Lehrermangel und Teilzeit

  • Weil inzwischen zur Aufgabe der Klassenleitung unendlich viele zusätzliche Anforderungen und Aufgaben hinzugekommen sind, die viel Zeit fressen.

    Dazu gehören Aufgaben im Hinblick auf Inklusion, Integration etc., die täglich anfallen, Elterngespräche, Absprachen, die häufig notwendig sind, manchmal auch wöchentlich oder noch öfter, an anderer Stelle sicher Begleitung von Jugendlichen hinsichtlich der weiteren Perspektiven etc. Vieles davon wäre nur an anderes Personal abzutreten, wenn dieses häufig in der Klasse anwesend und involviert wäre.

    Ich würde mir auch wünschen, dass eine Klassenleitungsstunde im Stundenplan der Klasse gesetzt und zusätzlich eine Entlastungsstunde üblich wäre.

    In NRW ist das so.

  • So pauschal stimmt das nicht. In NRW ist das an Grundschulen zumindest nicht so. Da läuft die Klassenleitung nebenher, ohne dass es irgendeine Art der Entladtung dafür gäbe. (Und ich bin mir ziemlich sicher, dass die Klasdenleitung weit zeitintensiver ist als an weiterführenden Schulen, wenn ich alleine an die vielen Elternmails und -gespräche denke).

  • (Und ich bin mir ziemlich sicher, dass die Klasdenleitung weit zeitintensiver ist als an weiterführenden Schulen, wenn ich alleine an die vielen Elternmails und -gespräche denke).

    Nein. So pauschal nicht. Bpsw. Vollzeitschulformen einer BBS geben sich da nicht viel im Vergleich.

  • Nun gut. An der Gesamtschule haben wir Klassenleiterstunden. Und es gibt Entlastung in Klasse 5 und 10, weil die besonders arbeitsintensiv sind.

    Außerdem haben wir eine Präsenzstunde im Plan, für die wir eine halbe Stunde angerechnet bekommen und in der wir mit unserem Co Sachen absprechen können (ist natürlich gleichzeitig).

  • Karl-Dietrich hast du eine Leitung?


    Die Aufgaben sind ungleich mehr als bei den Kollegen, die nie eine haben - die müssten das dann nach deiner Argumentation auch originär ausgleichen, wenn sie originäre Aufgaben nicht wahrnehmen können..

  • Nun gut. An der Gesamtschule haben wir Klassenleiterstunden. Und es gibt Entlastung in Klasse 5 und 10, weil die besonders arbeitsintensiv sind.

    Außerdem haben wir eine Präsenzstunde im Plan, für die wir eine halbe Stunde angerechnet bekommen und in der wir mit unserem Co Sachen absprechen können (ist natürlich gleichzeitig).

    Das ist an eurer Gesamtschule so, nicht an jeder.

    Karl-Dietrich hast du eine Leitung?


    Die Aufgaben sind ungleich mehr als bei den Kollegen, die nie eine haben - die müssten das dann nach deiner Argumentation auch originär ausgleichen, wenn sie originäre Aufgaben nicht wahrnehmen können..

    Ja natürlich habe ich eine Klassenleitung. Und ich bin auch nicht an einem Gymnasium im Essener Süden. Ich bin mir dessen bewusst, aber trotzdem bin ich der Meinung, dass eine Klassenleitung DIE klassische Aufgabe schlechthin des Lehrers neben dem unterrichten ist.

  • Wer hat die Genehmigung ausgestellt?

    Wenn BezReg ... dann sticht diese Aussage den direkten Vorgesetzten.


    Die 6 Monate dienen in der Regel nur der Planbarkeit. Ich hatte den Fall auch die Tage. Der Kollege hatte von der BezReg eine andere Frist als ich und das Schulamt. Wir reichen den Antrag jetzt nach - alles okay.

    Die Genehmigung stammt von Sachbearbeiter, der für meinen Mann wohl zuständig ist, aus der BezReg Arnsberg.


    Ich bin gespannt. Seine SL ist die absolute Korinthenkackerin, warten wir mal ab was das morgen gibt, wenn er den nachreicht.

  • In NRW ist das so.

    Dem muß ich leider widersprechen. Ich bin meiner Klasse nur in einem Nebenfach eingesetzt, was zur Folge hat, daß ich neben den Klassenlehrertätigkeiten eigentlich nicht mehr zu unterrichten brauche, weil bei der Verwaltung die komplette Zeit draufgeht.

  • Das ist leider nicht in allen Schulen in NRW so, auch nicht in allen anderen Gesamtschulen.


    Bei uns gibt es lediglich eine Entlastungsstunde, wenn man zwei Klassenleitungen hat.

  • Bpsw. Vollzeitschulformen einer BBS geben sich da nicht viel im Vergleich.

    Dem muß ich zustimmen. Unsere Vollzeitschüler brauchen im ersten Jahr, in dem die bei uns sind, also zumeist Klasse 11, extrem viel Betreuung. Allein schon das ganze Mahnwesen bzgl. der unentschuldigten Fehlzeiten inkl. Meldung an die Familienkasse (Wegen Kindergeld), das BAföG-Amt und die Ausländerbehörde zwecks Auffenthaltstitel frißt ordentlich Zeit.

    Üblicherweise fängt man das Schuljahr mit 30 Schülern an und beendet es mit 20. Die übrigen 10 haben uns wegen unentschuldigter Fehlzeiten verlassen. Als Klassenlehrer muß man für diese Schüler aber zuvor das komplette Mahnverfahren bis zur Teilkonferenz durchgezogen haben.

