IPads am Gym

  • In einer Schule sollen ab einer bestimmten Jahrgangsstufe IPads auf Kosten der Eltern angeschafft werden. Haben die Eltern Anspruch darauf zu erfahren, inwieweit dies der Medienbildung und Berufsvorbereitung dient? Gibt es überhaupt irgend eine Studienberufsgruppe, die mit iPads arbeitet?

  • dafür müsste es doch ein Medienbildungskonzept geben. Zumindest ist das in Hessen so.

  • Gibt es überhaupt irgend eine Studienberufsgruppe, die mit iPads arbeitet?

    Lehrerinnen. Spaß bei Seite. iPads kommen überall vor. Kommt halt darauf an, was damit gemacht wird.


    Haben die Eltern Anspruch darauf zu erfahren, inwieweit dies der Medienbildung und Berufsvorbereitung dient?

    Auch da hängt es davon ab, was damit gemacht wird. Das wäre auch die Frage, die ich stellte. Und die, was denn wohl passiert, wenn ein Kind kein solches Gerät hat. Ich mein, können in deinem Bundesland zur Anschaffung eines solchen Gerätes verpflichtet werden?


    Um damit nur das Heft zu ersetzen, finde ich es ein Bisschen teuer.


    Da, wo ich arbeite, gibt es sogenannte iPad-Klassen. Die Schülerinnen müssen aber kein eigenes iPad anschaffen, sie bekommen dann eines von uns.


    Auf die betreffende Schule geht eines deiner Kinder, oder? Du fragst hier quasi als Mutter?

    „Fakten haben keine Lobby.“


    (Sarah Bosetti)

    Einmal editiert, zuletzt von O. Meier ()

  • iPads kommen überall vor

    ja? Wo? Außerhalb der Schule und den Händen von Kindern die Ruhe halten sollen habe ich die Dinger noch nie gesehen.

  • Theoretisch können Eltern (auch unabhängig von eventueller Lernmittelfreiheit) nicht zu solch einem Kauf, der meist die 800 Euro inklusive Zubehör übersteigt, verpflichtet werden, denn gerade Geringverdiener und Kinderreiche hätten dabei das größte Nachsehen. Im günstigten Fall sind die Geräte nach dem Abitur noch aktuell.

    Im Unterricht gibt es einige Vorteile, u.a. bezogen auf die verringerte Anzahl nötiger Kopien. Aber in Mittelstufenklassen wären ständige Missbrauchskontrollen erforderlich, die unmöglich erscheinen, wenn man sich gleichzeitig Medien wie der Lektüre und der Tafel Im Rahmen des Unterrichtsgesprächs konzentriert widmen möchte.

  • Am zukünftigen Gymnasium meines Sohnes bekommen die Kinder ab Klasse 9 iPads. Für die Klassen 9+10 stellt die Schule die Geräte, aber ohne Stift, der muss selbst beschafft werden. Ab der Oberstufe sollen eigene Geräte (von den Eltern) angeschafft werden. Dazu wird eine Sammelbestellung gemacht. Welche Kosten auf einen zukommen, steht dort aber nicht. Familien, die sich dies nicht leisten können (auf Nachweis) stellen wohl einen Antrag und bekommen dann für diesen Zweck vorgehaltene Leihgeräte. Diese Informationen und das sehr ausführliche Nutzungs- und Medienkonzept der Schule lässt sich auf der Homepage einsehen.

    iPad Nutzung ist ab der 9. für alle SuS vorgesehen. Ob ein ausscheren aus dieser Praxis möglich ist, konnte ich nirgends finden. Aber ich gehe nicht davon aus.

  • iPad Nutzung ist ab der 9. für alle SuS vorgesehen.

    Das ist völlig unspezifisch. Wenn man darauf die Uhrzeit abliest, hat man es auch benutzt. Welcher didaktische Nutzen ergibt sich aus den Geräten? Was kann man damit machen, das ohne nicht geht. Was lernen die Schülerinnen mit iPads mehr/besser/schneller?


    Papier sparen um den Preis der Produktion von zukünftigem Elektroschrott halte ich für kurzsichtig.

  • Verpflichtung gibt es wohl nicht, wer keins hat, schreibt die Tests auf Papier. Aber ganz ehrlich, wenn 26 SuS auf dem Ding rumwischen, will ich sehen, wie das 27. ohne arbeiten soll, ohne ständig zu spüren zu bekommen, dass die Sonderrolle nervt.

