Tarifrunde eingeläutet

  • :aufgepasst: Das würde die Schüler treffen und geht deswegen unter gar keinen Umständen. Lehrer haben 13 Wochen Ferien - das sollte Zeit genug sein, um zu streiken.

  • Lehrer haben 13 Wochen Ferien - das sollte Zeit genug sein, um zu streiken.

    Hä?!?! Natürlich muss man empfindliche Dinge wie Prüfungen oder Studienfahrten bestreiken. Anders interessiert es doch niemanden, weil es doch keine Konsequenzen hat.

  • :autsch: Ich hatte eigentlich gehofft, der Oberlehrersmiley sei in diesem Fall als Ironietag ausreichend.

    In Worten: Ich fände es super, gezielt Abschlussprüfungen zu bestreiken.

    Die Mutter der Dummen ist immer schwanger.

  • Das ist der Vorteil bei den Lokführern.

    Wenn bestimmte strategische Ziele blockiert sind, kann der Rest auch nicht mehr funktionieren . Klappt in Schule nicht🤷

    Gezielt (Abschluß-) Prüfungen bestreiken mit einer Vorwarnzeit von wenigen Minuten... ggf. den Streik auch direkt während der Prüfung beginnen und einfach rausgehen, auf das die Prüfung ungültig wird weil keine Aufsicht mehr da ist.

    • Offizieller Beitrag

    In Worten: Ich fände es super, gezielt Abschlussprüfungen zu bestreiken.

    Sicherlich effektiv und zielführend ... aber auch ziemlich egoistisch.

    Gezielt (Abschluß-) Prüfungen bestreiken mit einer Vorwarnzeit von wenigen Minuten... ggf. den Streik auch direkt während der Prüfung beginnen und einfach rausgehen, auf das die Prüfung ungültig wird weil keine Aufsicht mehr da ist.

    Warum egoistisch? In so einer Situation hätte der Arbeitgeber ja nicht einmal mehr die Chance, den Streik abzuwenden und die Folgen für die Schüler abzumildern. Der Streik zielt also auf maximalen, unnötigen "Schaden" ab. Unnötig.

  • Der Streik zielt also auf maximalen, unnötigen "Schaden" ab. Unnötig.

    Ob man das für nötig oder unnötig hält, mag eine Frage der Perspektive sein, es ist aber mit ziemlicher Sicherheit rechtswidrig.


    Auch die GDL hat das oft genug erfahren müssen, ein wesentlicher Teil der GDL-Streiks ist gescheitert.


    2010:
    Nachdem Münchens Oberbürgermeister
    Christian Ude die Aussperrung von GDL-Mitgliedern androhte und die Münchner Verkehrsgesellschaft Vorwürfe erhob, dass die GDL ihren Arbeitskampf auch mit überdurchschnittlich vielen Krankmeldungen führe,[47] akzeptierte die GDL nach achtwöchigem Arbeitskampf den von ver.di Monate zuvor ausgehandelten Tarifvertrag. Weitere Forderungen der GDL zur Arbeitszeit wurden an eine gemeinsame Kommission von KAV und GDL verwiesen, die umstrittene Fragen klären sollte. Bei Nichteinigung würden diese Punkte in der nächsten Tarifrunde 2012 verhandelt.[48] Die Strategie, mit radikaleren Forderungen als die DGB-Gewerkschaft ver.di Mitglieder zu werben, war daran gescheitert, dass die GDL hier ihre Schlagkraft überschätzte.[49]

    ...

    2011:

    Im August 2011 musste die GDL ihre Streiks zum großen Teil aufgeben. Begründet wurde dies u. a. mit sinkender Streikbereitschaft.[50]


    Ansonsten läuft für mich ein Großteil der Kommentare hierzu unter Polemik. Das sich die Gewerkschaften nicht zum Spaß durch mehrtägige Verhandlungen quälen, sollte jedem klar sein.

  • Wenn gezielt die Kopierer- und OHP-Beauftragten streiken, könnten vermutlich die meisten deutschen Schulen lahmgelegt werden.

    Unsere nicht, da für die Kopierer unser Schulassistent zuständig ist und wir schon seit etlichen Jahren keine OHP mehr haben ;) .

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

    • Offizieller Beitrag

    Ob man das für nötig oder unnötig hält, mag eine Frage der Perspektive sein, es ist aber mit ziemlicher Sicherheit rechtswidrig.

    Danke für die Bestätigung. Ich war mir wegen "Rechtswidrig" nicht sicher. Daher hatte ich es nicht geschrieben. Aber vermutet hatte ich es.

  • Unsere nicht, da für die Kopierer unser Schulassistent zuständig ist und wir schon seit etlichen Jahren keine OHP mehr haben ;) .

