Reisekrankheit

  • Für Niedersachsen gibt es einen Erlass, nach dem Schulfahrten mit Übernachtung für Lehrkräfte und Schüler:innen freiwillig sind:

    http://www.schure.de/22410/26-82021.htm


    Ich weiß jetzt nicht, wie es in anderen Bundesländern aussieht.


    Ich würde es nicht bei der Vorstellung erwähnen, im Fall der Fälle kann dann vielleicht auch eine ärztliche Bescheinigung helfen. Kein SL sollte ein Interesse daran haben, dich auf eine Fahrt zu schicken, bei der du insbesondere nicht in der Lage sein wirst, deine Aufsichtspflicht zu erfüllen.


    Unterbezahlte Jobs auf Honorarbasis an VHSen oder Goethe-Instituten sehe auch ich nicht als Alternative.

  • oh jetzt habe ich im Verdacht, dass es auf Deutsch gar nicht "fliegende Stühle" heißt sondern ich es nur so im Kopf hatte.
    Ja, die meinte ich.

    Nein, fliegende Stühle findet man eher im Bierzelt auf der Kirmes:prost:aber ich hatte ja eine Idee, was du übersetzt haben könntest. :victory: (Und ich mag diese wunderschönen kleinen Romanismen sehr sehr gerne, die du ganz selten mal zwischendrin einbaust, wenn du gerade etwas über deine Familie schreibst oder über Frankreich bzw. ein Thema, das du eben offenkundig eher in deiner Kindheit und damit nicht in Deutschland erlebt hast.:verliebt: Mein Kopf fängt in solchen Momenten direkt an Französisch zu denken.)

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

    Einmal editiert, zuletzt von CDL ()

  • Karussell konnte ich schon als Kind nicht, Schiffschaukel dagegen schon. Und Lesen beim Autofahren (hinten vor allem) geht gar nicht. Schlafen, selber fahren oder auf die Straße gucken hilft. (Bei Kindern im Auto hinten: "schau nach vorne und bewege ein Luftlenkrad mit, als ob du selbst fahren würdest"). Das hat irgendwas mit dem Gleichgewichtssinn zu tun und beim Lesen, dass ein Teil des Gehirns "Stillstand" signalisiert, der Gleichgewichtssinn aber "Bewegung").

  • ich vertrage Kettenkarussell überhaupt nicht, ich vertrage aber keine Höhe (ich musste vorher eine Glühbirne tauschen, dass ist schon ein Problem und nur bei offenen Lampen möglich. Ich muss mich immer mit einer Hand an der Leiter festhalten, eine Abdeckung abnehmen, da bitte ich meinen Bruder.) Genauso problematisch ist Gardinen aufhängen, eine pro Tag reicht. Danach ist es mir erst einmal schlecht.


    (Ich bin daher auch kein Freund von Seilbahn und Co. Bei vielen Ausflügen in die Schweiz immer ein Problem, bei uns oft Ziel von Wandertagen. Ich schließe die Augen oder schaue in den Himmel und hoffe, dass mich kein Schüler sieht.)

    Meine Beiträge werden auf einer winzigen Tastatur eines Tablets mit Autokorrektur geschrieben. Bitte entschuldigt Tippfehler. :mad:

  • Stimmt, ich leide auch sehr unter Höhenangst, wodurch alles, was "vom Boden abhebt" (Karussellls, Flugzeuge,...) schon mal schwierig für mich ist. Mit Auto-, Zug-, Bus- und Schifffahren hatte ich hingegen noch nie Probleme.

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

  • Seilbahn geht bei mir völlig problemlos. Ich hatte nur mal mit 14 Angst, als ich am Hochvogel (Allgäu) die Leiter gerade am Fels hoch musste zum ersten Mal ohne weitere Sicherung als meinen Vater, der den Aufstieg begleitet hat. Ein Jahr später habe ich an derselben Stelle dann schon meinen Cousin gesichert, während mein Vater meine jüngere Schwester gesichert hat (und mir mein Herzklopfen nicht anmerken lassen, damit die zwei keine Angst bekommen).