  • Bei uns sind fast alle Lehrwerke mittlerweile digital, wer kein Gerät finanzieren kann, bekommt ein Leihgerät. Extrawürste gibt es keine, die Eltern wissen das bei der Anmeldung und man möchte auch ganz arbeitsökonomisch nicht in jeder Lerngruppe für 1-2 Kinder dann doch nochmal Kopien machen. Daher solltet ihr als Kollegium dann auch auf eine verpflichtende Nutzung bestehen, bevor die Dinger angeschafft werden.

    Über den didaktischen Mehrwert kann man sicher streiten. Da liegt es an guten Fortbildungen, damit man im Unterricht dann auch mehr damit macht als die typischen Officeanwendungen.

  • man möchte auch ganz arbeitsökonomisch nicht in jeder Lerngruppe für 1-2 Kinder dann doch nochmal Kopien machen.

    Ich mache ganz arbeitsökonomisch Kopien für alle. Ich habe ein zeitlang Material als PDF-Dateien auf die Lernplattform geladen. In den iPad-Klassen immer vor dem jeweiligen Unterricht. hat sich aber niemand geladen. Fotos von den Kopien waren wohl doch praktischer. Auch als Ressource bei Krankheit wurden die elektrischen Versionen kaum bis gar nicht genutzt. Also spare ich mir den zusätzlichen Aufwand.


    Aber ganz ehrlich, wenn 26 SuS auf dem Ding rumwischen, will ich sehen, wie das 27. ohne arbeiten soll, ohne ständig zu spüren zu bekommen, dass die Sonderrolle nervt.

    Die Frage ist, was mehr nervt, die Sonderrolle oder das 'Rumgewische. Wenn man tatsächlich gut mit dem Gerät arbeiten kann, wäre die Anschaffung gerechtfertigt. Aber eines kaufen, weil alle eins haben?


    Schon interessant, dass da die Schule mit group pressure arbeitet. Und auch sonst machen die sich 'nen schlanken Fuß. Wenn die Anschaffung des Gerätes formal freiwillig ist, müssen die nämlich gar nichts begründen, wofür das gut ist. „Ist nur 'ne Empfehlung, Sie entscheiden.“


    Insgesamt sieht es mir so aus, als wenn die Schule sich das schön ausgedacht hat und da mit Fragen und Diskutieren kein Schiff kommt. Die machen das, weil die das machen, und auf Einzelschicksale wird in der Unterhaltungsindustrie keine Rücksicht genommen.


    Überleg', ob preislich ein 13"-Gerät in Frage kommt (eher Air als Pro). Dann hat zwar immer noch nicht genug Fläche, um da sinnvoll drauf zu arbeiten, aber doch etwas mehr. Der Pencil Pro lässt sich gravieren.


    Und, äh, habe ich das „Tests“ gelesen? Die wollen die Geräte für Leistungsüberprüfungen nutzen? Sportlich.

  • Rein theoretisch könnte ein Tablet den Taschenrechner (GTR oder CAS) ersetzen. Das kostet in der Anschaffung auch ~100+ Euro. Ist somit die "Anzahlung" für ein iPad. Nur sind die Meinungen zu den "Ersatz-Apps" (die auch im Abitur zulässig sind) derzeit noch "durchwachsen". Der Vorteil des iPads wäre, dass man dieses nach dem Abitur dann vielleicht doch noch häufiger verwendet als den Taschenrechner (es sei denn, man geht weiter im MINT-Bereich in Ausbildung/Studium).

  • Ich mache ganz arbeitsökonomisch Kopien für alle. Ich habe ein zeitlang Material als PDF-Dateien auf die Lernplattform geladen. In den iPad-Klassen immer vor dem jeweiligen Unterricht. hat sich aber niemand geladen. Fotos von den Kopien waren wohl doch praktischer. Auch als Ressource bei Krankheit wurden die elektrischen Versionen kaum bis gar nicht genutzt. Also spare ich mir den zusätzlichen Aufwand.

    Klar, ganz oder gar nicht. Aber jetzt sind die Dinger nunmal da und ich alleine kann die Zeit nicht zurückdrehen. Da mache ich dann auch keine Kopien mehr. Material kann man immerhin bei OneNote oder Teams einstellen und spart sich die Zeit am Kopierer. Die geht dann aber dafür doppelt und dreifach beim Beantworten der X Chatnachrichten jeden Tag drauf. Nunja, "Fortschritt".

  • spart sich die Zeit am Kopierer.

    Einen Kopierer braucht es eigentlich nur für analoge Vorlagen. Mein Material kann ich direkt drucken. Im Wesentlichen stelle ich die Anzahl ein, damit es für alle reicht und nicht nur für mich.


    Die geht dann aber dafür doppelt und dreifach beim Beantworten der X Chatnachrichten jeden Tag drauf.

