Ist die AfD eine demokratische Partei?

  • Klingt, als zweifelten Sie das an. Dabei ist das doch bereits bekannt.

    Nein, ich zweifle nicht. Das bedeutet aber nicht automatisch, dass wir als Gesellschaft das finanzieren müssen.


    Ansonsten ist Siezen in einem Forum äußerst unhöflich. Auf Facebook wechseln Leute ins "Sie" wenn sie pikiert über irgendwas sind. Hier im Lehrkräfteforum siezt überhaupt niemand.

  • Okay, ich bin Süddeutsche (und ja, manchmal sprechen wir " verschiedene Sprachen", gut, dass du nachfragst).


    Ich weiß aber, was Quittengelee sonst hier schreibt und habe daher so geschlossen. Wer länger hier mitschreibt, weiß wie sehr einige hier bei bestimmten Themen sich erregen (der Grund, warum ich diesen Thread weitgehend meide, auch ich habe meine politische Meinung oft genug hier im Forum geäußert).


    (Und ja, es ist keine Frage, ich meinte das Stilmittel (bin kein Deutschlehrer), ich habe den falschen Ausdruck verwendet.)

    Danke!

    Aber tatsächlich gibt es ja Linke, die Kritik an Russland nicht akzeptieren. Ich hatte befürchtet, dass das so gemeint war.

  • Nein, ich zweifle nicht. Das bedeutet aber nicht automatisch, dass wir als Gesellschaft das finanzieren müssen.


    Ansonsten ist Siezen in einem Forum äußerst unhöflich. Auf Facebook wechseln Leute ins "Sie" wenn sie pikiert über irgendwas sind. Hier im Lehrkräfteforum siezt überhaupt niemand.

    Alles gut.

    Allerdings kenne ich es von anderen Foren, dass man sich dort siezt (Spiegel, News4teachers, meta.tagesschau.de ...). Bei Facebook bin ich gar nicht. Und da hier Erwachsene, die sich nicht kennen, diskutieren, finde ich es nicht unhöflich.

  • Ich habe eher den Eindruck, dass sich Rechte nur unter vorgehaltener Hand bekennen, da sonst ein Shitstorm losbricht. Bin sogar erstaunt, wie viele Kollegen sich vorsichtig nach persönlichen Gesprächen als AFD Wähler outen.

    Umgekehrt sind viele bekennende Grünenwähler im Kollegium, die da sehr offen sind.

  • Ich habe eher den Eindruck, dass sich Rechte nur unter vorgehaltener Hand bekennen, da sonst ein Shitstorm losbricht. Bin sogar erstaunt, wie viele Kollegen sich vorsichtig nach persönlichen Gesprächen als AFD Wähler outen.

    Umgekehrt sind viele bekennende Grünenwähler im Kollegium, die da sehr offen sind.

    Und was meinst du, warum es (manchmal) einen Shitstorm gibt?


    (Ich kenne tatsächlich keinen informierten intelligenten AFD-Wähler. Die allermeisten haben Null Ahnung, was sie wählen und welche Folgen es hat, wenn zu viele genauso wählen. Sie glauben tatsächlich, dass es nur geringe (übersehbare) Folgen hat.)


    Ergänzung


    Shitstorm gibt es von mir nicht, aber nachfragen (und dann meistens Verachtung, auch ich darf für mich entscheiden, wen ich verachte. Das nennen viele AFD-Wähler Shitstorm, dabei teilen sie am meisten aus, nur andere dürfen es nicht.)


    2. Ergänzung


    Vielleicht liegt es auch am Mut, ich erlebe AFD-Wähler oft als feige und nur in großer Gruppe mutig. Grüne sind da manchmal anders gestrickt und überzeugt (aber auch nicht alle, viele schweigen genauso, um nicht Opfer von rechts zu werden. Die Drohung wohltemperierte Grausamkeit kommt von der AFD nicht von den Grünen.)


