Spätere Schulferien in NRW?

  • Die Forderungen nach immer mehr Erziehern (m/w/d) und anderen Fachkräften in der Ganztagsbetreuung scheitern daran, dass der Arbeitsmarkt nicht mehr pädagogisches Fachpersonal hergibt. Würden wir mehr ausbilden, würde dieses Personal in anderen Bereichen fehlen.

    Der Schlüssel liegt im demographischen Wandel. Es ist doch immer die Rede von einer älter werdenden Gesellschaft. Großeltern müssen einfach wieder viel mehr in die Erziehung der Enkel eingebunden, wenn die Eltern arbeiten müssen. Wenn die Großeltern selbst noch arbeiten, gibt es vielleicht noch Urgroßeltern.

    Und wenn die Großeltern nicht vorhanden sein sollten, könnten wir das Konzept der Nachbarschaftsomis und -opis ausbauen. Seniorinnen und Senioren, die körperlich noch fit sind und bereit wären, könnten sich bereit erklären, mittags für ein paar Stunden auf die Nachbarschaftskinder aufzupassen. Das wäre doch mal eine richtig gute Idee - oder?

  • Wieso? 3-4 Kinder könnten mittags zur/m Nachbarschaftsomi oder -opi, es gäbe dann gutes Mittagessen, danach werden (je nachdem, ob Schulzeit oder Ferien sind) Hausaufgaben gemacht, Spiele gespielt, etwas vorgelesen oder man geht gemeinsam auf den Spielplatz. Nachmittags, wenn die Eltern von der Arbeit kommen, können die Kinder dann wieder nach Hause gehen.

    Die/der Nachbarschaftsomi oder -opi kann sich ein bisschen was zur Rente dazuverdienen, die Eltern können in Ruhe arbeiten gehen und wissen, dass die Kinder versorgt sind und es braucht nicht noch weitere hunderttausende pädagogische Fachkräfte - wo auch immer die herkommen sollen.

  • Diese Idee wäre zudem sehr förderlich für den stark in Mitleidenschaft gezogenen gesellschaftlichen Zusammenhalt. Das wäre eine wirklich gute Lösung, vlt. mit zusätzlichen Anreizen versehen: steuerfrei etc.

    Ich sehe es nicht, wie wir in der Zukunft qualifizierte pädagogische Fachkräfte en masse herbekommen sollen, die auch noch sprachliches Vorbild sind, d.h. die deutsche Sprache während ihrer Betreuung vermitteln können.

  • Hast du schonmal gleichzeitig auf 4 Schulkinder im Primarbereich aufgepasst? 4mal Hausis? 4mal Bewegungsdrang? 4mal Mitteilungsbedürfnis?

    Es macht schon Sinn, dass Betreuer im Hort ausgebildet sind.

    4 Kinder können nicht "irgendwie" betreut werden, die brauchen Ansprache, Unterstützung, Zuwendung.

    Nicht nur einen Raum, in den sie gehen können.

    Und wenn die Omi oder der Opi spontan krank sind? Gibt ja kein weiteres Personal.

    Es ist weder kindgerecht noch einfach umsetzbar.

  • die auch noch sprachliches Vorbild sind, d.h. die deutsche Sprache während ihrer Betreuung vermitteln können.

    Unsre Nachbaromisopis jedenfalls nicht... ;)

    Scherz beiseite.

    Allenfalls sowas wie die "Tagesmütter" wäre realistisch, aber die machen auch eine Miniausbildung.

  • Der Schlüssel liegt im demographischen Wandel. Es ist doch immer die Rede von einer älter werdenden Gesellschaft. Großeltern müssen einfach wieder viel mehr in die Erziehung der Enkel eingebunden, wenn die Eltern arbeiten müssen. Wenn die Großeltern selbst noch arbeiten, gibt es vielleicht noch Urgroßeltern.

    Tolle Idee, und den Ärztemangel beseitigen wir, indem die Leute wieder lernen ein paar Kräuter zu kauen und sich das auf ihre infizierten Wunden zu spucken. Und gegen den Wohnungsmangel können wir doch am Wochenende Baumhäuser bauen.

  • Kräuter und Spucken vielleicht nicht, aber es gibt Studien, die aufzeigen, dass Deutsche im internationalen Vergleich sehr oft zum Arzt gehen und vor allem auch oft wegen lebensstilbedingter Volkskrankheiten. Mehr Selbstverantwortung bei harmlosen Symptomen, mehr Prävention und ein gesünderer Lebensstil und die Ausweitung der Ausbildungskapazitäten im Bereich Humanmedizin würde hier schon einiges bringen.

    Der Wohnungsmangel liegt an hohen rechtlichen Bauvoraussetzungen, einigen größere Migrationsbewegungen während der letzten 10 Jahre, Zunahme von Singlewohnungen, und einem Ungleichgewicht von Orten mit mehr Wohnungen als Bewerbern und Orten mit mehr Bewerbern als Wohnungen. Ausbau der Infrastruktur in strukturschwachen Gegenden und die Reduktion der rechtlichen Bauvoraussetzungen könnten ebenso helfen wie das Bilden von Mehrgenerationenhaushalten und Wohngemeinschaften zur besseren Auslastung von großen Wohneinheiten.

