Lehramt Spanisch und Kunst

  • Hallo liebes Forum,


    ich freue mich dieses Forum entdeckt zu haben. Gerne würde ich ein bisschen

    externen Rat einholen.


    Ich würde gerne Spanisch und Kunst auf Lehramt studieren. Beides liegt mir sehr

    gut und es liegt mir beides am Herzen. Die Jobchancen sind mit einer solchen

    Kombination wahrscheinlich nicht die allerbesten... aber lieber hänge ich mich rein und

    versuche trotz mäßig gefragter Kombination etwas zu reißen, als das ich ein

    Fach unterrichte, für das ich nicht wirklich brenne (das meint so ziemlich alle Fächer

    im MINT-Bereich, also der einzige wirklich gefragte Bereich...)


    Mein Problem hierbei ist jedoch, dass es wohl sehr sehr schwer ist einen Platz für ein

    Kunststudium zu bekommen. Ich interessiere mich für Kunst, Kunst macht mir Freude und ich

    bilde mir auch ein ein Händchen dafür zu haben. Jedoch wirkt es so, als müsse man trotzdem

    stets mit einer Absage rechnen, da die Anforderungen wohl so hoch sind und weniger kalkulierbar,

    da es hier nicht nur um Noten, sondern auch um die (teils subjektiven) Eindrücke zur Mappe geht.


    Da ich gerne auf alle Szenarien vorbereitet bin, würde ich gerne jetzt schon überlegen, welches

    Fach eine geeignete Alternative darstellen würde. Leider sind all die Fächer, die ich mir

    wirklich vorstellen könnte "ein Leben lang" zu unterrichten sehr ungefragt, vor allem in

    Kombination mit Spanisch. Folgendes schwebte mir vor:


    Spanisch und Englisch

    Spanisch und Erdkunde/Geographie

    Spanisch und PoWi/SoWi

    Spanisch und ev. Religion

    Spanisch und Ethik/Philosophie


    Auf Spanisch möchte ich keinesfalls verzichten, wenn es auch viele Gymnasien gibt, die

    Spanisch überhaupt gar nicht anbieten, bzw. erst ab der Sek II. Trotzdem liebe ich die

    Sprache und den Kulturkreis dahinter und würde das Risiko der schlechteren Jobchancen

    eingehen. Immerhin bin ich flexibel, was den Ort angeht. Den Rat hole ich mir ein, wegen

    des zweiten Fachs. Welche Kombination ist vielleicht suboptimal, dafür aber weniger

    suboptimal als die anderen? Wie bereits geschildert, am liebsten hätte ich Kunst als Zweitfach. Da ich

    aber meine künstlerischen Erzeugnisse schwer neutral beurteilen kann, würde ich im Fall

    der Fälle gerne um eine Alternative wissen.


    Eine andere Alternative, die mir in den Sinn käme, wäre Haupt/Realschullehramt. Da sind

    die Jobchancen ja deutlich besser. Allerdings, das schrieb ich bereits, möchte ich nicht auf

    Spanisch verzichten und kann mir vorstellen, dass sich die Jobchancen auch in dieser Schulform

    nicht bessern, da die Quote an Real- oder gar Hauptschulen, die Spanischunterricht anbieten

    wohl absolut niedrig ist. Oder wie ist da eure Einschätzung?


    Vielen Dank für das Durchlesen und eure Einschätzungen!

  • da die Quote an Real- oder gar Hauptschulen, die Spanischunterricht anbieten

    wohl absolut niedrig ist.

    Sie dürfte sogar gegen 0 tendieren.

    Davon abgesehen: Mach dich von der Vorstellung frei, dass du - selbst am Gymnasium - in erster Linie "Fächer" unterrichtest. Hauptsächlich unterrichtest du nämlich Schüler, und das stellt Anforderungen an dich, hinter denen die Fächer schnell zurückstehen.

  • In welchem BL bist du denn?

    Von Bayern weiß ich von keiner Mittelschule, an der Spanisch als Fach existiert, bei Realschule wird es ähnlich sein.

    Tatsachen schafft man nicht dadurch aus der Welt, dass man sie ignoriert.

    Aldous Huxley

  • Da ich aber meine künstlerischen Erzeugnisse schwer neutral beurteilen kann, würde ich im Fall

    der Fälle gerne um eine Alternative wissen.

    Es gibt extra Mappenkurse, soweit ich weiß. Da wirst du von Experten beraten und sie schauen sich deine Mappe an. Ist natürlich nicht umsonst.

    Mit Kunst wären deine Chancen gut. Ansonsten, naja. Aber, wenn du örtlich flexibel bist, ist das doch sehr positiv.



