Nur digitaler Unterricht ist guter Unterricht?

  • Der letzte Handwerker, den ich im Haus hatte, hatte keinen Skizzenblock sondern ein Tablet dabei.

  • Klar sollte man in der Lage sein, auch von Hand zu schreiben. Hat das jemand bestritten?

    Ich habe es trotzdem immer gehasst. Hätte ich in Schule und Studium die Möglichkeit gehabt, ich hätte getippt, wo immer es gegangen wäre.

    Die Mutter der Dummen ist immer schwanger.

  • Klar sollte man in der Lage sein, auch von Hand zu schreiben. Hat das jemand bestritten?

    Du hast es halt mit „früh aufstehen“ und „ordentlich gekämmt“ gleichgesetzt.


    Ich lasse grad das Bad neu machen und da stehen direkt auf der Wand eben so Wörter wie „Mitte Waschtisch“ oder Maße von Heizkörpern. Aber vielleicht haben die Tablets demnächst so Vorrichtungen, dass solche Zeichen direkt an die Wand gelasert werden können.


    Ich habe schon früh (Grundschule) angefangen, Texte mit der Schreibmaschine zu schreiben und schreibe auch persönliche Briefe am PC. Ich fände es aber erschreckend, wenn man auf das Erlernen einer Handschrift komplett verzichten würde. Teilweise gibt es ja solche Forderungen.

  • Mit der Hand zu schreiben gilt halt bei vielen immer noch als "wichtig".

    Mindestens so lange wie die Haptik für die Kognition gebraucht wird ist es das.

    Planung ersetzt Zufall durch Irrtum. :_o_P


    8_o_) Politische Korrektheit ist das scheindemokratische Deckmäntelchen um Selbstzensur und vorauseilenden Gehorsam. :whistling:

  • Mir hilft Handschreiben aber tatsächlich beim Lernen. Dinge, die ich per Hand aufgeschrieben habe sind in meinem Kopf ganz anders abgespeichert. Bei meinenTöchtern übrigends genauso. Die schreiben sich immer sehr hübsche Lernblätter per Hand (mittlerweile aber auch auf dem Tablet....).


    Ich hab übrigens auch immer sehr gerne mit Kreide geschrieben unf gemalt, mir fehlt da am Whiteboard echt die Haptik. Mein Schriftbild gefiel mir früher besser.

    Trotzdem mag ich auch die Möglichkeiten, die mir der Bildschirm bzw. das Smartboard (je nach Raum) bietet. Vor allem, wenn es darum geht Bilder einzubinden oder für alle gut sichtbar in Lineatur zu schreiben oder einfach gemeinsam im digitalen Arbeitsheft eine Aufgabe zu bearbeiten. Ich nutze auch immer noch überwiegend analoges Material aber ich bastel z.B. keine neuen Bild- und Wortkärtchen für die Tafel mehr, das geht digital schneller und einfacher.

    "Die Wahrheit ist ein Zitronenbaiser!" Freitag O'Leary

  • Ihr wisst aber schon, dass es Stifte gibt, mit denen man aufs Display schreibt und die mittlerweile sogar ein haptisches Feedback geben ...

  • Ich sehe noch meine Mutter an der Schreibmaschine die Examensarbeit meiner Schwester tippen. Manchmal ging notgedrungen Korrekturband, manchmal musste die ganze Seite neu getippt werden, ich weiß nicht, wie sie das durchgehalten haben, wahrscheinlich oft bis nach Mitternacht:lach:


    Wo läge denn eure Tippgrenze? Jemand schrieb, ab 8. Klasse vielleicht aber nicht bei Tafelbildern. Klingt für mich auch plausibel.


    Meine Kinder haben definitiv zu wenig von Hand geschrieben in Klasse 1-4. Das lag aber nicht an sowieso nicht vorhandenen IPads, sondern an Arbeitsblättern mit Lückentext und Aufgaben wie 'Lernvideo drehen'. Wobei da durchaus genauso viel oder ggf. mehr hängen geblieben sein kann, wie aufgeschrieben. Aber die Schrift ist halt ziemlich sauig und ausdauerlos. Und Blatt einteilen und sowas... naja.

