Mir geht es so schlecht (Ref.)

  • Ich hab das noch nie erlebt. Weder in meinem Ref war das üblich, noch jetzt und ich habe in mehreren Bundesländern gelebt. Wie gesagt, wenn solche Sitten einreißen, liegt es m.E. in der Verantwortung der Schulleiterinnen und Mentoren, da mal ein paar Takte mit den Leitungen der Studiendeminare zu reden. Wer sich da 30 Jahre im Internet drüber aufregt, verhält sich keinen Deut erwachsener als die Prüferin, die mit solch abstrusen Ansichten durchs Leben läuft.


    Die arme TE wird übrigens völlig ignoriert. Sie schrieb von den Verhaltensweisen ihrer Mentorin. Gab es da inzwischen irgend einen Lichtblick Amelie444 , oder sitzt du lieber aus? Ich wünsche dir, dass da noch Bewegung in die Sache kommt. Vielleicht kann dein Schulleiter dich schützen, dazu müsstest du natürlich mit ihm/ihr reden.

  • Also 50 Euro hat bei uns die Bewirtung nicht gekostet, aber so 20 waren es schon.


    Samu, man kann das vielleicht scheiße finden, ist es auch, aber es ist zumindest in NRW absolut üblich so.

  • Ich habe (nach meinem bestandenen Examen) mal nachgefragt, warum man den Prüfern ein Buffet bieten muss. Die Antwort war: "Der Prüfling muss zeigen, dass er oder sie in der Lage ist, einen komplette Examenstag zu organisieren und dazu gehört auch im Auge zu behalten, dass die Gäste sich wohlfühlen."

    Ich muss sagen, ich bin total geschockt über diese "Tradition". Das hat doch überhaupt nichts mit dem Lehrerberuf zu tun? Gibt es das in anderen Jobs auch? Ich finde das völlig unmöglich!

  • Die arme TE wird übrigens völlig ignoriert.

    Nicht unbedingt: Es ist doch bezeichnend, dass man in ein Lehrerforum nur "Referendariat!" rufen muss, um die unterschiedlichsten Gefühle und Erinnerungen zu triggern - und das viel zu häufig keine guten.

    Vielleicht hilft es der TE ja schon, hier mal die eigenen Gefühle ausgesprochen zu haben, von den unterschiedlichsten Erfahrungen der anderen Teilnehmer zu lesen und auch Aufmunterung zu erfahren. Die anderen Referendar*innen aus der Seminargruppe der TE scheinen ja die eigenen Unsicherheiten (die mit Sicherheit vorhanden sind) gut überspielen zu können.

  • Nochmal eben OT: Ich muss auch sagen, dass ich eine solch' ausufernde Bewirtung mit Buffet o. ä. am Prüfungstag nicht kenne. Wie gesagt: bei uns damals - und so ist es auch heute noch bei unseren Refis üblich - gab (und gibt) es Kaffee, Tee, Wasser und Kekse für die Prüfer*innen. Dafür sorgt i. d. R. das jeweilige Sekretariat der Schule. Manchmal bringen unsere Refis auch noch etwas Obst oder Selbstgebackenes mit, aber das ist eher unüblich.


    Nun aber on topic: Amelie444 , mich würde auch interessieren, wie der Stand nun bei dir ist!

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

  • amelie

    Leider konnte ich aus deinen zwei Beiträgen nicht herauslesen, aus welchem Bundesland du kommst und habe jetzt nicht alle Kommentare gelesen.


    Falls du in Bayern bist:

    Halte durch! Im nächsten Schuljahr hast du keine Mentorin mehr, sondern arbeitest mit den Kolleginnen in der Jahrgangsstufe zusammen, da du eine Klassenführung hast.

    Je länger du in der Praxis bist, desto selbstständiger kannst du arbeiten.

    Differenziere: Versuche die Tipps, die dir gegeben werden, als Möglichkeit der Verbesserung zu verstehen. Entscheide selbst, ob du sie annehmen willst oder nicht. Als Referendarin bist du sozusagen Lernende (was leider in der Uni oft vergessen wird zu vermitteln).

    Versuche allerdings auch zu differenzieren. Das ist die größte Herausforderung. Jemanden persönlich anzugreifen, wie es teilweise die Mentorin macht, zeugt nicht unbedingt von einem Feingefühl. Sie ist dazu da, dich in das Alltagsgeschäft einzuführen und dich zu unterstützen. Sehe dich als Lernende, die an ihren Aufgaben wächst - u.U. durch Erfolge und Misserfolge.


