Lehrermangel und Teilzeit

  • Wobei es diese Entlastungssysteme nicht bundesweit gibt. Hier aus BW ist mir das gänzlich unbekannt, dass es für bestimmte Fächer Entlastungsstunden geben würde.

    In Bayern gibt es das leider auch nicht.

    Wovon ich allerdings schon gehört habe und was ich vom Grundprinzip her sinnvoll finde, wenn auch im Detail kompliziert umzusetzen, ist ein schulinternes Punktesystem: Eine bestimmte Anzahl von Punkten wird vergeben für Fach/Klassenstufe/Aufsichten/Sonderaufgaben/..., um Vergleichbarkeit und eine gewisse Gleichberechtigung herzustellen.

    • Offizieller Beitrag

    In Bayern gibt es das leider auch nicht.

    Wovon ich allerdings schon gehört habe und was ich vom Grundprinzip her sinnvoll finde, wenn auch im Detail kompliziert umzusetzen, ist ein schulinternes Punktesystem: Eine bestimmte Anzahl von Punkten wird vergeben für Fach/Klassenstufe/Aufsichten/Sonderaufgaben/..., um Vergleichbarkeit und eine gewisse Gleichberechtigung herzustellen.

    so in etwa funktioniert es auch an meiner Schule (also jenseits der Entlastungspunkte für Nachschreiber*innen /Ironie off).
    Das Punktesystem berücksichtigt die Klassenleitung und die Klassenarbeiten.
    Die Anzahl an Entlastungsstunden ist aber echt kein großer Topf, also hatte ich trotz nur Korrekturgruppen in Vollzeit (aber nie Klassenleitung) selten eine Entlastungsstunde. Spitzenreiter*innen: D/E, D/Päda mit Klasenleitung: vielleicht maximal 1,4 Stunden?
    Also nicht etwas, wofür man sagt "juhu, ich nehme die nächste Korrekturgruppe!" (Trotzdem immer ganz "nett", am Ende des Jahres da zu stehen, mehr als 1500 Punkte in der Tabelle zu sehen und dann zu sehen, dass irgendein Kollege tatsächlich einen Antrag auf Anrechnung eingereicht hat und 12 Punkte hat. (Bedeutet also sowas wie: 1 Klausurschreiber eines "Nebenfachs" in der Oberstufe. (Ja, ich meine EIN Schüler), gibt ihm ja nach 30 Jahren an der Schule eine Viertelstunde Anrechnung? Kleinvieh macht Mist.)

  • ja sicher, die Deutschfachlehrer sind nur zu dumm dazu, ihre Klausuren endlich mal korrekturfreundlich zu gestalten. Insgeheim wollen sie nämlich die aufwändigen Korrekturen, sonst hätten sie ja längst mal was geändert.


    Ironie off


    Mannmannmann *leider ganz ohne Ironie*

    also ehrlich gesagt, habe ich nicht den Eindruck, dass das ein Problem der Intelligenz ist. eher eines des persönlichen Anspruchs und vlt. ein wenig fehlender Pragmatismus. Nur so kann ich mir erklären, dass die FS Deutsch immer für die längstmögliche Klausurdauer stimmt, was ja dann auch mehr Spalten zu korrigierender Blödsinn bedeutet. Hab mir das auch mal erklären lassen: im wesentlichen, weil sich die Mehrheit der FachkollegInnen nicht vorstellen kann, mal einen Aufgabenteil wegzulassen, weil es dann eben nicht "richtig" wäre.

    • Offizieller Beitrag

    Was ist denn eine "Korrekturgruppe"?

    in NRW schreiben die Schüler*innen nur in den 4 "Hauptfächern" in der Sek1 Klassenarbeiten (dafür 5 bis 6 im Jahr), in der Oberstufe nur in ca. 6 Fächern, wobei Deutsch, Mathe und eine Fremdsprache (99%: ENglisch) Pflicht sind, und die Abiturfächer, viel mit Überschneidung.
    Das heißt: Im Bio-LK schreiben alle, im Philo-GK mit 15 SuS schreiben wenn überhaupt 1 oder 2 SuS (an meiner Schule). Im Bio-GK schreiben mehr ("einfacher") als im Chemie-GK.
    Wer also 80% Sek 1 mit "Nebenfächern" hat, hat ggf. nur 10-20 Klausurschreiber*innen, während der D/E-Lehrer keinen einzigen Schüler hat, der keine Klassenarbeit oder Klausur schreibt.
    Eine "Korrektur(gruppe)" ist also eine Lerngruppe, die überhaupt eine Klausur schreibt, und manchmal sind es sehr kleine Gruppen, dann sind aber hoffentlich die KuK nicht so frech, die Gruppe "Korrekturgruppe" zu nennen (sagt jetzt die Korrekturlehrerin ;) )

  • Stichwort Korrekturbelastung:

    Da müssten sich eigentlich die Fächer mal fragen lassen, was sie da eigentlich genau abprüfen und ob die Form der klassischen stundenlangen Klausur dafür wirklich die adäquate Prüfungsform ist.

