Freitagsgebet als Lehrer

  • Eigentlich wollte ich nicht in die Richtung diskutieren, aber da gibt es schon einen kleinen Unterschied: Es gibt zig Kriege und Millionen von getöteten Menschen aufgrund von "Religion". Mir sind im Moment aber nicht so viele Kriege bekannt, die von radikalen Joggern, Schachspielern, BodyBuildern, .... geführt wurden.

    ... von den radikalen Kampfsportlern, Waffennarren und Militaristen abgesehen ... gell...

    «Wissen – das einzige Gut, das sich vermehrt, wenn man es teilt.» (Marie von Ebner-Eschenbach)
    Meine Beiträge können Spuren von Ironie und Sarkasmus enthalten

  • OT

    Es gibt auch Lehrkräfte, die zwei Mal pro Woche zur Jour Fixe ins Fitness-Center oder zum Verein "müssen", weil es ihnen gut tut oder der eigenen sozialen Teilhabe dient. Dafür wird niemand gleich als Radikal-Sportler gebrandmarkt.

    Daran glaube ich zu lesen, dass du nicht viel Sport treibst (aber auch nicht komplett abstinent).
    Denn glaub mir, es gibt auch viele Menschen, die einem Radikalismus unterstellen, wenn man auch nur erwähnt, dass man abends ins Fitnessstudio geht und nicht in die Kneipe.

    Diese ganzen Unterstellungen sind nunmal auch zum Teil Projektionen.

  • Es ist nicht zielführend die Diskussion über die Situation einer Einzelperson mit dem allgemeinen Wirken von Religion auf der Erde in einem Topf zu werfen. Ich sehe die Einstellung des TE kritisch im Hinblick auf die Vereinbarkeit mit der Dienstausübung als Lehrkraft. Das basiert auf der Schilderung seiner persönlichen Haltung hier ohne dass ich ihm irgendwechel allgemeinen Probleme mit unserer demokratischen Grundordnung unterstellen muss.

  • Jamaha

    Da gibt es mit Ausnahme von einem oder zwei UserInnen nicht viel rauszuhauen, weil (fast) niemand diesbezüglich Dir etwas unterstellt hat.

    Was übrigens meine Fragen an Dich angeht, so habe ich diese Fragen Dir nicht gestellt, weil ich in Dir einen Fundamentalisten sehe. Dennoch denke ich, dass das Fragen sind, auf die man selbst Antworten wissen sollte - das Bekenntnis zur Verfassung hat damit erst einmal nur bedingt zu tun.

    Gläubige/r Christ/in zu sein kommt in Deutschland natürlich vor, aber ich habe in den letzten 20 Jahren nur sehr, sehr wenige SchülerInnen oder KollegInnen kennengelernt, die das waren oder dies in irgendeiner Form ausgelebt haben. Der Prozess der Säkularisierung ist zudem hier recht weit fortgeschritten.
    Gläubiger Moslem zu sein kommt in Deutschland mittlerweile auch vor, zieht aber vor dem Hintergrund der Erfahrungen bzw. der Berichte über Fundamentalismus und entsprechende Gruppen in Deutschland einiges an Argwohn auf sich. Ein weitere Aspekt ist auch der Umstand, dass der Islam nicht nur eine Religion ist sondern auch eine Kulturgemeinschaft.

    Als gläubiger muslimischer Kollege bist Du in meinen Augen gut beraten, Dir dieses Argwohns - so unberechtigt er sicherlich oft sein mag - bewusst zu sein und dies auch ungeachtet Deines Eides auf die Verfassung in Deinem dienstlichen Handeln zu zeigen - insbesondere, wenn Du freitags regelmäßig früher aus der Schule in die Moschee verschwindest.
    Das mag ungerecht wirken und der Voreingenommenheit von KollegInnen zu viel Verständnis entgegenbringen. Toleranz kann man nicht erzwingen - daher mein eher pragmatischer Ansatz. (Da ich oft erst einmal als "Migrant" gelesen werde, weiß ich, wovon ich spreche.)

