Mir geht es so schlecht (Ref.)

  • In meinem Seminar hieß es, deshalb würde die Prüfungskommission am Ende pro Person 5 Euro oder so dalassen.


    Sehr kurios fand ich, dass man, selbst wenn es erneut heißen würde, dass man wegen Corona lediglich Getränke stellen soll, dennoch empfohlen wird auch etwas zu Essen bereit zu stellen. Die Brötchen könnten dann ja beispielsweise in einzelne Tüten verpackt sein...


    In der Regel wird bei uns alles vom Sekretariat gemacht. Bei einem UB gibt es Wasser und Kaffee, ggf. auch Tee. Kekse entfallen zur Zeit. Bei der UPP gibt es dazu belegte Brötchen.


    Falls das Sekretariat mal nicht besetzt ist macht man es selbst oder fragt KuK, ob jemand kurz helfen kann.


    Ansonsten hab ich glaube ich was Seminar und Fachleiter angeht Glück. Auch mit der Schule. Stressig und anstrengend ist es dennoch. Wobei ich da merke, dass Corona da zumindest bei mir persönlich einen ordentlichen Beitrag zu geleistet hat.

    Augen zu und durch sage ich mir im Moment immer wieder. Und dann ist eine normale Stunde vielleicht mal nicht so super vorbereitet, oder die SuS müssen eine Woche länger auf eine Korrektur warten, weil ich am Wochenende auch einfach mal nen Tag Pause brauche.

    Vielleicht hilft da auch schon etwas Älter zu sein und bereits ein paar Jahre an anderer Stelle gearbeitet zu haben.


    Ich hab auch Kollegen die meinen sie müssten irgendwie Zeigen das sie was besseres sind, weil sie bereits x Jahre an der Schule sind. Hab aufgehört mich darüber aufzuregen. Da wir alle Menschen sind hat wohl jeder seine individuellen Stärken und Schwächen.

  • Stressig und anstrengend ist es dennoch. Wobei ich da merke, dass Corona da zumindest bei mir persönlich einen ordentlichen Beitrag zu geleistet hat.

    Augen zu und durch sage ich mir im Moment immer wieder. Und dann ist eine normale Stunde vielleicht mal nicht so super vorbereitet, oder die SuS müssen eine Woche länger auf eine Korrektur warten, weil ich am Wochenende auch einfach mal nen Tag Pause brauche.

    Vielleicht hilft da auch schon etwas Älter zu sein und bereits ein paar Jahre an anderer Stelle gearbeitet zu haben.


    Ich hab auch Kollegen die meinen sie müssten irgendwie Zeigen das sie was besseres sind, weil sie bereits x Jahre an der Schule sind. Hab aufgehört mich darüber aufzuregen. Da wir alle Menschen sind hat wohl jeder seine individuellen Stärken und Schwächen.

    Ich finde, bei Corona sind es halt "diese zusätzlichen Dinge", die "plötzlich" und "völlig unerwartet" zu einer bereits recht stressigen Situation hinzukommen.
    Du hast deinen UB geplant, alle eingeladen, Stunde geplant ... und erfährst dann per Mail, dass in deiner UB-Stunde jetzt eine offizielle Testung der SuS vom Roten Kreuz angesetzt ist. Du schreibst also Mails, bittest um ein Verschieben der Uhrzeit, aber keiner antwortet dir. Sowas zehrt einfach zusätzlich an den Nerven.


    Ja - und da bin ich auch bei dir - dann gibt es eben in einer Stunde mal was "nur aus dem Buch" oder die Klassenarbeitskorrektur wartet. Man muss einfach dann auch mal fünfe gerade sein lassen, sonst schafft man es nicht. Ich war gestern so genervt und am Limit vom Dauerarbeiten "in meinen Pfingstferien", dass ich heute gesagt habe, dass ich jetzt - trotz genug Arbeit, die noch zu machen wäre, die immer noch zu machen ist - "raus" mit meiner Familie gehe und eine Wanderung mache. Und ich glaube mittlerweile, ohne diese "selbstverordneten Pausen" geht es einfach nicht.

