• Antimon


    Natürlich meine und beschreibe ich das deutsche Schulsystem bzw. die Probleme, die ich darin ausmache. Dass einzelne oder vielleicht sogar viele der von mir genannten Kritikpunkte exklusiv deutsche Probleme wären, kann man daraus jedoch schwerlich ableiten.

    Für ein derartiges Postulat fehlt mir auch schlicht das Wissen um die Schulsysteme der anderen PISA-Teilnehmer.

    Von wegen Schuft, ein Zyniker ist ein enttäuschter Idealist!

  • Alterra : Kann es sein, dass manche Mitschüler deines Kindes von der mentalen Entwicklung noch nicht so weit sind und daher noch nicht verstehen können, dass Schule wichtig ist, und daher nicht den Sinn hinter der Erfüllung der an sie gestellten Anforderungen (Aufgaben erledigen, pünktlich kommen, Material dabei haben) sehen?

    Mit 6 Jahren ist der Weitblick eines Kindes entwicklungsbedingt natürlich begrenzt, aber dennoch scheint ja bei einigen Kindern schon die Vorstellung vorhanden zu sein "Wenn ich die an mich gestellten Anforderungen in der Schule erfülle, profitiere ich in irgendeiner Art und Weise davon." - und bei anderen Kindern wiederum so gar nicht.

    Absolut! So weit ist meine Tochter auch oft nicht, aber genau da setzen wir als Eltern ein. Und andere eben leider nicht

  • Ich hätte eine Idee, die bereits an manchen Schulen erfolgreich umgesetzt wird (auch Hessen). Verbindliche Ganztagsschule, wo Lehrkräfte, Sozialpädagog*innen, Erzieher*innen gemeinsam und auf Augenhöhe auf dem jeweiligen Fachgebiet gemeinsam Kinder in ihrer Entwicklung, begleiten. Schwungübungen würden dann nämlich unabhängig vom Elternhaus geübt werden- in der Schule.

    Es wird 2x im Jahr Geld eingesammelt und sämtliches Material vom Bleistift bis zum Arbeitsheft den Kindern direkt in der Schule zur Verfügung gestellt. Da rennt man 2x im Jahr zwar dem Geld hinterher, dafür nicht bei jedem voll geschriebenen Heft oder verloren gegangenem Bleistift.

    Problem: An allen mir bekannten Schulen haben bei Einführung des Modells viele Lehrkräfte Versetzungsanträge gestellt, weil sie nicht bereit waren nach 13 Uhr in der Schule zu arbeiten.

    Wer Fehler findet darf sie behalten und sich freuen! :victory:

  • Ich hätte eine Idee, die bereits an manchen Schulen erfolgreich umgesetzt wird (auch Hessen). Verbindliche Ganztagsschule, wo Lehrkräfte, Sozialpädagog*innen, Erzieher*innen gemeinsam und auf Augenhöhe auf dem jeweiligen Fachgebiet gemeinsam Kinder in ihrer Entwicklung, begleiten. Schwungübungen würden dann nämlich unabhängig vom Elternhaus geübt werden- in der Schule.

    Es wird 2x im Jahr Geld eingesammelt und sämtliches Material vom Bleistift bis zum Arbeitsheft den Kindern direkt in der Schule zur Verfügung gestellt. Da rennt man 2x im Jahr zwar dem Geld hinterher, dafür nicht bei jedem voll geschriebenen Heft oder verloren gegangenem Bleistift.

    Problem: An allen mir bekannten Schulen haben bei Einführung des Modells viele Lehrkräfte Versetzungsanträge gestellt, weil sie nicht bereit waren nach 13 Uhr in der Schule zu arbeiten.

    Eine der Ursachen für das schlechte Abschneiden dürfte der Lehrermangel und die verbreiteten Unterrichtsausfälle im Land sein. Du schlägst als Lösung ein Modell vor, für das nochmals mehr Lehrer/Lehrerinnen benötigt werden. Woher sollen die kommen?