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

    Einmal editiert, zuletzt von CDL ()

  • Höhenangst zählt aber zu den Phobien, das ist noch mal was anderes. Unschön allemal:troest:

    Das weiß ich. Aber es ging ja ursprünglich um Schulausflüge und ob persönliche Einschränkungen die Anstellung verhindern.


    Mein schlimmstes Erlebnis war auf einer 3wöchigen Fahrt nach Griechenland mit allen 11. Klassen meiner vorherigen Schule ( gingergirl :wink2:), wir mussten über nicht gesicherte Gleise einer Schmalspurbahn über eine Schlucht auf die andere Seite (ca. 100 m). Schüler und 3 meiner Kollegen vorne weg, der 4. Kollege blieb mit mir zurück. Aber auch das ging. Man schafft viel mehr, wenn es sein muss. Auch mir wird es im Auto oder Bus immer schlecht, ich habe aber noch nie vor Schüler spucken müssen (ich bereite mich intensiv vor und spreche Kollegen an, alle halfen mir damals).

    Meine Beiträge werden auf einer winzigen Tastatur eines Tablets mit Autokorrektur geschrieben. Bitte entschuldigt Tippfehler. :mad:

  • Die besagte Griechenlandfahrt verbinde ich übrigens auch mit Reisekrankheit. Auf der Fähre nach Patras gab es damals ein heftiges Gewitter, was bei vielen Teilnehmern zu heftiger Übelkeit führte. "I han spugga müssa".

  • Ich breche mir im Bus/im Zug/im Flugzeug/im Auto die Seele aus dem Leib, es sei denn, ich nehme eine ganz bestimmte Reisetablettte. Die lässt mich innerhalb von einer halben Stunde einschlafen. Wach werde ich, wenn der Bus hält und ich auf Kloh muss. Danach schlafe ich weiter. Die nehme ich natürlich nicht, wenn ich eine Stunde mit SuS in den Zoo unterwegs bin, da muss es mit Kaugummis gehen.

    Das habe ich bei mehrtägigen Fahrten immer mit den Kolleg*innen abgesprochen. Bisherige Antwort war immer "Ja, dann schlaf mal."

  • wir mussten über nicht gesicherte Gleise einer Schmalspurbahn über eine Schlucht auf die andere Seite (ca. 100 m)

    Ach ja, "Stand by me"... Mal gesehen?

  • OT Du hast daran teilgenommen? Ich hatte es beim Schreiben vorher überlegt, aber es waren ja immer fast alle mit. Ich war zweimal als Lehrer dabei. Es war wunderschön (und ich habe gerne die Pfingstferien investiert). Die Fährefahrten waren bei uns ruhig. Zurück habe ich fast durchgeschlafen, es konnte ja kein Schüler abhanden kommen (in den 2,5 Wochen dazwischen mussten durchschnittlich 3 Stunden pro Nacht reichen. Eigentlich Wahnsinn und trotzdem würde ich es sofort wieder machen.)

    Meine Beiträge werden auf einer winzigen Tastatur eines Tablets mit Autokorrektur geschrieben. Bitte entschuldigt Tippfehler. :mad:

    • Offizieller Beitrag

    Ach, wenn wir bei Phobien und Ängsten, die uns das Lehrerdasei vermiesen _könnten_ (!!!), sind.

    1) Ich habe panische Angst vor Feuer. Ich habe aber tatsächlich einen sehr kühlen Kopf und kann jeden Feueralarm wie ein Roboter durchstehen und auf dem Sammelplatz mit meiner Lerngruppe rumblödeln, damit sie selbst keine Angst haben. Auf einer Kursfahrt hatten wir allerdings bei irgendeiner Besichtigung eine halb realistische Darstellung des Brands in London (1666, gut fürs Leben gemerkt). Also alle stehen in dunklen Räumen, es gibt Geräusche, Rauch, Feuerblitze... Ich bin schon kein Fan von engen dunklen Räumen, als wir in diesen Raum kamen und es um den Brand ging... halbe Panickattacke, weinend verkrochen. Ich wurde von einer Darstellerin nach draußen gezogen, mir wurde Wasser gegeben, ich hab meinen SuS Bescheid gegeben, sie haben sich nach der Darstellung nach mir erkundigt, war nie wieder Thema.


