• Müsste man dann nicht auch wörtlich kenntlich machen, dass es auch asiatische, arabische und afrikanische Ärzte gibt? Wenn nein, warum nicht?

    Es gibt ein Theaterstück, namens "Die Benachrichtigung" von Havel. Dort gibt es in der Sprache Ptdydepe verschiedene Begriffe, die sich möglichst wenig ähneln:

    "Will ein Beamter, der sich versteckt,

    einen ahnungslosen Beamten, der sich nicht versteckt, auf eine Gefahr hinweisen, ruft er »Gedynrelom!«

    Ist der Beamte, der gewarnt wird, nicht mehr ahnungslos, heißt der Warnruf »Osonfterte!«


    Also nee, man muss nicht für blondgelockte Ärzte andere Begriffe erfinden als für rothaarige mit Stoppelbart. Aber Arzt und Ärztin existiert halt schon.


    Der Unterschied zu "der Tisch" übrigens könnte darin liegen, dass es nicht "die Tischin" gibt. "der Tisch aus Afrika" hingegen bezeichnet die Herkunft näher. Daran würde ich festmachen, dass hier lediglich ein grammatikalisches Geschlecht vorliegt und weitere individuelle Merkmale beschrieben werden müssen.


    In diesem Sinne:

    hrnygko jefr dabux altep dy savarub goz terexes!

  • Die Sache mit dem Tisch brachte mich auf eine interessante Idee: Gibt es hier User, die auch nicht-menschliche Tiere gendern (Beispiel: Zootiere)? Sagt z.B. hier jemand statt "Elefanten" "Elefantenbullen und -kühe"?

  • Die Sache mit dem Tisch brachte mich auf eine interessante Idee: Gibt es hier User, die auch nicht-menschliche Tiere gendern (Beispiel: Zootiere)? Sagt z.B. hier jemand statt "Elefanten" "Elefantenbullen und -kühe"?

    Elefant ist geschlechtsneutral.

    Besser passen würde es, wenn du fragst, wer auch zu Elefantenkühen Elefantenbulle sagt.

    Bildung ist die Fähigkeit, fast alles anhören zu können, ohne die Ruhe zu verlieren oder das Selbstvertrauen. (Robert Frost)

    Bildung kann einen sehr glücklich und gelassen machen. (Günther Jauch)

    Was nützt es dem Menschen, wenn er Lesen und Schreiben gelernt hat, aber das Denken anderen überlässt? (Ernst R. Hauschka)




  • Ich glaube manche wollen einfach nicht verstehen, dass sich unsere Sprache längst gewandelt hat.

    Viele Menschen fühlen sich durch das generische Maskulinum inzwischen nicht mehr angesprochen, da hilft es auch nicht, das einfach wieder einzufordern.


    Dass das vor vielen Jahren mal anders war, interessiert jetzt nicht mehr und eigentlich ist es auch wurscht, ob die frühere Verwendung des generischen Maskulinums (oder hieße es richtig maskulini, weil a-Deklination?) nun bereits eine Diskriminierung darstellte. Inzwischen tut sie es eben. Und hier meine ich mit Diskriminierung den ursprünglichen Wortsinn.

    Die Weisheit des Alters kann uns nicht ersetzen, was wir an Jugendtorheiten versäumt haben. (Bertrand Russell)

  • :/ Nennst du mir bitte mal ein Beispiel für "menschliche Tiere"?

    Ist nicht der Mensch streng genommen ein Tier? Bin mir auch nicht mehr sicher.

    Bildung ist die Fähigkeit, fast alles anhören zu können, ohne die Ruhe zu verlieren oder das Selbstvertrauen. (Robert Frost)

    Bildung kann einen sehr glücklich und gelassen machen. (Günther Jauch)

    Was nützt es dem Menschen, wenn er Lesen und Schreiben gelernt hat, aber das Denken anderen überlässt? (Ernst R. Hauschka)




  • :/ Nennst du mir bitte mal ein Beispiel für "menschliche Tiere"?

    Du bist ein menschliches Tier, ich bin eins, auch wenn der Name verwirrt, glaube ich, dass der @Frosch auch eines ist ;) .


    Fallen Angel: Für mich sind "Schüler" und "Lehrer" auch geschlechtsneutral und sogar nationalitäts-, behinderungs-, ethnien- und sexualitätsneutral. Wäre das nicht der Fall, müsste ich wohl hinterfragen, ob ich den richtigen Job wählte.