    Inhaltlich gebe ich Dir aber insofern Recht, dass ein Problem sein dürfte, dass gemeinsames Üben aka "Pauken" in den Schulen aus der Mode gekommen ist. Lernen soll offen, selbstbestimmt und ohne Zang ablaufen - was faktisch (- höhere Jahrgänge ausgenommen) oft nichts anderes bedeutet, als dass der eigentliche Lernvorgang ins Elternhaus verlagert wird. Zum besonderen Nachteil derjenigen Kinder, die zu Hause wenig Unterstützung erfahren.

  • Problem: An allen mir bekannten Schulen haben bei Einführung des Modells viele Lehrkräfte Versetzungsanträge gestellt, weil sie nicht bereit waren nach 13 Uhr in der Schule zu arbeiten.

    Da das nicht deine erste zynische Pauschalkritik an "den Lehrern" ist: ich bin gespannt, was du mit 5 Jahren Berufserfahrung sagst. Ab wann wirst du eigenverantwortlich unterrichten?

  • Ich hätte eine Idee, die bereits an manchen Schulen erfolgreich umgesetzt wird (auch Hessen). Verbindliche Ganztagsschule, wo Lehrkräfte, Sozialpädagog*innen, Erzieher*innen gemeinsam und auf Augenhöhe auf dem jeweiligen Fachgebiet gemeinsam Kinder in ihrer Entwicklung, begleiten.

    Das mantramäßige einflechten von "auf Augenhöhe" in diverse Konzepte zukünftiger Schulen ist ein weiteres Kernproblem.

    In vielerlei Hinsicht sind Lehrer, Eltern und Schüler nicht auf Augenhöhe. Ja, natürlich sollten vor allem Lehrer respektvoll mit ihrer Klientel umgehen, aber wir haben ganz unterschiedliche Rollen. Lehrer sind im Bildungskontext die ausgebildeten Experten, die anderen Parteien nicht. Ich entschiede viele Dinge - Stundeninhalt und -ablauf, welches Verhalten akzeptabel ist und welches nicht, die Note, die auf dem Zeugnis steht - auch wenn Eltern und Schüler anderer Meinung sind. Ich mache meine Entscheidungen transparent und treffe sie auf Basis sachlicher Überlegungen und nicht nach Lust und Laune, aber am Ende entscheide ich und da muss ich denjenigen, die diese Entscheidungen betreffen, keine Augenhöhe vorgaukeln.

    Das gleiche gilt für andere Beschäftigte an Schulen. Ich erwarte von denen Professionalität in ihrer Rolle und liefere das gleiche in meiner.

  • Da das nicht deine erste zynische Pauschalkritik an "den Lehrern" ist: ich bin gespannt, was du mit 5 Jahren Berufserfahrung sagst. Ab wann wirst du eigenverantwortlich unterrichten?

    Das ist keine Pauschalkritik, das war an diesen Schulen Fakt.

    Die Schulleitungen waren schlau genug, diese Lehrkräfte gehen zu lassen. Es haben sich nämlich im Nachgang LK explizit für diese Schulen beworben, weil sie vom Konzept überzeugt waren.


    By the way habe ich die letzten 15 Jahre an Schulen gearbeitet. Ich könnte Bücher darüber schreiben...

    Wer Fehler findet darf sie behalten und sich freuen! :victory:

  • Moebius

    Auf Augenhöhe funktioniert schon deshalb nicht, weil dem Konzept von Erziehung und Bildung ein Gefälle, eine Hierarchie zugrunde liegt. Vollere Gefäße füllen leerere Gefäße und dafür braucht es ein Gefälle.


    Alles andere ist - es wurde schon gesagt - eine Simulation, die es allen Beteiligten aber auch schwerer macht, Grenzen zu erkennen. Die Grenzen der eigenen Wirksamkeit, der eigenen Kompetenzen und Zuständigkeiten.

    Von wegen Schuft, ein Zyniker ist ein enttäuschter Idealist!