  • Das ich so lange noch nicht im Beruf bin, kann ich an dieser Stelle nicht beurteilen, ob da "früher" irgendwas besser war. Ich sehe bei meinen Jugendlichen einfach, die einen können ein Blatt einteilen, die anderen können es nicht. Die einen schreiben leserlich, die anderen nicht. Geschrieben und getippt haben die näherungsweise alle gleich viel. Ich hätte gerne, dass in der Mittelstufe Zehnfingerschreiben auf der Tastatur gelernt wird. Also 8. Klasse etwa, das fände ich auch OK. Wie "schön" man auf dem Display schreibt, hängt übrigens enorm vom Stift ab. Ich schreibe seit kurzem mit einem Surface Pen 2, mit dem ist meine Handschrift auf dem Display nicht mehr von der Tafel zu unterscheiden. Denn tatsächlich ... bis anhin fand ich meine Schrift an der Tafel immer besser lesbar

  • Du hast es halt mit „früh aufstehen“ und „ordentlich gekämmt“ gleichgesetzt.


    Ich lasse grad das Bad neu machen und da stehen direkt auf der Wand eben so Wörter wie „Mitte Waschtisch“ oder Maße von Heizkörpern. Aber vielleicht haben die Tablets demnächst so Vorrichtungen, dass solche Zeichen direkt an die Wand gelasert werden können.


    Ich habe schon früh (Grundschule) angefangen, Texte mit der Schreibmaschine zu schreiben und schreibe auch persönliche Briefe am PC. Ich fände es aber erschreckend, wenn man auf das Erlernen einer Handschrift komplett verzichten würde. Teilweise gibt es ja solche Forderungen.

    Schreiben ist ein Mittel zum Zweck. Warum müssen seitenweise Texte mit der Hand geschrieben werden? Welchen Zweck verfolgt das? Dass gar nicht mehr mit der Hand geschrieben werden soll, fordert hier niemand. Warum darauf aber soviel Wert gelegt wird, kann auch niemand erklären. Natürlich muss man handschriftliche Notizen, Markierungen, Beschriftungen machen können oder die Fähigkeit haben ein Blatt einzuteilen (Papier/Tablet läuft aufs selbe hinaus) und daher lernen, mit der Hand zu schreiben.

    Das produzieren von längeren Texten und die damit verbundene Übertragung umfangreicherer Informationen ist aber nicht an die Handschrift gebunden. Dafür eignet sich das Tippen deutlich besser.

  • Schmidt : Wir sind uns doch einig. Ich lege Wert darauf, dass SuS lernen, mit der Hand zu schreiben. Diese Fähigkeit ist wichtig. Mir geht es nicht um lange Texte, die ich - wie ich bereits schrieb - auch mechanisch oder elektronisch zu Papier bringe.

    Es gibt aber immer wieder Forderungen, möglichst früh den Umgang mit der Tastatur zu schulen, da ja im Berufsleben eh nur damit gearbeitet würde. Auch Rechtschreibung sei nicht wichtig, da es ja Autokorrektur gäbe usw. (Hier im Forum wurde das schon länger nicht mehr so konsequent formuliert. Kam aber gelegentlich schonmal vor.)

    Mich hat hier der Vergleich mit den „Tugenden“ gestört. Die Fähigkeit mit der Hand zu schreiben ist keine Tugend, sondern eine in vielerlei Hinsicht wichtige Kulturtechnik. Unabhängig von der zu produzierenden Textmenge.

  • Ihr wisst aber schon, dass es Stifte gibt, mit denen man aufs Display schreibt und die mittlerweile sogar ein haptisches Feedback geben ...

    Ja, und eine Kollegin hat eine Folie auf dem Tablet, die die Oberfläche „wie Papier“ macht.


    Man kann schon viel technischen Aufwand betreiben, damit’s so ist wie analog. Das kommt mir halt vor wie Satire.


    Für’s Zeichnen von Funktionsgraphen habe ich jedenfalls neulich in einer der Tabletklassen die „Parole Papier“ ausgegeben. Das Gemockel auf dem iPad war nicht schön.


    Es lief dann analog besser, das haben die jungen Menschen auch so wahrgenommen.


    Ja, sicher, man kann jetzt darüber diskutieren, ob man überhaupt noch Funktionsgraphen zeichnen können muss, der Computer kann das ja besser. Von mir aus lassen wir’s weg. Spart auch Zeit.

    „Fakten haben keine Lobby.“


    (Sarah Bosetti)

  • Ja, sicher, man kann jetzt darüber diskutieren, ob man überhaupt noch Funktionsgraphen zeichnen können muss, der Computer kann das ja besser. Von mir aus lassen wir’s weg. Spart auch Zeit.

