Kanzlerkandidatur

  • In praktisch allen Berufsgruppen liegen die Gehälter in Deutschland in Europa in der Spitzengruppe, das gilt auch für den Mindestlohn oder die Sozialleistungen

    Möchtest du mal irgendwas von deinen immer so markigen Behauptungen mit Quellen belegen? Ich habe in diesem Thread schon ungefähr 3 x mit Quellenangabe auf die Situation im Niedriglohnsektor hingewiesen.

  • möchte ich nicht erleben, was bei Streik passiert

    Zum Streik muss es erst mal kommen. Wir haben in den 7 Jahren, die ich im Baselland arbeite, tatsächlich einmal drüber abgestimmt, ob wir streiken gehen. Wir hätten ein gewerkschaftliches Quorum von 80 % dafür gebraucht, daran ist es gescheitert. Von den 60 %, die abgestimmt haben, waren allerdings 100 % dafür. Allein die Ankündigung und die vorgängigen Proteste (freilich nach Dienstschluss) haben aber einiges bewirkt.

  • Das Beamtentum gehört definitiv reformiert. Zumindest bei einigen Berufsgruppen, wie der unseren. Es hat sich mir noch nie so ganz erschlossen, warum Lehrer Beamte sein müssen. Bei anderen Berufsgruppen, wie der Polizei, kann ich das verstehen. Die dürfen auf keinen Fall streiken und müssen loyal an den Staat gebunden sein, da sonst die Exekutive wegfällt und de facto Anarchie herrscht. Aber Lehrer? ... Naja, ich nehm halt die Verbeamtung, wenn sie mir so geboten wird, warum auch nicht? Aber aus staatlicher Perspektive ist das eigentlich nicht sinnvoll.

    Würdest du die Verbeamtung auch wieder abgeben und als Angestellter arbeiten? Lässt sich immer leicht sagen, dass man auf etwas verzichten würde, wenn man es nicht schon hätte.

    Bildung ist die Fähigkeit, fast alles anhören zu können, ohne die Ruhe zu verlieren oder das Selbstvertrauen. (Robert Frost)

    Bildung kann einen sehr glücklich und gelassen machen. (Günther Jauch)

    Was nützt es dem Menschen, wenn er Lesen und Schreiben gelernt hat, aber das Denken anderen überlässt? (Ernst R. Hauschka)




  • Wenn das Abendland schon untergeht, wenn kein Präsenzunterricht möglich ist, möchte ich nicht erleben, was bei Streik passiert, wenn es dann nicht einmal mehr Distanzunterricht gibt.

    Den Unterreicht zu bestreiken ist doch langweilig. Wenn man es richtig machen will, holt man sich Claus Weselsky als Gewerkschaftsvorsitzenden und dann wird richtig gestreikt. Konkret werden gezielt die Abschlußprüfungen und die zugehörigen Notenkonferenzen bestreikt.


    Ich wäre gespannt was passiert, wenn in unserer Republik mal ein ganzer Schülerjahrgang einfach komplett "ausfällt". :teufel:

    • Es gibt keine Abiturienten, die an die Universitäten gehen könnten.
    • Es gibt keine Anfänger an den Fachhochschulen.
    • Es gibt keine Azubis, weil niemand am Ende der 10. Klasse den FOR bekommt.
    • Es gibt keine Facharbeiter- und Gesellenprüfungen, die Kammern (IHK und Handwerkskammer) machen sich da ja auch einen schlanken Fuß und lassen uns Lehrer die Prüfungen durchführen.
    • Es gibt niemanden, der nach der 4. Klasse an eine weiterführende Schule kann, schließlich sind in einigen Bundesländern die Schulempfehlungen bindend. Blöd, wenn es dann mangels Noten keine Empfehlungen gibt.

    Vielleicht wird dann doch ersichtlich, daß man für solche hoheitlichen Aufgaben, die keine Aufschiebung zulassen, Beamte benötigt? :victory:


    Die nette Form des Streiks: Die angestellten Lehrer sagen um 7:59 Uhr, daß sie ab 8:00 Uhr streiken und die angesetzte Abschlußprüfung nicht stattfinden kann.

