Gibt es mittlerweile Maßnahmen zur Erhöhung des Männeranteils bei Lehrkräften?

  • 2. Sprich bitte Kolleginnen nicht in diesem Kontext mit "Mädels" an, mein Junge.

    Legitim

    Zitat

    3. Die erotischen Fantasien einer Kollegin sind total egal, wenn es darum geht, dass wesentlich mehr Frauen in Altersarmut leben als Männer. Es gibt, das mag überraschen, noch mehr Frauen als es verbeamtete Lehrerinnen gibt. Mehr Alleinerziehende, weniger in leitenden oder nur abgesicherten Positionen.

    Ok, aber was genau können Männer oder "die Gesellschaft" dafür? Wenn sich Frauen gegen Erwerbsarbeit entscheiden, aus welchen Gründen auch immer, dann ist das eine individuelle Entscheidung, kein gesellschaftliches Problem.

    Zitat

    4. Wenn die Erzieherin abschätzig guckt, weil ein Kind erst 16 Uhr geholt wird, dann haben wir doch gleich einen Punkt, für den eine Mutter nicht selbst etwas kann.

    "Die Gesellschaft" oder Männer können aber auch nichts dafür, wenn Frauen sich gegenseitig kontrollieren. Zumal ein (vermeintlich) abschätziger Blick ja nun nichts ist, das irgendwie relevant für das eigene Leben wären. Ich bin in meinem Leben schon oft (vermeintlicht) abschätzig angesehen worden. So what?


    Zitat

    Es gab ja nach wie vor einige, die einfach leugnen, dass Gleichberechtigung überall angekommen ist. Dass du gleich von einer Erzieherin ausgegangen bist, ist natürlich auch bemerkenswert.

    Wir haben uns hier in der Gegend fünf Kitas angesehen und sind auf keinen einzigen männlichen Erzieher gestoßen. Die A

    Grundannahme, dass jemand, der in der Kita arbeiter weiblich ist, ist nicht bemerkenswert, sondern Ergebnis der Realität.


    Zitat

    5. Männer sind deiner Ansicht nach "weichgespült", wenn sie Care-Arbeit leisten. Frauen sind weichgespült, wenn sie sich um die Schwiegermutter kümmern oder 2 Jahre Elternzeit nehmen. Auch mit dieser Aussage unterstützt du gerade die These, dass Pflege und Erziehung "weiblich" sei, etwas, dass deine jüngeren Kollegen bestreiten. Angeblich gäbe es keine Unterschiede, Frauen seien allesamt jede selbst verantwortlich wenn die Lage ist, wie sie ist. Ist wohl doch nicht so einfach?

    Wie ist "die Lage" denn? Sich daheim um Kind und Kegel zu kümmern, ist doch nichts Schlimmes. Wenn das überwiegend Frauen machen, ist das auch nichts Schlimmes. Wenn eine konkrete Frau das nicht möchte, dann muss sie das nicht. Sie kann sich auch mit dem (hoffentlich nicht beliebigen, sondern ausgewählten) Partner abstimmen und beide teilen die Arbeit. Bei den homosexuellen Paaren mit Kindern in meinem Bekanntenkreis ist es auch so, dass, ein Partner eher häuslich orientiert ist, bestenfalls hinzuverdient und der andere eher Richtung Erwerbsarbeit. Das ist glaube ich ein ganz natürlicher Mechanismus (wenn man es sich leisten kann). Solange man finanziell für den häuslichen Partner (mit) vorsorgt (was ich nur jedem empfehlen kann), sehe ich da kein Problem. Bei meiner Frau und mir bin ich eher häuslich orientiert und schränke meine Arbeitszeiten im kommenden Schuljahr ein. Andere Paare machen es anders.


    Formulierung wie "weichgespült" halte ich allerdings auch für sehr unpassend. Menschen, die sich um Haushalt, Kinder, Angehörige kümmern, sind alles andere als "weich".

  • Wenn sich Frauen gegen Erwerbsarbeit entscheiden, aus welchen Gründen auch immer, dann ist das eine individuelle Entscheidung, kein gesellschaftliches Problem.

    Es ist ein gesellschaftliches oder strukturelles Problem, wenn einfach die Betreuungsplätze für Kleinkinder nicht vorhanden sind, damit man arbeiten gehen kann, wenn man sich dafür entscheidet.

