Lohnt sich das Referendariat, wenn man dann sowieso aufgrund des Alters nicht verbeamtet wird?

  • Ich frage mich, wozu sollte man ins Ref starten, wenn man danach aufgrund des Alters sowieso nicht verbeamtet wird, sondern nach Tarif bezahlt wird? Ohne Ref hatte ich als Angestellte E13. Wie viel bekommt man dann als Angestellte mit Ref?

  • E13, Stufe 1 (mit Abschluss des Refs fängt der Stufenerwerb neu wieder an, Du hast keinen Anspruch auf Deine vor dem Ref erworbene Erfahrungsstufen); Gehaltsrechner: https://oeffentlicher-dienst.i…er/tv-l/west?id=tv-l-2023


    Wenn Du schon eine unbefristete Stelle mit E13 hast, ist ein Referendariat in der Tat aus rein finanzieller Perspektive 'selbstschädigendes Verhalten' (das sieht auch nicht viel anders aus, falls Du durch das Ref. mal auf E 14 kommen solltest)

  • ... wie schon in diversen anderen Threads abgefrühstückt: du wärest dann (!) eine grundständig ausgebildete Lehrerin. Einfach irgendeinen Job machen ohne abgeschlossene Berufsausbildung ist halt auch "selbstschädigend'.

  • Wenn Du das bodenständige Referendariat durchläufst und nicht den Quereinstieg, wäre das in der Tat absolut selbstschädigend, weil Du nachher nicht mehr Geld bekommst und voll ins Risiko gehst das Referendariat nicht zu bestehen oder nachher nicht übernommen zu werden.

    Beim Quereinstieg wäre immerhin das Risiko der späteren Übernahme vom Tisch, bleibt noch das Risiko das Referendariat nicht zu bestehen.


    Also mein Tipp: Mach das Referendariat nicht!

  • Ohne Ref bist du kein fertig ausgebildeter Lehrer und kannst nur schwer eine unbefristete Anstellung erhalten

    Ausnahnen mag es sicher geben heutzutage, aber regulär werden meine Wissens nach Menschen ohne 2. Staatsexamen nur befristet angestellt.

    Gerade wenn du von 1987 wärst lägen dann viele unsichere Jahre noch vor dir....


    Daher würde ich zum Referendariat raten. ( völlig abgesehen von der Notwendigkeit auf inhaltlicher Ebene weiter ausgebildet zu werden)

  • E13 erhältst du mit einem Master of Education, egal ob das Referendariat abgeschlossen wurde oder nicht. Aber mit abgeschlossenem Referendariat beginnst du auf Erfahrungsstufe 3, das macht finanziell schon einen Unterschied. Theoretisch kannst du dir ohne Referendariat zwar auch eine unbefristete Stelle sichern, wenn Bezirksregierung oder Schulleitung gewisse Formfehler machen, praktisch ist das aber so gut wie ausgeschlossen. Du wärst also ohne Referendariat auf befristete Vertretungsstellen angewiesen und Kettenbefristung ist nicht möglich, irgendwann würdest du also gar nicht mehr eingestellt bzw. verlängert. Solltest du irgendwie doch entfristet werden, würden dir weitere Aufstiegsmöglichkeiten aber verwehrt bleiben.


    Das ist jetzt nur der karrieretechnische und finanzielle Teil. Das Referendariat ist aber als Ausbildungsabschnitt unglaublich wichtig. Ja, vieles am Referendariat ist Mist, aber du lernst didaktisch eine Menge.

  • Es kommt doch darauf an, wie es das Bundesland handhabt.


    Sollte das BL unbefristet anstellen (ohne Ref), würde ich tunlichst einen Bogen darum machen. Es ist wesentlich schlechter bezahlt und es besteht das Risiko dieses nicht zu bestehen, was dann (in meinem BL) damit einhergeht, seine Stelle zu verlieren.


    Sollte das BL aber voraussetzen, dass ein Ref abgeschlossen wurde um eine unbefristete Stelle zu bekommen erübrigt sich die Frage ohnehin. Dann kommst du wohl nicht drum herum. In meinem BL wird man nach 3 (oder waren es 5?) Vertretungsverträgen im Land gesperrt. Daher ist das Ref die einzige Option, sofern man nicht als "Fachpraxislehrkraft" beginnt, was derart schlecht bezahlt wird, das man sich darüber ohnehin keine Gedanken machen sollte.

    • Offizieller Beitrag

    Schon mal daran gedacht, dass das Ref weniger als Steigleiter zum Beamtentum als auch als Ausbildung konzipiert ist?
    Willst du immer unausgebildet vor dich hin wurschteln?

    Und ja, ich weiß, wovon ich spreche:
    Aufgrund einer laaaangen Familienpause bin ich erst spät ins Ref gegangen, sodass eine Übernahme als Beamtin von vornherein ausgeschlossen war. Das eine hat mit dem anderen nicht unbedingt was zu run.
    Zweitens:An der Schule, an der ich jetzt bin, erleben wir seit Jahren einen Gau nach dem anderen mit unausgebildeten "Lehrern":

    Tu es dir, tu es allen nicht an!!

