Leerlauf zwischen dem Unterrichten

  • Das Anfallen von Arbeitszeit sorgt noch nicht automatisch für die Notwendigkeit von Ausgleichstagen.

    Klar. Aber dennoch kann man jede Minute Arbeitszeit nur einmal verbringen.


    Wenn man solche Infotage tatsächlich als Tagesprogramm gestaltet, fallen jede Menge Stunden an. In der Menge kann man die ja nicht einfach zusätzlich machen und als Überstunden verbuchen.


    Also bleibt insbesondere in der Woche mit diesem Tag etwas anderes liegen. Bzw. in der Woche danach.


    Schulleiterinnen tun sich häufig schwer, da etwas zu benennen. Also muss nan selbst kucken. Bevor alles zu viel wird, Überlastungsanzeige. Wenn es zu viel geworden ist, ab zur Ärztin.

    „Fakten haben keine Lobby.“


    (Sarah Bosetti)

  • Das ist doch wirklich nichts neues, dass man einen guten Teil seiner Arbeitszeit in eigener Verantwortung gestaltet und ich hatte hier ja bereits beschrieben, wie das konkret aussehen kann. In der Woche des Tages der offenen Tür habe ich mit Sicherheit keine Korrekturen auf meinem Schreibtisch liegen....oder sie bleiben halt liegen. Auch kümmere ich mich dort nicht noch zeitgleich um Entwicklungsprozesse o.ä.

  • In der Woche des Tages der offenen Tür habe ich mit Sicherheit keine Korrekturen auf meinem Schreibtisch liegen....oder sie bleiben halt liegen.

    Das ändert dann aber auch nichts an der Tatsache, daß der Infotag dann über das Jahr gerechnet zu ÜBerstunden führt. Ob nun in dieser oder in der nächsten Woche ist dabei unerheblich. Die Anzahl der Klaususren ist fest und somit auch der Korrekturumfang. Ob die ÜBerstunden jetzt in dieser oder in der nächsten Woche anfallen, eben weil die Korrekturen jetzt liegen bleiben, ist unerheblich.

    • Offizieller Beitrag

    Das ist doch wirklich nichts neues, dass man einen guten Teil seiner Arbeitszeit in eigener Verantwortung gestaltet und ich hatte hier ja bereits beschrieben, wie das konkret aussehen kann. In der Woche des Tages der offenen Tür habe ich mit Sicherheit keine Korrekturen auf meinem Schreibtisch liegen....oder sie bleiben halt liegen. Auch kümmere ich mich dort nicht noch zeitgleich um Entwicklungsprozesse o.ä.

    Du Glücklicher.
    In der Woche des Tages der offenen Tür habe ich IMMER Korrekturen auf dem Schreibtisch (vielleicht liegen sie ein bisschen). Zwischen Mitte November und Weihnachten schreibt immer irgendjemand (bei 6 Korrekturgruppen (ja, ich weiß, tolles Wort aus NRW) ganz normal), und / oder: Lehrerkonferenz (in November), Fachkonferenzen, die nicht schon Ende Oktober gemacht werden konnten (hängt ja ein bisschen vom FK-Vorsitz ab), Elternsprechtag ist auch da dazwischen..

    Ach, schon alleine diese Worte zu schreiben.. kein Wunder, dass ich weiterhin Panikgedanken vorm November-Monat habe.

  • Da die Tage oft im November stattfinden, ist es besonders stressig. Alle Klassen da, trübes Wetter, vollen Abendschuleinsatz, Weihnachtsferien weit weg, usw..

    Dann noch ohne Ausgleich, weil wir ja faule Säcke sind und nicht jammern sollen.

    .. Du vergißt die Prüfungsvorschläge für die Abschlußprüfungen der Techniker-, FHR-Prüfungen, etc., die alle direkt vor den Weihnachtsferien bei der Schulleitung einzureichen sind. Das ist bei mir immer der größte Brocken in der Zeit. :rotwerd:

  • .. Du vergißt die Prüfungsvorschläge für die Abschlußprüfungen der Techniker-, FHR-Prüfungen, etc., die alle direkt vor den Weihnachtsferien bei der Schulleitung einzureichen sind. Das ist bei mir immer der größte Brocken in der Zeit. :rotwerd:

    Und die IHK-Prüfungen die auch noch eintrudeln und mal eben so nebenbei korrigiert werden sollen, als ganz ganz freiwilliges Ehrenamt (Achtung Ironie!).