    Es ist ein Problem, wenn in der Grundschule keine Nachmittagsbetreuung angeboten wird, um arbeiten gehen zu können. Und schon bist du jahrelang aus dem Job raus oder in der Teilzeitfalle.

  • Eine Möglichkeit ist noch die Betreuung durch die Großeltern/erweiterte Familie, wobei es hier ggf. einschränkende Faktoren geben kann (z.B. schlechtes Verhältnis, selbst noch berufstätig, wohnen weit weg, im schlechtesten Fall bereits verstorben).

  • Es ist ein gesellschaftliches oder strukturelles Problem, wenn einfach die Betreuungsplätze für Kleinkinder nicht vorhanden sind, damit man arbeiten gehen kann, wenn man sich dafür entscheidet.

    Es ist ein Problem, wenn in der Grundschule keine Nachmittagsbetreuung angeboten wird, um arbeiten gehen zu können. Und schon bist du jahrelang aus dem Job raus oder in der Teilzeitfalle.

    Das sehe ich generell auch als Problem, es betrifft aber nicht automatisch nur Frauen.


    Wo steht, dass Frauen diejenigen sind, die sich zwischen Kindererziehung und Arbeit entscheiden müssen? Frauen sind nicht qua Geschlecht irgendwie besser geeignet, um häusliche Arbeiten zu erbringen oder aus irgendwelchen anderen Gründen alleine für die Kinder zuständig. Das ist eine Entscheidung, die Frauen bzw. Partner treffen.

  • Ich finde die Arbeit daheim anstrengender, als mich im Unterricht zu entspannen.

    Ich ebenfalls, daher hab ich nie verstanden, warum so viele Frauen so gern so lange zuhause bleiben bzw. nicht in Betracht ziehen, dass der Mann einen Teil dieser Arbeit übernimmt. Diese ätzende, nie enden wollende Hausarbeit! Furchtbar!

    Das sehe ich generell auch als Problem, es betrifft aber nicht automatisch nur Frauen.


    Wo steht, dass Frauen diejenigen sind, die sich zwischen Kindererziehung und Arbeit entscheiden müssen? Frauen sind nicht qua Geschlecht irgendwie besser geeignet, um häusliche Arbeiten zu erbringen oder aus irgendwelchen anderen Gründen alleine für die Kinder zuständig. Das ist eine Entscheidung, die Frauen bzw. Partner treffen.

    Weil viele Frauen gar nicht auf Idee kommen, dass es anders gehen könnte. Weil das eben die Gesellschaft so vorlebt. Und es gibt auch immer "gute" Gründe dafür, das so zu machen (Mann verdient mehr, Stillen, ...). Langfristig schadet das der Frau erheblich.


    Ich bin nach meinem Maschinenbau-Studium übrigens als Alleinerziehende in den ÖD gegangen, weil ich das sonst nicht anders hinbekommen hätte. Die Jobs in der freien Wirtschaft in diesem Bereich sind sehr Männerlastig. Da wäre es sehr viel schwieriger geworden mit berechenbaren Arbeitszeiten. Ich habe also den schlecht bezahlten Job im ÖD genommen, während meine Mit-Studierenden gehaltsmäßig ruckzuck enteilt sind.

    Bin ich daran also auch selbst Schuld?

    Das ganze ist übrigens über 20 Jahre her. Ich hatte einen von 3 U3-Plätzen für meine Tochter in unserer Stadt (ca. 60.000EW zu dem Zeitpunkt). Ich hoffe so sehr, dass meine Tochter das bald anders erleben darf, wenn sie mit dem Studium fertig ist!

  • Das sehe ich generell auch als Problem, es betrifft aber nicht automatisch nur Frauen.

    Das stimmt, nicht nur, aber zum aller größten Teil.

    Wo steht, dass Frauen diejenigen sind, die sich zwischen Kindererziehung und Arbeit entscheiden müssen?

    Es steht im geheimen Gesellschaftsvertrag, den jeder bei seiner Geburt unterschreibt...


    Ich kenne viele große Firmen hier in Niedersachsen, die sich sehr schwer tun, wenn Männer Teilzeit beantragen und sei es nur in Elternzeit. In kleineren Handwerkbetrieben sieht es noch viel übler aus, wenn du dort als Mann mal nachfragst.

