Kollegin wendet sich gegen mich und zieht bei Sanktionen nicht mit

  • Was macht ihr an eurer Schule denn generell mit Zuspätkommern? Bei uns wird klassisch nach gesessen, wenn man eine gewisse Anzahl von Verspätungen erreicht hat. Die Eltern werden dann auch immer informiert.

    Ich würde die Eltern informieren, wenn die KL das nicht unterstützt und von sich aus aktiv wird. Außerdem alles dokumentieren. "Meinen" Eltern präsentiere ich immer die Verspätungsstatistik am Sprechtag. Oft wissen die das wirklich nicht.

    Ich "sanktioniere" mittlerweile über Noten. Ich schreibe gerne direkt zu Beginn der Stunde (angekündigte) Lernzielkontrollen, wer die verpasst, hat Pech gehabt. Ebenso ist der verpasste Teil der Stunde "ungenügend" und wird mit der Gesamtbewertung der Stunde verrechnet.

    Natürlich nicht beim ersten Mal, aber wenn die Unpünktlichkeit zur Gewohnheit wird auf jeden Fall.

  • Natürlich werden Verspätungen im (digitalen) Klassenbuch vermerkt und wirken sich - wenn sie nicht entschuldigt sind - negativ auf die Zeugnisbemerkung im Sozialverhalten aus. Wenn sich Verspätungen häufen (bei uns kommen SuS auch "gerne" mal nicht nur einige Minuten sondern gleich eine ganze Doppelstunde zu spät), dürfen wir für diese SuS - das ist mit dem Schulamt so abgesprochen - das Mahnverfahren wegen unentschuldigter Fehlzeiten anstoßen (dies erfolgt durch die Klassenlehrkraft).

    EDIT: Zudem schalten wir in solchen Fällen die Schulsozialarbeit ein und informieren bei minderjährigen SuS die Erziehungsberechtigten und bei Berufsschüler*innen die Ausbildungsbetriebe.

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

    Einmal editiert, zuletzt von Humblebee (25. April 2025 23:18)

  • Ich kenne dein Bundesland nicht und will dir daher auch keinen Rat geben bzgl des Umgangs mit der Schülerin, die so große Fehlzeiten hat. Da gibt es in jedem Bundesland eigene Regelungen. Hier läge es weder im Ermessen des Fachlehrers noch im Ermessen der KL und nur bedingt im Ermessen der SL, denn jede Schule muss ein Absentismuskonzept vorweisen, das darlegt, wie mit Fehlzeiten umgegangen wird. Ziel dabei ist es, SuS in die Schule zu holen und zu regeln, wie damit umgegangen wird, wenn SuS auffallend häufig fehlen. Das wird im Konzept festgelegt, und ein möglicher Ermessensspielraum liegt dann bei der SL.

    In deinem BL ist es offensichtlich so, dass jede Lehrkraft einen Verweis im eigenen Ermessen ausstellen kann, wenn gefühlt die Fehlzeiten das hergeben. Für mein Empfinden ist das eine große Verantwortung, die Lehrkräften da gegeben wird!

    Ich frage dich deshalb: welches Ziel verfolgst du, wenn du der Schülerin einen Verweis ausstellst? Und inwiefern ist ein Verweis dabei das richtige Mittel, um das Ziel zu erreichen?

    Als kleine Anregung: Mein Ziel ist immer, die Kinder in die Schule zu holen. Dort können sie lernen, soziale Kontakte knüpfen, Erfahrungen außerhalb des Elternhauses machen, Beziehungen aufbauen, Schule als sicheren Ort erleben - usw. Wenn ich also merke, ein Kind fehlt sehr häufig, ist mein Ziel also genau das: Die Motivation aufrecht zu erhalten, das Kind in die Schule zu bekommen. Und dann überlege ich mir, was helfen kann, dieses Ziel zu erreichen.

    Aus meiner Erfahrung heraus kommen mir dann je nach vermuteter Ursache so Ideen in den Kopf wie: Elterngespräche, Gespräche mit dem Kind, Beziehungsaufbau mit Kind und Eltern, Einbindung der Schulsozialarbeit, pädagogische Konferenzen, pädagogische Maßnahmen, große Gesprächsrunden unter Einbeziehung aller multiprofessioneller Ressourcen, die mir einfallen, Schulbesuchsmahnung, Zwangsgeldandrohung… je nach Level. Einen Verweis habe ich noch nie ausgesprochen deswegen. Aber: anderes BL, andere Sitten.