    Komisch, ich kriege gar keine Chatnachrichten. Ich bin mir gar nicht sicher, ob ich weiß, was das sein soll. Zettel im Postfach sind das nicht, oder?


    ich alleine kann die Zeit nicht zurückdrehen.

    Ich auch nicht, mache ich aber trotzdem.

    „Fakten haben keine Lobby.“


    (Sarah Bosetti)

  • Nun. Zunächst habe ich auf dem iPad außer dem AppStore, den Notizen, den Aktienkursen, Pages (bei dem ich die Texte in verschiedene Formate exportieren kann), der Uhrzeit, dem iTunesStore und ein paar weiteren Gimmicks ... nichts. Dafür gehen alle Daten in die Cloud - und nach meiner Erfahrung erhalten alle externen Datenspeicher irgendwann ein Update, bei dem Daten ins Nirwana wandern.
    Programme müssen über den AppStore zusätzlich (meist kostenpflichtig) angeschafft werden.

    Da lobe ich mir mein refurbished-Linux-Lenovo-Thinkpad. Das wiegt etwas mehr, war jedoch (inkl. Dockingstation) 70% billiger als ein nacktes iPad. Und hat Welten an Software an Bord, ich kann Unmengen an OpenSource (ich höre deinen Schmerzensschrei!) an Bord und ich zwinge keinem Schüler ein proprietäres System auf, für das ich auch noch kostenfrei Werbung, Support und Schulung leiste.

    Das Diskutieren von Tatsachen ist eine "wunder"bare Sache.
    Dieser Beitrag kann Spuren von Ironie und Sarkasmus enthalten.

  • Zunächst habe ich auf dem iPad außer dem AppStore, den Notizen, den Aktienkursen, Pages (bei dem ich die Texte in verschiedene Formate exportieren kann), der Uhrzeit, dem iTunesStore und ein paar weiteren Gimmicks ... nichts.

    Komisch. Außer dem, was da drauf ist, ist da nichts?

    Dafür gehen alle Daten in die Cloud

    Je nachdem, was man so einstellt.

    und nach meiner Erfahrung erhalten alle externen Datenspeicher irgendwann ein Update, bei dem Daten ins Nirwana wandern

    Kann ich nicht nachvollziehen. Ich synchronisiere z. B. Kontakte, Kalender und Bookmarks schon sehr lange über die iCloud. Das könnte ich auch abschalten. Bei der Inbetriebnahme des neuen Rechners war dann alles schon da. Auch die Adressen, die ich damals auf dem Newton eingetragen habe. Die waren schon auf einigen Rechnern. Und heutzutage muss ich nicht mal die Migrationsassistentin darum kümmern.


    Daten in der Cloud können durch aus Sinn machen. Muss man sich überlegen, muss man entsprechend einstellen.


    Programme müssen über den AppStore zusätzlich (meist kostenpflichtig) angeschafft werden.

    Im AppStore gibt es auch Kostenloses. Was mich eher nervt, sind In-App-Käufe für einzelnen Funktionen, bei denen man nicht vorher 'rauskriegt, was sie denn kosten werden. App installieren, testen, für gut befinden und dann merken, dass die eine Funktion 99 Euro im Jahr als Abo kostet.


    Der AppStore ist ziemlich voll und man muss ein Bisschen kucken, ob es nicht eine preiswertere oder kostenfreie Alternative gibt.


    Auf besonderen Wunsch der Europäischen Union macht Apple aber keinen Riegel mehr vor Drittanbieter-App-Stores.


    zwinge keinem Schüler

    Ich hoffe, ihr arbeitet auch sonst nicht mit Zwang.

    für das ich auch noch kostenfrei Werbung, Support und Schulung leiste.

    Wenn du's im Dienst tust, wirst du sehr wohl dafür bezahlt. Wenn du es in deiner Freizeit ehrenamtlich machst, ist das deine Entscheidung.


    Aber ich habe das wohl richtig verstanden. An deiner Schule gibt es keine iPads, alle Kollleginnen und Schülerinnen haben Linux-ThinkPads

    „Fakten haben keine Lobby.“


    (Sarah Bosetti)

    2 Mal editiert, zuletzt von O. Meier ()

  • Kann man so ein iPad eigentlich auf den OHP / Polylux legen, um das Bild an die Wand zu projizieren?




    (Böse Bemerkung, fast OT, aber mit einem Funken Hintergedanken: Wenn im Raum keine schlaue Tafel (oder Vergleichbares) ist, dann kann man z.B. nicht SuS bitten, ihre Ergebnisse mal schnell für alle zu projizieren und gemeinsam sinnvoll damit weiterarbeiten (indem man z.B. auf das eine oder andere deutet).)

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