Wofür nutzt ihr die Lehrer-Ipads

  • Dein einziger Satz, den ich in dem Beitrag zitiert habe, lautete: "Die sollen für die Durchführung von digitalen Unterricht genutzt werden."

    Ja und wenn du die anderen beiden Sätze mit zitierst hättest, wäre dir klar, dass es um die Abgrenzung digitalen Unterricht und Zeugnisse schreiben geht. Und ja auch die Vor- und Nachbereitung digitalen Unterrichtes gehört dazu. Das löst aber immer noch nicht das Problem: Die Leihgeräte sind nicht als "normales Dienstgerät" konzipiert.

    Ich versuche es noch mal klar zu machen: Ein normaler Angestellter in der Privatwirtschaft oder ein normaler Beamter bekommt ein Dienstgerät und darf an dem Dienstgerät alle seine Aufgaben erledigen. Vielleicht steht ihm für bestimmte Aufgaben auch ein separates Gerät zur Verfügung. Aber letztlich stellt sein AG ihn seinen PC, Laptop etc..

    Wir bekommen ein Gerät, sollen es aber nur für bestimmte Zwecke nutzen. Es bleiben aber ganz viele Aufgaben über. Es wäre am Land uns so auszustatten, das wir alle unsere dienstlichen Aufgaben ohne private Geräte erledigen können. Das ist aber nicht der Fall. Das ist doof und Niedersachsen ist dort im Vergleich zu anderen Bundesländern besonders restriktiv.

    Trotzdem gibt es natürlich Schulträger wie deinen, der selber das anders macht und die Schulen optimal ausstattet. Das ist aber keineswegs der Normalfall.

  • Ehrlich gesagt, ist diese ganze Datenschutzverordnung sowieso nur noch absurd. Ich finde mal wieder, da übertreffen "wir" uns mal wieder selbst. Ich nehme mal wieder Papier und Bleistift in die Hand, arbeite wie vor 50 Jahren. Da ist jeder "k..."-Betrieb weiter als der öffentliche Dienst.

  • Ehrlich gesagt, ist diese ganze Datenschutzverordnung sowieso nur noch absurd.

    Und ehrlich gesagt habe ich bei den Software-Riesen a la Microsoft und Co. weniger Probleme Daten preiszugeben als sie in irgendwelche selbstgestrickten Lösungen a la Logineo einzugeben, weil Letztere von Softwarefehlern nur so strotzen und weil die Administratoren nicht soviel Wissen über die Schwachstellen der Software haben, auch wenn der Quellcode frei zugänglich ist, wie dies bei Microsoft und Co. der Fall ist.

    Bezeichnend in diesem Zusammenhang finde ich die Verteufelung von MS Teams/Office 365. Die staatlichen Alternativen sind im Vgl. dazu aber meiner Meinung nach absolut unbrauchbar, auch im Hinblick auf den Datenschutz.
    --> https://www.news4teachers.de/2022/05/posse-…tzer-empfiehlt/

    Oder anders: Wenn unsere angehenden Anwendungsentwickler schon Datenschutzlecks so groß wie Schleusentore in den staatlich verordneten Softwareprodukten finden, was taugt das Zeug dann? Genau, gar nichts!

  • Ist es normal, dass auf LEHRER-iPads der Web Content Filter aktiviert ist (in meinem BL vom Land vorgeschrieben) und man jede URL einzeln in die zentrale Whitelist (Schulträger administriert die Geräte) aufnehmen lassen muss? Was soll das?

    Dafür solltest du uns dein Bundesland verraten. Bei uns in Niedersachsen gibt es das nicht.

  • Gibt es bei uns auch nicht.

    Bei uns gibt es einen Webfilter im pädagogischen Netz (Schulträger=Kommune), allerdings sind wir Lehrer ausgenommen.

    In privaten Netzen gibt es keinerlei Sperren.

    Unser Verwaltungsnetz hat allerdings so einen Zwangsfilter für alle. Der natürlich schön alle schulischen Webseiten sperrt, weil wir das kommunale Verwaltungsnetz mitnutzen.

  • Mein BL ist RLP. Ich konnte das zuerst nicht glauben, habe im Netz aber tatsächlich eine entsprechende Anweisung an die Schulträger gefunden. Zwischen Leihgeräten für Schüler und Lehrer wird dabei nicht unterschieden, und so hat es unser Schulträger auch umgesetzt. Interessant, dass es bei euch nicht so ist.

  • Also ich nutze die Apfel-Produkte gar nicht mehr, habe sie noch nie gemocht.

    Aber meine Frau ist vom neuen Tablett ganz begeistert, sowohl von der Funktionalität als auch vom Design, dass sich wirklich wunderbar in unsere Küche integriert. Auch die kratzfeste Oberfläche hat es Ihr angetan.