    Und selbstverständlich sind all das Dinge, die ich nicht als meine eigene Entscheidung vor der Klasse äußere,, sondern die Ergebnis von Gesprächen des Teams sind und die dem Kind und/oder den Eltern im terminierten Gespräch mitgeteilt oder erarbeitet werden.

    Das nur als Anregung zum Nachdenken für dich, vielleicht kannst du für dich die Fragen mal beantworten.

    In jeden Fall möchte ich allgemein noch einmal bemerken: Deine Sicht auf die SuS ist eine ganz andere als meine. Für mich sind die Kinder in meiner Schule meine Lernpartnerinnen und Lernpartner, die nicht immer auf meiner Welle schweben, aber denen ich Angebote mache - zum Lernen und zur Beziehung - und wenn sie die nicht annehmen, hinterfrage ich mich, warum das der Fall ist. Ich berate mich mit meinem Team, ich berate mit den Eltern als den Experten für ihr Kind, ich spreche mit dem Kind, ich ändere eventuell das Angebot, wenn deutlich wird, dass es so nicht passt. Ich bin nämlich die Erwachsene, ich bin der Lernprofi, die pädagogische Fachkraft - das ist mein Job…

  • Klinger das geht aber nur bei volljährigen Schülern.

    Da der TE die Klassenstufe nicht nennt, kann man nicht wissen, ob das bei seinen Schülern schon möglich ist.

    Bei volljährigen finde ich das völlig daneben. Das ist doch total alberner Quatsch.

    Wer zu spät kommt, setzt sich wortlos hin und fängt an bzw. hört zu.

    Btw. finde ich es auch bei jüngeren nicht zielführend.

  • Was ist eine Verweisandrohung?

    Bei uns gibt es nur einen Verweis und der muss von der Schulleitung unterschrieben werden und nicht der Klassenleitung.


    Ein wenig OT, hab mal aus Interesse die Schulordnungen anderer Bundesländer gelesen.

    In Thüringen können scheinbar nur die Klassenlehrer einen Verweis und die Schulleitung einen strengen Verweis ausstellen.

    D.h. wenn ich als nicht Klassenlehrer einen "fremden" Schüler bei einem verweiswürdigen Verhalten sehe, kann ich selbst keinen Verweis ausstellen, sondern muss über die Klassenlehrer gehen.

    Das ist bei uns definitiv anders.

    @alle Thüringer, ist das wirklich so?

  • Hörst du bitte mal auf mit diesem Referendar Bashing?

    Erstens bin ich fast fertig. Zweitens sind auch Referendare keine Menschen zweiter Klasse.

    Warst du nicht derjenige, der mir vorgehalten hat, dass ich mein Gesicht verliere, wenn ich anschließend nochmals mit ihr rede? Ich habe dir lediglich erklärt, warum ich handle wie ich tue.


    Kann es sein, dass Du Dinge siehst, die nicht da sind? Evtl. bei Deinen Schülern / Schülerinnen auch Provokationen, die nicht da sind?
    Wo bitte ist in meinem Post "Referendar Bashing"?
    Leseverständnis ist so eine Sache: Ich habe Dir nicht vorgeworfen, das Gesicht zu verlieren, wenn Du nochmals anschließend mit ihr redest. Ich habe Dir gesagt, dass Du, wenn Du eine Sanktion aussprichst und diese dann - ohne neue Erkenntnisse - im Gespräch wieder zurück nimmst, unglaubwürdig wirst.

  • Bei volljährigen finde ich das völlig daneben. Das ist doch total alberner Quatsch.

    Wer zu spät kommt, setzt sich wortlos hin und fängt an bzw. hört zu.

    Btw. finde ich es auch bei jüngeren nicht zielführend.

    Ja, das wäre schön, wenn das immer klappte. Aber hier geht es ja um die hartnäckigen Fälle.

  • Ich stehe kurz vor meinem Abschluss und habe auf den ganzen Hokus Pokus keine Lust mehr.

    Dabei fängt der ganze "Hokus Pokus" ja gerade erst an.