    FHR hab ich letztes Jahr in den Weihnachtsferien gemacht.

  • Das ändert dann aber auch nichts an der Tatsache, daß der Infotag dann über das Jahr gerechnet zu ÜBerstunden führt. Ob nun in dieser oder in der nächsten Woche ist dabei unerheblich. Die Anzahl der Klaususren ist fest und somit auch der Korrekturumfang. Ob die ÜBerstunden jetzt in dieser oder in der nächsten Woche anfallen, eben weil die Korrekturen jetzt liegen bleiben, ist unerheblich.

    Nein, das stimmt doch nicht. Ihr tut hier so, als würde sich der normale Tätigkeitsumfang einer Lehrkraft mit Unterricht, dessen Vor- und Nachbereitung und Korrekturen bereits erschöpfen. Die sogenannten "Sonderveranstaltungen" gehören aber genauso dazu und sind in die Planung der durchschnittlichen Wochenarbeitszeit (bzw. die Jahresarbeitszeit von ca. 1800 Zeitstunden bei Vollzeitstelle) bereits einzubeziehen.


    Du Glücklicher.
    In der Woche des Tages der offenen Tür habe ich IMMER Korrekturen auf dem Schreibtisch (vielleicht liegen sie ein bisschen). Zwischen Mitte November und Weihnachten schreibt immer irgendjemand (bei 6 Korrekturgruppen (ja, ich weiß, tolles Wort aus NRW) ganz normal), und / oder: Lehrerkonferenz (in November), Fachkonferenzen, die nicht schon Ende Oktober gemacht werden konnten (hängt ja ein bisschen vom FK-Vorsitz ab), Elternsprechtag ist auch da dazwischen..

    Bei uns liegt der Tag der offenen Tür i.d.R. im Februar/März und richtet sich primär an die zukünftigen 5. Klässler. Zu dieser Zeit ist das 2. Halbjahr noch jung, die meisten Klausuren und v.a. die Abschlussprüfungen weit weg, der Weihnachtsstress schon hinter einem usw. Man kann über den Zeitpunkt viel steuern. Wenn das bei euch im November liegt, kann ich den Frust nachvollziehen.

    • Offizieller Beitrag

    dann habt ihr wohl keine "Konkurrenzschule" mit vorgezogenem Bewerbungstermin, oder?
    Februar wäre natürlich super ( = besser). Aber alle weiterführenden Schulen sind bei uns im November/Dezember. Kenne ich auch tatsächlich von mehreren Städten.
    Anmeldung in Februar, in Januar bei den Schulen mit vorgezogenem Verfahren (bischöfliche Schulen oder Gesamtschulen).
    Ob es am Bundesland liegt (wahrscheinlich: ob die Anmeldetermine am Bundesland liegen)? Ich war tatsächlich beim Tag der offenen Tür eine NDS-Schule, wo ich vielleicht hinwollte, und es müsste tatsächlich grob im Frühling sein, ich war noch ganz lange nicht mit dem Ref fertig.

  • Doch, haben wir. Und nicht zu knapp leider. Aber es gibt für die Terminierung der Tage der offenen Türen (und der Anmeldetermine und zugehörigen Vorgehensweise) klare Absprachen der Schulen untereinander und mit den zuständigen Dezernenten.

  • Bei uns ist an allen Schulen der offene Tag Ende Februar/Anfang März. Anmeldung Mitte März.


    Elternsprechtag ist Anfang Februar, also kurz nach der Halbjahresinfornation. Andere Termine sind zu der Zeit nicht. Aber ich rechne auch über das Jahr und nicht pro Woche. Mir persönlich liegt das (ich kann zeitweilig richtig powern, 70 Stunden und mehr und freue mich über Wochen mit 30 Stunden und weniger).

    Meine Beiträge werden auf einer winzigen Tastatur eines Tablets mit Autokorrektur geschrieben. Bitte entschuldigt Tippfehler. :mad:

  • Nein, das stimmt doch nicht. Ihr tut hier so, als würde sich der normale Tätigkeitsumfang einer Lehrkraft mit Unterricht, dessen Vor- und Nachbereitung und Korrekturen bereits erschöpfen. Die sogenannten "Sonderveranstaltungen" gehören aber genauso dazu und sind in die Planung der durchschnittlichen Wochenarbeitszeit (bzw. die Jahresarbeitszeit von ca. 1800 Zeitstunden bei Vollzeitstelle) bereits einzubeziehen.