    EDIT: Ah, sorry, Laborhund hatte das mit den Mappenkursen bereits erwähnt.

  • Zu Kunsteignungsprüfung: Wenn du dir gerne eine objektive Meinung zu den Werken aus deiner Kunstmappe für die Eignungsprüfungen einholen möchtest, so kann ich dir Mappenberatungen empfehlen, die (nicht von allen, dafür aber) von den meisten Unis und Pädagogischen Hochschulen kostenlos angeboten werden und für welche man sich demnach problemlos anmelden kann. Darüber hinaus gäbe es auch externe Mappenberatungen (von Künstlern?), die dann aber wiederum kostenpflichtig wären. Hierfür könntest du dich einfach mal im Internet informieren und gucken, ob etwas für dich dabei wäre, solltest du Interesse haben. Generell würde ich dir jedoch die Mappenberatung an der Uni/Hochschule empfehlen, an der du dann auch die anschließende Kunsteignungsprüfung absolvierst, da diese Berater:innen ganz genau wissen, was sie ''erwarten'' und u. U. ''nicht sehen wollen''.

    Dem ist vielleicht noch hinzuzufügen, dass das Anforderungsniveau wirklich extrem auseinander geht zwischen den Kunsteignungsprüfungen für Sek I und Sek II. Das ist allgemein ja immer so, aber bei Kunst ungleich krasser, da man für Sek II in vielen Bundesländern Kunst-Lehramt an den Kunst-Akademien direkt studiert und dort eben auch mit dem gleichen Maß gemessen wird wie die Studierenden, die für freie Kunst dort sind. Es gibt keinerlei Abstriche oder Zugeständnisse für Lehramtsstudierende und oftmals hat man als solcher auch später im Studium einen recht schweren Stand, da das Interesse der Akademien Lehrer auszubilden jetzt nicht immer so wirklich gegeben ist.


    An einer pädagogischen Hochschule hingegen, z. B. in BaWü, bildet man eben Lehrer aus und muss daher als Bewerber bei weitem nicht das Niveau erreichen, das die Kunst-Akademien fordern. Dementsprechend sind Mappenprüfung und Eignungsprüfung mit etwas Vorbereitung dort locker zu bewältigen. Und bitte nicht falsch verstehen, ich meine das jetzt nicht so, dass PHs und das SekI-Studium grundsätzlich ein schlechtes Niveau haben, ich habe selber an einer studiert. Der Fokus ist einfach anders zwischen Kunst-Akademie (man will Künstler ausbilden) und PH (man will Lehrer ausbilden) und daraus ergeben sich eben Konsequenzen für Eignungsprüfung und Studium.

  • Ich vermute mal, dass es mit Kunst bundesweit gute Chancen geben würde in Sek.I und Sek.II, hier in BW ist das auf jeden Fall auch ein absolutes Mangelfach dieser Schularten. Spanisch dagegen ist völlig überlaufen, würde also, so es überhaupt unterrichtlich in Erscheinung tritt (BW Sek.I: Nur an den Gemeinschaftsschulen gibt es Spanisch, sonst nicht in der Sek.I), womöglich am Ende nur selten bis gar nicht unterrichtet werden mangels Bedarf weiterer Spanisch-Lehrkräfte an der Schule. Ganz unabhängig davon, für welche Fächer das eigene Herz schlägt, sollte man sich bei einem derart überlaufenen Fach also auch damit arrangieren können, dass man dieses womöglich am Ende so gut wie nicht unterrichten wird.


    Geographie kann am Gymnasium durchaus auch gut verwertet werden, weil man die Lehrkräfte vor allem in der Unterstufe in NWT (ein absolutes Mangelfach in BW) sehr gut einsetzen kann neben dem reinen Geo-Unterricht aufgrund der Themenüberschneidungen zumindest hier in BW. Das kann damit letztlich eine Entlastung von MINT-Fachschaften zur Folge haben, die z.B. ihre heiß begehrten Physiker dann eben anderweitig einplanen können. Ich weiß von meinem Vater, dass das zumindest manchen SLen im Gymnasialbereich sehr bewusst ist, die teilweise dann selbst Naturwissenschaftler sind und diese Überschneidungen der Bildungspläne gut genug inhaltlich erfassen. In BW könnte also auch Geo ein ordentliches Fach sein, allerdings gibt es hier inzwischen auch NWT als eigenständiges Studienfach einerseits und andererseits gilt Geo an sich als überlaufenes Fach. Offensichtlich wird diese Einsatzvariante also letztlich auch für NWT noch zu wenig genutzt.