    • Offizieller Beitrag

    Und ich glaube mittlerweile, ohne diese "selbstverordneten Pausen" geht es einfach nicht

    Ich bin zwar nicht drin Chef, aber ich genehmige dir die Pause. Nein. Ich genehmige sie dir nicht. Ich fordere dich explizit zu dieser Pause zusammen mit deiner Familie auf.


    Gut so.


    Kl. Gr. Frosch

  • Ich bin zwar nicht drin Chef, aber ich genehmige dir die Pause. Nein. Ich genehmige sie dir nicht. Ich fordere dich explizit zu dieser Pause zusammen mit deiner Familie auf.


    Gut so.


    Kl. Gr. Frosch

    Darf sowas als Dienstanweisung ausgesprochen werden?


    Was ist wenn man dann doch nicht mehr wandern möchte? :D :D

  • ...
    Du hast deinen UB geplant, alle eingeladen, Stunde geplant ... und erfährst dann per Mail, dass in deiner UB-Stunde jetzt eine offizielle Testung der SuS vom Roten Kreuz angesetzt ist. Du schreibst also Mails, bittest um ein Verschieben der Uhrzeit, aber keiner antwortet dir.

    Ach du Arme, das ist ja echt mies! Ich wünsche dir an deiner künftigen Stelle aufmerksame Kolleg*innen und Vorgesetzte:troest:

  • Zusammenfassend aus dem, was Haubsi, der Pälzer Bu und vor allem auch mir bekannte Ex-Kommilitonen berichten, ist meine alte Heimat RLP in Sachen Referendariat wirklich ... meeeh.

  • Den Test auf den UB zu legen zeugt von Ignoranz der Schulleitung. Wenn die sich das Examen ihrer Schützlinge nicht in den Kalender schreibt, dann ist das ein Armutszeugnis. Damit hat das Seminar überhaupt nichts zu tun.


    Edit: seid ihr nicht alle an berufssbildenden Schulen?

  • Ich traue mich ja kaum zu fragen, aber gibt es hier nicht auch positive Erfahrungen? Also so im Sinne, dass ihr aus dem Zirkus auch was mitgenommen habt?


    Ohne jetzt auf Einzelfälle einzugehen (und auf Fälle, in denen es Leuten wirklich schlecht geht) - das ist für mich eine ganz andere Kategorie - , aber vieles klingt in der Gesamtheit immer so merkwürdig persönlich. Als würden viele Referendare ihre Unsicherheiten und Leistungsansprüche auf Fachleiter projizieren und das unter ein diffuses ,,Sie hasst mich.'' subsumieren. Wenn es nicht klappt, höre ich ab und zu auch den Satz ,,X hat mich durchfallen lassen.'', was für mich immer wie ein infantiler Zungenschlag wirkt. Die hier geschriebenen Berichte gehen teils aber ja weit darüber hinaus und klingen einfach nur noch nach Freakshow seitens der Fachleiter.


    Den Bewirtungskram habe ich immer mit Kaffee, Wasser aus der Schule und einem Teller billo-Kekse abgegolten. Wer bin ich denn, Croesus? Unglaublich, was ich hier lese.

  • Ich traue mich ja kaum zu fragen, aber gibt es hier nicht auch positive Erfahrungen?

    Doch, ich schrieb ja schon, dass ich mein Ref ganz ok fand und auch mit meinen Fachleiter*innen recht gut klar kam (siehe Post Nr. 26).

    Was ich ebenfalls schon erwähnte, ist, dass sowohl in meinem eigenen Ref als auch bei den Refis an meiner jetzigen Schule das Sekretariat bei allen UB und Prüfungen für die "Bewirtung" sorgt(e) - da gibt und gab es eben nicht mehr als Kaffee, Tee, Wasser und Kekse. Man muss ja nicht übertreiben!

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

  • Und ich glaube mittlerweile, ohne diese "selbstverordneten Pausen" geht es einfach nicht.

    Seit ich mir vor Jahren einen "schulfreien Wochenendtag" verordnet habe (auch wenn Valerianus fälschlicherweise behauptet, dass Grundschullehrer "nicht einmal die Stunden arbeiten") geht es mir wesentlich besser. Vorher lag ich abends regelmäßig mit Herzklopfen im Bett und bekam 2012 ein Burnout, das mich für 2 Jahre aus den Latschen gekippt hat. Ich war zwar nur 5 Wochen vor und in den Sommerferien "richtig" krank, habe aber trotz Wiedereingliederung und verständnisvoller SL so lange gebraucht, um wieder "richtig normal" zu sein. Ich wollte nur noch mein altes Leben zurück. Das war mein größter Wunsch.

