Jogginghose oder Schule?

  • Ich habe jetzt nicht alles gelesen, aber ich wollte mal kurz meinen Senf dazugeben. Obwohl ich mich eigentlich für tolerant halte, nervt es mich mittlerweile, meinen 27jährigen wahrscheinlich zukünftigen Schwiegersohn fast nur in Jogginghose zu kennen. Er ist Chemiestudent, besitzt aber auch eine einzige Jeans. An allen hohen Feiertagen im Jahr sehen wir uns und ich bin inzwischen froh, wenn er dann wenigstens die Jogginghose ablegt, wenn wir außer Haus sind und diese alte Jeans trägt. Das ist aber auch nicht mal immer der Fall. Ihr könnt mich steinigen, aber es gefällt mir nicht. Jeans und Co, alles geht, aber so ausgebeulte Lodderhosen an Feiertagen nerven mich. Ich gebe mir immer viel Mühe mit Essen, Deko, Gemütlichkeit, gegebenfalls Geschenken und fühle mich nicht wahrgenommen.

    Oder wo ist der Unterschied zwischen einem 27jährigen und einem 13jährigen? Was der Kleine nicht lernt, juckt den Großen auch nicht?


    Bei meinen Grundschüler ist mir das egal, obwohl ich mir zuweilen schon Gedanken um manche Mädels in hautengen Leggings und bauchfreien Tops mache bezüglich ihrer Sicherheit.

    • Offizieller Beitrag

    Ich habe jetzt nicht alles gelesen, aber ich wollte mal kurz meinen Senf dazugeben. Obwohl ich mich eigentlich für tolerant halte, nervt es mich mittlerweile, meinen 27jährigen wahrscheinlich zukünftigen Schwiegersohn fast nur in Jogginghose zu kennen. Er ist Chemiestudent, besitzt aber auch eine einzige Jeans. An allen hohen Feiertagen im Jahr sehen wir uns und ich bin inzwischen froh, wenn er dann wenigstens die Jogginghose ablegt, wenn wir außer Haus sind und diese alte Jeans trägt. Das ist aber auch nicht mal immer der Fall. Ihr könnt mich steinigen, aber es gefällt mir nicht. Jeans und Co, alles geht, aber so ausgebeulte Lodderhosen an Feiertagen nerven mich. Ich gebe mir immer viel Mühe mit Essen, Deko, Gemütlichkeit, gegebenfalls Geschenken und fühle mich nicht wahrgenommen.

    Oder wo ist der Unterschied zwischen einem 27jährigen und einem 13jährigen? Was der Kleine nicht lernt, juckt den Großen auch nicht?


    Bei meinen Grundschüler ist mir das egal, obwohl ich mir zuweilen schon Gedanken um manche Mädels in hautengen Leggings und bauchfreien Tops mache bezüglich ihrer Sicherheit.

    Ich kann das verstehen - die eigene Freiheit, das zu tragen, was man will, darf ruhig auch einmal den Konventionen bestimmter Anlässe weichen. Der Mann meiner Mutter trug immer knallbunte Sweatshirts bei Familienfesten - ob Geburtstage oder Kommunion, ganz egal.
    Man mag jedem seine Freiheit gönnen, aber es stellt sich die Frage, ob man dieses Gut immer über alles andere stellen muss.


    Als ich meine volle Stelle nach dem Ref. antrat, gehörten für mich eine ordentliche Hose, ein Hemd und ein Sakko zu meinem Selbstverständnis als Lehrkraft. Vor einigen Jahren habe ich diesen Stil noch um ein wenig Ethno-Look erweitert, da ich genetisch zu 50% aus Fernost komme und sich die Kleidung super kombinieren lässt. Schlabberlook trage ich in der Schule bei Wandertagen, Klassenfahrten oder Kollegiumsausflügen.

  • Bei meinen Grundschüler ist mir das egal, obwohl ich mir zuweilen schon Gedanken um manche Mädels in hautengen Leggings und bauchfreien Tops mache bezüglich ihrer Sicherheit.


    Man kann ja auch zu allem berechtigt sagen, dass es einem nicht gefällt. Das ist dann eben Geschmackssache. Sorgen um dir Sicherheit würde ich mir dann aber eher wegen Jungs machen, die sexistische und übergriffige Verhaltensweisen vielleicht schon in der Schulzeit zeigen.

    Am I out of touch? :/ No, it's the children who are wrong. :musik:

    • Offizieller Beitrag

    Man kann ja auch zu allem berechtigt sagen, dass es einem nicht gefällt. Das ist dann eben Geschmackssache. Sorgen um dir Sicherheit würde ich mir dann aber eher wegen Jungs machen, die sexistische und übergriffige Verhaltensweisen vielleicht schon in der Schulzeit zeigen.

    ... und denen man dann klarmacht, dass das gar nicht geht, ganz gleich, was die Mädchen tragen.

  • Da hast Du aber sehr angepasste Kinder. Sei froh darum. Wobei ich mich auch freue, wenn meine Kinder sich mit mir messen und sich auch mal über uns hinwegsetzen. Das gehört auch zum Erwachsenwerden dazu.