    Am Rande: Diesen pragmatischen Ansatz, kombiniert mit dem Bestreben, mein Gegenüber dezent seiner eigenen Voreingenommenheit zu überführen, pflege ich auch besonders auf dem platten Land im Urlaub, wenn ich als "Ausländer" gelesen werde. Ich spreche dann bewusst feinstes geschliffenes Hochdeutsch und streue hier und da ein paar Antiquismen ein und bin von einer ausgemachten Freundlichkeit gegenüber den Menschen - vorzugsweise an Bedientheken. Ab der Mitte des Urlaubs erkennt man mich dann dort wieder und erwidert die Freundlichkeit.

    Gruß
    #TheRealBolzbold

    Ceterum censeo factionem AfD non esse eligendam.

  • Es ist eine Tatsache, dass wir in Deutschland stellenweise Probleme mit Extremismus haben und dass man in einem Lehrerforum zumindest mal nachfragt,

    Das da oben hast du geschrieben.

    Das ist deine persönliche Auslegung meiner Worte. Das habe ich nie gesagt. Dogmatische Sichtweisen führen aber nunmal vermehrt zu Nachfragen.

    Von einer dogmatischen Ansicht übers Beten zu dem Problem des Extremismus überzuleiten, um dann mal nachfragen zu müssen, finde ich überaus übergriffig. Und das ist auch nicht meine Auslegung, das schreibst du!

    Wenn du es anders gemeint hast, dann schreibe es deutlicher. Mit dieser Pseudobegündung kann man jeden irgendwie unter Druck setzen und stigmatisieren, wenn es einen in den Kram passt.

  • tsts du scheinst nicht viel zu Fuß oder mit dem Fahrrad unterwegs zu sein. Es herrscht Krieg auf den Straßen...

    Ich meinte schon Kriege im Sinne von Panzer, Kampfjets, Schlachtschiffe, Maschinengewehre, ... . Also das ein ganzer Staat Religion bzw. Sport das als Argument für einen Krieg nimmt. Ersten Fall kenne ich viele. Zweiten Fall wüßte ich gerade nicht.

  • Es gibt auch Lehrkräfte, die zwei Mal pro Woche zur Jour Fixe ins Fitness-Center oder zum Verein "müssen", weil es ihnen gut tut oder der eigenen sozialen Teilhabe dient. Dafür wird niemand gleich als Radikal-Sportler gebrandmarkt.

    Wenn diese Lehrkräfte dadurch in ihren Dienstzeiten eingeschränkt sind: doch, das wäre in meinen Augen extrem und würde auch hoffentlich keine SL genehmigen bzw berücksichtigen

  • In der sehr katholischen Familie meiner Frau gab es das ungeschriebene "Gesetz", sonntags in die Messe zu gehen. Das wurde zu "gefühlt" 90% auch beachtet, selbst im Urlaub, auch im Ausland. Aber es gab Ausnahmen (z.B. Sonntagsausflüge, Einladungen zum Brunch, Vorbereitungen zu Familienfeiern...) Dann ging man "vorsorglich" am Samstagabend zur Kirche. Lustig fand ich immer den Spruch am Sonntag: Heute MÜSSEN wir nicht in die Kirche, wir waren ja gestern.

    Das ist kein "ungeschriebenes Gesetz" einer Familie, sondern das ist die ganz normale Sonntagspflicht, die für alle Katholiken gilt.

    Dieses bezieht sich neben Sonntag auch auf die im jeweiligen Bistum gebotenen Feiertage und gehört zu den fünf Kirchengeboten.

    Und natürlich erfüllt man die Sonntagspflicht mit einem Besuch der Hl. Messe am Samstagabend, da Sonntage und Hochfeste am Abend des Vortages beginnen (siehe z. B. auch Heiligabend oder Osternacht, da praktizieren das ja sogar Protestanten so). Insofern verstehe ich auch nicht, was an der letzten Aussage des Zitates seltsam oder lustig sein sollte. Genau deshalb werden doch, nachdem Abendmessen wieder zugelassen wurden, die Vorabendmessen eingeführt.