    Die fiese Form des Streiks: Die angestellten Lehrer sagen um 8:01 Uhr, daß sie ab 8:02 Uhr streiken. Die Klausuren sind schon ausgeteilt und die Aufsicht geht einfach aus dem Raum zum Streikposten vorm Tor für einen Streik bis 9:00 Uhr. Damit ist die alte Klausur "verbrannt" und es muß eine neue Klausur gestellt werden. Bis die neue Prüfung von der Bezirksregierung genehmigt ist, dauert es 3 Wochen.


    Das Spielchen jetzt fünfmal wiederholt, jeweils mit 3 Wochen Pause für die neue Klausur, und das Thema "alle Lehrer sollten verbeamtet sein" ist durch. Dann haben nämlich die Schüler im Herbst keine Abschlußzeugnisse und ein ganzer Jahrgang fällt quasi aus. Merke: "Ein Streik muß wehtun, sonst ist er sinnlos." Und diese Art des Streikens tut richtig weh.


    Mal gucken, ob nach so einer Roßkur nicht alle Lehrer verbeamtet sind. ;)


    Das ganze Jahrgänge ausgefallen sind, hat es in den 1960ern schon gegeben. 1969 hat mein Papa als FH-Student auch gestreikt, weil der Abschluß Ing. grad. abgeschafft werden sollte und sie dann alle nur noch Techniker gewesen wären. Da fiel auch ein kompletter Jahrgang aus, woraufhin die Industrie massiv Druck auf die Politik ausgeübt hat und der Ing. grad. dann doch ein Ingenieur blieb. Damals waren die Leute irgendwie noch kampfbereiter als im heutigen "Nanny-State".

  • Ich bin ja noch "relativ neu" bei euch im Forum, deswegen gerade mal eine eventuell dumme Frage:
    Verstehe ich das richtig: Auch in einzelnen Diskussionen im Unterforum "Off-Topic" ist es vorgesehen, dass zu anderen Themen geschrieben wird als es die Überschrift der Diskussion annehmen lässt?
    (Ich schau hier immer rein in der Hoffnung, dass über die Bundestagswahl und die KanzlerkandidatInnen geschrieben wird... :rotwerd:)

  • Verstehe ich das richtig: Auch in einzelnen Diskussionen im Unterforum "Off-Topic" ist es vorgesehen, dass zu anderen Themen geschrieben wird als es die Überschrift der Diskussion annehmen lässt?

    Weiß ich nicht. Passieren tut es jedenfalls in allen Diskussionen in allen Unterforen.



    Und das ist auch gut so. Das hier ist nämlich ein Forum und nicht "gutefrage.net".

  • Weiß ich nicht. Passieren tut es jedenfalls in allen Diskussionen in allen Unterforen.

    Und das ist auch gut so. Das hier ist nämlich ein Forum und nicht "gutefrage.net".

    OK, danke für die Antwort. Dann könnte man allerdings jeden Thread auch mit "freie Diskussion" überschreiben.
    Aber egal. Ich kenne eben auch andere Foren (die ebenfalls nichts mit gutefrage.net zu tun haben), wo die Sortierung der Themen etwas durch Moderation gesteuert wird, ohne dass sich jemand eingeschränkt fühlen muss.

  • Es gibt keine Azubis, weil niemand am Ende der 10. Klasse den FOR bekommt.

    ??? Das verstehe ich nicht. Zum einen könnten Betriebe - wenn sie wollten (einige tun das ja bereits jetzt) - durchaus auch Bewerber*innen ohne Schulabschluss einstellen, zum anderen ist es zumindest in NDS so, dass z. B. Real- und Hauptschüler*innen mit Bestehen der 9. Klasse ihren Hauptschulabschluss erwerben und dann natürlich auch eine Berufsausbildung starten können (was ebenfalls schon jetzt viele tun). Wenn deren 10. Klasse/Schuljahrgang also "ausfallen" sollte, hätten sie also trotzdem schon einen Schulabschluss und es gäbe dementsprechend auf jeden Fall Azubis.