    Dann nimmst du die IT-Verantwortlichen und ja, ich könnte mit einem Klick 80% des Unterrichts sicher lahmlegen, ich brauche nur den Schulserver runterfahren und bis sie beim Anbieter jemanden erreichen ist der Vormittag rum ;)


    Die Idee ist eigentlich genial, mal sehen, wann der nächste sinnvolle Streik kommt (denn der um einen TV Gesundheitsschutz in Berlin mit der Forderung nach kleineren Klassen bei eh schon fehlendem Personal ist es nie gewesen)

  • Susannea : Auch für einen großen Teil unserer IT ist der Schulassistent (wie auch die Kreismedienstelle) verantwortlich ^^ . Nichtsdestotrotz wäre ein "Lahmlegen" der IT sicherlich auch durch uns Lehrkräfte möglich.

    Ehrlich gesagt, weiß ich nicht, ob ich diese Idee des Streiks - also Bestreiken von Prüfungen, der IT oder was auch immer - so toll fände.

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

  • Prüfungen finde ich auch blöd, trifft die eh meist schon so aufgeregten Prüflinge, aber mitten drin mal einen Tag die Schule mit solchen Dingen lahmlegen, ohne das fast alle streiken, warum nicht.

    Ich erinnere mich an meine Schulzeit, dass es einen Streik gab, den sogar die Beamten zum Großteil mit durchgeführt haben (und erzählt mir nicht, die dürfen nicht, das ist ja immer noch nicht abschließend geklärt, außerdem ist genau gar nichts außer einem Vermerk in der Personalakte, den auch niemanden interessierte, auch später nicht, passiert) und damit an dem Tag keinerlei Unterricht in keiner Schule stattfand, da sind diverse Eltern auf die Barrikaden gegangen und das war auch ordentlich zu merken

  • Wir sollten mit dem Begriff "rechtswidrig" aufpassen, denn ein Streik ist nur von vorneherein rechtswidrig wenn er ein "wilder Streik" ist, also nicht von den Gewerkschaften initiiert.


    Was du meinst ist die Frage der Verhältnismäßigkeit eines Streiks und da betreten wir ein Feld, wo je nach Tarifvertragsparteien gegensätzliche Ansichten bestehen, d.h. die Bewertung muss den Gerichten überlassen werden.


    Es gibt meines Wissens kein höchstrichterliches Urteil, welches Lehrern verbieten würde, zu Prüfungszeiten zu streiken. Gerichte könnten tatsächlich zur Einsicht kommen, dass dies unverhältnismäßig ist oder auch nicht.


    Ich denke eher Gewerkschaften trauen sich dies nicht, weil sie von vielen gesellschaftlichen Gruppen angefeindet werden könnten. Aber das darf eine Gewerkschaft nicht kümmern; ihre Aufgabe ist es ihre Mitglieder bestmöglich zu vertreten; im Rahmen der gültigen Rechtsnormen.


    Ich würde heutzutage auch in Frage stellen ob der Shitstorm so groß wäre.

    Stundenausfall, überlastete Lehrkräfte, zu wenig Lehrernachwuchs, schlechte Bildungsergebnisse...


    Es macht da aus Sicht des Besoldungsgebers Sinn, Lehrer grds. zu verbeamten um da den Druck herauszunehmen. Nur kommen wir bei Beamten jetzt zur Frage amtsangemessener Besoldung; und da ist natürlich auch sehr viel Druck auf dem Kessel.


    Aber Streiks per se als rechtswidrig zu bezeichnen nur weil die Auswirkungen sicherlich unschön wären, dass kann letztlich nur die Judikative; und das ist auch gut so.

  • Prüfungen finde ich auch blöd, trifft die eh meist schon so aufgeregten Prüflinge, aber mitten drin mal einen Tag die Schule mit solchen Dingen lahmlegen, ohne das fast alle streiken, warum nicht.

    Ich erinnere mich an meine Schulzeit, dass es einen Streik gab, den sogar die Beamten zum Großteil mit durchgeführt haben (und erzählt mir nicht, die dürfen nicht, das ist ja immer noch nicht abschließend geklärt, außerdem ist genau gar nichts außer einem Vermerk in der Personalakte, den auch niemanden interessierte, auch später nicht, passiert) und damit an dem Tag keinerlei Unterricht in keiner Schule stattfand, da sind diverse Eltern auf die Barrikaden gegangen und das war auch ordentlich zu merken

    Aber Kitas schließen und die Eltern treffen ist dann weniger gravierend.

    Schüler sind nun einmal Bestandteil unserer Gesellschaft bei welcher das Streikrecht ein hohes Gut ist.

    Dann bekommen Schüler mal hautnah mit, dass man im realen Leben für seine Vorstellungen auch mal Kante zeigen muss.

    In beruflichen Schule behandeln wir das Thema Tarifverhandlungen. Das wäre dann ein Thema aus der Lebenswirklichkeit der Schüler.:aufgepasst:

    " Meine Prüfung verschiebt sichbund das ist scheiße" sollte vielleicht eher der Einsicht weichen "Meine Prüfung verschiebt sich und das ist scheiße, aber warum verschiebt sie sich? Die Gründe sind (nicht) nachvollziehbar für mich". Das wäre ein Entwicklung die bei den Schülern nachhaltig wäre. Geschehnisse erkennen und bewerten.