  • Gläubige/r Christ/in zu sein kommt in Deutschland natürlich vor, aber ich habe in den letzten 20 Jahren nur sehr, sehr wenige SchülerInnen oder KollegInnen kennengelernt, die das waren oder dies in irgendeiner Form ausgelebt haben. Der Prozess der Säkularisierung ist zudem hier recht weit fortgeschritten

    Ich habe in den letzten 5 Jahren doch Recht viele davon kennengelernt. Es gibt ein nicht ganz so kleine Gemeinschaft von Fundamentalistischen Christen in Deutschland.

  • OT

    Daran glaube ich zu lesen, dass du nicht viel Sport treibst (aber auch nicht komplett abstinent).
    Denn glaub mir, es gibt auch viele Menschen, die einem Radikalismus unterstellen, wenn man auch nur erwähnt, dass man abends ins Fitnessstudio geht und nicht in die Kneipe.

    Diese ganzen Unterstellungen sind nunmal auch zum Teil Projektionen.

    Ich verstehe. Du sprichst aus Erfahrung.

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  • Ich habe in den letzten 5 Jahren doch Recht viele davon kennengelernt. Es gibt ein nicht ganz so kleine Gemeinschaft von Fundamentalistischen Christen in Deutschland.

    Und eine noch viel größere Gruppe von nicht-fundamentalistischen Christen. Jedenfalls bei uns Südlichtern in Gods own country ;)
    Im oberschwäbischen Barock herrscht die höchste Engeldichte weltweit. Und in 35 Minuten beginnt Fronleichnam. Da werden tausende Blumenteppiche bereitet und Prozessionen durchgeführt. Das ist gelebte Tradition und Gemeinschaft. Ohne Fundamentalismus. Aber sehr fundamental.

    https://www.br.de/nachrichten/ba…logisch,UEFmeCg

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  • Am Rande: Diesen pragmatischen Ansatz, kombiniert mit dem Bestreben, mein Gegenüber dezent seiner eigenen Voreingenommenheit zu überführen, pflege ich auch besonders auf dem platten Land im Urlaub, wenn ich als "Ausländer" gelesen werde. Ich spreche dann bewusst feinstes geschliffenes Hochdeutsch und streue hier und da ein paar Antiquismen ein und bin von einer ausgemachten Freundlichkeit gegenüber den Menschen - vorzugsweise an Bedientheken. Ab der Mitte des Urlaubs erkennt man mich dann dort wieder und erwidert die Freundlichkeit.

    Ich verstehe, dass du das so löst, habe ich in der Vergangenheit ähnlich gelöst, wenn Mitmenschen mich wegen des Assistenzhundes angefangen haben z.B. in einer Mischung aus Babysprache, leichter Sprache und „Ich halte dich für ein Knäckebrot, meine es aber natürlich nur gut“- Sprache anzusprechen. Genau genommen ist es doch aber einfach nur verdammt traurig, dass Menschen immer wieder solchen pauschalen Vorurteilen ausgesetzt sind und dann halt irgendwie damit umgehen müssen. Wobei man natürlich immer auf rohen Eiern läuft, um nur ja kein Vorurteil versehentlich doch zu bestätigen.

    Ich lege meinem Assistenzhund inzwischen als Konseqenz und Selbstschutz keinerlei Kenndecke mehr um (und lebe halt mit bestimmten Folgen davon, wie dass der Hund mich nicht mehr überallhin begleiten darf, wo er gebraucht werden würde) damit mir neben den ganzen alltäglichen Vorurteilen und der Diskriminierung (die ich gerade auch im Schuldienst wiederholt erleben musste) zumindest dieser spezifische Scheiß erspart bleibt.