    Ich zitiere aus Höckes Buch (2018)


    "Dieses "Remigrationsprojekt", so schreibt es Höcke, sei wohl nur mit Gewalt zu schaffen: "In der erhofften Wendephase", (offenkundig meint er einen Machtantritt der AfD), "stünden uns harte Zeiten bevor, denn umso länger ein Patient die drängende Operation verweigert, desto härter werden zwangsläufig die erforderlichen Schnitte werden, wenn sonst nichts mehr hilft." Und: "Vor allem eine neue politische Führung wird dann schwere moralische Spannungen auszuhalten haben: Sie ist den Interessen der autochthonen Bevölkerung verpflichtet und muss aller Voraussicht nach Maßnahmen ergreifen, die ihrem eigentlichen moralischen Empfinden zuwiderlaufen." Man werde – so heißt es bei Höcke weiter wörtlich –, "so fürchte ich, nicht um eine Politik der 'wohltemperierten Grausamkeit' herumkommen. Existenzbedrohende Krisen erfordern außergewöhnliches Handeln. Die Verantwortung dafür tragen dann diejenigen, die die Notwendigkeit dieser Maßnahmen mit ihrer unsäglichen Politik herbeigeführt haben." (Seite 254 ff.)


    Remigration wurde also schon vor Nov. 2023 verwendet. Die AFD nennt es jetzt auch Versprechen.

    Meine Beiträge werden auf einer winzigen Tastatur eines Tablets mit Autokorrektur geschrieben. Bitte entschuldigt Tippfehler. :mad:

    4 Mal editiert, zuletzt von Kris24 () aus folgendem Grund: Ergänzung Zitat und Fehler durch Autokorrektur (Höcke und Remigration kennt meine Autokorrektur nicht)

  • Ich habe eher den Eindruck, dass sich Rechte nur unter vorgehaltener Hand bekennen, da sonst ein Shitstorm losbricht. Bin sogar erstaunt, wie viele Kollegen sich vorsichtig nach persönlichen Gesprächen als AFD Wähler outen.

    Umgekehrt sind viele bekennende Grünenwähler im Kollegium, die da sehr offen sind.

    Womit du selbst sagst, dass AfD-Wähler zu den "Rechten" zählen. Davon abgesehen musst du ja nur die Wahlergebnisse ansehen, um das Problem zu erkennen. Dass in deinem Kollegium nicht jeder AfD-Wähler mit seinem Wahlverhalten Hausieren geht, sagt nichts über die eigentliche Gesinnung aus und auch nichts darüber, was in der Öffentlichkeit/Social Media an Fakenews, Framing etc. verbreitet wird, um den Diskurs zu beeinflussen, das Sagbare zu erweitern etc.

  • Womit du selbst sagst, dass AfD-Wähler zu den "Rechten" zählen.

    Was sollen sie denn sonst sein? Das impliziert schon wieder sowas von "zugeben", als sei es per se schlecht, eine rechts-konservative Meinung zu vertreten.

  • Es ist legitim, die Abschiebung von Bürgern mit Migrationshintergrund zu kritisieren. Dann aber sollte es wenigstens alle Unterstützer dieser Forderung betreffen. Herr Scholz forderte im Oktober letzten Jahres "endlich Abschiebungen im großen Stil" und auch die CDU forderte ab Oktober laustark Abschiebungen bishin zur Wegnahme der deutschen Staatsbürgerschaft bei Unterstützung von Terrororganisationen. Spahn möchte die Bearbeitung von Asylanträgen in Drittstaaten.

  • Es ist legitim, die Abschiebung von Bürgern mit Migrationshintergrund zu kritisieren. Dann aber sollte es wenigstens alle Unterstützer dieser Forderung betreffen.

    Ja. Oder nein.


    Ja, weil die Forderung, Deutsche abzuschieben, wirklich das aller letzte ist und nur mit Maßnahmen im Dritten Reich und der DDR verglichen werden kann.


    Nein, weil dies nicht von Olaf Scholz, der CDU und Spahn vertreten wird.

  • Ich habe eher den Eindruck, dass sich Rechte nur unter vorgehaltener Hand bekennen, da sonst ein Shitstorm losbricht. Bin sogar erstaunt, wie viele Kollegen sich vorsichtig nach persönlichen Gesprächen als AFD Wähler outen.

    Umgekehrt sind viele bekennende Grünenwähler im Kollegium, die da sehr offen sind.

