Lehrerin erstochen. Was ist hier nur los..

  • Mag ja sein, dass höhere Strafen nichts bringen, aber bei dem Gedanken, dass er in wenigen Jahren aus dem Gefängnis entlassen wird und diese Frau natürlich für immer tot bleibt gruselt es mich.

    Ich finde das schlicht nicht angemessen.

    So eine Tat sollte hart bestraft werden!

    Das ist bei vielen Straftaten so. Die Frage ist, was das Ziel des Strafvollzugs ist. Bestrafen? Abschrecken? Schutz der Bevölkerung? Rehabilitation?


    Im ersten Augenblick bin ich ganz bei dir. Wenn man sich aber ein wenig mit dem Thema auseinandersetzt, erkennt man schnell, dass höhere Strafen letztlich nichts bringen bzw. mehr Schaden anrichten.

    Am Ende traue ich mir da keine Bewertung zu. Aber ich kann die Gründe schon verstehen, warum wir uns mehr in Richtung "Schutz der Bevölkerung" und Rehabilitation bewegen.

  • Der Sinn des Jugendstrafrechts sollte eigentlich klar sein. Stellt Euch bitte noch Mal mit 17 vor und jetzt 10 Jahre später. Da macht man einen riesigen Entwicklungssprung. Was immer man mit 17 gemacht hat, da war man ein anderer.

    An alle Deutschlehrer:
    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten. :doc:

  • Ja, was klassiche "Jugenddummheiten" angeht, mag das richtig sein.

    Dass man niemanden umbringt, war mir auch mit 17 klar. Sprich, ich finde man muss schon entscheiden, um welche Delikte es sich handelt.



    laleona

    Sorry, aber das ist doch Polemik.

  • Ich sag doch: Männer. Alle abschieben. Alle.

    Off Topic: Wie wäre es mit einer Feminisierungspflicht für alle Männer und manche Frauen ;) ? Sicher kann Biontech mit einem Superimpfstoff helfen.

    Das löst alle Probleme, auch die, die wir nicht haben, und die, die wir zwar haben, aber über die wir nicht gern reden. :sterne:


    On Topic: Dieses Verbrechen wird wieder so "gesühnt" wie einige ähnliche vorher. Ein Gutachter wird feststellen, dass dieser Täter psychisch krank ist und somit schuldunfähig. Er wird in eine psychiatrische Einrichtung geschickt, die er nach spätestens 2 Jahren als freier Mann verlassen kann. Dies ist zwar für die Angehörigen und Bekannten des Opfers eine lebenslange Tragödie, aber mittlerweile allgemeine Praxis. Leider.


    Es ist einfach nur traurig.

  • Ja, was klassiche "Jugenddummheiten" angeht, mag das richtig sein.

    Dass man niemanden umbringt, war mir auch mit 17 klar. Sprich, ich finde man muss schon entscheiden, um welche Delikte es sich handelt.

    Und deswegen wird auch im Jugendstrafrecht Mord als schweres Verbrechen mit bis zu 10 Jahren Haft geahndet.


    Edit: bei besonderer Schwere der Schuld ist im Fall von Mord sogar ein Überschreiten dieses Höchstmaßes der Strafe vorgesehen (vgl. §105 Abs. 3 JGG)

  • Edit: bei besonderer Schwere der Schuld ist im Fall von Mord sogar ein Überschreiten dieses Höchstmaßes der Strafe vorgesehen (vgl. §105 Abs. 3 JGG)

    Ich bin natürlich absolut keine Expertin, aber was ich so lese...wann passiert das wirklich mal hier in Deutschland?

    Bewusst könnte ich mich nicht erinnern das mal gelesen zu haben.

    Dabei frag ich mich schon was kann schlimmer als Mord sein?

  • Nur mal als 1 Beispiel: Das LG Cottbus hatte 2015 einen damals 20-jährigen Angeklagten unter Anwendung des §105 Abs. 3 Satz 2 JGG zu einer Einheitsjugendstrafe von über 13 Jahren verurteilt (Mord und gefährliche Körperverletzung). Dagegen hatte der Angeklagte Revision eingelegt, die letztlich vom BGH aber mit Urteil vom 22.06.2016 (Az. 5 StR 524/15) verworfen wurde. Der BGH hatte dabei festgestellt, dass das Landgericht vollkommen rechtsfehlerfrei nach Abwägung der Umstände von der besonderen Schwere der Schuld ausgehen durfte.

  • Dieses Stammtischgeschwätz, das einige hier jetzt meinen absondern zu müssen, ist zum Kotzen.

  • On Topic: Dieses Verbrechen wird wieder so "gesühnt" wie einige ähnliche vorher. Ein Gutachter wird feststellen, dass dieser Täter psychisch krank ist und somit schuldunfähig. Er wird in eine psychiatrische Einrichtung geschickt, die er nach spätestens 2 Jahren als freier Mann verlassen kann. Dies ist zwar für die Angehörigen und Bekannten des Opfers eine lebenslange Tragödie, aber mittlerweile allgemeine Praxis. Leider.