    2) Andere Kursfahrt: Besichtigung einer Mine: Enge Passagen, Wasser im Boden, dunkel. "Zum Glück" hat eine Schülerin gesagt, dass sie nicht weiter macht, ich hab mich dem angeschlossen und habe draußen mit den zwei Mädels gewartet (eine andere hatte es von Anfang an ausgeschlossen), dass der Rest der Gruppe am Ziel kommt.

    und trotzdem hätte ich / würde ich nie einer Schulleitung sagen "mmm, überlegen Sie es sich gut, mich einzustellen, ich weine vermutlich, wenn ein Feuer im dunklen, engen Raum ausbricht" ;)

  • Wir haben doch alle unsere Achillesfersen. Das hält uns aber im Regelfall nicht davon ab Lösungen zu finden, um einfach unseren Job zu machen.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Höhenangst und Angst vor Feuer in geschlossenen Räumen hab ich auch. Kerzen, die leicht umkippen könnten, sind mir immer schon sehr unbehaglich. Lieber Teelichter.


    Höhenangst: Eines der unangenehmsten Momente war im Jagdschloss Granitz auf Rügen. Die Treppe in den breiten Turm verläuft innen an der Wand entlang, man schaut in die Tiefe, gleichzeitig und VOR ALLEM sind die Stufen so Gitterroste, wo man die ganze Zeit direkt bis nach unten schauen kann. Furchtbar.


    (Nur mal als Hinweis für die nächste Klassenfahrt nach Rügen ;) )

  • Höhenangst: Eines der unangenehmsten Momente war im Jagdschloss Granitz auf Rügen. Die Treppe in den breiten Turm verläuft innen an der Wand entlang, man schaut in die Tiefe, gleichzeitig und VOR ALLEM sind die Stufen so Gitterroste, wo man die ganze Zeit direkt bis nach unten schauen kann. Furchtbar.

    Kann ich gut nachvollziehen, der Turm ist mir auch in bleibender Erinnerung geblieben ;)

  • Vielen Dank euch beiden! Das gibt mir Hoffnung :).


    In der ersten Reihe zu sitzen ist ein großer Pluspunkt! Aber bei längeren Fahrten (über 2 Stunden) kommt sie trotzdem früher oder später.


    Das liegt zwar noch in der Zukunft, aber sollte man beim Vorstellungsgespräch diese Sache ansprechen oder lieber nicht, um die Einstellungschance nicht zu gefährden? Obwohl früher oder später die Fahrt-Problematik publik werden würde.

    Auf keinen Fall ansprechen! Normalerweise wirst du doch so etwas gar nicht gefragt und dann brauchst du auch nicht zu antworten. Wenn doch, musst du natürlich wahrheitsgemäß antworten. Aber das kann ich mir nicht vorstellen. Höchstens, wenn die Frage lautet: Sind sie bereit, den Austausch nach Pusemuckl zu begleiten?


    Aber auf Klassenfahrt geht man ja nur alle paar Jahre mal, deswegen auf den Lehrerjob zu verzichten wäre unverhältnismäßig.

    • Offizieller Beitrag

    Also ich nicht. Ich bin normal. Ich hab z.B. heute überlegt, ob die Kopfschmerzen vom Impfen kommen. (1. Termin ist nächste Woche :lach:)

    Völlig normal. Hat nicht hier jemand die Studie verlinkt, nach der der "Schutz" durch die Impfung bereits eine Woche vor Impfung einsetzt? :sterne:

    (Nein, Quatsch: Leute, die eine Woche vor der Impfung waren, haben sich deutlich seltener infiziert. Begründung: Sie waren besonders vorsichtig. Also sei du auch vorsichtig. Kopfschmerzen können übrigens auch eine völlig normale Impfreaktion sein. Oder vom Wetter. Du schaffst das. Die Spritze ist halt 50 cm lang, aber das geht schon. :pfeifen:)

Werbung