    Das ist auch gut so. Die AfD ist nun mal keine normale Partei. Ich finde im Gegenteil, dass viel zu wenig gegen die AfD gemacht wird. Wenn jemand die Grünen wählt, ist er vielleicht nicht meiner Meinung und ich mache vielleicht auch mal einen Spruch nach dem Motto: Ich brauche keine Atomkraft. Mein Strom kommt aus der Steckdose. Aber er wählt eine legitime demokratische Partei und ich kann gut damit leben, dass wir einfach unterschiedlicher Meinung sind.

    Wenn aber jemand die Afd wählt, ist er sehr wahrscheinlich entweder dumm oder ein Rassist. Wenn ich mir im Internet einige AfD-Sympathisanten- Kommentare zu den Bauerprosteten durchlese, dann sind diese Leute einfach bekloppt. Was will ich mit solchen Leuten privaten Kontakt? Wir hatten einen netten Kollegen. Wirklich lieber Mensch. Auch kein Rechter. Aber hat an diese ganzen Corona-Verschwörungen geglaubt. Hat den Kinder mal was davon erzählt, dass Bill Gates die Leute nach der Impfung kontrollieren kann und er deswegen sich nicht impfen lässt. In der Schule habe ich nett mit ihm gesprochen aber das wäre niemand mit dem ich privat Kontakt brauche. Und wenn ich dann so einen Rassisten habe, der mir etwas davon erzählt, dass man alle Ausländer rauswerfen soll. Ganz ehrlich, da will ich auch in der Schule kein Kontakt zu. Normalerweise müsste man die alle sofort aus dem Dienst entfernen.

  • Was sollen sie denn sonst sein? Das impliziert schon wieder sowas von "zugeben", als sei es per se schlecht, eine rechts-konservative Meinung zu vertreten.

    Als ich's tippte, war mir klar, dass das kommen würde. Das Problem ist aber nicht rechtskonservativ zu sein, sondern rechtsradikal. Den Unterschied kennst du, ist doch sinnlos, das zu thematisieren. Warum denkst du, gehen jetzt endlich in Deutschland so viele auf die Straße für Demokratieerhalt/ "gegen Rechts"? Sicher nicht, weil die CDU so viele Stimmen gewonnen hat.

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    #Zesame:!:


    Konzentrieren Sie sich ganz auf den Text, wenden Sie das Ganze auf sich selbst an. (J.A. Bengel)

  • RosaLaune : Die Forderung wurde auch von Teilen der CDU geäußert. Das war damals im Oktober/November im Kontext der Pro-Palästina-Demonstrationen und der Zunahme an antisemitischen Übergriffen.

    Welche Forderung? Schreibe bitte konkret und mit Quellennachweis auf, was du mitteilen willst.


    Es gibt einen Gesetzentwurf der CDU, Antisemit*innen nicht einzubürgern. M.W. keinen, Staatsbürger*innen auszuweisen. Und das ist insofern folgerichtig, da sich Antisemitismus nicht mit unserer freiheitlich demokratischen Grundordnung vereinbaren lässt. Oder siehst du das anders? Dann erkläre doch gleich dazu, warum du es anders siehst.


    https://www.bundestag.de/presse/hib/kurzmeldungen-977980

  • Interessanter Thread, ich muss an Noelle-Neumann denken.


    Mir kommt eine Sache etwas zu kurz: Eine NGO, die staatliche Gelder erhält, bespitzelt mit nachrichtendienstlichen Methoden ein privates Treffen der Opposition. Die große Enthüllung ist gar keine. Daraufhin werden Demonstrationen für die Regierung organisiert, deren Kanzler im Herbst selbst noch Abschiebungen "im großen Stil" forderte. Skandalisiert wurde das damals nicht. Überhaupt, Demos gegen die Opposition? Die sind natürlich gut besucht, es wären damals alle im Widerstand gewesen, wie man auf Plakaten lesen konnte. Die Gleichsetzung mit tatsächlichem Widerstand gegen den Nationalsozialismus wird gar nicht erst in Frage gestellt. Kommt mir alles etwas komisch vor.

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