    Dann mache doch mal bessere Vorschläge. Wollen wir das amerikanische System? Harte Strafen, Todesstrafe, bei drei Straftaten gibt es lebenslänglich, ... Läuft aber auch irgendwie nicht.

  • Er wird in eine psychiatrische Einrichtung geschickt, die er nach spätestens 2 Jahren als freier Mann verlassen kann.

    Das dachte ich früher auch mal, aber die Einweisung ist genau das Gegenteil vom goldenen Freiheitsticket. Abhängig von den regelmäßigen Begutachtungen kannst du da quasi beliebig lange festgehalten werden, ohne wirkliche Anfechtungsmöglichkeit. (Was ich eine absolute Katastrophe finde...)

  • Stellt Euch bitte noch Mal mit 17 vor und jetzt 10 Jahre später.

    Ich stelle mich gerade als 18 bzw. 19jährigen Wehrpflichtigen vor. Wenn man damals aus der Reihe getanzt ist, gab es eben mal schnell keinen Urlaubsschein fürs Wochenende oder ein paar Tage Arrest in der Kaserne, nix Sozialarbeiter, schwere Kindheit oder sonstwas an Ausflüchten oder Vergünstigungen.

  • Das dachte ich früher auch mal, aber die Einweisung ist genau das Gegenteil vom goldenen Freiheitsticket. Abhängig von den regelmäßigen Begutachtungen kannst du da quasi beliebig lange festgehalten werden, ohne wirkliche Anfechtungsmöglichkeit. (Was ich eine absolute Katastrophe finde...)

    Du hast insofern recht, wenn er nach §63 StGB verurteilt wird. Dazu muss er aber eine allgemeinpsychiatrische Krankheit haben.

    Wird er nach §64 StGB für schuldunfähig befunden, ist die Dauer auf 2 Jahre begrenzt.


    Natürlich kann ich nicht wissen, was geschehen wird. Wir werden sehen. Wahrscheinlich erfahren wir es auch gar nicht.

    Unabhängig davon, tun mir die Angehörigen der Opfers unsagbar leid.

  • Nur mal als 1 Beispiel: Das LG Cottbus hatte 2015 einen damals 20-jährigen Angeklagten unter Anwendung des §105 Abs. 3 Satz 2 JGG zu einer Einheitsjugendstrafe von über 13 Jahren verurteilt (Mord und gefährliche Körperverletzung). Dagegen hatte der Angeklagte Revision eingelegt, die letztlich vom BGH aber mit Urteil vom 22.06.2016 (Az. 5 StR 524/15) verworfen wurde. Der BGH hatte dabei festgestellt, dass das Landgericht vollkommen rechtsfehlerfrei nach Abwägung der Umstände von der besonderen Schwere der Schuld ausgehen durfte.

    ich finde es schon fragwürdig, warum ein 20jähriger nach Jugendstrafrecht verurteilt werden kann. Ich weiß, dass es zwischen 18 und 21 Jahren eine Übergangsphase gibt, aber ich habe da sehr wenig Verständnis für. Das ist eben kein Kind/Jugendlicher mehr.

  • Warum ist es Rassismus, wenn Name und Herkunft genannt und diskutiert werden?

    Gegen eine Nennung spricht nichts, dafür aber auch nicht. Nichts ist damit erreicht. Aber darum geht es mir auch nicht. Mein Problem ist, dass Vorurteile ganz bewusst bedient werden, dass aus einem Vornamen geschlossen wird, dass jemand ja gar nicht hierhin gehört, dass jemand nur Bürger zweiter Klasse ist. Der besagte Mensch hat mutmaßlich ein Verbrechen begangen – und zwar ein recht schweres. Das gehört zu einer Gesellschaft leider dazu, damit müssen wir irgendwie klarkommen, so tragisch es auch ist. Aber wieso muss so eine Tat, die schon schädlich genug ist, auch noch dazu herhalten, einen großen Teil dieser Gesellschaft zu diffamieren? Ich habe da überhaupt kein Verständnis mehr für. Gar keins.


    Ich habe selber das, was man einen Migrationshintergrund nennt. Und es nervt mich, dass ich bei jedem Verbrechen, das irgendjemand begeht, der einen Migrationshintergrund hat, sofort mitgemeint werde. Und vielleicht ist das gar nicht die Absicht derjenigen, die irgendwelche Vornamendebatten führen, aber das ist was bei mir ankommt. Ich bin toll, ein Mustermigrant gar, solange ich mich nur penibel an alle Gesetze halten. Aber sobald ich einen Fehler mache, bin ich ein eingewandertes Problem, das sich nicht integrieren lässt. Nein. Ich bin hier geboren, ich bin deutscher Staatsbürger und ich lasse mir von niemandem sagen, dass ich mich integrieren muss. Es nervt, es tut weh und ich bin nicht mehr bereit, das mitzumachen. Und deshalb benenne ich diskriminierendes Verhalten da, wo ich es sehe. Und ob es nun böse gemeint war oder nicht, spielt natürlich eine Rolle, aber wenn man jemandem auf den Fuß tritt, dann entschuldigt man sich, auch und gerade dann, wenn man das gar nicht wollte.