    Mentorin und Seminarleitung kleben nicht unbedingt zusammen. Die Seminarleitung hat auch eine Fürsorgepflicht dir gegenüber. Überlege, ob du das Problem des Umgangs mit dir der Seminarleitung gegenüber ansprichst. Allerdings sind es jetzt noch wenige Wochen bis zu den Sommerferien. Das würde ich an deiner Stelle durchhalten.

  • Na dann sei froh. Wenn es bei dir üblich gewesen wäre, hättest du es dann als Einzige anders gemacht?

    Sicher nicht, deswegen rede ich ja von den Mentoren und Schulleitungen. Also von euch, die ihr Einfluss haben könnt, ohne irgendwas befürchten zu müssen. Wenn sich das nicht ändert, liegt es auch an denen, die sich hier beschweren.

  • Bei "uns" war es "vor" Corona auch üblich, nach Unterrichtsbesuchen "die Gäste" zu beköstigen während der Nachbesprechung: Kaffee, Wasser, Gebäck, etc. Kaffee und Wasser konnte man dabei auch vorab im Sekretariat bestellen, aber das Ganze mit Tassen und Untertassen und Tellern, Gläsern, etc. und Servietten in den Besprechungsraum tragen und dort anrichten mussten wir dann schon selbst. Ich hatte (glücklicherweise dann nur einmal) einen Unterrichtsbesuch ab der 1. Stunde (beginnt bei uns um 7:30 Uhr), den Klassenraum "dekoriert" hatte ich schon einen Tag vorher in der 7. und 8. Stunde. Aber Kaffee abholen und Getränke und anrichten mit Gebäck, etc. im Besprechungsraum, das habe ich dann ab ca. 7 Uhr gemacht. Wo es mir eigentlich lieber und für mich auch sinnvoller gewesen wäre, wenn ich schon mal in den Klassenraum hätte gehen können vorher, dort Arbeitsblätter bereitlegen hätte können, etc. Entsprechend erleichtert war ich, als wir vieles wegen Corona dann gar nicht mehr dürften - da habe ich einfach leckere eingepackte Schokoladenkugeln meines Lieblingsschokoladenherstellers in einer Schüssel auf den Tisch gestellt, eine Flasche Wasser, ein paar Gläser - und Ende. Wobei auch noch nicht mal das mehr nötig war, nachdem ich entweder Online-UBs hatte oder die Seminarleitung gar nicht kam und nur online danach zugeschaltet wurde. Ich fand es auch erfrischend, dass ein Fachleiter in dem Zusammenhang mal meinte, der ganze Heckmeck mit Bewirtung,etc. hätte es für ihn nicht gebraucht. "Seine Refs" sollten sich auf ihre Unterrichtsbesuche und alles kümmern, was dazugehört - und nicht um irgendwelchen überflüssigen Bewirtungskram. Einen Kaffee ziehen könnte er sich gerade auch noch selbst vor der Besprechung.

  • Bei den Examensprüfungen machen es dann (und auch das hat Tradition) übrigens die ANDEREN Referendare, die eben gerade keine Prüfungen haben. Das wiederum finde ich eine wirklich nette und sinnvolle Idee.

  • Ist denen wirklich (immer noch) nicht zuzumuten, sich ein "Picknick" selbst mitzubringen? Kaffee und Wasser gibt es (selbstverständlich?) von den Schulen, aber dieser Unsinn mit dem "Buffet" ist absolut blödsinnig. So lief es bei mir schon, aber das ist ein paar Jahrzehnte her. Manches ändert sich wohl nie...

    Es soll übrigens auch "normale" Lehrer*innen geben, die täglich weit anreisen und bis nachmittags unterwegs sind. Werden die dann wenigstens von den Schulleitungen versorgt?

    Die Schulleitung "genießt" doch oftmals das hofiert werden: Bei meiner ersten Lehrprobe "schleppte" ich gegen 7:15 Uhr ein riesen Tablet mit Kaffeetassen und -untertassen, Gebäck, etc. von der Sekretariatsküche Richtung Besprechungsraum und musste eine sperrige (geschlossene) Tür Richtung Besprechungsraum "überwinden". Davor stand ein Mitglied der Schulleitung und redete mit zwei der anwesenden Sekretärinnen. Sie sahen mich ankommen, ich war echt "schwer bepackt". Ich schaute alle "erwartungsvoll" an, aber das Mitglied der Schulleitung meinte direkt: "Stellen Sie mal schön das Tablet noch mal irgendwo ab, wo kommen wir denn da hin, wenn ich jetzt schon Referendaren die Tür aufmache?" Diese Szene hinterlässt mich bis heute einigermaßen sprachlos.