    Aus der Auswahlliste der möglichen Fächer sind lediglich Ethik/Reli in der Sek.II keine völlig überlaufenen Fächer hier in BW (sollte das infrage kommen), die insofern zumindest hier in BW nicht völlig aussichtslos sind hinsichtlich einer Planstelle. Zusammen mit Spanisch dürften die Chancen allerdings nicht besonders gut stehen in der Sek.II, dafür ist die Schulform einfach insgesamt zu überlaufen.


    Du solltest also alles daran setzen, dass es mit Kunst klappt, wenn die Sek.II dein Ziel sein soll, dir erst einmal über Praktika Klarheit über die angestrebte Schulform verschaffen und anderfalls- bei Sek.II und lediglich kaum bis gar nicht gefragten Fächern- Zukunftspläne B-D entwicklen im Studienverlauf, für den Fall, dass es entweder gar nicht klappt mit einer Stelle im Schuldienst am Ende oder du lediglich Angebote privater Schulen haben solltest, die du nicht annehmen möchtest, weil deren Konzept vielleicht nicht zu dir passt und von dir mitgetragen werden kann.

    Von den Musikern in meiner Familie weiß ich, dass es durchaus üblich ist, sich vor der Aufnahmeprüfung an die Hochschule 1-2 Semester Vorbereitungszeit zu nehmen, damit das auch klappt. Auch für Kunst dürfte es einerseits entsprechende Angebote zur Vorbereitung geben und andererseits sinnvoll sein, sich ausreichend Zeit für die Vorbereitung zu nehmen, je nachdem, was die Mappenbegutachtung ergibt.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Ich vermute mal, dass es mit Kunst bundesweit gute Chancen geben würde in Sek.I und Sek.II, hier in BW ist das auf jeden Fall auch ein absolutes Mangelfach dieser Schularten.

    In Sek II ja, aber in Sek I ist Kunst kein Mangelfach mehr, nur noch Französisch, Informatik, Musik und Physik... zumindest offiziell. Wenn ich mal alle Schulen, an denen ich bisher so war, Revue passieren lasse und überlege wie viele studierte Kunstlehrer es dort gab und wie viele Kollegen Kunst fachfremd unterrichteten, dann sieht es wohl doch eher mau aus mit den Kunstlehrern in der Sek I. Kunst ist wahrscheinlich mit eins der am meisten fachfremd unterrichteten Fächer überhaupt in der Sek I, wage ich mal zu behaupten.

  • In welchem BL bist du denn?

    Von Bayern weiß ich von keiner Mittelschule, an der Spanisch als Fach existiert, bei Realschule wird es ähnlich sein.

    Das ist an den Haupt- und Realschulen bzw. Oberschulen hier genauso. Ich bin mir nicht sicher, meine aber, dass man das Fach Spanisch auch gar nicht für das Lehramt Haupt- und Realschule in NDS studieren kann. Mit Kunst sieht es schon besser aus!

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

  • Wenn es von der Begabung her dafür reicht, empfehle ich das "richtige" Kunststudium an der Akademie. Als "Nur-Kunstlehrer" am Gymnasium hast du Freiheiten, von denen deine Kollegen nur träumen können - ohne das wie die "Nur-Musiklehrer" mit ständigem Engagement (gerne abends oder am Wochenende) für irgendwelche Feierlichkeiten erkaufen zu müssen.

    Die Mutter der Dummen ist immer schwanger.

  • Vielen Dank für die zahlreichen Antworten und Anregungen, das hilft mir wirklich weiter!

    Zu der Frage nach dem Bundesland: In meinem Fall interessiere ich mich primär für Hessen, bin da aber noch

    flexibel. Sollte aus irgendeinem Insidertipp heraus jetzt bspw. Mecklenburg-Vorpommern besonders attraktiv in meiner Lage

    sein, dann wäre ein Ortswechsel in ein anderes BL für mich auch eine Alternative.


    Einen Vorbereitungskurs, sowie eine externe Mappenbeurteilung, von Menschen mit der gewissen Expertise, sollte ich wohl auf jeden

    Fall wahrnehmen!