  • Seitdem wir bei uns an der Schule wiederholt das Problem hatten, daß einige Schüler die Radbolzen an den PKWs der Kollegen gelockert haben, mache ich mir schon Sorgen und gehe in eine grundlegende Abwehrhaltung. :rotwerd:

    Ich muss sagen, wenn ich an so einer Schule arbeiten würde, würde ich doch sehr stark darüber, ob das für mich persönlich das richtige Umfeld ist. Man mag meine Einstellung finden, wie man möchte, aber bei "es werden Kollegen ernsthaft bedroht oder ihnen wird Schaden zugefügt" hört ehrlich gesagt meine Berufsehere auf. Deswegen meine Frage: Gab es an der betreffender Schule Kündigungen oder Versetzungen deswegen?

  • Gegen eine Nennung spricht nichts, dafür aber auch nicht. Nichts ist damit erreicht. Aber darum geht es mir auch nicht. Mein Problem ist, dass Vorurteile ganz bewusst bedient werden, dass aus einem Vornamen geschlossen wird, dass jemand ja gar nicht hierhin gehört, dass jemand nur Bürger zweiter Klasse ist. Der besagte Mensch hat mutmaßlich ein Verbrechen begangen – und zwar ein recht schweres. Das gehört zu einer Gesellschaft leider dazu, damit müssen wir irgendwie klarkommen, so tragisch es auch ist. Aber wieso muss so eine Tat, die schon schädlich genug ist, auch noch dazu herhalten, einen großen Teil dieser Gesellschaft zu diffamieren? Ich habe da überhaupt kein Verständnis mehr für. Gar keins.


    Ich habe selber das, was man einen Migrationshintergrund nennt. Und es nervt mich, dass ich bei jedem Verbrechen, das irgendjemand begeht, der einen Migrationshintergrund hat, sofort mitgemeint werde. Und vielleicht ist das gar nicht die Absicht derjenigen, die irgendwelche Vornamendebatten führen, aber das ist was bei mir ankommt. Ich bin toll, ein Mustermigrant gar, solange ich mich nur penibel an alle Gesetze halten. Aber sobald ich einen Fehler mache, bin ich ein eingewandertes Problem, das sich nicht integrieren lässt. Nein. Ich bin hier geboren, ich bin deutscher Staatsbürger und ich lasse mir von niemandem sagen, dass ich mich integrieren muss. Es nervt, es tut weh und ich bin nicht mehr bereit, das mitzumachen. Und deshalb benenne ich diskriminierendes Verhalten da, wo ich es sehe. Und ob es nun böse gemeint war oder nicht, spielt natürlich eine Rolle, aber wenn man jemandem auf den Fuß tritt, dann entschuldigt man sich, auch und gerade dann, wenn man das gar nicht wollte.

    Ich empfinde die Benennung von Fakten nicht als Rassismus und wenn sich offensichtlich herausstellt, dass bestimmte Personengruppen aus bestimmten Herkunftsländern (ob mit oder ohne deutschen Pass) große Probleme bereiten.


    Nur so können diese Probleme gelöst werden. Es fängt bei der konsequenten Abschiebung von Straftätern und abgelehnten Asylbewerben an, geht über aktive Integration der ganzen Gesellschaft für alle die bleiben und vernünftige Schaffung von Perspektiven inkl. Sozialarbeit für diese Personengruppen.

    Das hat überhaupt nichts mit Rassismus zu tun, weil das für alle gilt.

  • ….Dabei denke ich an 5 Tage Jugendarrest noch in den Weihnachtsferien, Nichtzulassung zur Fahrprüfung bis zum Alter von 25 oder 30 Jahren und ähnliche Strafen.

    was soll das? Dann fahren Sie ohne Führerschein! Und fünf Tage Jugendarrest, da lachen entsprechende Täter-Gruppen nur drüber! 🤮

  • Ich empfinde die Benennung von Fakten nicht als Rassismus und wenn sich offensichtlich herausstellt, dass bestimmte Personengruppen aus bestimmten Herkunftsländern (ob mit oder ohne deutschen Pass) große Probleme bereiten.

    Diesem Satz stimme ich absolut zu und ich persönlich finde es wirklich schade, dass einige allein in die Anführung solcher wertfreier Äußerungen bereits Rassismus hineininterpretieren. Denn einen Migrationshintergrund zu haben, ist für mich keine andere Eigenschaft als bsp eine Frau oder Mutter zu sein oder in Duisburg zu wohnen.

Werbung