  • Die Schulleitung "genießt" doch oftmals das hofiert werden: Bei meiner ersten Lehrprobe "schleppte" ich gegen 7:15 Uhr ein riesen Tablet mit Kaffeetassen und -untertassen, Gebäck, etc. von der Sekretariatsküche Richtung Besprechungsraum und musste eine sperrige (geschlossene) Tür Richtung Besprechungsraum "überwinden". Davor stand ein Mitglied der Schulleitung und redete mit zwei der anwesenden Sekretärinnen. Sie sahen mich ankommen, ich war echt "schwer bepackt". Ich schaute alle "erwartungsvoll" an, aber das Mitglied der Schulleitung meinte direkt: "Stellen Sie mal schön das Tablet noch mal irgendwo ab, wo kommen wir denn da hin, wenn ich jetzt schon Referendaren die Tür aufmache?" Diese Szene hinterlässt mich bis heute einigermaßen sprachlos.

    Das ist bei uns zum Glück anders. Es gibt keine Bewirtung und die SL unterstützt in jeder Hinsicht.


    Von der in NRW üblichen Bewirtung habe ich erst nach meinem Referendariat in Baden-Württemberg (Gymnasium) erfahren, meine 1. Schule danach war in NRW. Ich war geschockt von den Erzählungen und das meine Kollegen aus NRW es völlig für normal erachteten (in Baden-Württemberg wäre es eher als Bestechungsversuch angesehen worden).


    An meiner früheren Schule gab es zum Ende der Probezeit noch Überraschungsbesuche (es wurde nur ein 3-Wochen-Zeitraum genannt, in der jederzeit für jedes Fach einzeln ein Besuch stattfinden konnte, bei mir also 2 Besuche und Chemie kam erst am Ende), der SL hatte, um vorzuwarnen, extra eine rote Krawatte dafür (und das Kollegium gab die Warnung freundlich weiter). Wenn er keine trug, konnte man also etwas entspannen (hin und wieder gab es nicht der SL angekündigte Besuche), und am Tag selbst bereitete die Klassenlehrerin die Klasse vor (es gab da im Nachhinein eine sehr lustige Geschichte).



    Meine Beiträge werden auf einer winzigen Tastatur eines Tablets mit Autokorrektur geschrieben. Bitte entschuldigt Tippfehler. :mad:

  • Ich habe die Bewirtung am Examenstag damals zähneknirschend mitgemacht (was bleibt einem auch übrig?), bei Unterrichtsbesuchen habe ich das ganze Theater verweigert und nichts angeboten. Ich empfinde es aber auch als absolute Unsitte und meine, diese Praxis müsste von höherer Stelle verboten werden. Es ist wohl zumutbar, dass Prüfer sich selbst um ihre Verpflegung kümmern.

  • dieses Bewirtungstheater war zu meiner Ref-Zeit auch gang und gäbe. Einige Allgemeinseminaristen teilten zns auch ihre Sonderwünsche mit ("unter einem Kuchen komm ich gar nicht").


    Unser ehemaliger SL (der nebenbei auch diversen Seminaristen Hausverbot erteilt hat) hat diesen Unsinn dann bei sich im Haud schlicht und einfach untersagt. Der neue hat's übernommen. Wenn die nen Kaffee wollen, können Sie ihn kriegen, das war's.


    Ausnahme: Am Examenstag, der WIRKLICH sehr lang und praktisch pausenlos ist, gibt's catering vom Schulbäcker. Das organisiert die Sekretärin und zählt der Freundeskreis der Schule.


    Nachtrag, zur Einordnung: UBs/Lehrproben gehen bei uns 45 Minuten plus ca. 60 Minuten Besprechung. DAFÜR sollten nach (damaliger) Seminarmeinung am besten Kuchen selbst gebacken und Brötchen geschmiert werden.

    Einmal editiert, zuletzt von DpB ()

    • Offizieller Beitrag

    Unser ehemaliger SL (der nebenbei auch diversen Seminaristen Hausverbot erteilt hat) hat diesen Unsinn dann bei sich im Haud schlicht und einfach untersagt. Der neue hat's übernommen. Wenn die nen Kaffee wollen, können Sie ihn kriegen, das war's.