  • Ich weiß nicht, ob es schon Erwähnung gefunden hat: Einige sog. Experten in ihrem Elfenbeinturm haben natürlich sofort die Hauptursache erkannt:


    Die Lehrer sind schuld!


    siehe z. B.

    https://www.news4teachers.de/2…et-dafuer-verantwortlich/


    Mich regt es sowas von auf, dass in Deutschland einzelne Charaktere an den Unis ihre Tätigkeit legitimieren, indem sie andere runtermachen. Es muss ja der Unterricht sein... dann kann ich/können wir mit unseren genialen Konzepten intervenieren und alle können an unserem Intellekt genesen.


    Es muss mehr Geld in die Kitas und in die Grundschulen fließen und dafür Sorge getragen werden, dass vernünftiger Unterricht stattfinden kann: Zum einen durch Personal, aber auch durch umfassendere Möglichkeiten, Störenfriede in die Schranken zu weisen. Wenn es Monate dauert, bis man den Jungen, der Stühle wirft, woander unterbringt, muss man sich nicht wundern, wenn nichts mehr läuft.


    Die misslungene Inklusion, die dafür sorgt, dass beispielsweise Lernen-Kinder mit eingeschränkten kognitiven Fähigkeiten in einer Klasse mit 27 weiteren sitzen und binnendifferenziert gefördert werden sollen (mit dem tollen Namen: "gemeinsames Lernen") klappt nicht und wird auch niemals klappen. Die lernen eigentlich gar nichts mehr. Sie sind halt da.


    All jene, die dem Unterricht nicht folgen können, müssen in Kleingruppen betreut werden. Aber so wie es jetzt läuft, kann man eigtl. nur noch von einer Verachtung der Kinder mit Förderbedarf sprechen.

  • Das ist keine Pauschalkritik, das war an diesen Schulen Fakt.

    Die Lehrkräfte sind gegangen, weil sie Geld für Bleistifte einsammeln mussten und dadurch länger als bis 13 Uhr im Schulhaus sein mussten. Klingt erst mal total plausibel.

    By the way habe ich die letzten 15 Jahre an Schulen gearbeitet. Ich könnte Bücher darüber schreiben...

    Als Sozialpädagogin nicht als Lehrerin. Richtig? Ich kenne auch unfähige Arschlöcher im Jugendamt, trotzdem steige ich nicht in die Sozialpädagogik quer ein, weil ich finde, dass alle Sozialpädagogen nicht genug arbeiten und ich ihren Job bestimmt besser kann.

  • Antimon


    Natürlich meine und beschreibe ich das deutsche Schulsystem bzw. die Probleme, die ich darin ausmache. Dass einzelne oder vielleicht sogar viele der von mir genannten Kritikpunkte exklusiv deutsche Probleme wären, kann man daraus jedoch schwerlich ableiten.

    Für ein derartiges Postulat fehlt mir auch schlicht das Wissen um die Schulsysteme der anderen PISA-Teilnehmer.

    Wie kommst du dann darauf, dass die von dir genannten Punkte die Ursachen für das schlechte Abschneiden bei PISA sind? Wenn alle anderen die gleichen Probleme haben müssten auch alle anderen sehr viel schlechter Abschneiden. Also was genau hat deine Liste mit dem Thema PISA zu tun? Über "Schulsysteme" schreibst du ohnehin nicht, mehr so über den allgemeinen gesellschaftlichen Verfall. Das ist natürlich eine bequeme Sicht auf die Dinge, denn dann kannst du als Lehrperson sicher nichts zu einer Verbesserung der Situation beitragen.

  • Wie kommst du dann darauf, dass die von dir genannten Punkte die Ursachen für das schlechte Abschneiden bei PISA sind? Wenn alle anderen die gleichen Probleme haben müssten auch alle anderen sehr viel schlechter Abschneiden. Also was genau hat deine Liste mit dem Thema PISA zu tun? Über "Schulsysteme" schreibst du ohnehin nicht, mehr so über den allgemeinen gesellschaftlichen Verfall. Das ist natürlich eine bequeme Sicht auf die Dinge, denn dann kannst du als Lehrperson sicher nichts zu einer Verbesserung der Situation beitragen.

    Und wieder unterstellst Du mir eine Aussage, die ich nicht getätigt habe.