    Hier in BW geht das ZSL davon aus, dass 40% der Arbeitszeit Unterrichtszeit sind, 40% der Zeit in die Vor- und Nachbereitung inklusive Korrekturen fließen (sollten) und 20% der Arbeitszeit für Konferenzen, schulische Sondertermine, Fortbildungen aufzuwenden sind.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Hier in BW geht das ZSL davon aus, dass 40% der Arbeitszeit Unterrichtszeit sind, 40% der Zeit in die Vor- und Nachbereitung inklusive Korrekturen fließen (sollten) und 20% der Arbeitszeit für Konferenzen, schulische Sondertermine, Fortbildungen aufzuwenden sind.

    Das scheint mir eine sinnvolle Einteilung zu sein und deckt sich etwa mit den Werten meiner mehrjährigen Arbeitszeiterfassung. Der 1x im Jahr stattfindende Termin des Tages der offenen Tür ist in den angesprochenen 20% ja problemlos unterzubringen.

  • Wo sind bei dieser Verteilung die Arbeit mit den Erziehungs- und Ordnungsmaßnahmen zu verorten?

    Bei mir geht für die Erziehungs- und Ordnungsmaßnahmen sowie die Meldungen an das Jugendamt und die BaföG-Kasse mehr Zeit drauf als für die Unterrichtsnachbereitung inkl. der Korrekturen.

  • Wo sind bei dieser Verteilung die Arbeit mit den Erziehungs- und Ordnungsmaßnahmen zu verorten?

    Bei mir geht für die Erziehungs- und Ordnungsmaßnahmen sowie die Meldungen an das Jugendamt und die BaföG-Kasse mehr Zeit drauf als für die Unterrichtsnachbereitung inkl. der Korrekturen.

    Mahnschreiben für unentschuldigt "Dauerfehlende" muss ich auch schreiben. Das mache ich aber in Freistunden - nach schulischer Vorlage im Intranet - und es kostet mich nur ein paar Minuten. So viele dieser unentschuldigte fehlenden SuS haben wir - zumindest in meiner Abteilung - zudem gar nicht.


    Ansonsten muss ich höchstens mal Erziehungs- und Ordnungsmaßnahmenkonferenzen meiner eigenen Klasse vorbereiten (die es zum Glück aber nur alle paar Jubeljahre gibt; ich hatte in meiner bestimmt schon seit etwa sechs Jahren keine mehr) oder halt an selbigen anderer Klassen teilnehmen (aber auch das hält sich in Grenzen).


    Infos ans BAföG-Amt erledigt unsere Sekretärin. Wir müssen ihr als Klassenlehrkräfte dafür auch nur unentschuldigte Fehlzeiten der BAföG-Empfänger*innen mitteilen. Auch da habe ich Glück, dass es in meiner BFS-Klasse a) selten BAföG-berechtigte SuS gibt und b) diese ja wissen, dass ihnen bei unentschuldigtem Fehlen Abzüge drohen und sie daher meist anwesend sind ;) .


    Ach, eine Frage noch: Was musst du als Klassenlehrkraft denn an das Jugendamt melden?

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

  • Ach, eine Frage noch: Was musst du als Klassenlehrkraft denn an das Jugendamt melden?

    Sorry,
    ich meinte die Familienkasse. Wenn die noch unter 18jährigen "Kinder" nicht regelmäßig zur Schule kommen, gibt es halt kein Kindergeld. Wobei da die Grenze wohl bei 30% unentschuldigter Fehlstunden liegt. Damit soll wohl verhindert werden, daß Kinder, die eigentlich gar nicht in Deutschland leben, hier Kindergeld bekommen (bzw. deren Eltern). Wir haben halt sehr viele "Kinder", die am ersten Schultag nach den Sommerferien gleich nach einer Schulbescheinigung schreien und danach nie wieder gesehen werden.



    Mahnschreiben für unentschuldigt "Dauerfehlende" muss ich auch schreiben. Das mache ich aber in Freistunden - nach schulischer Vorlage im Intranet - und es kostet mich nur ein paar Minuten. So viele dieser unentschuldigte fehlenden SuS haben wir - zumindest in meiner Abteilung - zudem gar nicht.

    Mich verläßt regelmäßig die Hälfte der Klasse eines jeden Jahrgangs aufgrund unentschuldigter Fehlstunden. Das Mahnwesen inkl. der Abteilungsleiter-Sitzungen (mit Sozailarbeit) und die späteren Teilkonferenzen zur Ausschulung nehmen also schon einen beträchtlichen Raum ein.

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