    Einziger Minuspunkt bis jetzt ist die Spülmaschinentauglichkeit.

    Aber ansonstenen wunderbar durchdachtes Produkt.

    Unsere Kinder bekommen jetzt auch eins zum darauf Kneten und Wasserfarben malen, das schont den Esszimmertisch.

    ipad.jpg

  • Hallo zusammen und mit Absicht in diesem ausgegrabenen Thread

    So, 2021 wurden die iPads verteilt und ab unserer Schule sogar gerne und viel genutzt.

    Jetzt, 4 Jahre später, zeigen die ersten Geräte Alterserscheinungen, Akkukapazitäten gehen zur Neige, die ersten Geräte sind Kaputt, gestohlen, verlegt. Neue Kollegen kommen, die mit iPad ausgestattet werden sollen, unser Bestand schrumpft aber.

    Und nu‘, Land NRW?

  • Is ja schon a bissl her der Threadstart und vielleicht interessant, ob sich das Nutzerverhalten geändert hat.

    Ich selbst habe Computer schon immer viel eingebunden in meine Arbeit als Lehrer. Ein IPad Pro mit Stift habe ich auch. Aber wenn ich die Wahl habe - und das habe fast immer - benutze ich das IPad nicht, sondern ein MacBook (vorher Windows mit ThinkPads) und privat benutze ich zusätzlich auch Linux (Ubuntu) auf einem ThinkPad.

    Seit 12 Jahren lasse ich mir von einem Computer so viel Arbeit wie möglich abnehmen. Insbesondere den Schreibtisch und das Lehrmaterial-Archiv entlastet die Digitalität sehr. Ich bin allerdings kein "Standnutzer", sondern tauche tief ein in die Möglichkeiten und lerne auch extra Programmieren, um mein Material besser zu organisieren. Benutze etwa das Textsatzprogramm LaTeX für alle meine Arbeitsblätter und Klausuren, sowie den Terminal beim Mac oder unter Ubuntu, wenn Texte und Dateien umformatiert werden müssen. Richtig systematisch gelernt habe ich das leider nie. Ich sammle das Wissen aus Foren zusammen und verstehe manchmal erst Jahre danach wie die Befehle, die ich benutze eigentlich funktionieren. Aber hey - mir macht das Spaß, ich entwickle mich auf dieser Ebene weiter.

    Das IPad ist da allerdings für mich ein "komisches" Gerät. Es will sich bei mir einfach nicht als Arbeitsgerät integrieren. Und das liegt meiner Meinung nach an folgendem:

    • Wenn man ein fortgeschrittener Computernutzer ist BEVOR man ein IPad in die Hand bekommt. So verfügt man schon über eine gewisse Performance. Man bedient zB seinen Computer ziemlich schnell und effizient mit ShortCuts. Vielleicht tippt man, wie ich, auch mit 10 Fingern und ist an einer großen Tastatur interessiert. Das IPad mit der kleinen, ergonomisch halt nicht so angenehmen Tastatur macht mich unzufrieden. Ich will ständig zurück zum richtigen Rechner.
    • Das Wischen, statt Tippen oder Mauszeiger schieben, erscheint zwar "natürlich kindisch" (im positiven Sinne intuitiv), doch es ist stressig und langsam. ShortCuts lassen hier ganz andere Geschwindigkeiten zu und man kann den Computer auch teilweise blind bedienen. Das Wischen ist zudem eine aufwendigere Tätigkeit, die Hand und der Arm muss viel mehr leisten.
    • Gleichzeitig bringt das Wischen Unruhe vor das eigene Gesichtsfeld. Man fuscht sich ja ständig ins eigene Bild, ja verdeckt halt auch dauernd Teile des Bildschirms. Und nicht alle Gesten sind geplant, denn man reagiert ja auch auf Felder.
    • Während ich mich bei der Geschwindigkeit und dem Umfang bei ShortCuts und dem Tippen mit 10 Fingern weiterentwickle, erreiche ich beim Wischen schnell das Optimum. Ich lerne beim Bedienen nix mehr dazu. Aber dies gilt natürlich NICHT für komplexe Wischgesten, da ist ja schon noch viel (auch App-abhängig) zu entdecken.