    Aber du hast generell Recht, hier könnte Frau auch mehr Druck ausüben, sofern der Arbeitgeber nicht ein totaler Vollpfosten ist, um vielleicht auch bei Mann einen Sinneswandel zu initiieren.

  • Ich verstehe nicht, dass immer nur gegen die Frauen gewettert wird, dass sie keinen Bock auf Arbeiten hätten und es ihre eigene Entscheidung sei, dass der Partner in die Care-Arbeit nicht mehr einbezogen wird. Sowas solle man gefälligst zu Beginn der Beziehung klären bzw. bevor man Kinder in die Welt setzt.


    Sicherlich mag es solche Frauen geben, jedoch gibt es auch genügend Männer, die sich noch beim 1. Kind voller Tatendrang um Nachwuchs, Familie und Haushalt kümmern und dabei feststellen, dass das nicht das Ihre ist. Stattdessen schieben sie nun gerne ihre Arbeit vor, die ja ach so wichtig ist und all ihr Engagement braucht. Zu Beginn kämpft die Frau noch um mehr häusliche Mitarbeit, später streiten sie deshalb viel und irgendwann gibt die Frau nach. Wenn außer dieses Themas die Beziehung in Ordnung ist, wird sie sich nicht trennen.

  • Das geht mit berufsbildenden Fakulten? :staun:

    Na ja, in NDS stelle ich mir schon vor, dass dies möglich wäre, wenn man dann an einem allgemeinbildenden Gym. nur sein Unterrichtsfach unterrichtet. Oder dass jemand mit der beruflichen Fachrichtung "Wirtschaftswissenschaften" das Fach "Politik-Wirtschaft" unterrichten könnte.

    Nichtsdestotrotz ist mir kein solcher "Wechselfall" bekannt.

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

  • Eine Möglichkeit ist noch die Betreuung durch die Großeltern/erweiterte Familie, wobei es hier ggf. einschränkende Faktoren geben kann (z.B. schlechtes Verhältnis, selbst noch berufstätig, wohnen weit weg, im schlechtesten Fall bereits verstorben).

    Neugierdehalber: Kennst du Paare, wo dies wirklich eine Möglichkeit war? Ich nicht, denn die von dir genannten Faktoren (bei denen ich noch "gesundheitliche Einschränkungen" der Großeltern mit auflisten möchte) bzw. einer davon sprechen/sprachen bei allen dagegen. Allenfalls eine stundenweise Betreuung an einzelnen Tagen durch die Großeltern oder andere Familienmitglieder ist/war möglich.

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

  • Humblebee hat Recht, der Normalfall ist sicher nicht, dass die Senioren die Enkel betreuen. Ich kenne auch nur Paare, die keine Großeltern für eine Rundumbetreuung zur ständigen Verfügung hatten, meine Frau und mich eingeschlossen. Aber wenn man jemanden sucht, weil beide Eltern berufstätig sein wollen, kann man sich auch eine "kostenpflichtige" Betreuung leisten. So haben wir es gemacht.

    Und überhaupt: Wir sind jetzt froh, dass unsere eigenen Kinder aus dem Haus sind. Wir kämen gar nicht auf die Idee, uns mit einer täglichen Bespaßung der (evtl. kommenden) Enkelchen derart zeitlich einzuschränken.

    Allenfalls eine stundenweise Betreuung an einzelnen Tagen

    Klar, das geht. Auch wenn wir als Großeltern gesund und fit sind: Enkel können sicherlich viel Freude machen, aber nicht jeden Tag, da sind wir raus!

  • Kennst du Paare, wo dies wirklich eine Möglichkeit war?

    Selbstverständlich! Bis auf zwei sind unsere Enkel alle hier bei uns groß geworden, sogar z.T. mit zur Schule genommen und wieder mit heim kutschiert. Sogar mit Klassen- und Mannschaftskamerad*innen. Und gemeinsam trainiert und Wettbewerbe ausgetragen. Große Freude, große Freude! Wir planen schon den Mehrgenerationenhof.