    Öööhhm. Das ist ja vorgeschrieben. Das denkt sich ja nicht der Wald- und Wiesenlehrer aus. Da müsstest du die Frage wohl mal noch oben ans Ministerium abgeben.

  • ich hab mich eigentlich auf Klausuren bezogen - also Oberstufe.

    edit: und was wäre so verrückt daran, einfach mal die Einleitung wegzulassen?

    In Spanisch ist das ja nur ein Satz. Und der ist schon wichtig.

    • Offizieller Beitrag

    Wann sollen sie die dann lernen

    Nicht beim Lernen. Bei der Arbeit.


    Man kann sie natürlich vorher mit durchauen. In der Arbeit ist die Einleitung dann schon vorgegeben und man muss sie nicht mehr korrigieren.

    (Wobei so eine Einleitung den Kohl nicht fett macht, daher eigentlich ein wenig sinnvolles Beispiel. Finde ich.)

  • Wann sollen sie die dann lernen?

    Scheiß Autokorrektur, stimmt‘s? Du meintest sicher „wozu“.

    Und im Ernst: Kann man nicht die Einleitung oder was auch immer lernen, ohne es in einer Schulaufgabe abzuprüfen?

  • oder kann man nicht in einer Arbeit die Einleitung und den Hauptteil und in der nächsten Arbeit, den Hauptteil und den Schluss abprüfen? Je nach Komplexität des Schlusses (AFB3?), könnte man auch den Hauptteil weglassen.


    ich find jetzt die Einleitung eines "Mein schönstes Ferienerlebnis"-Aufsatzes auch nicht das beste Beispiel. aber ich meine, es hat schon ausgereicht, zu demonstrieren, was ich schrieb: eine Userin kann sich nicht vorstellen, dass das überhaupt gehen kann, eine andere findet, dass das schon irgendwie dazu gehört etc. und schon macht man sich wieder viel Arbeit, weil es halt so sein muss und immer so war.

  • In NRW gibt es leider eine Mindestlänge der Klausur in der Oberstufe (zeitlich!).


    11. Jahrgang: 90 bis 135 Minuten

    12. Jahrgang:

    • LK: 180 bis 225 Minuten
    • GK: 135 bis 180 Minuten

    13. Jahrgang:

    • 13.1.
    • LK: 210 bis 240 Minuten
    • GK: 180 bis 210 Minuten
    • 13.2.
    • Die Klausurdauer im ersten bis dritten Abiturfach entspricht der Klausurdauer der Abiturprüfung, ggf. mit Auswahlzeit


    Also mal ehrlich: Warum muss jemand im GK Englisch 180 Minuten in der 13.1 schreiben? Der wird ja nicht in den letzten 60 Minuten schlauer. Und ob der Analysieren kann, sehe ich an 500 Worten Ausgangstext so gut wie bei 800 Worten.


    Und für alle aktuellen 11er gelten die Dauern ja nicht mehr, die Dauer wurde ja noch mal erhöht für die Abiklausuren.

    Only Robinson Crusoe had everything done by Friday.

  • jetzt bin ich ein bisschen Baff. gibt es am BK aktuell andere Minutenkorridore als am Gymnasium? Bei uns geht das in der Q1 im GK von 90-135 min. Die anstehende Verlängerung der Abiturzeiten find ich nen Skandal - als würde die Angleichung der Zeiten im Abi in irgendeiner Form die Vergleichbarkeit des Abschlusses zwischen den Bundesländern sicherstellen. Frei nach dem Motto: das Gras wird nicht grüner, wenn man ihm länger beim Wachsen zuguckt.

  • Diese sehr langen Klausuren im Abi bzw. in 13.2 sind sowieso völlig schwachsinnig.


    Es ist wohl auch von anderen Kolleg:innen die Erfahrung, dass z. B. in Mathe die als letztes bearbeitete Aufgabe schlechter gelöst wird. Bei gut drei Zeitstunden Klausur sinkt die Konzentration in der letzten Stunde deutlich und inzwischen sind’s mehr als vier und wird im Lk noch auf fünf Stunden steigen.


    Die Klausuren im Studium sind in der Regel nicht so lang (nach meiner Kenntnis nur bei den Medizinern und evtl. Juristen, kann mich aber irren bzw. bin nicht mehr auf dem aktuellen Stand).


    Bleibt also die Frage: Warum nur? Weil man unbedingt alles abprüfen will, was an Kompetenzen im KLP steht?

    Die Weisheit des Alters kann uns nicht ersetzen, was wir an Jugendtorheiten versäumt haben. (Bertrand Russell)

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