzeptiert.


    Aber so langsam weiß ich nicht, ob ich auch mal -laut- werden soll... irgendwie werde ich ständig in andere Bereiche eingesetzt. Ich habe mitbekommen, dass sich andere Kollegen immer beschweren und dann ihren Willen durchsetzen.

    Es gibt Kollegen, die immer das gleiche unterrichten und in ihren Bereichen bleiben.


    Ich bin nicht so derjenige der auf Konfrontation geht, aber so langsam denke ich, dass genau das ausgenutzt wird.


    Wie würdet ihr euch denn verhalten? Was rechtfertigt denn, das andere Kollegen dauerhaft in ihren Bereichen bleiben und nie in neue Berufsbereiche oder Lernfelder eingesetzt werden, während andere ständig rotieren müssen?


    LG

  • Hallo,

    ich kann dir leider nicht helfen (das kannst vermutlich nur du selbst, indem du deinen Unmut äußerst), verstehe aber ganz genau, was du meinst. Ich bin auch an einer Berufsschule mit vielen unterschiedlichen Schulformen und Lernfeldern. Und leider auch Kollegen, die davon ausgehen, bestimmte Schulformen und/oder Lernfelder gepachtet zu haben bzw. nicht unterrichten. Kollegen, die nur in die FOS wollen, ausschließlich LF 10 und bloß keine 11 in XYZ...

    Klar, den Einsatz legt letzlich die SL (zumindest in Hessen) fest und man hat keinen Anspruch, aber Einsatzwünsche dürfen geäußert werden.

  • Wie soll jemand wissen, dass es dir nicht passt, wenn du den Mund nicht aufmachst?

    Kann man nur unterstreichen!


    Bei uns wird die Stundenverteilung immer zu Beginn des neuen Halbjahres geplant und ich bin immer pro aktiv zu den Abteilungsleitungen hingegangen, wo ich hin wollte. Oder auch aktiv zur Hauptkoordination der Stundenplanung, um mitzuteilen, dass ich in einer Abteilung gar nicht mehr eingesetzt werden möchte.
    Wenn man dies nicht tut, kann es ja keiner ahnen!


    Am Besten führt man aber erst einmal ein normales Gespräch, das muss nicht direkt "laut" sein.

  • Die UV ist hier auch seit Mai bekannt und kommt von der stellvertretenden Schulleitung. Je nach Schule kann man da auch gut mitsprechen. Bei uns geben die Fachschaften Wunschzettel ab wer in welchem Bildungsgang eingesetzt wird und daraus basteln die Bereichsleiter eine UV, die der stellvertretende Schulleiter absegnet und dann verteilt.

    Den Stundenplan bastelt bei uns dann ein ganz anderes Team. Wir pfuschen wenn überhaupt nur minimal in die UV rein, wenn der Spanischkurs dann von den Zeitwünschen für die Klasse und von der Kollegin gar nicht zusammen passt.


    Aber das ist ja bei Lehrer etwas der Klassiker: wer sich beschwert bekommt manchmal eher seinen Willen. Zum einen, weil die Leute dann Ruhe geben und zum Anderen, weil man gar nicht weiß, dass andere unzufrieden sind.

    Only Robinson Crusoe had everything done by Friday.

  • Genau, bei uns gibt es auch "Wunschzettel". Kollegen (meist -innen) mit Kindern bis 10 J. in TZ werden bevorzugt, und viele Wünsche können erfüllt werden. Macht doch auch Sinn, manche stehen lieber später auf und es macht ihnen weniger aus, wenn sie nachmittags länger haben und umgekehrt.

    An meiner Schule konnten bisher fast immer alle Wünsche erfüllt werden (ich arbeite seit 9 Jahren in TZ). Wenn mein 2. Kind aber auch 10 J alt ist, werde ich mir das anschauen, ob sich TZ für mich noch lohnt, weil ich dann auch befürchte, dass ich schlechtere Stundenpläne bekomme.


    Du könntest das "Wunschzettelsystem" mal beim PR vorschlagen?

  • Keiner kann in deinen Kopf gucken und erahnen, dass dir etwas nicht passt.