    Wie viele Kids gibts denn, die von zuhause ein Verbot haben und heimlich das Verbot umgehen? Ich sag nur: Klamotten wechseln, schminken, rauchen, trinken.... Denkt doch mal an Euch selbst, bevor ihr bei Teenies direkt auf kaputte Elternhäuser schließt bei Euren Schülern.

    Ich hab jedenfalls sehr viele Dinge getan, die meine Eltern nie erfahren haben. Zum Glück...

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  • Man mag jedem seine Freiheit gönnen, aber es stellt sich die Frage, ob man dieses Gut immer über alles andere stellen muss.

    Hier konkret geht es ja jetzt aber um alltägliche Vor- und Nachmittage in 30er Gruppen und auf dem Schulhof.

    Das eine hat rein garnichts mit dem anderen zu tun. Selbstverständlich kann man von einem 13jährigen Verlangen, eine Jeans zur Kommunion der Nichte anzuziehen.

    Ich verstehe wirklich das Problem nicht.


    Edit: Und ich meine auch wirklich Jeans. Niemals würde ich verlangen, eine Anzug- oder Stoffhose zu tragen. Finde ich nicht angemessen.

  • Man kann ja auch zu allem berechtigt sagen, dass es einem nicht gefällt. Das ist dann eben Geschmackssache. Sorgen um dir Sicherheit würde ich mir dann aber eher wegen Jungs machen, die sexistische und übergriffige Verhaltensweisen vielleicht schon in der Schulzeit zeigen.

    Naja, die Kinder müssen ja auch zur Schule kommen und auch bei uns in der Grundschule mit den öffentlichen Verkehrsmitteln, da ist die Sorge um die Sicherheit schon berechtigt.

  • Obwohl ich mich eigentlich für tolerant halte, nervt es mich mittlerweile, meinen 27jährigen wahrscheinlich zukünftigen Schwiegersohn fast nur in Jogginghose zu kennen. (…) Ihr könnt mich steinigen, aber es gefällt mir nicht. Jeans und Co, alles geht, aber so ausgebeulte Lodderhosen an Feiertagen nerven mich. Ich gebe mir immer viel Mühe mit Essen, Deko, Gemütlichkeit, gegebenfalls Geschenken und fühle mich nicht wahrgenommen.

    Die Wahrnehmung deiner Person und Wertschätzung des von dir zubereiteten Essens oder Geschenken hängt von seiner Hose ab? Liest sich für mich zwar kurios erst einmal, aber wenn das so ist für dich, was hält dich dann davon ab, mit deinem Schwiergersohn in spe offen darüber zu sprechen? Das ist doch besser, als sich ständig missachtet zu fühlen, aber nicht miteinander darüber zu sprechen, um ggf. dann auch gemeinsam Lösungen zu finden, mit denen beide gut leben können. Gemeinsame Feiertage sollten schließlich keine Strafe sein, sondern etwas Schönes, was man dann auch gemeinsam so gestaltet, dass alle sich wohl fühlen können. Vielleicht ist seine Ersatzhose, die Jeans, so ein Kompromiss für euch beide, ohne dass einer sich verbiegen müsste.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Ständig missachtet fühle ich mich nun auch nicht. Vielleicht habe ich mich falsch ausgedrückt. Mir sind unsere Familientreffen sehr wichtig und das versuche ich auch zu zeigen.

    Wegen mir soll jeder tragen was er will. Ich persönlich trage Jogginghosen höchstens zu Hause. Allerdings habe ich auch eine schicke Hose in diesem Schnitt aus einem feinen Stoff, die man zu besonderen Anlässen mit Jacket tragen könnte. Wirkt also hoffentlich ganz anders.

  • Ist das Thema Mützen nun abgehakt? Es geht schon seitenweise um Hosenmode ;)
    Und das kratzt Niemanden - solange die Hotpants nicht so hoch geschnitten sind, dass sie auch als Bikiniunterteil durchgingen.

    Anekdote am Rande: Beim Schwimmbadbesuch trugen meine Jungs immer zwei Badehosen übereinander - damit sich nichts abzeichnet.

    Das Diskutieren von Tatsachen ist eine "wunder"bare Sache.
    Dieser Beitrag kann Spuren von Ironie und Sarkasmus enthalten.

  • Ist das Thema Mützen nun abgehakt? Es geht schon seitenweise um Hosenmode ;)

    Da der Titel dieses Threads "Jogginghose oder Schule" ist und es darum ging, dass Schüler*innen mit Jogginghose wieder heimgeschickt werden, wenn ich das richtig in Erinnerung habe, dann ist die Hosenmode und die Meinungen dazu durchaus themenkonform. ;)


    Allgemein nochmals zum Thema:


    Es ist sicher für die Jogginghosenbefürworter*innen auch klar, dass man diese zu einigen Gängen oder in bestimmten Situationen ablegt (und was anderes anzieht! Also nicht, sie nur ablegt...obwohl das auch sein könn...also, ihr versteht mich). Es geht hier aber um die SCHULE. Um den alltäglichen Schulbesuch. Und darum, ob es einer Schule zustehen sollte, einem Kind den Zutritt zu verweigern, nur weil es in Jogginghose kommt.