    Aus fast jedem deiner Beiträge spricht ein situativ nicht angemessener Grad an Emotionalität. Es scheint, als würdest du Deine eigene Hilflosigkeit, wohl auch ein mangelndes Selbstwertgefühl, totale Überforderung und (vielleicht auch nur gefühlte) fachliche Inkompetenz durch autoritäres Verhalten bzw. Gegenangriffe kompensieren wollen. Und zwar sowohl vor der Klasse als auch hier im Forum, wo du jede konstruktive Kritik als Anschlag auf deine Person umdeutest. Dazu haben andere schon etwas geschrieben. Der Eindruck ist hier aber wirklich ungut und fast schon pathologisch.

    Ich glaube deshalb, dass Du Dir sofort Hlfe suchen solltest (und zwar außerhalb dieses Forums). Ansonsten wird das eine sehr kurze Karriere, fürchte ich.

    • Offizieller Beitrag

    Dass man nach dem dritten Mal den Kanal voll hat, wenn jemand immer wieder zu spät kommt und sich die Klasse benimmt wie eine Axt im Wald ist doch normal.

    du nimmst das viel zu persönlich. Es ist nicht wirklich dein Problem. Du dokumentierst ihr Zuspätkommen nur. Die Konsequenzen muss sie selbst tragen, nicht du.

    Konsequenzen könnten sein:
    -- Meldung an die Eltern
    -- Notiz bei Fehlzeiten im Zeugnis (Falls möglich)

    --ein dezenter Hinweis auf entweder

    Nacharbeit zu einem angekündigten, unangenehmen Zeitpunkt ansetzen (dann aber auch bereit sein, das selbst zu beaufisichtigen),

    --oder

    eine Überprüfung des versäumten, von der Schülerin selbstständig nachzuholenden Unterrichtsstoff anberaumen.

    • Offizieller Beitrag

    Es kann nicht sein, dass die Klassenleitung ihren Kindern mehr glaubt als den Fachlehrern und Fehlverhalten toleriert und billigt.

    audiatur et altera pars.

    ich höre mir immer erst mal beide Seiten an. Dann, wenn die Schüler se nicht selbst können, vermittele ich als KL. Es geht aber nicht darum, sich blind auf irgendjemandes Seite zu stellen. Es geht um Kommunikation. Das hast du offenbar nicht im Blick

  • Was macht ihr an eurer Schule denn generell mit Zuspätkommern?

    Eintragen. Ein Kollege von mir hat manche Klassen so "erzogen", dass dann ein Kaffee mitgebracht werden soll. Deswegen bekomme ich manchmal Kaffee mitgebracht 🤣

  • Was macht ihr an eurer Schule denn generell mit Zuspätkommern?

    An meiner alten Schule gab es die Möglichkeit, dass die Schüler ab einer gewissen Anzahl von Verspätungen eine Zeitlang eine halbe Stunde vor Schulbeginn in der Schule sein mussten.

    Ich "sanktioniere" mittlerweile über Noten. Ich schreibe gerne direkt zu Beginn der Stunde (angekündigte) Lernzielkontrollen, wer die verpasst, hat Pech gehabt. Ebenso ist der verpasste Teil der Stunde "ungenügend" und wird mit der Gesamtbewertung der Stunde verrechnet.

    Das finde ich kritisch.

    Klar, wenn eine Leistungserhebung in der ersten Stunde ansteht, dann ist das so und dann haben Zuspätkommer evtl weniger Zeit. Aber wie bewertest du einen Teil der Stunde als ungenügend? Das würde ja bedeuten, dass du von allen in der Klasse in jeder Stunde eine Note machst.

  • Eintragen. Ein Kollege von mir hat manche Klassen so "erzogen", dass dann ein Kaffee mitgebracht werden soll. Deswegen bekomme ich manchmal Kaffee mitgebracht

    Irgendwie kann ich mich noch nebulös daran erinnern, dass man bei meinem Sohn einen Kuchen mitbringen sollte, wenn man zu spät kam. Ich glaube, er hat nur einmal gebacken. Er sagte öfter, er muss sich beeilen bzw. wir sollen uns beeilen, sonst muss man einen Kuchen mitbringen.

    Ich finde es gut, wenn man solche Sachen mit Humor regeln kann.

    In der Grundschule kam das Zuspätkommen nicht so oft vor, es sei denn, der Bus hatte Verspätung. Und wenn jemand öfter zu spät kam, habe ich das den Eltern mitgeteilt und die haben sich meistens gewundert, weil sie ihr Kind rechtzeitig losgeschickt hatten. Das Problem war aber dann schnell gelöst.