  • Die Frage war imho nicht "Ref oder Quereinstieg" sondern "Ref oder kein Ref" (also quasi nur als tarifbeschäftigter Vertretungslehrer)

    Und ich bleibe dabei: Wenn die Fragenstellerin jetzt eine unbefristete E13-Stelle hat und nachher auch nur eine unbefristete E13-Stelle bekommen kann, ist das bodenständige Referendariat der totale Wahnsinn.


    Das Risiko das Referendariat nicht zu bestehen oder trotz bestandenem Referendariat später nicht übernommen zu werden, steht in keinem Verhältnis zu einem evtl. danach besseren Unterricht. Da muss ich, wohl im Gegensatz zu Dir (???) in erster Linie an die finanzielle Sicherheit der Fragenden denken und erst nachrangig an leuchtende Kinderaugen.

  • Das Risiko das Referendariat nicht zu bestehen oder trotz bestandenem Referendariat später nicht übernommen zu werden, steht in keinem Verhältnis zu einem evtl. danach besseren Unterricht.

    Dass ist ja mal eine gewagte Aussage. Wenn alle Kolleg*innen aus "Angst" vor einem Nichtbestehen von Prüfungen ihre Ausbildung nicht begonnen hätten, wäre der Lehrermangel heute noch bedeutend größer.


    Da muss ich ... in erster Linie an die finanzielle Sicherheit der Fragenden denken.

    Dann sollte die Fragende aber doch nicht Lehrerin - und auch noch ohne Verbeamtung!? - werden, wenn man hier im Forum verbreitete Meinungen liest. :cash:

  • Schon mal daran gedacht, dass das Ref weniger als Steigleiter zum Beamtentum als auch als Ausbildung konzipiert ist?
    Willst du immer unausgebildet vor dich hin wurschteln?

    Was heißt denn "immer". Wenn es sowieso nur noch ein paar Jahre sind, ist das ja auch egal.

  • So unausgebildet bin ich nicht. Ich bin schon seit 1,5 Jahren im Ref. In der Zeit habe ich auch eine Zusatzqualifizierung für die Grundschule gemacht. Nun bleiben mir 6 Monate an einer Regionalen Schule. Allerdings ist bin mittlerweile fix und fertig von diesem ständigen Druck und Kritik. Ich habe eine Aussicht auf eine unbefristete Stelle im DaZ-Bereich, wo ich mich richtig wohl und von Kollegen geschätzt fühle. Deswegen würde ich gerne die Stelle annehmen und das Ref abbrechen. Mir würde E13 vollkommen ausreichen. In ein paar Jahren bin ich aber zu alt für die Verbeamtung nach dem Referendariat. Deswegen war auch die Frage, ob es sich später finanziell lohnt, damit wieder anzufangen.

  • So unausgebildet bin ich nicht. Ich bin schon seit 1,5 Jahren im Ref.

    Dann zieh es durch!

    Ich habe auch damals jeden Sonntagabend beim Gedanken daran, daß ich morgen wieder in die Ausbildungsschule muß, ins Waschbecken gekotzt.🤮

    Mit Ausbildung hatte das alles herzlich wenig zutun sondern es war die Nagelprobe. Wer das Ref. schafft, schafft den Rest spielend.

  • 6 Monate an einer Regionalen Schule. Allerdings ist bin mittlerweile fix und fertig von diesem ständigen Druck und Kritik. Ich habe eine Aussicht auf eine unbefristete Stelle im DaZ-Bereich, wo ich mich richtig wohl und von Kollegen geschätzt fühle. Deswegen würde ich gerne die Stelle annehmen und das Ref abbrechen. Mir würde E13 vollkommen ausreichen. In ein paar Jahren bin ich aber zu alt für die Verbeamtung nach dem Referendariat.

    Wie nun, ein halbes Jahr oder mehrere? Wie lange dauert dein Referendariat noch?


    Bist du sicher, dass dir eine Planstelle ohne zweites Staatsexamen angeboten wird. Kann ja sein, Bedarf bei DaZ ist hoch. Aber meinst du nicht, dass du in einem gesuchten Bereich auch in einem halben Jahr mit zweitem Staatsexamen unterkommst? Und zwar als Beamtin?


    Druck und Kritik kommt leider im Referandariat vor. Zum einen gerechtfertigt, weil es dich auf einen stressigen Beruf vorbereiten soll. Zum anderen liegt das aber auch ein gutes Stück an der Unfähigkeit der Seminarausbilderinnnen, die es selbst nicht besser können und sich hinter Gemecker und überzogenen Ansprüchen verstecken.


    Ich schlage vor, du machst das noch fünf Monate und brichst dann ab. Danach schlägst du dich dann mit Vertretungsstellen durch.

    „Fakten haben keine Lobby.“


    (Sarah Bosetti)

  • Ich habe eine Aussicht auf eine unbefristete Stelle im DaZ-Bereich, wo ich mich richtig wohl und von Kollegen geschätzt fühle. Deswegen würde ich gerne die Stelle annehmen und das Ref abbrechen.

    Und diese "Traumstelle" bekommst du nur, wenn du sie jetzt gleich antrittst? Ich würde dir dringend empfehlen, dass letzte halbe Jahr des Ref. noch durchzuziehen und nicht so kurz vor Schluss deine Ausbildung abzubrechen. Anschließend kannst du ja immer noch entscheiden, ob du im Schuldienst bleiben und dich verbeamten lassen möchtest.

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

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