  • Gibt es eigentlich irgendwo eine offizielle Version des Schreibens von Frau Feller. Irgendwie finde ich das blöd die Infos aus der RP su suchen?! Hintergrund: wenn es so ist, wie in der RP geschrieben, hat sie entscheidende Mitarbeiterrechte vergessen. Davon möchte ich mich aber erst Mal überzeugen

    An alle Deutschlehrer:
    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten. :doc:

  • Als Klassenlehrer muß man für diese Schüler aber zuvor das komplette Mahnverfahren bis zur Teilkonferenz durchgezogen haben.

    Wenn man das Mahnverfahren schleifen lässt, hat man mehr Zeit für die übrigen Schülerinnen. Und am Ende noch bessere Schülerinnenzahlen bei der Erhebung der amtlichen Schuldaten. Das soll kein Tipp sein, aber irgendwie wirkt es nicht attraktiv auf mich, sich um die zu kümmern, die eh nicht kommen. Wir sollten uns um die kümmern, die da sind (und das auch sein wollen).

    „Fakten haben keine Lobby.“


    (Sarah Bosetti)

    Einmal editiert, zuletzt von O. Meier ()

  • Der Logik kann ich nicht ganz folgen. Nicht wenige unserer Schülerinnen und Schüler stehen privat vor Herausforderungen, die einen klaren Blick und das Konzentrieren auf Schule sehr erschweren. Dem sich daraus ergebende Hang zum Absentismus lässt sich durchaus durch Nachfassen in Form vieler Einzelgespräche und auch dem durchaus nervigen Mahnverfahren wirksam entgegentreten.

  • Der Logik kann ich nicht ganz folgen. Nicht wenige unserer Schülerinnen und Schüler stehen privat vor Herausforderungen, die einen klaren Blick und das Konzentrieren auf Schule sehr erschweren. Dem sich daraus ergebende Hang zum Absentismus lässt sich durchaus durch Nachfassen in Form vieler Einzelgespräche und auch dem durchaus nervigen Mahnverfahren wirksam entgegentreten.

    Davon schrieb plattyplus nichts. Er berichtete von einem Drittel der Schülerinnen, in die viel Verwaltungsarbeit gesteckt wird mit der Ergbenis, dass sie dann weg sind. Dem Schulabsentismus wird dort nicht entgegengetreten.

  • Damit hast du zugegebenermaßen Recht. Wenn man natürlich das Endergebnis "wir verlieren ohnehin 1/3 der Schülerinnen und Schüler aufgrund von Absentismus" akzeptiert und damit leben kann, ist es wirklich müßig, da noch Arbeit reinzustecken...mal abgesehen davon, dass das Teil unserer Aufgaben ist. Mir ging es v.a. darum, dass sich diese Arbeit auch lohnen kann und man doch die ein oder anderen damit zurückholt.

  • Wenn man das Mahnverfahren schleifen lässt, hat man mehr Zeit für die übrigen Schülerinnen.

    Nein!

    Wenn man es schleifen läßt, hat man die Verhaltensoriginellen auch noch in den nächsten Jahren in der Klasse sitzen und die guten Schüler sehen, daß man mit deren LMAA-Haltung durchkommt. Dann lieber im ersten Jahr richtig durchgreifen, damit man in den verbleibenden beiden Jahren mit den Schülern, die den Abschluß wirklich wollen und eben nicht bloß in der Schule sitzen, damit die Eltern Kindergeld bekommen, vernünftig arbeiten kann.


    Auf lange Sicht (3 Jahre) erspart das harte Durchgreifen am Anfang extrem viel Zeit und schont die Nerven.

  • Wenn man es schleifen läßt, hat man die Verhaltensoriginellen auch noch in den nächsten Jahren in der Klasse sitzen

    Wenn sie doch eh nicht kommen?


    Wie auch immer, man investiert dort Zeit, die beim Unterricht und neim Kümmern um die Anwesenden fehlt. Wenn es um mangelverwaltung geht, muss man auch hier über alle Möglichkeiten nachdenken.

    „Fakten haben keine Lobby.“


    (Sarah Bosetti)

  • "wir verlieren ohnehin 1/3 der Schülerinnen und Schüler aufgrund von Absentismus" akzeptiert und damit leben kann, ist es wirklich müßig, da noch Arbeit reinzustecken...mal abgesehen davon, dass das Teil unserer Aufgaben ist. Mir ging es v.a. darum, dass sich diese Arbeit auch lohnen kann und man doch die ein oder anderen damit zurückholt.

    Ja, schon. Absentismus hat viele Ursachen. Bei psychischen Erkrankungen ist die wirksamste Intervention, dass wir die Daumen für einen Therapieplatz drücken.


    Letztendlich ist es hier auch wieder so: wenn es wichtig ist, braucht man auch Personal und Ressourcen, um sich zu kümmern. Ich kann jede Minute Dienstzeit nur einmal verbrauchen. Ich muss also jeweils entscheiden, wie. Grob: verwende ich sie für die Anwesenden oder die Abwesenden.


    Ich möchte hier keine abschleißende Antwort präsentieren. Aber ich denken, das Problem ist benannt.

    „Fakten haben keine Lobby.“


    (Sarah Bosetti)

  • Wenn sie doch eh nicht kommen?

    Ich glaube, wir haben ein komplett unterschiedliches Bild von Absentismus. Bei uns kommen die Schüler alle paar Tage mal vorbei, platzen dann mitten in den Unterricht, müssen erst einmal ausgiebig ihre "Kollegen" begrüßen, beginnen den Plausch mit anderen Schülern, tragen eh nichts zum Unterrichtsgeschehen bei und gehen wieder, wann es ihnen paßt.

    Spricht man sie auf ihr Verhalten an, wird man mit "Ey was willst du, du alter Sack" angesprochen...

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