    Man könnte wahrscheinlich 80% der Unterrichtsgegenstände mit der Argumentation streichen oder stark kürzen.

    Es hängt letztendlich immer davon ab, was Schule als Ziel will, ob die unmittelbare Verwendbarkeit der Inhalte im außerschulischen Privat- und Berufsleben im Vordergrund steht oder ob wir als Gesellschaft uns einfach eine Institution "gönnen", in der isoliertes als Allgemeinwissen und Kulturgüter betrachtetes Wissen vermittelt wird, dessen reine Beherrschung wir wichtiger finden als dass die Absolventen es wirklich regelmäßig im Alltag bräuchten. Soll Schule gesellschaftliche, technische und wirtschaftliche Trends aufgreifen oder versuchen, hiervon unabhängig zu sein? Wenn das überhaupt geht...

    Bei mir kommt immer erst der analoge Lerngegenstand dran und im nächsten Schritt verschiedene Anwendungen - wenn es sich anbietet auch digitale. Hintergedanke ist, dass die Schüler die Theorie hinter einer Struktur verstehen müssen, die Darstellungsform hingegen kann sich in den nächsten 10 Jahren noch 20x ändern, und wenn sie nur diese eine kennen, wäre der Wissenstransfer deutlich schwieriger.

  • Man könnte wahrscheinlich 80% der Unterrichtsgegenstände mit der Argumentation streichen oder stark kürzen.

    Eigentlich alls, selbst Analphabeten überleben ganz gut...


    ...

    Bei mir kommt immer erst der analoge Lerngegenstand dran und im nächsten Schritt verschiedene Anwendungen - wenn es sich anbietet auch digitale...


    Es geht m.E. bei digitalen Medien nicht immer um Anwendung, man kann bestimmte Phänomene auch Mithilfe derer vermitteln. Und manches Mal erleichtern sie einfach den Alltag. Ich schreibe z.B. nichts in Lehrerkalender, hat nie funktioniert. Ich bin sehr froh um meinen Handykalender mit Erinnerungsfunktion usw.


    Und Kommunikation in sozialen Medien, Umgang mit Informationen aus dem Netz, Programme wie Excel etc. scheinen mir überdauernde Kompetenzen zu sein, die nicht auf den Inhalt beschränkt sind. Also ja, erst Kartenlesen können, bevor ich mich auf den Routenplaner verlasse. Aber manchmal ist das digitale Endgerät ja selbst der Lerngegenstand. Aus der Schule kommen und überhaupt nie einen Computer bedient oder eine ppt erstellt zu haben, finde ich auch nicht mehr zeitgemäß. Hat ja auch nicht jeder ein Grammophon mit Kurbel zu Hause, obwohl das auch ginge.


    Eigentlich könnte man sich fragen, ob die Verwendung einer Tastatur, z.B. unter Anwendung des 10-Fingerschreibens, inzwischen nicht ebenfalls zu den Kulturtechniken gehört.

