Kuriose Nachrichten

  • Wieso? Auch in der Haft fallen Kosten an.

    Es fallen vor allem Versorgungskosten an, die der Steuerzahler großzügigerweise übernimmt und für die man im Gegenzug durchaus laufende Einkünfte des Betroffenen zurück in staatliche Kassen channeln sollte. Was braucht es während der Haft denn großartig mehr, als freie Kost und Logie?

  • Es fallen vor allem Versorgungskosten an, die der Steuerzahler großzügigerweise übernimmt und für die man im Gegenzug durchaus laufende Einkünfte des Betroffenen zurück in staatliche Kassen channeln sollte. Was braucht es während der Haft denn großartig mehr, als freie Kost und Logie?

    Wie kommst du auf die Idee, dass Haft freie Kost und Logis bedeutet? Nach dem aktuellen Haftkostenbeitrag zahlt ein erwachsener Gefangener 236,30 Euro für die Unterbringung in einem Einzelhaftraum und 313 Euro für die Verpflegung mit 3 Mahlzeiten am Tag. Jetzt sind viele Gefangene mittellos, sodass dieser Beitrag nicht gezahlt werden kann. Ein Rentner aber kann ihn (immerhin teilweise) zahlen.

  • Und das ist kostendeckend?

    Jedenfalls deckt es mehr kosten, als wenn du die Rente streichst und den Haftkostenbeitrag durch die Staatskasse auffangen lässt. Wobei ich glaube, dass der Häftling diese Schulden dann mit sich trägt. Ich kann da aber mal nachhaken, falls es dich interessiert.

  • Es fallen vor allem Versorgungskosten an, die der Steuerzahler großzügigerweise übernimmt und für die man im Gegenzug durchaus laufende Einkünfte des Betroffenen zurück in staatliche Kassen channeln sollte. Was braucht es während der Haft denn großartig mehr, als freie Kost und Logie?

    geht so gelle:


    📊 Durchschnittliche Haftkosten pro Tag und Monat

    • Bundesweit: Laut einer Schätzung liegt der durchschnittliche Tagessatz für einen Häftling bei etwa 200 Euro. Dies würde monatlich rund 6.000 Euro kosten. Tagesschau
    • Nordrhein-Westfalen (NRW): Im Jahr 2021 lagen die Kosten pro Häftling bei 178,91 Euro pro Tag, was etwa 5.367 Euro pro Monat entspricht. EXPRESS
    • Berlin: Im Jahr 1997 betrugen die Kosten pro Hafttag 205,38 DM, was etwa 105,53 Euro entspricht. Berliner Kurier
    • Bayern: Im Jahr 2008 lagen die Kosten pro Hafttag bei 61,85 Euro, was monatlich etwa 1.855,50 Euro entspricht. taz.de
  • Interessant. ChatGPT sagt dazu:


    Zitat

    In Deutschland ist es so:

    • Kosten für die Inhaftierung:
      Ein Haftplatz in einer deutschen Justizvollzugsanstalt kostet den Staat im Schnitt zwischen 130 und 180 € pro Tag(je nach Bundesland und Anstalt, manchmal wird auch ein Jahreswert von 40.000–60.000 € pro Gefangenen genannt).
    • Wer trägt die Kosten:
      Diese Kosten trägt grundsätzlich der Staat, also die Allgemeinheit. Ein Rentner oder sonstiger Strafgefangener bezahlt seine eigene Inhaftierung nicht.
    • Ausnahme – Ersatz der Vollzugskosten:
      Theoretisch können Gefangene zur Zahlung von Haftkosten herangezogen werden, wenn sie im Vollzug arbeiten oder Vermögen haben. Es gibt in einigen Bundesländern Regelungen, dass ein Teil der Haftkosten nach § 50 StVollzG (Strafvollzugsgesetz) oder den jeweiligen Landesgesetzen geltend gemacht werden kann. Praktisch passiert das aber selten in voller Höhe, sondern eher symbolisch (z. B. Einbehalt kleiner Beträge vom Arbeitslohn im Gefängnis).
    • Rente während der Haft:
      Rentner behalten zwar ihren Rentenanspruch, aber während einer längeren Haftzeit (ab mehr als einem Monat) wird die Rente in der Regel gekürzt oder gar nicht an den Gefangenen selbst ausgezahlt, sondern ggf. nur an unterhaltsberechtigte Angehörige. Der Gefangene bekommt stattdessen ein Taschengeld für den notwendigen persönlichen Bedarf.