    Ich traue meinen Kollegen und Kolleginnen in meiner Schule und hier ebenso den gesunden Menschenverstand zu, die SuS so vorzubereiten, dass sie zu bestimmten Anlässen passend gekleidet erscheinen.


    Scheinbar, so nehme ich das hier wahr, haben verschiedene Schreiber*innen hier einfach eine verschiedene Sicht auf Schule. Für die einen ist es Alltag, etwas, wo sich Kinder und Jugendliche wohl und daheim fühlen sollen. Andere empfinden Schule als etwas Besonderes, zu Wertvolles, Respektables, als dass man es durch solche Klamotten abwertet. So lese ich das hier. Erstere finden die Jogginghose und Kappen absolut in Ordnung, zweitere eben nicht.


    Da können wir uns heißdiskutieren, es wird immer so weitergehen, weil die Empfindung von Schule einfach unterschiedlich ist und die Einen Klamotten und Respekt nicht in Bezug setzen, während die Anderen dies tun.


    Ich kann verstehen, dass in manchen Situationen die Jogginghose am Körper nichts zu suchen hat und dass man das auch vermittelt.

    Aber dass eine Schule die Tür vor einem Kind mit Jogginghose zuschlägt...das ist einfach zu arg. Denn das richtet beim zurückgewiesenen Kind viel mehr Schaden an als das Tragen der Hose es je könnte.

  • Obwohl ich mich eigentlich für tolerant halte, nervt es mich mittlerweile, meinen 27jährigen wahrscheinlich zukünftigen Schwiegersohn fast nur in Jogginghose zu kennen. Er ist Chemiestudent, (...)

    Du solltest mehr Vertrauen in den Wissenschaftler haben. Er ist halt Fachmann, ...


    juckt den Großen auch nicht

    ... und der Erfolg gibt ihm auch Recht.

    #Zesame:!:


    Konzentrieren Sie sich ganz auf den Text, wenden Sie das Ganze auf sich selbst an. (J.A. Bengel)

  • Ich wundere mich schon lange über diese seitenweise Diskussion. Bei uns werden im Unterricht weder Kappen noch Jogginghosen getragen, obwohl sie nicht verboten sind.


    Ich habe nur ein Erlebnis mit Jogginghose. Da gab es das Gerücht (bei Mitschülern), dass sie 24 Stunden (also auch zum Schlafen) getragen wurde. Da habe ich das Geschwätz unterbunden. (Der Schüler trug danach auch keine Jogginghose mehr, ich denke, dass Mitschüler viel grausamer urteilen können.)


    Ich selbst habe zudem einmal eine Diskussion im Lehrerzimmer verfolgt, weil eine Kollegin eine Mutter im Schlafkleidung und Morgenmantel heimschickte, weil sie es respektlos fand. Ich habe damals überlegt, wie ich gehandelt hätte. Vielleicht hätte ich es akzeptiert und mich gefreut, die Mutter endlich zu sehen (eine verbreitete Meinung war damals, dass dieser Mutter gar nicht das Problem bewusst war).

    Meine Beiträge werden auf einer winzigen Tastatur eines Tablets mit Autokorrektur geschrieben. Bitte entschuldigt Tippfehler. :mad:

  • Scheinbar, so nehme ich das hier wahr, haben verschiedene Schreiber*innen hier einfach eine verschiedene Sicht auf Schule.

    Meiner Meinung nach ist die Sichtweise auf Jogginghosen und Kappen o.a. eben auch unterschiedlich, die einen finden es normal, diese an vielen Orten zu tragen, andere sind anders sozialisiert.

    Daraus ergeben sich unterschiedliche Konventionen, die auch in die Schule getragen werden.

  • Ja, exakt.

    Das ist ja in der Mode häufig so. Die Jogginghose war sehr lange Zeichen für "Hausalltag", höchstens noch für Sport. Das ändert sich halt.


    Ich zB habe eine Jogginghose, die eher so im Marlenehosenschnitt geschnitten ist, grau meliert ist und die man sogar zu Bühnenauftritten tragen könnte, es fällt nicht auf. Funfact: sie ist auf meinem Profilbild zu sehen. :D

  • Bei uns ist es so, dass manche Schülerinnen an den Tagen, an denen Sport ist gleich morgens im Sportdress kommen. Jogginghose oder Leggings und oben das T-shirt, das zu Sport nicht gewechselt wird. Oben drüber je nach Wetter noch Pulli, Jacke oder nix. Beim Umziehen für Sport sind sie sehr schnell. Wie findet ihr das?

  • Erling geht im Schlafanzug.

    #Zesame:!:


    Konzentrieren Sie sich ganz auf den Text, wenden Sie das Ganze auf sich selbst an. (J.A. Bengel)

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