  • zu a): In meinem Unterricht werden keine Fotos gemacht, ohne dass ich vorher gefragt werde. Sollte ein kompletter Kurs der Meinung sein, man müsse nicht mitschreiben, dann höre ich selbst instantan auf zu schreiben und verteile auch keine Unterlagen mehr. Wirst mal sehen, wie schnell die dann schreiben. Den Fall hatte ich seit Einführung von BYOD an unserer Schule einmal während einer Stellvertretung. Das war so ein typischer Machtkampf nach dem Motto "du gehst eh wieder weg, was willst du uns schon", der sowas wie 1 - 2 Lektionen gedauert hat und natürlich habe ich den gewonnen. Ich bin der Kuchen usw. Hin und wieder passiert es, dass SuS mich fragen, ob sie ein Foto machen dürfen, v. a. wenn ich irgendwas wirklich Komplexes aufschreibe. Dann kann es sein, dass sie für den Moment wirklich lieber zuhören und mitdenken und das nach der Stunde gerne noch mal in Ruhe überdenken wollen. Das ist OK, wenn sie mich fragen sage ich selten nein.
    zu b): Ja klar verschicken die Nachrichten und surfen bei Insta. Mag dran liegen, dass bei uns an der Schule auch vor BYOD das Smartphone bei vollem Internetzugang auf dem Tisch schon erlaubt war, dass mich das jetzt nicht grossartig stört. Ich will gar nicht wissen, wie häufig Szenen aus meinem Unterricht (z. b. während eines Schülerexperiments) schon bei SnapChat gelandet sind. Meine SuS wissen, dass die Hölle über sie hereinbricht, falls mein Gesicht auf solchen Bildern zu sehen ist und sie wissen, dass ich es früher oder später weiss, wenn sie irgendwas verbreiten was sie nicht sollen. Die Informationsdichte ist während meines Unterrichts in der Regel so hoch, dass es nicht besonders klug ist allzu viel Zeit auf Insta zu verschwenden. Das probieren die 15jährigen am Anfang der 1. Klasse und büssen es bei der 1. Prüfung. Die werden sehr schnell von selbst schlauer.
    zu c): Kommt auf die Fächer an, die du unterrichtest. Ein grösseres Problem scheint das bei uns nur in den Fremdsprachen zu sein. Vor allem in meinen Fächern kann ich Prüfungsaufgaben immer so stellen, dass der Schüler im Zweifel gar nicht weiss, wo er suchen soll. Aus genannten Gründen (keine geeigneten digitalen Plattformen) lasse ich Prüfungen immer noch auf Papier schreiben, es interessiert mich aber herzlich wenig, ob jemand versucht zu spicken. Das Smartphone muss bei mir niemand abgeben. Ich habe schon open book Prüfungen schreiben lassen, die kommen zuverlässig immer sehr viel schlechter raus als ohne vollständigen Zugriff auf alle Unterlagen. Meine SuS wollen gar kein open book, die kennen sich selbst offenbar gut genug.
    zu d): Doch, doch, ich kann das. Ich erkenne sehr genau, wer auf welcher Lernplattform unterwegs war, vor allem der Kram, der von SimpleClub kommt, ist immer sehr verräterisch. Es liegt an dir als Lehrperson die Prüfungsfragen so zu stellen, dass du auch entsprechend bewertbare Antworten bekommst. Dabei spielt es übrigens keine Rolle, ob deine SuS ein Laptop auf dem Tisch stehen oder während einer Prüfung Zugang zum Internet haben. Die versuchen ja auch zu Hause während der Prüfungsvorbereitung verzweifelt jensten Mist auswendig zu lernen, den sie eben bei SimpleClub & Co finden. Das ist doch schon längstens die Realität und dem musst du als Lehrperson angemessen begegnen. Bedauern hilft da eben nicht, davon geht es nicht weg.

    Du schreibst, du unterrichtest - wie ich - nur Sek II. Da kann ich deine Bedenken leider nicht nachvollziehen, für mich stellt keiner der genannten Punkte ein Problem dar. Anders sieht es zweifellos in der Primar- und Mittelstufe aus, da würde ich den Einsatz digitaler Arbeitsgeräte und Medien ganz klar auf definierte Szenarien beschränken. Kinder müssen erst mal lernen selbständig ihr ganz eigenes Wissen zu erwerben. Nur wer selbst einen gut gefüllten Kopf hat, ist später auch in der Lage mit fremden Wissen und online-Ressourcen adäquat umzugehen. So frei, wie wir in der Sek II mit allen verfügbaren Mitteln arbeiten, kann ich mir das für die Volksschule nicht vorstellen, ich denke, die entsprechenden Kompetenzen dazu müssen da sorgfältig aufgebaut werden.

    Ich habe das Gefühl, dass deine Kids tatsächlich weitsichtiger sind als meine. Zu


    a) auch ich verbiete natürlich das ungefragte Fotografieren und das funktioniert (vermutlich!) auch meistens. Die Reaktion ist aber ein in jeder Stunde aufflammender Kampf zwischen "Herr X stellt alle Tafelanschriebe aber ins Schulnetz" und "bei Ihnen müssen wir soooooo viel schreiben" (bei der letzten Stunde ging es um einen Anschrieb von max 30 Wörtern)

    b) natürlich haben diejenigen dann auch die entsprechend schlechten Noten bei Prüfungen. Tw so schlecht, dass ich wiederholen muss (ein hessischer Pflichtprozess, wenn mehr als 50% der Klausuren negativ sind)

    c) und d) (ebenfalls hessische Vorgabe): ein Teil der Klausur muss Reproduktion des Unterrichts sein, also bin ich dazu verpflichtet, typische Schulthemen abzufragen, die dann eben auch im Netz zu finden sind. Wenn ich darauf verzichten müsste, weil die Kids Zugang zum WWW hätten, würden die Klausuren noch schlechter ausfallen.