    Das eigene Aussehen lässt sich aber nicht einfach ablegen und letztlich verstecken. Da wäre es meines Erachtens einfach verdammt schön, wenn Mitmenschen ihre eigenen, inneren Schubladen, die sich öffnen zur Einordnung von Menschen inklusive „passender“ Reaktionsmuster zuerst einmal kritisch hinterfragen würden, statt einem direkt einfach nur ein Label aufzudrücken, das gar nicht passt, weil es so einfacher ist für das Gegenüber.

    Ich muss niemandem beweisen, dass ich einen IQ über 80 habe, nur weil ich ein Mensch mit Behinderung bin, du musst niemandem beweisen Deutsch genug zu sein, nur weil dein Hautunterton etwas dunkler ist als bei „klassischen Biodeutschen“ und denen, die wie ich oder vielleicht auch chilipaprika zumindest so gelesen werden. Und natürlich hat auch der TE und haben andere Muslime nicht qua Religion eine Beweispflicht, dass er/ sie mit beiden Beinen auf dem Boden der freiheitlich- demokratischen Grundordnung steht/ stehen. Ein bisserl mehr zu differenzieren würde uns allen gut tun als Gesellschaft.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Die Fragen die du stellst, hatten schon einen harten Unterton.

    Dennoch sind die Antworten doch klar zu den Fragen, was das aber mit meiner Frage zu tun hat, verstehe ich immer noch nicht.

  • Ich meinte schon Kriege im Sinne von Panzer, Kampfjets, Schlachtschiffe, Maschinengewehre, ... . Also das ein ganzer Staat Religion bzw. Sport das als Argument für einen Krieg nimmt. Ersten Fall kenne ich viele. Zweiten Fall wüßte ich gerade nicht.

    Statistisch gesehen kommt Krieg vorallen von Atheisten. Argument debunked.

  • Wenn diese Lehrkräfte dadurch in ihren Dienstzeiten eingeschränkt sind: doch, das wäre in meinen Augen extrem und würde auch hoffentlich keine SL genehmigen bzw berücksichtigen

    Bist aufjedenfall eine sehr emphatische Lehrkraft, dass sieht man sofort.

    Das du dir wünscht das keine SL es berücksichtig ist schon sehr traurig.

    Extrem ist ja auch wieder subjektiv, für mich ist z.B. Ananas auf Pizza extrem, bestimmt gibt es da auch welche, die es anders sehen.

  • Das ist kein "ungeschriebenes Gesetz" einer Familie, sondern das ist die ganz normale Sonntagspflicht, die für alle Katholiken gilt.

    Dieses bezieht sich neben Sonntag auch auf die im jeweiligen Bistum gebotenen Feiertage und gehört zu den fünf Kirchengeboten.

    Und natürlich erfüllt man die Sonntagspflicht mit einem Besuch der Hl. Messe am Samstagabend, da Sonntage und Hochfeste am Abend des Vortages beginnen (siehe z. B. auch Heiligabend oder Osternacht, da praktizieren das ja sogar Protestanten so). Insofern verstehe ich auch nicht, was an der letzten Aussage des Zitates seltsam oder lustig sein sollte. Genau deshalb werden doch, nachdem Abendmessen wieder zugelassen wurden, die Vorabendmessen eingeführt.

    Plattenspieler kannst ignorieren, was jetzt kommt. Ist nur eine Hommage an die ganz komischen Freunde hier in den Thread...

    er schreibt PFLICHT.

    Ist das auch extrem?

    Freiheitliche Grundordnung?

    Was ist mit denen die Sonntag nicht gehen, sind die Schlechtere Christen?

    Warum zwingst du jetzt deine Interpretation auf uns auf?

    Was ist mit Ärzten?

    LEUTE, WO IST DER FRAGENKATALOG FÜR CHRISTEN??? Bolzbold du konntest es doch so gut?

    Magellan er redet von Zwang, irritiert dich dieses extreme auch so??? Lässt halt auch keine 2 Meinungen zu.

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