    -----


    Katze ist geschlechtsneutral. Ihr meint sicher die Kätzin.

  • Wofür wäre das wichtig?

    Aus den selben Gründen, warum wir hier seit 14 Seiten diskutieren, ob es grundsätzlich sinnvoll ist, Geschlecht sprachlich kenntlich zu machen. Klar, da könnte man argumentieren, dass Elefanten es nicht juckt, wie jetzt Menschen sie bezeichnen, aber in der inneren Logik des Genderns werden doch auch Menschen gegendert, die das kognitiv gar nicht erfassen können, z.B. Menschen, die im Koma liegen, Säuglinge oder Schwerstmehrfachbehinderte.

  • Wenn man den Ergebnissen einer aktuellen Umfrage zum Gendern in Stellenanzeigen folgt, handelt es sich bei diesem Thema auch um einen Generationenkonflikt. Die jüngste der befragten Altersgruppen (20- bis 29-Jährige) befürworten mit knapper Mehrheit bereits jetzt das Gendern in Stellenanzeigen, während sich nur 25 % der 50- bis 59-jährigen dafür aussprechen. Dass ältere Mitbürger*innen gesellschaftlichen Veränderungen tendenziell eher ablehnend gegenüberstehen als die jüngeren Generationen, ist natürlich kein neues Phänomen. Möglicherweise wächst sich der Widerstand gegen das Gendern in den nächsten Jahrzehnten einfach 'raus.

  • Fallen Angel: Für mich sind "Schüler" und "Lehrer" auch geschlechtsneutral und sogar nationalitäts-, behinderungs-, ethnien- und sexualitätsneutral. Wäre das nicht der Fall, müsste ich wohl hinterfragen, ob ich den richtigen Job wählte.

    Nationalitäts-, behinderungs-, ethnien- und sexualitätsneutral stimmt auch.

    Bildung ist die Fähigkeit, fast alles anhören zu können, ohne die Ruhe zu verlieren oder das Selbstvertrauen. (Robert Frost)

    Bildung kann einen sehr glücklich und gelassen machen. (Günther Jauch)

    Was nützt es dem Menschen, wenn er Lesen und Schreiben gelernt hat, aber das Denken anderen überlässt? (Ernst R. Hauschka)




  • Wenn man den Ergebnissen einer aktuellen Umfrage zum Gendern in Stellenanzeigen folgt, handelt es sich bei diesem Thema auch um einen Generationenkonflikt. Die jüngste der befragten Altersgruppen (20- bis 29-Jährige) befürworten mit knapper Mehrheit bereits jetzt das Gendern in Stellenanzeigen, während sich nur 25 % der 50- bis 59-jährigen dafür aussprechen. Dass ältere Mitbürger*innen gesellschaftlichen Veränderungen tendenziell eher ablehnend gegenüberstehen als die jüngeren Generationen, ist natürlich kein neues Phänomen. Möglicherweise wächst sich der Widerstand gegen das Gendern in den nächsten Jahrzehnten einfach 'raus.

    Dann klappt in 20 zwar das Gendern, aber der Antisemitismus (eigentlich wohl eher Antijudaismus) hat eben auch eine neue Hochzeit. Da sieht es bzgl. der generationsspezifischen Sensibilität nämlich genau entgegengesetzt aus.


    Ich habe eine recht feste Meinung darüber, womit ich eher leben könnte.

    Wir haben an allen Ecken größere Probleme als -Innen oder fünfte Geschlechter.

    Von wegen Schuft, ein Zyniker ist ein enttäuschter Idealist!

  • Ich habe nie behauptet, dass Geschlechtergerechtigkeit und von mir aus auch deren sprachlicher Unterbau kein Problem sei. Ich halte sie nur für verhältnismäßig geringwertiger, wenn ich mir anschaue, auf was wir unsere Energien und Aufmerksamkeit eigentlich lenken sollten.


    Ansonsten habe ich zu dem Thema die Einstellung, dass man da beiderseits etwas entspannter und nicht so verbissen dran gehen sollte. Leben und leben lassen. Sprache und Geschlechter sind Konstrukte - damit kann es keine einheitliche oder richtige Meinung geben.

    Von wegen Schuft, ein Zyniker ist ein enttäuschter Idealist!

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