  • Also etwas von Hand schreiben tue ich nur äußerst selten und finde die absurd langen Klausuren in den sprachlichen Fächern, von Hand geschrieben, als längst nicht mehr zeitgemäß an.


    Ich schreibe eigentlich nur von Hand, wenn ich eine Lösung für Schüler anfertige, wobei ich da auch immer häufiger auf Tablet mit Stift zurückgreife. Alternativ noch wenn ich etwas an die Tafel anschreibe.


    Privat mache ich mir ironischerweise am häufigsten handschriftliche Notizen, wenn ich am Videospielen bin und dort Rätsel zu lösen sind oder ich mir überlege, wohin ich nochmal zurückkehren müsste. :D

  • Für die Jugendlichen ist der grösste Vorteil eigentlich, dass sie im Word die Textbausteine beliebig hin und herschieben können, wenn noch mal ein neuer Gedanke dazu kommt oder sie irgendwas dann doch wieder blöd finden. Sie meinten, das nimmt ihnen erheblichen Stress. Für die Lehrpersonen ist die Korrektur sehr viel einfacher, allein schon, weil die Maschinenschrift halt wirklich lesbar ist. Die Aufsätze sind nicht besser und nicht schlechter rausgekommen als in den Jahren zuvor auch, der Komfort ist aber erheblich gestiegen.

    Das von mir Hervorgehobene sehe ich beim Tippen tatsächlich als einen sehr großen Vorteil.

    Gleichzeitig habe ich die Befürchtung, dass viele die Planungsphase noch weiter zurückfahren würden als ohnehin schon.

    Wie ist das mit der Bewertung der Rechtschreibung?


    Bestimmte (Teil-)Aufgabenformate kann man bei Zugang zum Internet natürlich nicht mehr stellen. Zuordnung zu bestimmten Epochen z.B. Auch eine Erörterung zu einem Thema, zu dem viel im Netz zu finden ist, wird schwierig.

  • Ich wundere mich schon lange, warum diese ellenlangen Aufsätze immer noch per Hand geschrieben werden. Wenn ich diese Korrekturstapel schon sehe, beglückwünsche ich mich zu meinen Fächern.


    Es wäre längst möglich, das am PC schreiben zu lassen, auch ohne Internetzugriff, ja, auch ohne Rechtschreibhilfe, wenn man denn möchte. Wobei auch mit Rechtschreibhilfe immer noch genug Fehler drin bleiben, wie ich regelmäßig sehe, wenn ich in Informatik doch mal ein paar (kurze) Texte schreiben lasse.


    So sehr ich selbst gern per Hand mit meinem Lieblingsfüller schreibe: Für längere Texte ist das einfach nicht mehr zeitgemäß. Und die Entwicklung galoppiert ja längst schon weiter mit ChatGPT und Spracheingabe (damit tue ich mich zugegebenermaßen echt schwer, habe das jetzt erstmals bei einer Listen-App als nützlich empfunden, weil es für einzelne Wörter doch echt schnell geht).


    Irgendwie muss man eine Balance finden zwischen der Offenheit für neue Technik und dem Drang, jedem neuen Gimmick hinterherzulaufen und sich dabei auch noch wahnsinnig schlau zu finden. Nein, "digitaler" Unterricht muss überhaupt nicht besser sein. Das ist doch bei allen Methoden so, dass man auswählen muss, was gerade passt.


    Auf der anderen Seite gibt es Dinge, die unsere Schülerinnen und Schüler einfach lernen sollten. Text- und Tabellenverarbeitung, E-Mails schreiben, eine Tastatur bedienen usw. Das sind aber ja Inhalte/Fertigkeiten und nicht Methoden.

  • Ich wundere mich schon lange, warum diese ellenlangen Aufsätze immer noch per Hand geschrieben werden. Wenn ich diese Korrekturstapel schon sehe, beglückwünsche ich mich zu meinen Fächern.

    Ich verstehe es auch nicht, wirklich nicht. Davon abgesehen dürfte meiner Meinung nach die Rechtschreibprüfung auch an bleiben, wieso auch nicht.


    Meiner Meinung nach sind die „realitätsnahen“ Fächer mittlerweile weiter von der Realität (im Arbeitsleben etc.) weg als die Mathematik.

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