    Spannend finde ich hingegen die Möglichkeiten, die man mit dem Apple-Pencil hat. Das ist die Hauptanwendung, die ich mit dem IPad habe. (Wenn dann auch noch eine Möglichkeit entwickelt wird, die Auswahl nicht nur zu drehen, sondern auch zu spiegeln :-D)

    Die Trennung von privatem und Gerät nur für die Schule hat bisher für mich keinen Sinn ergeben. Ich arbeite gern spontan was für die Schule, sei es, dass ich im Zug sitze oder beim Arzt warte, gern habe ich da die Möglichkeit, was zu erledigen. Ich habe aber keine Lust, zwei Geräte mitzuschleppen. Beim Mac gibt es - im Gegensatz zum IPad - die Möglichkeit, zwei (oder mehr) Apple-ID zu nutzen und eben zwei (oder mehr) Benutzer zu haben mit dieser anderen Apple-ID. Das wäre eigentlich eine adäquate Möglichkeit - schnelles abmelden des Schulaccounts und anmelden mit dem Privataccount, um die Synergieeffekte (Expertise auf dem Gerät entwicklen durch private UND schulische Nutzung --> "doppelte" Benutzerkompetenz) zu haben. Leider erfahre ich dabei Fehler/Baustellen von Apple in deren Benutzerverwaltung. Letzteres empfinde ich untypisch für Apple-Geräte. Ich mag Apple-Geräte wegen ihrer Zuverlässigkeit und Langlebigkeit. Aber die Nutzerverwaltung auf dem Mac (und Funktionsfehler von Apple-Watches) macht da eine Ausnahme, die hat Bugs.

    Anbei, was ich zur angeblichen Nicht-Langlebigkeit von Apples-Akkus hier gelesen habe: Man muss den Akku natürlich auch gesund behandeln. Der "Wohlfühlbereich" beim Arbeiten liegt für den Akku bei zwischen 20% und 80% Ladung. Betreibt jemand seinen Akku ständig bei unter 10%, so schadet er dem Akku ERHEBLICH und man braucht sich nicht wundern, wenn der Akku nach nur 1 Jahr anfängt, kaputt zu gehen. Apple warnt nicht umsonst vor diesen kritischen Bereich schon ab 20% und weniger mit seinem Energiesparmodus.

  • Beim Mac gibt es - im Gegensatz zum IPad - die Möglichkeit, zwei (oder mehr) Apple-ID zu nutzen und eben zwei (oder mehr) Benutzer zu haben mit dieser anderen Apple-ID.

    Zumindest kannst du am iPad zwei Apple-Ids nutzen, aber nicht zum An- und Abmelden, sondern zum gleichzeitig aktiv sein.

  • Wir haben derzeit das Problem, mit unserem Haushalt die Lizenzgebühren zu stemmen.

    Für die Profilfächer brauchen wir neben den Standardprogrammen teure Spezialsoftware.

    Bei den Lehrer I Pads hatten wir jetzt den Fall, dass ein Kollege sein geliehenes Dienstgerät privat reparieren lassen musste. Daraufhin gaben die Kollegen, die es eh nicht nutzen, ihr Gerät zurück, weil sie keine privaten Kosten haben wollen.

    Zusammengefasst: Geld fehlt für Neuanschaffung, Lizenzen und Reparatur.

    Sowohl für Lehrer- als auch für Schülergeräte.

    Ich selbst besitze gar kein IPad. Habe mir nie eines geliehen.

  • Wir haben derzeit das Problem, mit unserem Haushalt die Lizenzgebühren zu stemmen.

    Für die Profilfächer brauchen wir neben den Standardprogrammen teure Spezialsoftware.

    Bei den Lehrer I Pads hatten wir jetzt den Fall, dass ein Kollege sein geliehenes Dienstgerät privat reparieren lassen musste. Daraufhin gaben die Kollegen, die es eh nicht nutzen, ihr Gerät zurück, weil sie keine privaten Kosten haben wollen.

    Zusammengefasst: Geld fehlt für Neuanschaffung, Lizenzen und Reparatur.

    Nun - werft mir Rechthaberei vor. Sei's drum. Ist eben so ;)
    Schon vor Jahren hatte ich vor der Anschaffung von iPads genau aus diesen Gründen gewarnt. Hochgerechnet auf die BRD wurden hier Unsummen an öffentlichen Geldern für Lizenzen und (vorgeblich günstigere) Hardware verbrannt.
    Mein Vorschlag seit ehedem:
    Linuxmuster als Serverlösung. Stationäre PC aus dem Refurbished-Bereich (entweder mit Win11 oder LinuxMint/Ubuntu) Kein MSOffice, sondern LibreOffice. Kabelvernetzung mit WLAN-Accesspoints in den Klasenräumen, falls Laptops verwendet werden. Nutzt die (begrenzten) Finanzen für sinnvollere Schulausstattung.

    Oder büßt eure Entscheidung.

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  • Nun - werft mir Rechthaberei vor. Sei's drum. Ist eben so ;)
    Schon vor Jahren hatte ich vor der Anschaffung von iPads genau aus diesen Gründen gewarnt.