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

  • Ein Familienmitglied hat per Briefwahl gewählt. Der Prozess hat etwa dreimal so lang gedauert wie es bei mir üblicherweise der Fall ist. Das Familienmitglied fand den gesamten Prozess, da viele einzelne Materialien, recht umständlich. Ich als Außenstehender ehrlich gesagt auch. Ich habe zwar weggeschaut als es um das Kreuzchensetzen ging, aber sonderlich geheim war die Wahl so jetzt nicht gerade.

    • Offizieller Beitrag

    Ging mir ähnlich. Furchtbar viele Zettel. Ich habe sie erstmal mit bunten Smileys beklebt und nummeriert. Danach habe ich sie auf die Wäscheleine gehängt und ausgeknobelt, in welcher Reihenfolge ich sie abarbeite. Danach habe ich Dart-Pfeile mit Kugelschreibern ausgestattet und Zielwerfen gemacht. Ich weiß nicht, was ich gewählt habe, aber es war vor mir selbst geheim.

    • Offizieller Beitrag

    ... aber die Nachbarn, die dir mit Fernglas beobachtet haben...
    Das steht mir noch bevor, mein Mann drängt, damit ich es nicht vergesse. Ob er eventuell versucht, herauszufinden, was ich wähle? (für den Fall, dass ich ihn in unseren Gesprächen angelogen hätte...)
    Meine Eltern haben immer gesagt, über Politik redet man nicht, aber bei uns zuhause gibt es keine Geheimnisse. Selbst die Hunde sind politisch.

  • Wem das alles zu schnell ging bei dem Triellentrallala...


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  • Ein Familienmitglied hat per Briefwahl gewählt. Der Prozess hat etwa dreimal so lang gedauert wie es bei mir üblicherweise der Fall ist. Das Familienmitglied fand den gesamten Prozess, da viele einzelne Materialien, recht umständlich. Ich als Außenstehender ehrlich gesagt auch. Ich habe zwar weggeschaut als es um das Kreuzchensetzen ging, aber sonderlich geheim war die Wahl so jetzt nicht gerade.

    Es sind zwei Umschläge, der Wahlschein und der Stimmzettel. Der Stimmzettel kommt nach dem Ankreuzen in den kleineren Umschlag, der wird zugeklebt und zusammen mit dem unterschriebenen Wahlschein in den größeren Umschlag gesteck, der auch zugeklebt wird.

    Was ist daran kompliziert oder umständlich?

  • Ich habe zwar weggeschaut als es um das Kreuzchensetzen ging, aber sonderlich geheim war die Wahl so jetzt nicht gerade.

    Wenn das Familienmitglied geheim wählen möchte, kann es ja alleine in einem Raum sein. Ansonsten steht es ihm frei, andere dabei zu haben, das kann man bei Briefwahlen nicht verhindern. Auch bei Wahlen im Wahlbüro kann man ja anschließend jedem erzählen, was man gewählt hat.

    Bildung ist die Fähigkeit, fast alles anhören zu können, ohne die Ruhe zu verlieren oder das Selbstvertrauen. (Robert Frost)

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  • Schmidt: OT, aber wieso antwortest du auf meine Nachricht, wenn du mich blockiertest? Ich hätte deine Frage per PN beantwortet, da es um ein Detail geht, das ich nicht im öffentlichen Forum schreiben wollte, geht aber nicht.


    @FallenAngel: Stimmt, da hast du auch wieder Recht!

    • Offizieller Beitrag

    Es sind zwei Umschläge, der Wahlschein und der Stimmzettel.

    Je nach Bundesland, bei uns ist noch Kommunalwahl. Ich hatte einen Zettel für den Bundestag, zwei für den Senat, einen für die Bezirksverordnetenversammlung und einen für den Volksentscheid. Außerdem den Wahlschein.

    Es war aber alles farbig markiert und mit einer fettgedruckten Überschrift und einem Hinweis über die Anzahl der Kreuze versehen. Außerdem gab es eine bebilderte Anleitung.

    Am Schwierigsten war es, alle Wahlscheine in den kleineren Umschlag zu stopfen.

  • Auch bei Wahlen im Wahlbüro kann man ja anschließend jedem erzählen, was man gewählt hat.

    Mache ich auch immer. Wenn mich jemand fragt, sage ich, dass ich die Anarchistische Pogo-Partei gewählt habe. Einige glauben das sogar.:rotfl:

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