• DAS hast du bitte WO gelesen?!

    ...

    Das war eine Frage, weil dir ganz offensichtlich aus mehreren Bundesländern Gymnasialkolleginnen beispringen, deren SuS nicht wissen, dass eine Verbendung eine Bedeutung hat. Das ist schon extrem, findest du nicht? Wenn dem wirklich so ist, muss doch ganz grundsätzlich etwas geändert werden? Oder es geht eben -wieder mal- nur darum zu erzählen, wie faul oder sonstwie blöd die Jugendlichen im Vergleich zu vor 15 Jahren sind.


  • DOOFER finde ich keinen.

    Wenn man einfache Regeln nicht anwenden kann und -ons nicht von -ez unterscheiden kann, zeugt das nicht gerade von einer besonderen Intelligenz.

    Zitat

    Die Arbeitshaltung ist aber eine ganz andere.

    Die Arbeitshaltung gehört auch zur Studierfähigkeit. Wer in einem Pflichtfach nichts lernen will, bekommt die entsprechende Note.

    Zitat

    und das "System" schützt diese Arbeitshaltung. unter anderem durch die Kompetenzorientierung-Fokussierung
    und der technologische Fortschritt stellt die entstehenden Probleme nicht als Probleme dar.

    In wie fern schützt das System mangelnde Arbeitshaltung? Auch im Kompetenzsystem müssen konkrete Inhalte gelernt werden. Wenn jemand in Englisch keinen geraden Satz schreiben kann und keine Vokabeln lernen will, dann bekommt er eine entsprechend schlechte Note. Warum soll das in Französisch nicht gehen? Wenn man Ansprüche an Schüler klar formuliert und bestimmte Leistungen einfordert, dann klappt das in der Regel auch. Das Problem ist mittlerweile eher, dass Kollegen und Eltern Kindern und Jugendlichen eine mangelnde Arbeitshaltung durchgehen lassen.

  • Da stimme ich dir gerne zu.

    Es ist aber so. Was soll man machen? Es gibt ja sicher einen Grund, warum das WP1 in die 7., statt 6. Klasse in G9 ist.

    Ich maße mich nicht an, was zum IQ der Kinder zu sagen, aber auch die einfachsten Sachen müssen gelernt werden, und außer in Lernfächern reicht die Haltung ja meistens.

    Allerdings, zur Studierfähigkeit: ich rede ausschliesslich über Sek1. (Ja, ich weiss, sie führt auch zur Oberstufe)

  • Was ist denn bei euch die Konsequenz? 80% der Schüler erhalten ein Abitur, ohne ein Wort in der zweiten Fremdsprache zu beherrschen?

    ... aber in den letzten Jahren ist in meiner Schule der Anteil derjenigen, die sich komplett dem Lernen der Grundlagen (Vokabeln, Formen) bzw. dem Merkenwollen auch des Sachwissens verweigern, auf über 80% gestiegen.

  • Was ist denn bei euch die Konsequenz? 80% der Schüler erhalten ein Abitur, ohne ein Wort in der zweiten Fremdsprache zu beherrschen?

    Man kann sie ja abwählen in der Kursstufe. In 10 stellt sich uns Lehrkräften natürlich das Dilemma, ob es noch eine 4 sein kann oder nicht. Das wurde ja oben schon beschrieben.

  • Also ich lese jetzt heraus, dass heutige Elftklässler nicht mehr in der Lage sind, Verben zu konjugieren. Und das ist auch okay für alle, weil die Jugend halt einfach doof geworden ist?

    Doch nicht doof. Eben nicht doof, aber viele sehen den Sinn oder die Notwendigkeit nicht.

  • Was ist denn bei euch die Konsequenz? 80% der Schüler erhalten ein Abitur, ohne ein Wort in der zweiten Fremdsprache zu beherrschen?

    Nein. Man kann die 2. FS nach der 11. Klasse abwählen. Es sind dieses Jahr bei uns (und das ist nicht das erste Jahr so) ein paar u. a. an der 2. Fremdsprache (in Kombination mit einem anderen Fach natürlich, denn mit einer 5 käme man ja durch) gescheitert und bleiben nicht an der gymnasialen Oberstufe.

    Einige verlassen auch nach K6 oder K7 die Schule, weil sie zwei Fremdsprachen einfach nicht packen.