    Wie auch immer. Eigentlich wollte ich nur zum Ausdruck bringen, dass ich maximale Kostenübernahme durch den Inhaftierten selbst für angebracht halte und im Zuge dessen auch das Einbehalten der Rente nicht so abwägig finde.

  • Mal pragmatisch gefragt: Wie viele Rentner gibt es denn überhaupt, die derzeit in Haft sitzen? Das dürfte doch eine vergleichsweise kleine Gruppe sein. Um in Haft zu kommen, müssen schon erhebliche Straftaten begangen worden sein, die in der Regel eher von Menschen im jungen bis mittleren Erwerbstätigenalter begangen werden. Wenn diese wiederum aus der Haft entlassen werden, haben sie es schon schwer genug, überhaupt wieder im normalen Leben Fuß zu fassen und sich auf dem Arbeitsmarkt neu zu positionieren. Da würde ich diesen nicht auch noch irgendwelche Rentenansprüche von der Zeit vor dem Haftantritt streichen. Der eigentliche Sinn einer Haftstrafe ist ja die Abgleichung der verbüßten Tat, sprich nach besagter Abgleichung sollte man, so gut wie irgendwie möglich ohne Altlasten wieder beginnen können, ein normales Leben zu führen.

  • Hatte letztens irgendwo einen Artikel gelesen, dass in Japan immer mehr Rentern immer wieder klauen gehen oder andere kleine Straftaten machen, damit sie in den Knast kommen, weil sie nicht mehr alleine wohnen wollen/können und der Renterkanast aus ihrer Sicht besser ist, als alleine in einem 1-Zimmer-Appartment zu verschimmeln.

  • Deutschland hat nun den viertschnellsten Rechner der Welt in Betrieb genommen - zum Kostenpunkt einer halben Milliarde €.

    Vor 40 Jahren war Cray der Superstar weltweit. Er erreichte 1,41 x 109 ~ 1,4 GigaFLOPS (Milliarden Gleitkommaoperationen pro Sekunde) ~ 14 x 108 FLOPS
    Jupiter erreicht 793,40 x 1015 FLOPS = 7,934 x 1017 FLOPS ~ 8 x 1017 FLOPS ~ 0,8 ExaFLOPS ( (Trillionen Gleitkommaoperationen pro Sekunde)

    Kleines Überschlag-Anwendungsbeispiel für die Potenzrechnung:
    Vergleich: 8 x 1017 / 14 x 108 ~ 7 x 1017 / 14 x 108 = 1x1017 / 2 x 108 = 0,5 x 109 = 5 x 108 ~ 500.000.000 Mal schneller als CRAY.
    Macht läppische 1€ pro "Geschwindigkeitsgrad".

    Kurios daran ist, dass die Rechengeschwindigkeit in wenigen Jahren durch Quantencomputer vermutlich um einen ähnlichen Faktor vervielfacht werden kann und Jupiter zu Schrott wird.


    Die schnellsten Supercomputer weltweit (Stand: Juni 2025):[2]

    1. El Capitan des Lawrence Livermore National Laboratory mit 1,742 Exa FLOPS
    2. Frontier des Oak Ridge National Laboratory mit 1,353 EFLOPS
    3. Aurora des Argonne National Laboratory mit 1,012 EFLOPS
    4. JUPITER Booster (EuroHPC) des Forschungszentrum Jülich mit 793,40 Peta FLOPS
    5. Eagle der Microsoft Corporation mit 561,2 PFLOPS

    «Wissen – das einzige Gut, das sich vermehrt, wenn man es teilt.» (Marie von Ebner-Eschenbach)
    Meine Beiträge können Spuren von Ironie und Sarkasmus enthalten

    2 Mal editiert, zuletzt von Wolfgang Autenrieth (6. September 2025 00:32)

  • Kurios daran ist, dass die Rechengeschwindigkeit in wenigen Jahren durch Quantencomputer vermutlich um einen ähnlichen Faktor vervielfacht werden kann und Jupiter zu Schrott wird.

    Kommt darauf an, was du unter "wenige Jahren" verstehst. Wenn du damit maximal 10 Jahre meinst, dann wette ich 100€ dagegen und behaupte, dass Jupiter "Schrott" wird, weil ganz normale klassische Computer ihn in den Schatten stellen werden, aber nicht Quantencomputer.