  • Nachdem nun alle meine UBs rum sind, kann ich schon auch sagen, dass ich was mitgenommen habe. Und wie gesagt, meine Fachleiter waren/sind in Ordnung. Die ein oder andere Macke hat halt jeder, ich ja auch ;)


    Ich wusste vorher ziemlich genau worauf ich mich einlasse, wenn man mal von Corona absieht.

  • Ich hatte ein gutes Ref,

    eine tolle Schule,

    eine herausragende Mentorin, der ich bis heute unendlich dankbar bin,

    und 3 von 4 Seminarleitungen waren wirklich gut,

    der Schulrat in der Prüfung (und danach) eine Zumutung, ich war nicht ortsgebunden und ich danach los.


    Mit der 4. Seminarleitung habe ich nach meiner Prüfung das Gespräch gesucht - ich hätte eine Tür weiter gehen sollen.

  • Ich traue mich ja kaum zu fragen, aber gibt es hier nicht auch positive Erfahrungen? Also so im Sinne, dass ihr aus dem Zirkus auch was mitgenommen habt?

    Also ich hatte ein gutes Ref mit vielen positiven Erfahrungen. Dies lag aber weniger am System Referendariat als viel mehr an meinem Seminar und insbesondere meiner Schule.

    Mit meinen Fachleitern hatte ich Glück. Mit dem einen stimmte einfach die Chemie und die andere war zwar sehr anspruchsvoll und teilweise auch etwas penibel, aber dafür auch transparent in ihren Erwartungen. Aus den Sitzungen und Nachbesprechungen konnte ich somit tatsächlich umsetzbare und sinnvolle Dinge für den Unterricht mitnehmen.

    Meine beiden Fachschaften in der Schule wiederum haben mich direkt als Kollegin wahrgenommen und nicht als „Refi“ und entsprechend eingebunden. Ebenso der Rest des Kollegiums. Zudem war mein Refijahrgang an der Schule super - wir haben immer noch Kontakt und es gab nie eine Wettbewerbsstimmung unter uns. Und last but not least war/ist meine ABBA/Mentorin eine wirkliche Unterstützung gewesen. Und heute sind wir tatsächlich ein super Team und befreundet, da ich glücklicherweise an meiner Schule bleiben konnte, dank der Bemühungen der Schulleitung :)


    Das zeigt letztendlich wieder, dass ganz viel auch von den Umständen des Refs abhängt und man (wie ich) hier auch einfach Glück haben kann - aber es muss ja auch mal ein positiver Bericht kommen.

  • Es hatte schon jemand geschrieben, dass es mal wieder Unterschiede in der Bezeichnung gibt, das gilt für verschieden BL, aber offenbar auch im Land selbst:


    „Seminarleitungen“ für GHR-Ausbildung haben in NDS ein Seminar in einem Fach oder in Pädagogik, organisieren und leiten die Sitzungen, besuchen die Refs im Unterricht (je nach Seminar bis zu 20 mal) und nehmen die Prüfungen der eigenen Referendare ab. Sie bekommen meines Wissens ca. 150€ Zulage, sonst A12.

    Hat das Seminar sehr viele ReferendarInnen, kommt es zu hohen Anrechnungsstunden und die Seminarleitungen erteilt keinen Unterricht mehr. Es soll zwischenzeitlich Vorgaben gegeben haben, dass sie wenigstens 4 Std erteilen sollten.


    Die Leitung des gesamten Standortes hat einE SeminarrektorIn (GHR) (A15).


    Am Gym scheint es anders zu sein,

    da ist die „Seminarleitungen“ übergeordnet,

    die Betreuenden werden als FachleiterIn bezeichnet (A15), es gibt aber auch „Mitwirkende Lehrkräfte“ (A13, Zulage 150€).