  • Wäre eine Sache, wenn es nicht an anderer Stelle immer wieder heißt, dass die Noten vor allem im Abitur immer besser werden und Universitäten schon Zweifel haben, ob eln Großteil der angehenden Studenten überhaupt studierfähig ist. Es passt hinten und vorne nicht und leider fehlt aktuell noch der gesellschaftliche Druck, hier dran etwas politisch zu ändern.

  • Karl-Dieter die alten Begriffe vermeiden viel größere Missverständnisse.

    Ich kann nur für meine Schulform sprechen, ich finde die alten Begriffe sind bei uns problematisch, da, wie gesagt, ein schriftliches Fach auch "Nebenfach" (FG2) sein kann oder ein nicht-schriflichrs Fach auch "Hauptfach" (FG1) - je nach Abschluss.

    Viele gehen aber davon aus, dass schriftlich = Hauptfach (also FG1) und keine Klassenarbeiten = Nebenfach (FG2). Das stimmt aber ebne nicht.


    chilipaprika Die von dir erbetene Quelle suche ich noch, bin in der Apo-Gost nicht ganz so fit.

  • Ich kann nur für meine Schulform sprechen, ich finde die alten Begriffe sind bei uns problematisch, da, wie gesagt, ein schriftliches Fach auch "Nebenfach" (FG2) sein kann oder ein nicht-schriflichrs Fach auch "Hauptfach" (FG1) - je nach Abschluss.

    Viele gehen aber davon aus, dass schriftlich = Hauptfach (also FG1) und keine Klassenarbeiten = Nebenfach (FG2). Das stimmt aber ebne nicht.


    chilipaprika Die von dir erbetene Quelle suche ich noch, bin in der Apo-Gost nicht ganz so fit.

    Das gilt halt nur für euch bzw. NRW, du hast dies aber nicht erwähnt. Bei uns werden in allen Fächern Arbeiten geschrieben und Fächergruppen kenne ich auch nur vom Abitur und wie es Plattenspieler geschrieben hat. Ich war auch irritiert, habe aber aus dem Zusammenhang richtig geraten.

    Meine Beiträge werden auf einer winzigen Tastatur eines Tablets mit Autokorrektur geschrieben. Bitte entschuldigt Tippfehler. :mad:

  • 'Schülermaterial'.... Die Bezeichnung ist völlig wumpe.

    In der Sache stimmt es: So wie bei den Eltern der Blick nur noch auf das Geld gerichtet ist, wird bei den Kindern nur noch auf die Noten geschielt.

    Niemanden interessiert es mehr, ob die Kinder einen vollständigen Satz sagen können, wenn sie in die Schule kommen und ob sie über einen Wortschatz von mehr als 5 Worten verfügen, wenn sie auf die weiterführende Schule gehen.

    Dass auch Eltern die Aufgabe haben, ihren Kindern etwas beizubringen, gilt mittlerweile in großen Teilen der Gesellschaft als unverschämtes Anspruchsdenken und die Schule als reine verwahrungs-zwangsinstitution.

    Alles soll den Kleinen Spaß machen und das Idealbild einer glücklichen Kindheit ist eine Mischung aus Pippi Langstrumpf-nils Karlsson vom Dach und Michel aus Lönneberga - wenn diese Kinder dann groß werden und entweder psychisch labil, nicht gesellschaftstauglich und im normalen Berufsleben vollkommen überfordert sind ('ich hab die Ausbildung abgebrochen, die waren da im Betrieb NICHT SO NETT ZU MIR'), dann ist das Geschrei groß.

    Interessant ist auch, dass Schule und Lehrer mittlerweile immer mehr als juristische Gegner angesehen werden, gegenüber denen es einen Anspruch durchzusetzen gilt, denn als Institution, die dem eigenen Kind Bildung vermitteln soll. ...

    Ich muss immer bissel schmunzeln, wenn ich Eltern im Gespräch erklären muss, dass Lernen nicht ohne aanstrengungsbereitschaft funktioniert und dass das einseitige Schielen auf die Noten nicht zum Ziel führt....

  • Ich würde heutzutage nicht mehr Lehrer werden, wenn ich mir unsere Gesellschaft in ihrer gegenwärtigen Verfasstheit so betrachte.

    Denjenigen jungen Menschen, die sich trotz dessen für den Lehrerberuf entscheiden, gilt mein allergrößter Respekt!8)

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