    Gründe:

    1) An Quantencomputer wird schon seit über 30 Jahren geforscht und diese Behauptung, dass Quantencomputer in wenigen Jahren klassische Computer zu Schrott werden lassen, geistern genau so in Gerüchteküche herum, wie Gerüchte, dass Fusionsreaktoren uns eigentlich schon längst hätten mit Strom versorgen sollen oder RISC-V CPUs mit den "alten" CPUs mithalten können. Beides ebenfalls noch immer in weiter Ferne.

    2) Quantencomputer werden nur bestimmte Algorithmen beschleunigen können und nicht alle Algorithmen. Wer also die Hoffnung hat, dass ein Quantencomputer in wenigen Jahren seine Spiele beschleunigen wird, der wird enttäuscht sein. Spiele werden z.B. durch Quantencomputer nicht schneller werden. Quantencomputer werden klassische CPUs nicht ersetzen. Quantencomputer werden viel mehr ein zusätzlicher Chip in modernen Computern sein, der sich um ganz bestimmte Aufgaben kümmern und nur diese Spezialaufgaben beschleunigen wird. Genau so, wie wir heute auch schon unzählige "Spezialchips" haben, die bestimmte Aufgaben beschleunigen (NPU, GPU, ...). Es wird also viel eher dazu kommen, dass normale Rechner soetwas wie eine QPU an die Seite gestellt bekommen um einige besondere Aufgaben zu beschleunigen.

  • Quantencomputer sind ein grundsätzlicher Gamechanger bei der Verwendung von Passwörtern (die damit entschlüsselt werden können) und der Generierung echter Zufallszahlen (dafür werden sie bereits verwendet, weil ein einziges qubit dafür im Prinzip reicht, so weit ist man längst). Sie sind nicht "schneller" als klassische CPUs, sondern arbeiten grundsätzlich anders. Ich kenne Leute aus der Branche, aktuell wird immer noch überlegt, was sie mit einer Quantenunit im Produkt für Endkunden überhaupt anfangen sollen, der use-case ist für diese Zielgruppe völlig unklar.

  • Quantencomputer sind ein grundsätzlicher Gamechanger bei der Verwendung von Passwörtern (die damit entschlüsselt werden können) und der Generierung echter Zufallszahlen (dafür werden sie bereits verwendet, weil ein einziges qubit dafür im Prinzip reicht, so weit ist man längst)

    Und selbst das ist derzeit noch weniger kritisch, als gemeinhin angenommen wird. Der häufig verwendete Standard AES-256 ist voraussichtlich quantensicher - ähnlich wie die Hash-Algorithmen SHA-384 und SHA-512. Es gibt zwar einen Algorithmus, der die Komplexität eines Angriffs auf symmetrische Verschlüsselungsverfahren spürbar reduzieren kann, diese aber nicht aushebelt. Inwiefern dieser Algorithmus überhaupt praktisch realisierbar ist, ist auch noch offen.


    Größere Sorgen muss man sich um asymmetrische Verfahren machen, aber auch da ist man von einer praktischen Implentierung noch ein gutes Stück weg, da real existierende Quantencomputer schlicht noch zu viele Fehler machen und dementsprechend die benötigte Menge an Qubits für den Algorithmus stark ansteigen.

  • Jain. AES(-256) und SHA(-512) sind nicht voll quantensicher.

    Nur unter den im Moment zu erwartenden Quantencomputer der nächsten Jahre (was auch immer damit gemeint ist) wird dieses angenommen.

    Der AES und SHA Algorithmus lässt sich von Quantencomputer mit dem Grover’s Algorithmus angreifen.

    Das BSI stuft AES als nicht quantensicher ein.

    Das ist aber nicht all zu wild, da a) es noch relativ lange dauern wird, bis es Quantencomputer gibt, die es können und b) schon alternative Algorithmen zur Verfügung stehen.

  • ...Generierung echter Zufallszahlen...

    Das kann man schon lange. Dafür reicht eine Diode oder ein Widerstand und ein A/D-Wandler.

    Aber ich dachte beisher immer, dass es wegen der Entschlüsselung reproduzierbare Zufallszahlen (Pseudozufallszahlen) für die Kryptografie braucht.

    Planung ersetzt Zufall durch Irrtum. :P

    8) Politische Korrektheit ist das scheindemokratische Deckmäntelchen um Selbstzensur und vorauseilenden Gehorsam. :whistling:

    Moralische Entrüstung ist der Heiligenschein der Scheinheiligen.

Werbung