    Mein Traum wäre natürlich die Befähigung für das Unterrichten von Sek II in beiden Fächern zu erlangen. Ich hätte auch richtig Lust

    in einem Kunststudium noch einmal richtig über mich hinauszuwachsen und meine Fähigkeiten in dem Bereich auszubauen. Die nötige

    Begabung habe ich wohl im Vergleich zum "Normalo". Ob das jedoch im Vergleich zu anderen BK-Studierenden/Interssierten reicht, das ist sehr schwer

    einzuschätzen. Im Kunstunterricht gehörte ich immer zu den Besten, in meiner Freizeit habe ich eigentlich permanent irgendein kreatives Projekt, das zumindest im weitesten Sinne unter BK fällt, am laufen... allerdings werden sich ja genau die Leute, die auch die Besten in Kunst waren und sich

    künstlerisch beschäftigen für ein solches Studium bewerben. Ob man also gemessen an den Besten immer noch zu den Besten gehören würde...

    who knows...


    Leider sind dann wohl die anderen Schulformen, Real/Berufschule etc. keine denkbare Alternative in meinem Fall. Am liebsten würde ich schon Gymnasiallehramt studieren und auch am Gymnasium die Sek II in meinen Fächern unterrichten können. An die anderen Schulformen habe ich auch nur gedacht, da ich von mir weiß, dass ich auf jeden Fall unterrichten möchte. Unabhängig davon, dass die verschiedenen Schulformen auch verschiedene Ansprüche an mich und meinen Unterricht stellen würden, würde ich immer die andere Schulform einem anderen Job vorziehen.


    Nur Kunst unterrichten, da würde mir Spanisch fehlen. Spanisch ist für mich als Fach eigentlich ziemlich gesetzt.

  • Als "Nur-Kunstlehrer" am Gymnasium hast du Freiheiten, von denen deine Kollegen nur träumen können -

    nicht in jedem Bundesland gibt es Kunst und Musik als sogenanntes Doppelfach. Da brauchts dann tatsächlich ein zweites Fach

  • Noch ein ganz anderer Gedanke: Viele Lehrkräfte an allgemeinbildenden Schulen freuen sich sehr, Klassenlehrer.in zu sein, "ihre" Klasse zu haben. Und in den allermeisten Fällen ist das ja auch wirklich für uns "der Anker" im Alltag. Mit dieser Lerngeuppe arbeitet man jahrelang, während man in anderen Klassen schlechtestenfalls kommt und geht.


    Überprüfe für dich, wie groß für dich der Stellenwert der Klassenlehrer.in ist.


    Wenn mittel oder groß: Sieh dir das Schulsystem von deinen drei, vier bevorzugten Bundesländern an. Wie viel Wahl-/Wahlpflichtunterricht gibt es? Ist die zweite FS meistens im Klassenverbund oder in WP Leiste? Sind die Künste WP Fächer oder im Klassenverbund? - Das hört sich unwichtig an. Ist es aber nach meiner Erfahrung nicht.


    LuL, die fast nur in WP Leisten eingesetzt werden können, weil sie gleich zwei solcher Fächer mitbringen werden a) oft nicht glücklich, weil sie kaum feste Bezugsgruppen haben, b) kaum Klassenlehrer.in, und wenn doch, dann oft als Notlösung oder mit fachfremdem Einsatz oder irgendeiner anderen sauren Gurke, c) zumindest in Bundesländern mit selbstverwalteter Schule ohnehin kaum eingestellt, weil sie schulorganisatorisch/stundenplanerisch nur total umständlich einsetzbar sind. Solche Leute holt man sich kaum freiwillig ins Haus, denn der gesamte Stundenplan muss um diese Menschen herumgedrechselt werden neben den ganzen anderen Engpässen von "zu wenig Physik-Lehrerinnen" bis "zu wenig Sporthalle". Dann holt man sich eher nicht noch eine vermeidbare Planerschwernis freiwillig ins Kollegium...



    Am Ende allen Nachdenkens ist es aber am wichtigsten, dass du das studierst, was dir Freude bereitet. Denn ohne Freunde an der Sache wird schon das Studium unschön... Will man ja auch nicht.


    Viel Erfolg !

  • Zu Beginn des Studiums war Klassenleitung für mich so was von weit weg.... Das kam dann erst by doing, dass ich merkte, wie wichtig mir das ist.

  • Studier die Fächer, mit denen du dich am wohlsten fühlst, denn du solltest auch Freude daran haben. Im Studium investiert man viel Zeit in die Fächer, später muss man diese unterrichten. Natürlich sollte man auch den Korrekturaufwand bedenken: So wäre eine Kombination Spanisch/Englisch aufwändiger als Spanisch/Kunst oder Spanisch/Erdkunde, obwohl auch Erdkunde, ich spreche aus eigener Erfahrung, in der Oberstufe, da von vielen SchülerInnen angewählt, eine hohe Korrekturlast mit sich bringen kann. (Ich habe das am Anfang des Studiums auch nicht bedacht.)