    Wenn es um die Stundenplangestaltung geht bin ich immer "die erste", die an entsprechenden Stellen klopft und bescheid sagt, dass ich gerne ABC machen würde und XYZ auf keinen Fall. Das ging bisher immer völlig problemlos. Ich kenne es auch, dass dann Kuk jammern, dass sie dieses und jenes (nicht) bekommen und sich darüber ärgern, dass andere immer ihre "sonderwünsche" erfüllt bekommen. Wenn man dann mal nachfragt, ob diese KuK denn überhaupt mal nachgefragt haben, ob sie nicht auch ihre Wunschbildungsgänge bekommen, kommt eigentlich immer "nein, das mache ich nicht". Dann braucht man sich aber nicht wundern, wenn man einen subjektiv unschönen Stundenplan bekommen. Und das Argument, dass ja nicht jeder seine Extrawürste bekommen kann, stimmt auch nur sehr bedingt: Es gibt immer KuK, die sind liebend gerne im Beruflichen Gymnasium, andere dagegen kann man damit jagen. So gleicht sich das idR ganz gut aus. Aber wenn die Planer die "Vorlieben" gar nicht kennen, können sie diese auch nicht berücksichtigen. Ich finde es sogar sehr sinnvoll, dass man kundtut, welche Bildungsgänge einem "liegen". Arbeit, die man gerne macht, wird auch gewissenhafter erledigt. Wenn ich in meine Wunschbildungsgänge komme, dann gebe ich da auch gerne 100%, weil ich mit Freude an der Arbeit bin. Lande ich irgendwo, wo ich gar nicht hin will, dann mache ich zwar irgendwie das Beste daraus, aber immer nur so wenig wie möglich und so viel wie nötig. Natürlich geht das nicht immer zu 100% auf, aber wenn jeder das macht, was er gut kann und gerne macht, dann ist damit ALLEN geholfen und ich empfinde es auch ganz und gar nicht als "dreiste Forderung", wenn man an entsprechenden Stellen aktiv wird.

  • Aber wenn die Planer die "Vorlieben" gar nicht kennen, können sie diese auch nicht berücksichtigen.

    Exakt so haben es unsere Planer zu uns gesagt. Die haben ja ein Programm, wo sie Wünsche eingeben können und wenn keine vorliegen, können sie auch nichts eingeben, obwohl es theoretisch machbar wäre. Es ist natürlich keine Garantie und es gibt keinen Anspruch darauf, aber oftmals klappt es.

  • Ich bin nicht so derjenige der auf Konfrontation geht, aber so langsam denke ich, dass genau das ausgenutzt wird.

    Mist. Wieder einer, der das Spiel durchschaut hat.


    Keiner kann in deinen Kopf gucken und erahnen, dass dir etwas nicht passt.

    Naja, es gibt schon Sachen, bei denen ich niemandem unterstellen würde, dass er sie gern macht, und die ich eigentlich dann im Kollegium rotieren lassen würde. Und wenn es dann einzelne gibt, die protestieren, und andere, die das nicht tun, weil sie eben davon ausgehen, dass kein vernünftiger Mensch unterstellen würde, dass sie das gern machen und dass deshalb auch mal andere dran wären... ja, dann trifft es halt die, die den Mund nicht aufmachen.

  • Aber hier scheint ja nicht der Stundenplan, sondern die Unterrichtsverteilung das Problem zu sein.

    Aber auch die UV geht doch mit Gesprächen einher. Ich habe sehr viele Gespräche geführt und deutlich gemacht, was ich will und was eher nicht.

    Schrieb ich ja auch oben schon.

  • Aber auch die UV geht doch mit Gesprächen einher. Ich habe sehr viele Gespräche geführt und deutlich gemacht, was ich will und was eher nicht.

    Schrieb ich ja auch oben schon.

    Mein Kommentar bezog sich auch eher darauf, dass die Planer die Wünsche ins Programm mit eingeben können.

    Ja, das können wir, aber halt nur Zeitwünsche, keine UV-Wünsche. Das Stundenplanprogramm benötigt eine fertige UV.


    Aber wie du selbst sagtest, an einer Schule mit entsprechender Kommunikation werden die Wünsche für die UV und für die Stundenplangestaltung bei allen abgefragt.

    Only Robinson Crusoe had everything done by Friday.

  • Bei uns wird auch beides abgefragt. Wünsche zur UV und zur Stundenplanung, wobei es da nie Garantien gibt, aber vieles doch erfüllt werden kann.

