Achtstündige Dienstbesprechung an einem Samstag

  • Heute haben wir uns als Kollegen im Bildungsgang besprochen. Grundstimmung ist mies, Urlaubspläne betreffen noch eine andere Kollegin (mit Mann und zwei Kindern). Der Bildungsgangleiter wurde auf die Problematik hingewiesen. Er ist überzeugt davon, dass der Termin alternativlos ist und habe diesen auch mit der Schulleitung abgesprochen. Urlaub sei in den Ferien zu nehmen, nicht davor und schließlich sei der Samstag ja ein Werktag, auch wenn man das "in unserer privilegierten Position als Lehrkraft" schnell vergessen kann.

    Es dürfte nicht überraschen, dass wir uns jetzt ernsthaft darum sorgen, dass der Kollege tatsächlich eine A15-Stelle bekommt. Die Vorstellung ist Stand jetzt keine schöne. Überraschend ist aber, dass sich dies im Zuge des Bewerbungsverfahrens überhaupt erst zeigt. Bis vor kurzem hätte ich gesagt, dass wir einen sehr entspannten und pragmatischen Bildungsgangleiter haben. Pustekuchen.

  • Habt ihr ihm das mal mitgeteilt, dass es eurer Motivation, seine Bewerbung bei der "echten" Dienstbesprechung zu unterstützen, nicht gerade zuträglich ist?

    Das würde ich über den Personalrat mitteilen lassen. Eigentlich kann er sich das aber denken, zumindest erwarte diese Empathie von einer künftigen Führungskraft.

  • Das Amt formt die Menschen. Ich würde sagen, den wollte ich nicht als Bereichsleitung haben.

    Wie ungeschickt kann man sein. Hier noch Faulheit in den Raum zu werfen ist schlichtweg eine dumme Nummer. Da würde ich innerlich so auf Abstand gehen, dass es kaum möglich ist, konstruktiv mitzuwirken.

  • Erwarte nicht zu viel. Die ist im Tunnel, da muss sie jemand rausholen.

    Was mit der Person ist interessiert hier eigentlich nicht. Wer ungeeignet ist soll sich ein anderes Feld suchen. Die SL müsste hier gegensteuern. Es ist doch im allg. Interesse, dass eine gute Zusammenarbeit entsteht. Es sich noch vor Amtsantritt mit seiner Abteilung zu verscherzen ist sehr sehr mühsam zu heilen. Wenn das überhaupt gelingt.

    Ansonsten läuft es auch eine bloße Verwaltung hinaus. Vielleicht auch Micromanagement, weil keiner mehr Bock auf die Vorhaben hat.

  • Wie gesagt, ich würde erst mal bei der GEW nachfragen. Eventuell fällt denen noch was ein, z.B. was eine Dienstbesprechung genau ist. Die kann in dringenden Fällen zwar auch kurzfristig anberaumt werden, aber das Besprochene ist weder dringend noch ist eine 8-stündige Veranstaltung für Dringendes geeignet.

    Ich würde auch nicht mit dem Kollegen rumdiskutieren, der ist sicher nicht überrascht darüber, dass sein Vorgehen problematisch ist.

  • Es dürfte nicht überraschen, dass wir uns jetzt ernsthaft darum sorgen, dass der Kollege tatsächlich eine A15-Stelle bekommt.

    Dann handelt JETZT, auf das er die A15 Stelle nicht bekommt.

    Kann man eigentlich bei der Schulleitung eine Fachaufsichtsbeschwerde bzgl. dieser Dienstbesprechung einreichen?

    Wer hat eigentlich zu dieser Dienstbesprechung eingeladen, der zukünftige Abteilungsleiter oder die SL? Wenn es der zukünftige Abteilungsleiter war, müssten wir erst einmal klären, ob ein A14er, denn noch ist er ja nicht A15, überhaupt Personalhoheit besitzt und Euch zu solchen Veranstaltungen überhaupt dienstrechtlich einbestellen kann.

  • Meiner Meinung nach lässt sich sowas nur „heilen“ indem der Abteilungsleiter die Schule wechselt.

    Das geht schon, ist aber wirklich schwer und langwierig. Es ist am Ende einfach nur Zeitverschwendung für alle Beteiligten.

  • Jeder kann mal einen kurzen Moment geistiger Umnachtung haben, der zu einem Beurteilungsfehler führt. Bis hierhin ist noch kein größerer Schaden eingetreten. Ein dauerhafter Schaden entsteht, wenn man eine Fehleinschätzung nicht einsieht oder meint man müsse das jetzt mit aller Gewalt durchdrücken um "das Gesicht nicht zu verlieren", das wäre für mich dann ein klares Zeichen für die fehlende Eignung des Kandidaten.