    Aber von vorneherein da die Keule der Rechtswidrigkeit rauszuholen ist schwach.

  • Aber Streiks per se als rechtswidrig zu bezeichnen nur weil die Auswirkungen sicherlich unschön wären, dass kann letztlich nur die Judikative; und das ist auch gut so.

    Kein Mensch hat Streiks "per se" als rechtswidrig bezeichnet, nur die oben beschriebenen Ideen, wie man mit möglichst wenig Einsatz einen möglichst großen Schaden anrichten kann sind es, denn genau das verstößt gegen den Grundsatz der Verhältnismäßigkeit.


    Über die Idee, "wir streiken gezielt als Prüfungstagen", brauchen wir gar nicht zu diskutieren, die ist komplett unsinnig. Dem Arbeitgeber würde das überhaupt nicht schaden, das Streiken an Tagen der Abiturprüfung würde lediglich dazu führen, dass dann die zentralen Arbeiten nicht genutzt werden können und alle streikenden Lehrkräfte nach Rückkehr erst mal selber Klausuren für die Nachschreiber erstellen dürfen. Der Dienstherr würde sich kaputt lachen. Falls man "Wirkungsstreiks" im Schulbereich machen wollte, wäre es eher sinnvoll nur die unteren Jahrgänge zu bestreiken, da gehen die Eltern auf die Barrikaden, wenn ihnen die Betreuung wegbricht.


    (Ich selber habe übrigens bereits einen "Streik" mit organisiert: die Aussetzung von Schulfahrten in Niedersachsen, als vor einigen Jahren die Unterrichtsverpflichtung erhöht werden sollte und ihr könnt mir glauben, dass das kein Spaziergang war, auch wenn es im juristischen Sinne kein richtiger Streik war.)


    Ganz allgemein gehört zum Streikrecht übrigens auch immer das Aussperrungsrecht des Arbeitgebers. Wenn die Arbeitnehmer also einen Betrieb gezielt lahm legen, indem sie mit wenig Einsatz bei zentralen Beschäftigten die Produktion lahmlegen, dürfen die Arbeitgeber den Betrieb schließen und die Lohnfortzahlung einstellen.

  • Sicherlich effektiv und zielführend ... aber auch ziemlich egoistisch.

    Warum egoistisch? In so einer Situation hätte der Arbeitgeber ja nicht einmal mehr die Chance, den Streik abzuwenden und die Folgen für die Schüler abzumildern. Der Streik zielt also auf maximalen, unnötigen "Schaden" ab. Unnötig.

    Moment, nur zur Klarstellung: Für die Vorwarnzeit von wenigen Minuten oder einen Streikbeginn während der laufenden Prüfung hat Platty plädiert, nicht ich. Von mir aus könnte man das schon Monate vorher ankündigen. Wobei: Ernstnehmen würde die Gegenseite das wohl tatsächlich erst, wenn es soweit ist. Insofern ist die Vorwarnzeit vermutlich egal.

    Die Mutter der Dummen ist immer schwanger.

    • Offizieller Beitrag

    Moment, nur zur Klarstellung: Für die Vorwarnzeit von wenigen Minuten oder einen Streikbeginn während der laufenden Prüfung hat Platty plädiert, nicht ich.

    Ich weiß, daher beide Zitate.

  • Der Dienstherr würde sich kaputt lachen.

    Nun, seien wir ehrlich: Er "würde" sich nicht kaputtlachen, er tut es permanent und mehr oder weniger offen.

    das Streiken an Tagen der Abiturprüfung würde lediglich dazu führen, dass dann die zentralen Arbeiten nicht genutzt werden können und alle streikenden Lehrkräfte nach Rückkehr erst mal selber Klausuren für die Nachschreiber erstellen dürfen.

    Müssen sie halt weiter streiken oder die Erstellung der Arbeiten den Beamten überlassen.

    Ich selber habe übrigens bereits einen "Streik" mit organisiert: die Aussetzung von Schulfahrten in Niedersachsen, als vor einigen Jahren die Unterrichtsverpflichtung erhöht werden sollte und ihr könnt mir glauben, dass das kein Spaziergang war, auch wenn es im juristischen Sinne kein richtiger Streik war.

    Erzähl doch mal. Da Schulfahrten ohnehin kaum (arbeits-)rechtlich sauber durchzuführen sind, sehe ich für deren Aussetzung eigentlich keine großartigen Hindernisse - ganz unpolemisch gemeint und ernsthaft gefragt.

    Die Mutter der Dummen ist immer schwanger.

  • Eigentlich können wir uns die Diskussion hier sparen. Verdi fordert 10,5 Prozent (mindestens 500 Euro) mit einer Laufzeit von einem Jahr. Die könnten sich direkt auf ca. 6 % einigen, Laufzeit von 2 Jahren, Erhöhung zunächst 4,5 Prozent, dann 1,5 Prozent nach einem Jahr und dann werden die Gewerkschaften das als enormen Erfolg darstellen. Dann ist der Drops gelutscht. ;)

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