    Ich weiß, dass es neben Gymnasien auch Gesamtschulen in NRW gibt, die Spanisch in der SekI (jedoch als WPI-Fach) anbieten. Von einer ehemaligen Referendarskollegin Spanisch/Erdkunde habe ich gehört, dass sie eine Vertretungsstelle hat, bei der sie "nur" Erdkunde (25 Stunden!) unterrichet, da der Bedarf an SpanischlehrerInnen momentan gedeckt scheint. Für Kunst habe ich allerdings viele Ausschreibungen gesehen. Daraus leite ich einen erhöhten Bedarf ab.

    Wie die Situation auf dem "Arbeitsmarkt" dann konkret in ca. 7 Jahren aussehen wird, lässt sich nicht genau sagen und auch nicht pauschalisieren, obschon es Tendenzen gibt.

  • Lehrerbedarfsprognose NRW: Erfahrungsgemäß sieht das in anderen Bundesländern ähnlich aus.


    https://www.schulministerium.n…cument/file/Prognosen.pdf



    Spanisch und Englisch -> geht so

    Spanisch und Erdkunde/Geographie -> nicht aufgeführt, aber besser nicht.

    Spanisch und PoWi/SoWi -> besser nicht

    Spanisch und ev. Religion -> geht so

    Spanisch und Ethik/Philosophie -> auf gar keinen Fall.




    Entweder nimmst du Kunst mit rein, dann solltest du dir keine großartigen Gedanken machen, sonst würde ich eine andere Schulform wählen.

  • In Sek II ja, aber in Sek I ist Kunst kein Mangelfach mehr, nur noch Französisch, Informatik, Musik und Physik... zumindest offiziell. Wenn ich mal alle Schulen, an denen ich bisher so war, Revue passieren lasse und überlege wie viele studierte Kunstlehrer es dort gab und wie viele Kollegen Kunst fachfremd unterrichteten, dann sieht es wohl doch eher mau aus mit den Kunstlehrern in der Sek I. Kunst ist wahrscheinlich mit eins der am meisten fachfremd unterrichteten Fächer überhaupt in der Sek I, wage ich mal zu behaupten.

    Danke, für deine Ergänzung. Ich war an der Stelle tatsächlich hin- und hergerissen zwischen der offiziellen Prognose einerseits und dem, was ich aus verschiedenen Schulen über die fachfremde Versorgung u.a. in Kunst weiß.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Wow, danke für die ergänzenden Antworten!

    Ja, das Übernehmen einer Klasse war für mich jetzt weder Motivator, noch Gegenmotivator für irgendein Fach. Darüber

    habe ich mir schlicht noch keine konkreteren Gedanken gemacht. Meine Devise wäre aber gewesen, dass

    es wichtiger ist die Fächer zu wählen, die man am liebsten hat, bevor Faktoren wie die Möglichkeit einer

    Klassenübernahme oder Korrekturaufwand zum Tragen kommen. Obwohl, so naiv bin ich dann doch wieder nicht, das schon

    Faktoren sind, mit denen man sich auseinandersetzen sollte, bevor man sich entscheidet.


    Besonderen Dank auch an DeuGeo, du hast mich in meiner bisherigen Ansicht bestärkt! Ich denke, dass es auch bei

    den Schülerinnen und Schülern ankommen würde, wenn ich ein "Chancenverbesserungsfach" unterrichten würde und

    sich dadurch meine Begeisterungsfähigkeit wohl in Grenzen hielte... für mich kommen auch nur Fächer in Frage, hinter

    denen ich stehe, weswegen Spanisch für mich auch gar nicht verhandelbar ist.


    Die Prognosen sehen wirklich nur mäßig in meinem Fall aus. Kunst möchte ich auf jeden Fall versuchen zu machen, aber

    bin gerne auf eine Absage vorbereitet. Von daher ist es ganz gut zwischen mittelschlechten Alternativen (wie Englisch & ev. Religion)

    und sehr schlechten Alternativen (wie Geographie & Philosophie) unterscheiden zu können und dann ggf. nach dem

    Ausschlussverfahren zu entscheiden. Die Schulform wechseln ist in meinem Fall, aufgrund von Spanisch, leider nicht wirklich vielversprechend...

    gerne wäre ich mehr, als nur die Lehrkraft, die neben 25 Stunden/Woche Zweitfachunterricht eine Dreiviertelstunde/Woche die Spanisch AG

    leitet und ansonsten mit dem Erstfach gar nichts mehr am Hut hat. Wobei so etwas sicherlich auch am Gymnasium passieren kann.

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