    Niemand kann ernsthaft erwarten, dass KuK, die im gerechtfertigten Vertrauen auf eine bisher gültige Regelung Urlaub gebucht haben, den jetzt einfach sausen lassen oder Kosten im vierstelligen Bereich selber tragen. Das Ergebnis auf "Augen zu und durch" wird sein dass sich ein Drittel der KuK krank melden und der Rest an dem Tag dort mit dem offenen Messer in der Tasche die Zeit absitzt und das Ziel der zu erarbeitenden Dinge schlimmstenfalls aktiv sabotiert.

  • Personalrat ist jetzt informiert. Mal schauen wie es weitergeht. Die Kollegin hat schon angekündigt, definitiv in den Urlaub zu fahren und nicht anwesend zu sein. Mich irritiert nur wirklich die Starrköpfigkeit, mit der an dieser Fehlplanung festgehalten wird.

  • Die Kollegin hat schon angekündigt, definitiv in den Urlaub zu fahren und nicht anwesend zu sein.

    Würde ich vermutlich auch machen. Wäre interessant, ob die Schulleitung überhaupt versucht, disziplinarische Schritte einzuleiten und dann, wie weit sie damit käme.

    Worst case, der meiner Ansicht nach völlig unwahrscheinlich ist, wäre ein Disziplinarverfahren, dass auf eine Gehaltskürzung für diesen einen Tag herausläuft und auf einen Akteneintrag. Wie beim Fernbleiben vom Unterricht für einen Streik als Beamter.

    Aber, wie gesagt, wie das durchgehen soll, möchte ich mal sehen.

    EDIT: Hätte ich keinen Urlaub gebucht, würde ich vermutlich erscheinen. Allerdings dürfte der Kollege weder zu dieser Gelegenheit noch bei der echten Revision auf meine Mitarbeit hoffen. Auf meine Unterstützung sowieso nicht.

  • Bei uns gab es einmal etwas ähnliches Ende der Sommerferien. Wer bereits gebucht hatte (und es der SL zeigte) durfte fehlen. Alle anderen mussten kommen.

    Meine Beiträge werden auf einer winzigen Tastatur eines Tablets mit Autokorrektur geschrieben. Bitte entschuldigt Tippfehler. :mad:

  • Habt ihr denn keinen Kollegen, der dem A15-Bewerber mal sagen kann, dass das so schief geht und er in seiner Überprüfungskonferenz lieber die Initiierung eines Schulentwicklungsprozesses zeigen soll und nicht die Implementierung?

  • Personalrat ist jetzt informiert. Mal schauen wie es weitergeht. Die Kollegin hat schon angekündigt, definitiv in den Urlaub zu fahren und nicht anwesend zu sein.

    Richtig so!

    Würde ich genauso machen.

    Und wenn ich nicht in den Urlaub fahren würde, würde ich wohl auch erscheinen. Ohne Motivation. Und ohne Motivation kann ich nicht konstruktiv mitarbeiten und muss meinen Fortschritt bei Candy Crush ausbauen. Schade schade Marmelade

  • Richtig so!

    Würde ich genauso machen.

    Und wenn ich nicht in den Urlaub fahren würde, würde ich wohl auch erscheinen. Ohne Motivation. Und ohne Motivation kann ich nicht konstruktiv mitarbeiten und muss meinen Fortschritt bei Candy Crush ausbauen. Schade schade Marmelade

    die letzten drei Worte sind derzeit in der Kita meiner Kinder total in 😅

    Zum Sachverhalt:

    Solch eine Mitbewerberin hatte ich für meine derzeitige Stelle ebenfalls, man kannte sie schon aus einer anderen Schule wo sie kommissarisch eine Stellvertreterstelle gemacht hat. Ging für Sie in die Hose und meine Stelle war dann ihr zweiter Versuch den Fuß rein zubekommen in die SL.

    Kann man nur schauen und hoffen das man sowas nicht auswählt…und die Probleme einem Kollegium erspart bleiben


    Wohl dem, der gelernt hat, zu ertragen, was er nicht ändern kann.

    Der Himmel ist nicht mein Limit, ich bin es.

  • Es hat sich noch nichts neues ergeben, außer dass sich, passend zu den herannahenden Ferien, auch erste Erkältungssymptome breit machen. Wer weiß, vielleicht bin ich also einfach krank.

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