    Ich habe ganz sicher nicht gesagt, dass "alle anderen die gleichen Probleme haben müssten". Im Gegenteil. Ich habe deutlich gemacht, dass ich dazu nicht genug über die anderen PISA-Teilehmer weiß.

    Ich gehe jedoch fest davon aus, dass es eben genau die Unterschiede im Schul- und Gesellschaftssystem sind, die zu den unterschiedlichen Ergebnissen bei Pisa führen.


    Und dass es eine Interdependenz zwischen Bildungssystem und Gesellschaft gibt, ist doch nichts neues. Bequem ist in meinem/unserem Schulalltag wenig. Daher ja auch die Kritik.

    Den Anspruch, dass ich das als "Lehrperson" verbessern kann, habe ich noch, fühle mich jedoch zusehends auf verlorenem Posten. Und damit sind sichernnicht die Kollegen gemeint. Wo ich die Defizite sehe, die mich in der Umsetzung dieses Anspruchs behindern, habe ich versucht anzureißen.


    Insgesamt habe ich aber den Eindruck, dass Du durch einen oder mehrere meiner Punkte getriggert bist, wie man heute so schön sagt. Welcher ist das und warum?


    Die Feststellung, dass die Zahl der dysfunktionalen Familien steigt? Darüber können wir gern sprechen und natürlich können die Erfahrungen diesbzgl. lokal und schultypabhängig variieren.


    Mich würde noch interessieren, ob Du bei einzelnen Punkten meiner ellenlangen Liste auch mitgehen kannst? Sie deckungsgleich mit Deinen Erfahrungen sind?

    Von wegen Schuft, ein Zyniker ist ein enttäuschter Idealist!

  • Aber so wie es jetzt läuft, kann man eigtl. nur noch von einer Verachtung der Kinder mit Förderbedarf sprechen.

    Ich spreche eigentlich von einer Verachtung der Kinder ohne Förderbedarf. Eben weil diese Kinder die Systemsprenger ertragen müssen:

    aber auch durch umfassendere Möglichkeiten, Störenfriede in die Schranken zu weisen. Wenn es Monate dauert, bis man den Jungen, der Stühle wirft, woander unterbringt

    Und dieser katastrophale Zustand wird uns dann als alternativlos verkauft, weil die UN-Menschenrechtskonvention uns das ja genau so vorschreibt, dass auch Systemsprenger inklusiv zu unterrichten sind.

  • Ich steige nicht quer ein, weil ich es besser kann, sondern weil ich mit meinem Studium und meiner Berufserfahrung für die Ausbildung von Erzieher*innen qualifiziert bin. In Hessen ist es übrigens die Einzige Möglichkeit Lehrkräfte für die Fachschulen zu akquirieren, insofern ist es kein richtiger Quereinstieg.


    Danke, dass du das mit dem Jugendamt ansprichst. Es gibt viele Lehrkräfte, die genau das meinen- sie könnten alles- auch Jugendhilfe. Wenn man dann versucht mir das SGB VIII zu erklären und dieses als Strafgesetzbuch bezeichnet, wird es lustig. Wenn man hinter meinem Rücken in meinem Namen Kindeswohlgefährdungen macht, weil man der Meinung ist, da müsste mal was passieren, ist das alles andere als lustig. Und sowas passiert, obwohl man vorher lang und breit darüber gesprochen hat, warum eine Kindeswohlgefährdungsmeldung in diesem Fall nicht zielführend, sondern kontraproduktiv ist...


    Man könnte im Rahmen der vorhandenen Möglichkeiten Einiges bewegen, wenn man wollte.

    An meiner aktuellen Schule ist das glücklicherweise der Fall.

    Wer Fehler findet darf sie behalten und sich freuen! :victory:

  • Ich hätte eine Idee, die bereits an manchen Schulen erfolgreich umgesetzt wird (auch Hessen). Verbindliche Ganztagsschule, wo Lehrkräfte, Sozialpädagog*innen, Erzieher*innen gemeinsam und auf Augenhöhe auf dem jeweiligen Fachgebiet gemeinsam Kinder in ihrer Entwicklung, begleiten. Schwungübungen würden dann nämlich unabhängig vom Elternhaus geübt werden- in der Schule.