    Weder die SL für die UV noch ich für den Stundenplan können erraten, was die Kolleg*innen gerne hätten. Ich habe z.B. eine Kollegin, die möchte gerne viele Freistunden. Rechnet man jetzt eher nicht mit, aber gut, kann ich einbauen. Jemand anderes nimmt lieber 6, als 4 Freistunden am Stück, weil er dann zwischendurch nach Hause fahren kann. Wieder jemand anderes möchte gerne mehrmals in der Woche ausschlafen, hat aber kein Problem mit der 9./10. Stunde (bei mir genau umgekehrt: gerne 1./2., lieber nicht 9./10.). Versuchen kann man alles, aber was SL und Stundenplaner nicht wissen, können sie auch nicht berücksichtigen. Wichtig ist, Wünsche vor der Planung freundlich anzusprechen. Bei uns laufen auch die Wünsche für den Stundenplan über die SL. Wenn jemand Mitte Juni ankündigt, dass er lieber erst zur dritte Stunde kommen möchte, dafür aber bereit ist, jeden Tag 9./10. zu unterrichten, kann ich das vermtulich umsetzten. Wenn mir jemand, nachdem er seinen fertigen Stundenplan gesehen hat sagt "ich will nicht immer so früh, kann ich nicht lieber spät unterichten?" dann muss ich leider sagen "dieses Halbjahr nicht, denn der Plan ist fertig".

  • Ich kenne die BBS nicht, aber hast du mal geguckt, ob es eventuell an deinen Fächern liegt?

    Wenn ich mir die Fächer des TE anschaue, kann das auch mit ein Grund sein. Mit diesen Fächern wird man kaum in einer Klasse mehr als zwei Stunden pro Woche sein, im Gegensatz zu anderen Fächern, die ein viel höheres Stundenvolumen ausmachen. KuK, die nur Nebenfächer unterrichten, sind idR auch in sehr vielen Bildungsgängen unterwegs. Wenn man zB Reli und Sport hat, dann macht man in allen möglichen Bildungsgängen seine ein, zwei Stündchen. Das hat aber auch den Vorteil, dass man meist von Klassenleitungen "verschont" bleibt, weil man zu wenig Stunden in einer Klasse hat.

  • Beim Threadersteller steht ja "Spanisch" als Fach im Profil. Wird das Fach denn so unterschiedlich über verschiedene Bildungsgänge unterrichtet oder ist da eher das Problem, dass man dann viele unterschiedliche Klassen hat und sich dadurch viele Namen merken muss?

  • Hannelotti und kodi : Der TE hat doch "Wirtschaft" als Fach angegeben und das ist an den niedersächsischen BBS kein Nebenfach sondern eine berufliche Fachrichtung. Und diese unterrichtet man, z. B. in den Lernfeldern der BFS oder am BG, häufig auch mehrstündig in einer Klasse.

    Spanisch als Zweitfach hingegen unterrichtet man - wie die meisten Zweitfächer - i. d. R. meist zweistündig in einem Bildungsgang (vom BG mal abgesehen).

    Nebenbei gesagt, gibt es zumindest bei uns an der Schule kaum KuK, die nur Nebenfächer unterrichten; ich wüsste so auf Anhieb genau eine Kollegin in unserem Kollegium von ca. 140 KuK, die zwei Nebenfächer (Deutsch und Geschichte) unterrichtet, weil sie ursprünglich Gymnasiallehramt studiert hat. Dann gibt es noch zwei Teilzeit-Kolleginnen, die am BG nur Spanisch unterrichten (beide sind Muttersprachlerinnen), und unsere Schulpastorin, die natürlich nur Religionsunterricht hat.

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

  • Beim Threadersteller steht ja "Spanisch" als Fach im Profil. Wird das Fach denn so unterschiedlich über verschiedene Bildungsgänge unterrichtet oder ist da eher das Problem, dass man dann viele unterschiedliche Klassen hat und sich dadurch viele Namen merken muss?

    An meiner Schule gibt's Spanisch nur am BG!

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

  • Und was tut das zur Sache?

    ??? Das war meine Antwort auf die Frage von @Lehramtsstudent , ob das Fach Spanisch "so unterschiedlich über verschiedene Bildungsgänge unterrichtet" würde. Ich gehe davon aus, dass es auch an anderen nds. BBSn nicht unbedingt Spanisch an anderen Schulformen als dem BG gibt und daher auch der TE dieses Fach nicht unbedingt an vielen verschiedenen Bildungsgängen unterrichten wird.


    Edit: mit den Ausgangsfragen des TE, ob es eine "Rechtfertigung" dafür gäbe, dass einzelne KuK nicht gewillt sind mal zu "rotieren" und jahrelang in denselben Schulformen / Bildungsgängen unterrichten wollen, hat das allerdings tatsächlich nicht unbedingt etwas zu tun, da gebe ich dir recht!

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

Werbung