    Ausnahme: Am Examenstag, der WIRKLICH sehr lang und praktisch pausenlos ist, gibt's catering vom Schulbäcker. Das organisiert die Sekretärin und zählt der Freundeskreis der Schule.

    war bei meinem Ref (NDS) ähnlich. Nur dass die Seminarleitung dies ausdrücklich verboten hatte ("Man hört von solchen Sachen, insbesondere NRW, bei uns will ich es nicht). Bei 35 Unterrichtsbesuchen wäre es echt hecktisch gewesen.
    Meine Fachleitungen hatten ja auch oft 2 oder gar 3 Besuche an einem Tag, Zeit und Lust auf einen Kaffee war oft nicht vorhanden.

    Beim Examenstag war das anders, aber das ganze wurde von irgendeinem Topf der SL übernommen (Jahrgänge bis vor mir mussten bei großen Unterrichtsbesuchen / Lehrproben eine große Kaffeepackung zu den Sekretärinnen bringen (klar, soviel trinken 2 Seminarmitglieder und Schulleitung in 2 Stunden..), die neue Schulleitung hat es untersagt).

    Aus NRW-Sicht: Denkt bitte an die armen Fachleiter*innen! Sie verbringen schon was weiß ich wieviele Stunden im Auto und dann wird denen ständig weiteres ungesundes Futter vor die Nase serviert...



    Was ich aber wirklich sehr gerne gemacht habe, waren ein paar Mal Kuchen in einzelnen Lerngruppen. Aber wer mich 3 Monate am Stück hatte, 3 UBs und 1 Lehrprobe in dem Zeitraum mitgemacht hat, durfte schon einen Muffin von mir bekommen, fand ich. Und es war auch entspannend, nach der LP zu backen. und es war für Menschen, die es auch verdient hatten: Fachlehrkraft, Schüler*innen und den Rest an die Tischkolleg*innen..

  • war bei meinem Ref (NDS) ähnlich. Nur dass die Seminarleitung dies ausdrücklich verboten hatte

    ja, dass in anderen Ländern die Seminare die "Guten" sind, musste ich auch erst lernen. Hab ich hier tatsächlich schulformübergreifend noch nie gehört und außer in Einzelfällen bei meinen auch nie selbst erlebt.

    • Offizieller Beitrag

    jaohaaaa...
    Ich weiß nicht, ob ich mein Seminar zu den Guten zählen würde :D
    Aber tatsächlich haben sie da gut aufgepasst, dass wir uns ausschließlich auf den Unterricht konzentrieren (Schulen wurden auf Pausenaufsichten angesprochen, usw..), was ich persönlich doch problematisch finde, weil eben alle anderen Kompetenzen für die meisten meiner unerfahrenen Mitreferendar*innen als Überraschung nach dem Ref kamen (Aufsichten, Projekte, usw..). Aber gut, Backen und Schnittchen schmieren gehört selten zu unserem Alltag :)

    Im Endeffekt sind wir aber auch Teil des Systems. Wenn "wir" bei der Nachbesprechung eines UBs zur auf dem Tisch liegenden, offenen Kekspackung greifen, dann unterstützen wir das. Und zugegeben: auch wenn ich mir immer wieder vornehme, das ausdrücklich nicht zu tun, ich hab schon mal gegriffen und nie dem Refi einen Euro hinterlegt. Ich hab es nicht als selbstverständlich angesehen, eine Gegenleistung habe ich aber nicht gelassen (wenn man von den Stunden Betreuung im Vorfeld absieht...).

  • Je mehr ich so lese, desto klarer wird mir, wie katastrophal mein Ref (bzw. mein Seminar) war. Die meisten ReferendarInnen waren sehr eingeschüchtert, es kursierten Gerüchte, welche FL welchen Snack gerne mögen, für einige wurde statt Kaffee der Lieblingstee gekauft und vorbereitet - und das für JEDEN EINZELNEN UB! (Gebracht hat es mir leider nichts, die wenigen Männer am Grundschulseminar fielen reihenweise bei den Fachleiterinnen durch oder gaben nach entwürdigenden UB-Besprechungen schon vor der Prüfung auf)

    Wie das "Catering" am Prüfungstag läuft, entscheidet die Schule - bei mir haben es netterweise die KollegInnen übernommen, bezahlt aus der Lehrerkasse.

  • Warum darf man sich eigentlich als Seminarleitung oder Inspektor:in bewirten lassen,

    bekommt als Lehrkraft aber klare Vorgaben, was man alles nicht annehmen darf?

    Es geht doch bei allen um Bewertung.

    Rein formal liegt die Bewirtung vermutlich unter der "Angemessenheitsgrenze", die in den meisten Ländern genau so schwammig drin steht. Es geht dabei ja nur um den finanziellen Aspekt.

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