    Es wird 2x im Jahr Geld eingesammelt und sämtliches Material vom Bleistift bis zum Arbeitsheft den Kindern direkt in der Schule zur Verfügung gestellt. Da rennt man 2x im Jahr zwar dem Geld hinterher, dafür nicht bei jedem voll geschriebenen Heft oder verloren gegangenem Bleistift.

    Problem: An allen mir bekannten Schulen haben bei Einführung des Modells viele Lehrkräfte Versetzungsanträge gestellt, weil sie nicht bereit waren nach 13 Uhr in der Schule zu arbeiten.

    Das ist sicherlich sinnvoll für Kinder aus sozialschwachen und bildungsfernen Haushalten, für alle anderen hat aufgezwungene institutionelle Dauerverwahrung sicherlich in erster Linie Nachteile.

  • Das ist sicherlich sinnvoll für Kinder aus sozialschwachen und bildungsfernen Haushalten, für alle anderen hat aufgezwungene institutionelle Dauerverwahrung sicherlich in erster Linie Nachteile.

    Inwiefern würden die priviligierten Kinder einen Schaden davon tragen, wenn sie bis 14/14:30 Uhr an der Schule wären?

    Wer Fehler findet darf sie behalten und sich freuen! :victory:

  • Weil institutionelle Betreuung immer mit Stress verbunden ist (vgl. Cortisol-Studien zur Ganztagsbetreuung) und ich bezweifele, dass die Betreuung da besser ist, als in einem vernünftigen Elternhaus. Außerdem hätte ich persönlich abgekotzt, wenn ich unnötig lange in der Schule hätte bleiben müssen. Ich wollte danach erstmal meine Ruhe, ein paar Stunden irgendwas anderes machen, andere Leute sehen ( Verein, außerschulische Freunde) und habe mich dann eher abends nochmal mit Hausaufgaben beschäftigt. Ich finde den Gedanken, Kindern mehr und mehr die Freiheit zur eigenen Tagesgestaltung zu nehmen und parallel noch die Zwangsvergesellschaftung mit Mitschülern zeitlich auszudehnen, einfach nur komplett furchtbar, sorry.

  • Ich bedaure, dass keine wirklich detaillierten Ergebnisse veröffentlicht werden. Aber vielleicht suche ich auch nur falsch. Europa allgemein und Deutschland speziell mit seiner nach Bundesländern aufgesplitterten Bildungslandschaft und diversen Sozialstruktur müsste eigentlich fantastische Datenquellen abgeben - wenn man nur bereit wäre, die Ergebnisse unvoreingenommen zu vergleichen.


    Angeblich haben sich in Deutschland ausgerechnet die Gymnasien am stärksten verschlechtert. Aber warum? Gibt es diesbezüglich evtl. Unterschiede zwischen den Bundesländern, die Rückschlüsse auf die Ursachen ermöglichen?


    Die massenhafte Migration von Menschen mit bildungsfernem Hintergrund hat dennoch wohl auch eine Rolle gespielt, aber vielleicht nicht soo entscheidend, wie in der Öffentlichkeit diskutiert. Zumal Angehörige der im letzten Jahr zahlenmäßig größten Migrantengruppe offenbar von der Teilnahme an der Studie ausgeschlossen waren. Ähnliches gilt für die Corona-Maßnahmen: Förderlich waren die bestimmt nicht, aber die Abwärtsentwicklung begann bereits um Jahre früher. Und das auch in Ländern wie Norwegen oder Island, in denen es an den Schulen kaum Corona-Maßnahmen gab.


    Leider zeichnet sich in Deutschland bisher dasselbe Bild wie immer ab: Das schlechte Ergebnis wird von allen schulpolitischen Denkrichtungen genutzt, um darauf hinzuweisen, dass man es ja schon immer gewusst hätte. In der Regel ohne sich auch nur die Mühe zu machen, wenigstens einen oberflächen Bezug zu den empirischen Ergebnissen herzustellen.

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