    An den Schulen gibt es MentorInnen, man kann dazu verpflichtet werden und bekommt im GHR-Bereich keine Entlastung, vom Ausbildungsunterricht, der im günstigsten Fall doppelt besetzt ist, abgesehen ( kann man bei Lehrkräftemangel nicht entsprechend der Vorgaben realisieren und Refs werden häufiger mal an Schulen geschickt, die Mangel haben, um eine bessere Versorgung zu erzeugen).

  • Den Test auf den UB zu legen zeugt von Ignoranz der Schulleitung. Wenn die sich das Examen ihrer Schützlinge nicht in den Kalender schreibt, dann ist das ein Armutszeugnis. Damit hat das Seminar überhaupt nichts zu tun.


    Edit: seid ihr nicht alle an berufssbildenden Schulen?

    Ich bin an einer berufsbildenden Schule ja. Und mich hatte dieses Testgedöns eben deshalb so verärgert, weil ich VOR dem Herumschicken der Testpläne die Schulleitung angeschrieben hatte und nochmal auf meinen Termin hingewiesen habe. Da ich die 3 Personen der Schulleitung angeschrieben habe, die für "uns" zuständig sind, glaube ich auch nicht, dass die Mail untergegangen ist. Und außer, dass mir keiner geantwortet hatte, kam eben einige Tage vor'm UB der Plan mit Testzeit im UB. Da kommt man sich schon sehr veräppelt vor, ja.

  • Ich traue mich ja kaum zu fragen, aber gibt es hier nicht auch positive Erfahrungen? Also so im Sinne, dass ihr aus dem Zirkus auch was mitgenommen habt?

    Du, ich möchte hier mal klarstellen, dass ich durchaus positive Erfahrungen im Referendariat gemacht habe: In der Kooperation mit anderen Referendaren (auch der Schule), wo wir uns toll gegenseitig unterstützen, in dem tollen Support durch meine eine Mentorin, die ALLES für mich macht (fast schon zu viel will, verlangt, etc.), in meinem Unterricht hospitiert hat (online und offline), mir Tipps gibt, wo sie nur kann, etc. Und im Seminar selbst lerne ich auch viel - unsere Seminarleiterin (es gibt eine) schätze ich unendlich fachlich und menschlich (schrieb ich hier auch mal irgendwo), nee, das sind nicht meine "Feinde". Die Schule hingegen erlebe ich manchmal als anstrengend und zermürbend. Da werden Tests in UBs gelegt, ich muss das Abi beaufsichtigen, obwohl ich eigentlich eine Klassenarbeit in meiner Klasse geplant hatte, usw. und so fort. Ich bin da einfach oft enttäuscht. An DIESEM Punkt. Gerade habe ich erfahren, welche Klassen ich im Examen haben werde. Es sind zwei absolute "Problemklassen". Und ich habe auch keine Auswahl, weil ich als Quereinsteigerin nur diese beiden Klassen habe. Ich hatte darum gebeten (man darf sich immer wünschen, welche und ob man Klassen behalten will), dass ich wenigstens meine Lieblingsklasse behalten darf (die Klasse ist auch leistungsschwach, aber ich liebe die Lerner und die lieben mich, es ist ein tolles Verhältnis und ich unterrichte die Klasse seit Beginn meines Refs). Aber der Wunsch wurde mir verwehrt und ich bekam per Mail die anderen beiden Klassen zugewiesen. ICh hatte dann zurückgeschrieben, dass ich es schade fände, dass ich die andere Klasse abgeben muss, aber da kam (natürlich) auch nichts zurück. Unsere Schule hasst das Seminar und das Seminar findet die Schule nicht toll (ist allgemein bekannt).

    • Offizieller Beitrag

    Ich habe gerade nicht vollständig überprüft, ob das hier schon verlinkt wurde oder angesprochen wurde, aber irgendwie sind die ReferendarInnen in NRW komisch.

    Rechtschutzverfahren - Rechtsgrundlagen - Datenschutz | Landesprüfungsamt für Lehrämter an Schulen (nrw.de)

    oder ganz konkret:

    Microsoft Word - Bewirtungsverbot.docx (nrw.de)

  • ...offenbar hat mal jemand das Wort ergriffen und den Missstand angeprangert. Je mehr Schulen das weiterhin konsequent (nicht) umsetzen, desto besser.

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