    #Zesame:!:


    Konzentrieren Sie sich ganz auf den Text, wenden Sie das Ganze auf sich selbst an. (J.A. Bengel)

  • Jedem Tierchen sein Pläsierchen


    Mit dieser sprichwörtlichen Redensart will man zum Ausdruck bringen, dass man jedem zubilligen muss, so zu handeln, sich so zu verhalten, wie er es für richtig hält, auch dann, wenn dabei besondere Marotten, Verrücktheiten zutage treten

  • Zur Altersarmut: Geringere Löhne als Männer, häufigere Arbeit in TZ und Minijobs, Kindererziehung und Scheidung. Es geht politisch also zum Beispiel um bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Und dass Pflegezeiten auf die Rente besser angerechnet werden können, wie genau weiß ich aber nicht. Und m.E. müssen junge Frauen besser informiert werden. Die Rente ist in dem Alter weit weg, für Männer stellt sich die Frage nicht, weil sie ja tendenziell Vollzeit arbeiten gehen. Aber Aufklärung für alle Geschlechter natürlich nie verkehrt. Wir haben darüber aber z.B. in der Schule nie gesprochen.


    Ich vermute, je ländlicher die Gegend und je niedriger die Ausbildung, desto traditioneller das Rollenbild. Insofern wäre vielleicht gezielte Werbung für verschiedene Familienmodelle eine Idee? Ich denke jetzt wirklich an Plakatkampagnen, in denen für Väter mit Tragetuch und Halbieren der Altersvorsorge geworben wird oder sowas. Denn das was du ansprichst, dass der aushäusig arbeitende Elternteil den zu Hause Arbeitenden mit altersvorsorgt, das ist, behaupte ich, eher die Ausnahme als die Regel.


    Edit: und bitte, nein, ich behaupte nicht, dass irgendwer was dafür könne oder bewusst etwas Schlechtes täte. Es geht mir ums Bewusstsein.

  • Websheriff: Da seid ihr aber vermutlich wirklich eine Ausnahme! Ich persönlich kenne absolut niemanden in meinem privaten und beruflichen Umfeld, wo Eltern diese Möglichkeit der "Oma und Opa"-Betreuung in den letzten ca. 20 Jahren hatten oder heute noch haben. Entweder waren/sind die Großeltern noch jünger und selbst noch berufstätig oder schon im Ruhestand/in Rente und hatten/haben dann entweder keine Lust - wie pepe schon erwähnte - auf tägliche (oder mehrmals in der Woche) Enkel*innen-Bespaßung oder sie waren/sind gesundheitlich dazu nicht mehr in der Lage, wenn nicht bereits verstorben. Häufig wohn(t)en zudem Eltern und Großeltern zu weit entfernt voneinander, als dass solch eine Betreuung möglich wäre.

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

  • Enkel*innen-Bespaßung

    Uns geht's da eher um Team/Family-Building, Bildung und Verantwortlichkeitserziehung (Dekalog: „Ehre deinen Vater und deine Mutter, damit du lange lebst in dem Land, das der HERR, dein Gott, dir gibt!“ und Rousseaus "Du contrat social ou Principes du droit politique"), so wie es hier im Rheinland Usus ist.

    Deshalb lebt es sich hier auch so froh und unbeschwert. :)

    Ach ja: ... und die Kiddies pflegen selbstverständlich ihre Uromis mit.

    #Zesame:!:


    Konzentrieren Sie sich ganz auf den Text, wenden Sie das Ganze auf sich selbst an. (J.A. Bengel)

  • Verstehe nach wie vor nicht, warum der Kollege hier so angegangen wird. Er spricht sich für Gleichberechtigung aus und ist mit bestem Beispiel voran gegangen.


    Eventuell lässt sich da was verallgemeinern. Wenn eine gut ausgebildete Frau ganz bewusst auf den erotischen Highperformer setzt und dann auch noch auf die eigene Karriere verzichtet, viel länger als notwendig für die eigenen Kinder in Teilzeit verweilt, obwohl der Partner überhaupt kein Problem mit ihrer Berufstätigkeit hätte, sondern sie schlicht das nicht will, dann ist natürlich die Gesellschaft schuld und die gar nicht so fiktive Frau hier wurde diskriminiert.

    Was du scheinbar wirklich nicht verstehst, ist dass der von dir skizzierte Fall nicht selten der (männliche) Blick von außen auf Frauen ist und diese sich keineswegs immer aus völlig freien Stücken für diesen Weg entscheiden. Und ja, das ist dann durchaus ein gesellschaftliches Problem. Dass es davon manchmal wirklich Ausnahmen der von dir beschriebenen Art geben mag, darf nicht den Blick darauf verstellen, dass das bei weitem nicht in jedem Fall zutrifft und es damit kein Problem gäbe.