    Das es Folgekosten gibt, die keiner bezahlen möchte, war doch klar.

    Mein Vorschlag seit ehedem:
    Linuxmuster als Serverlösung. Stationäre PC aus dem Refurbished-Bereich (entweder mit Win11 oder LinuxMint/Ubuntu) Kein MSOffice, sondern LibreOffice. Kabelvernetzung mit WLAN-Accesspoints in den Klasenräumen, falls Laptops verwendet werden. Nutzt die (begrenzten) Finanzen für sinnvollere Schulausstattung. Oder büßt eure Entscheidung.

    Löst das Problem nur in Teilen. Das mag preiswerter sein, dafür braucht man mehr Fachwissen bzw. es passt für viele Lehrkräfte nicht so. Aber trotzdem muss man weiterhin Geld investieren. Das Problem bei uns:

    A) Das Land hat die iPads einmal angeschafft und seitdem exakt 0,00 € für weitere Geräte, Reparaturen, Ersatzbeschaffungen angesetzt. Ob ich nun 0,00 € für ein kaputtes iPad oder 0,00 € für ein Laptop habe, macht keinen Unterschied.

    B) Es fehlt an kompetenten Personal. Der Schulträger fühlt sich / ist für vieles nicht zuständig. "Das WLAN läuft, es muss an den Tablets liegen." Kaum eine (Grund)schule hat kompetentes Personal, das bereit ist die Wartung zu übernehmen.

    Man bräuchte also ein festes jährliches Budget und eine Lösung, wie man an fachlich kompetentes Personal kommt. Geld für ein Wartungsvertrag, Übernahme durch die Schulträger, Einstellen von Personal durch das Land. Was auch immer.

    Allerdings muss ich auch sagen, dass ich generell die iPads sinnvoll finde. Ich hätte zwar teurere Geräte (iPad pro wegen dem Stift und dem größeren Bildschirm) angeschafft aber im Grundsatz nutzen die Kollegen die Geräte sinnvoll im Unterricht.

  • Ja, es war allen klar, dass die 500-Euro-Endgeräte ein Hüftschuss waren Ich wundere mich eher, dass die so lange gehalten haben. Gerade, was den Akku anbetrifft.

    Uns wurde gesagt, dass man iPads anschaffe, weil Laptops ja eh schon alle haben. Gemeint waren natürlich die Privatgeräte, die viele Kolleginnen kostenlos zu Verfügung stellen.

    Für 500 Euro bekommt man halt nur Geräte im Gegenwert von 500 Euro. Als die Zahl im Raum stand und dann noch die Vorgabe gemacht wurde, dass es sich um Mobilgeräte handeln müsse, war klar, dass das nichts wird.

    Es lohnt sich nicht, sich darüber aufzuregen. Digitalisierung von Schulen wird seit den Achtzigern diskutiert. Etwas dabei herumgekommen ist noch nicht, wird auch nicht passieren. Die Strukturen verhindern das. Und die mangelnde Bereitschaft in Bildung zu investieren.

    Ich nutze das iPad nur zur Zwei-Faktor-Authentifizierung für die Verwaltungsrechner. Dafür ist es einigermaßen ungeeignet, weil recht groß und schwer. Ein Token am Schlüsselbund wäre praktischer und preiswerter. Aber vieles wäre besser, als der erbärmliche Schrott, mit dem sie uns die Räume vollstellen. Ich bin mal gespannt, was passiert, wenn mein iPad mal nicht mehr funktioniert. Womöglich werde ich dann aus dem Zeugnisteam genommen, damit man nichts neues anschaffen muss.

    Anekdote: Neulich musste eine Kollegin erstmal jede Menge Apps löschen, um ein Systemupdate einzuspielen. 32 GB sind dann doch etwas wenig.

  • Oder büßt eure Entscheidung.

    Es ist nicht unsere Entscheidung, egal welche Gruppe von uns du ansprichst.

    Es ist immer so, die Schulträgerin schafft an, dabei hört sie nicht auf uns, selbst, wenn sie nachfragt. Ich habe ehrlich gesagt auch keine Lust, mit den zu diskutieren oder sie anzubetteln. Die Arroganz und Selbstgerechtigkeit der zuständigen Verwaltungsmitarbeiterinnen halte ich nicht aus.

    Unterm Strich büße ich für gar nichts, die Schülerinnen büßen. Und zwar nicht für unsere Entscheidungen sondern für die der Verwaltung.

    „Fakten haben keine Lobby.“

    (Sarah Bosetti)

    Einmal editiert, zuletzt von O. Meier (21. Juni 2025 16:14)

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