  • Was wären denn die Vorteile eines späteren Ferienbeginns, die das zu einer "Extrawurst" machen? Entzerrung von Verkehr wäre übrigens auch ein Gedanke, warum Ferien gestaffelt statt finden.

    Für den Preis, für den man im Juli eine Woche Urlaub macht, kann man Anfang bis Mitte September zwei Wochen Urlaub machen.

    Gleiches gilt für die Pfingstferien. Da ist es zwar auch schon teuer, aber noch nicht so teuer wie im Juli.

  • aber es ist zur Zeit "nicht so teuer", WEIL nur ein Teil der Deutschen/Europäer*innen im Urlaub ist (ich beziehe mich jetzt auf das unmittelbare Umland.)
    Angebot und Nachfrage.
    Wenn alle Deutschen, Italiener und Franzosen bis Mitte September Schule hätten, würden die Unterkünfte auf Korsika die Hauptsaison entsprechend verlängern.

  • Wenn ich daran denke, dass ich in meiner Pension auf die Kinder der Nachbarn aufpassen soll, fange ich an zu googeln, wo im europäischen Ausland ich später leben könnte.

    Nein danke! Ich werde sicher mit meinen Eltern und Schwiegereltern sowie eigenen Enkeln genug zu tun haben und nach 30-35 Jahren des Kinderdienstes hab ich tatsächlich Lust, einfach nur an mich zu denken.

    Fangen wir dann auch an, dass kinderlose sich dazu verpflichten müssen, da sie ja durch fehlende Kinder keinen „Dienst“ an der Gesellschaft geleistet haben? Und wenn der Opa von nebenan nur Nudeln mit Ketchup serviert und das Kind vor dem TV/Mediumxy parkt, ist das dann auch ok?

    Ein reiches Land mit so hohen Abgaben leistet sich keine ordentliche und professionelle Betreuung und spart an Bildung und allem, was Kinder betrifft. Peinlich ist das!

  • Heute nimmt auch unsere "Schwäbische Zeitung" sich des Themas ganzseitig an.
    Einen darin formulierten Aspekt kannte ich noch nicht:
    Ende Juli beginnt durch die Wassererwärmung in vielen Badeseen durch Cyanobakterien die Blaualgenblüte - womit der Badespaß vorbei ist.

    "Der Kontakt mit Blaualgen durch Verschlucken und über die Haut kann Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Gliederschmerzen, Bindehautentzündungen, Ohrenschmerzen und Atemwegserkrankungen auslösen."

    Da bleibt nur noch das Freibad - oder der Ritt über die Alpen ans Meer.

    «Wissen – das einzige Gut, das sich vermehrt, wenn man es teilt.» (Marie von Ebner-Eschenbach)
    Meine Beiträge können Spuren von Ironie und Sarkasmus enthalten

  • Bei den Donnerstagsfeiertagen würde ich auf Antrag freigeben. Das ist bei uns in Baden-Württemberg für evangelische Christen schon an Buß- und Bettag so.

    Bei Euch in BaWü kann ich als evangelischer Lehrer am Buß- und Bettag freibekommen? Gilt das auch für den Reformationstag?

    Das an Allerheiligen keine Schüler in der Schule sind, dafür kann ich schließlich nichts.

  • Warum beschwert man sich über Bayern und BW, statt dass sich die übrigen BL zusammensetzen und die Sommerferien einfach auch festlegen?

    Weil Bayern und BaWü mit Pfingsten und Mitte September immer die günstigsten Urlaubstermine haben und alle anderen Bundesländer mit Juli und Anfang August immer die teuren. Ich finde die Studie zu den Preisen der Familienurlaube auf die Schnelle nicht, Tenor aber war: Für den Preis, für den eine Familie im Rest der Republik eine Woche Urlaub machen kann, können die Bayern zwei Wochen wegfahren.

    Nachtrag: https://www.br.de/nachrichten/ba…irklich,Urg1bt2

    Einmal editiert, zuletzt von plattyplus (1. August 2025 10:00) aus folgendem Grund: Eine mögliche Quelle ergänzt.

  • deine Antwort ist aber keine Antwort auf die Frage... (Warum -> weil)

    Weil:
    - sie sich nicht trauen,
    - unfähig sind, sich abzustimmen
    - noch am Föderalismus glauben wollen, wo man im Konsens abstimmt
    - den gesamtdeutschen Blick im Bezug auf Tourismus, Hotelbelegungen und Verkehr haben


    Denn: JEDES andere BL KÖNNTE ja auch Pfingstferien haben, die anderen Ferien kürzen, usw..
    Ich bin zwar keine geborene NRWlerin, aber ich bin sicher, unsere /meine DNA verkraftet das, kürzere Herbstferien zu haben, dafür Pfingstferien und Februar-Ferien.
    (Meine DNA hat den Wechsel von Frankreich nach Deutschland geschafft, sie schafft also den Sprung auch)

  • Für den Preis, für den eine Familie im Rest der Republik eine Woche Urlaub machen kann, können die Bayern zwei Wochen wegfahren.

    Und? Für den Preis, für den ich als Schwabe drei Wochen in Urlaub fahre, kommen andere nicht mal drei Tage klar. Und das ist kein Camping.
    Ich genieße Strand, Meer und Frühstück im Hotel.

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