    Zu meiner Ba-Wü Zeit (z.B. an der HS) habe ich das Zuspätkommen konsequent ins Klassenbuch eingetragen, aber keinen Aufstand gemacht. Wenn es öfter vorkam, habe ich dann die Info rausgegeben.

    Zu meiner Schulzeit gab es vereinzelt immer wieder notorische Zuspätkommer. Aber ich glaube, da hat man nicht viel gemacht außer im Klassenbuch notiert. Da hat man gesagt: "Selbst schuld, Unterricht versäumt, dann muss er halt gucken, wie er zum Versäumten kommt."

    An so einem Problem darf man sich nicht aufreiben. Je mehr man sich aufregt, desto mehr werden ältere Schüler versuchen, diese Aufregung zu provozieren. (Das haben wir sogar schon als Schüler gemacht - und das ist in meinem Fall schon seeehr lange her -, wenn wir eine vermeintliche Schwachstelle des Lehrers sahen. Nicht alle, aber es gab doch so eine Art Gruppendynamik.)

  • Das mit dem Kuchen kenne ich auch noch aus meiner Schulzeit.

    Gab es allerdings nicht so lange, weil die notorischen Zuspätkommer auch die Kuchen "vergessen" haben.

  • An meiner alten Schule gab es die Möglichkeit, dass die Schüler ab einer gewissen Anzahl von Verspätungen eine Zeitlang eine halbe Stunde vor Schulbeginn in der Schule sein mussten.

    Das finde ich kritisch.

    Klar, wenn eine Leistungserhebung in der ersten Stunde ansteht, dann ist das so und dann haben Zuspätkommer evtl weniger Zeit. Aber wie bewertest du einen Teil der Stunde als ungenügend? Das würde ja bedeuten, dass du von allen in der Klasse in jeder Stunde eine Note machst.

    Ich mache tatsächlich für alle SuS in jeder Stunde eine Sonstige Mitarbeit-Note, die zu 50% aus mündlicher Beteiligung und zu 50% aus allem anderen besteht. Wenn ich am Anfang der Stunde einen Test schreibe, was ich tunlichst vermeide, denn sonst muss ich den ja auch noch nachgucken, dann habe ich für diese eine Stunde gleich zwei Noten: Einmal die SMA-Note und einmal den Test. Wie ich den Test gewichte kann ich später immer noch entscheiden.

  • Klar, wenn eine Leistungserhebung in der ersten Stunde ansteht, dann ist das so und dann haben Zuspätkommer evtl weniger Zeit. Aber wie bewertest du einen Teil der Stunde als ungenügend? Das würde ja bedeuten, dass du von allen in der Klasse in jeder Stunde eine Note machst.

    Das mache ich tatsächlich (fast) immer und dann wird der verpasste Teil prozentual angerechnet.

  • Ja, das wäre schön, wenn das immer klappte. Aber hier geht es ja um die hartnäckigen Fälle.

    Ja, es gibt leider Klassen, wo nicht nur mal ein/e Schüler*in zu spät kommt, sondern regelmäßig mehrere SuS innerhalb der ersten Stunden in 5- bis 10-Minuten-Abständen hereinpoltern ("wortlos hinsetzen" klappt bei denen nicht). Das nervt und stört halt doch und da hilft nur eine klare Ansprache.

    Viele meiner KuK verlangen von den Zuspätkommer*innen auch eine - zumindest mündliche - Entschuldigung. Sie können im Ausbildungsbetrieb ja auch nicht einfach ohne jegliche Entschuldigung zu spät kommen.

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

  • Viele meiner KuK verlangen von den Zuspätkommer*innen auch eine - zumindest mündliche - Entschuldigung. Sie können im Ausbildungsbetrieb ja auch nicht einfach ohne jegliche Entschuldigung zu spät kommen.

    Das habe ich abgeschafft, stört den Unterricht noch mehr (bei uns wollen sie ausführlich erzählen wie überraschende Glätte im Juli oder Entenfamilie kreuzt Fahrrad).

    Meine Beiträge werden auf einer winzigen Tastatur eines Tablets mit Autokorrektur geschrieben. Bitte entschuldigt Tippfehler. :mad:

Werbung