  • Ich verstehe nicht, dass immer nur gegen die Frauen gewettert wird, dass sie keinen Bock auf Arbeiten hätten und es ihre eigene Entscheidung sei, dass der Partner in die Care-Arbeit nicht mehr einbezogen wird. Sowas solle man gefälligst zu Beginn der Beziehung klären bzw. bevor man Kinder in die Welt setzt.


    Sicherlich mag es solche Frauen geben, jedoch gibt es auch genügend Männer, die sich noch beim 1. Kind voller Tatendrang um Nachwuchs, Familie und Haushalt kümmern und dabei feststellen, dass das nicht das Ihre ist. Stattdessen schieben sie nun gerne ihre Arbeit vor, die ja ach so wichtig ist und all ihr Engagement braucht. Zu Beginn kämpft die Frau noch um mehr häusliche Mitarbeit, später streiten sie deshalb viel und irgendwann gibt die Frau nach. Wenn außer dieses Themas die Beziehung in Ordnung ist, wird sie sich nicht trennen.

    Das sehe ich genauso. Mein Mann und ich haben zwar vorher grundlegend darüber gesprochen, und ich wollte auch in Elternzeit und zunächst in Teilzeit gehen, allerdings hat er auch ganz klar gesagt, dass er das nicht möchte (Teilzeit). Damit gab es jetzt auch nicht so viele andere Möglichkeiten, für die ersten Jahre war es also erstmal soweit klar. Wie es nach den ersten Jahren weitergeht, darüber haben wir (leider) nie gesprochen (bis jetzt).

    Was wir allerdings nicht wussten, war, was uns da erwartet (und keiner kann mir erzählen, dass er/sie das vorher genau wusste!) und wie es ist, Job und Familie unter einen Hut zu bringen, dass es nicht so einfach ist, einen Kitaplatz zu bekommen, war mir auch klar, aber dass man so dermaßen abhängig ist und überhaupt keine Handhabe hat darüber, wann man einen Platz bekommt (hier: völlig intransparent, wer wann unter welchen Umständen und für welche Buchungszeiten einen bekommt), wie man sich selbst in der neuen Rolle entwickelt oder darin aufgeht (oder auch nicht), wie die Beziehung sich entwickelt mit einem, zwei oder mehr kleinen Kindern, wie sich der eigene Job entwickelt und welche Möglichkeiten sich da ggf. anbieten - ganz viele Dinge kann man vorher einfach überhaupt nicht absehen.

    Auch bei uns hat sich dieser Fehler eingeschlichen, dass ich, "weil ich ja (eher) zu Hause bin" viel mehr Hausarbeit gemacht habe, obwohl ich ja für die Kinder in Teilzeit gegangen bin, nicht, um seine Aufgaben im Haushalt zu übernehmen. Das ist mir zum Glück irgendwann bewusst geworden (nach jahrelangem Frust) und wir hatten einen langen Weg (und der geht noch weiter), dass es wirklich gleichberechtigt ist, denn ich hätte seit Jahren mehr arbeiten wollen und weniger Haus-/Carearbeit machen wollen. Ziel ist es, alles 50/50 aufzuteilen (aktuell sind wir vielleicht bei 40 (m)/60 (w)), jetzt, wo die Kinder viel größer sind und selbst 8 Stunden täglich mit Schulischem beschäftigt sind, möchte ich auch bald wieder auf Vollzeit gehen. Er arbeitet Vollzeit auch nur ein paar Stunden mehr als ich in Teilzeit und vor allem nicht am Wochenende. Für uns war das ein langer Weg und hat auch zu ein paar größeren Krisen geführt... Heute weiß ich vieles besser, das wusste ich aber vor 14 Jahren eben nicht bzw. hatte einfach keine Vorstellung.

  • Da ich ja direkt angesprochen wurde: Ich kenne tatsächlich erstaunlich viele Fälle aus meinem Umfeld, bei denen die Großeltern in irgendeiner Form eine Betreuungs- und in einzelnen Fällen sogar Erziehungsfunktion übernehmen.

Werbung