• Interessant, dass Lehrer feste Arbeitsorte so unattraktiv finden. Ich fand genau das an Gefängnisstellen eigentlich immer recht attraktiv - Arbeitsplatz am Dienstort, Vollzeitpräsenz, aber dafür geht man sicherlich auch in einen echten Feierabend, braucht nichts mitnehmen, keinen häuslichen Arbeitsplatz etc. 😊

  • Nochmal, wenn nicht feste Treffpunkte gegeben sind, wird man sich bei sovielen verschiedenen Arbeitszeiten auch dann nicht persönlich in der Schule treffen. Da habe ich schneller eine Antwort über einen Messenger als ich einen persönlichen Treffpunkt gefunden habe. Oder man trifft sich online.


    Naja, das widerspricht sich ja nicht, denn wenn es vernünftige Arbeitsplätze geben soll und die Räumlichkeiten ja jetzt schon oft nicht mal für einen Stuhl für jeden reichen, kann es nur zu wenige Arbeitsplätze geben!

    In MEINER Wunschvorstellung gäbe es aber eine derart vernünftige Arbeitsausstattung, dass eben persönliche Treffen möglich macht. Ich fände tatsächlich einen gewissen Anteil an Präsenzarbeitszeit in der Schule tatsächlich gut. Ich weiß aber auch, dass viele das anders sehen. Ich arbeite ja als Sonderpädagogin an einer Regelschule und bin aktuell in 6 Klassen eingesetzt und finde die Zusammenarbeit mit einigen Kollegen wahnsinnig schwierig, weil diese Kollegen einfach oft außerhalb des Unterrichts nicht da sind. Aber, wie gesagt, ich weiß, dass die meisten das Thema anders sehen. Und mal realistisch betrachtet, das wird nicht passieren, also muss man sich auch keine Gedanken dazu machen.

  • Interessant, dass Lehrer feste Arbeitsorte so unattraktiv finden. Ich fand genau das an Gefängnisstellen eigentlich immer recht attraktiv - Arbeitsplatz am Dienstort, Vollzeitpräsenz, aber dafür geht man sicherlich auch in einen echten Feierabend, braucht nichts mitnehmen, keinen häuslichen Arbeitsplatz etc. 😊

    Jup. Hat was - genau da von.

    Hatte "Gefängniszellen" gelesen. Trifft es aber.

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  • Ich fände tatsächlich einen gewissen Anteil an Präsenzarbeitszeit in der Schule tatsächlich gut.

    Aber schon alleine, dass einige 100%, andere nur 50, 60 oder 70% arbeiten oder noch Seminartage haben usw. sind diese Zeiten dann trotzdem selten gleichzeitig.

    Ich hatte dieses Schuljahr Kollegen, die habe ich eigentlich nur mit direkter Verabredung gesehen, weil einer dann außerhalb seiner normalen Zeiten kommen musste, weil wir immer gegengleich Unterricht hatten. Das wäre ja bei Präsenzzeiten dann nicht wirklich anders.

  • Aber schon alleine, dass einige 100%, andere nur 50, 60 oder 70% arbeiten oder noch Seminartage haben usw. sind diese Zeiten dann trotzdem selten gleichzeitig.

    Ich hatte dieses Schuljahr Kollegen, die habe ich eigentlich nur mit direkter Verabredung gesehen, weil einer dann außerhalb seiner normalen Zeiten kommen musste, weil wir immer gegengleich Unterricht hatten. Das wäre ja bei Präsenzzeiten dann nicht wirklich anders.

    Teilzeit wäre mit Präsenzzeiten sehr viel leichter umzusetzen. Ich glaube schon, dass Teamzeiten dann leichter zu organisieren wären. Aber wird nicht kommen, von daher🤷‍♀️

  • ich habe viel material zu hause und möchte vor dem weiterarbeiten nach dem lauten, stressigen vormittag erstmal ausruhen und später bei der arbeit auch trinken und essen was ich will, bequem sitzen, aufs eigene, saubere klo und ungestört und privat sein.. für mich wäre präsenz in der bei uns sehr ungemütlichen, dreckigen schule eine zumutung.

  • Ich hätte gerne mehr Material in der Schule als zu Hause, einen vernünftigen Arbeitsplatz und Zeit für Absprachen. Ich finde es mühsam, ineffektiv und unorganisiert, im Gruppenchatverlauf mit 15 Leuten irgendwas zu klären. Und aus der Inklusion kenne ich das auch, dass Kolleg*innen schwer nie anzutreffen sind, weil man logischerweise nicht weiß, wer wann wie lange arbeitet.

    Eine Zeit, in der alle mal durchatmen und dienstlich ansprechbar sind, bevor sie nach Hause rennen, scheint mir eine gute Sache zu sein, weil zu unserem Beruf eben mehr gehört als das Deputat vor der Klasse.

  • Eine Zeit, in der alle mal durchatmen und dienstlich ansprechbar sind, bevor sie nach Hause rennen, scheint mir eine gute Sache zu sein, weil zu unserem Beruf eben mehr gehört als das Deputat vor der Klasse.

    An einem Dienstort, an dem ich tätig war, gab es eine "Kooperationsstunde". Hier ist im Stundenplan aller KuK eine 6.Stunde freigehalten, in der kurzfristig Teambesprechungen oder Kurzkonferenzen stattfinden können. Hier ist jedoch keine "Pflichtanwesenheit" gefordert, sondern nur die Möglichkeit für Besprechungen freigehalten.

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  • Dann könnte man Überstunden ja zumindest mal auszahlen 💁‍♀️ Erfasst sind sie dann ja.

    Nur wenn die vernünftig vergütet werden. Bei uns werden aktuell 35,99€ brutto je Überstunde (Unterrichtsstunde, inkl. allem drumherum) gezahlt. Das lohnt sich überhaupt nicht. Dann gerne aufs LAK und 3 Jahre früher in den Ruhestand :)

    Aber wir werden eben nicht nach Arbeitsstunden, sondern nach Unterrichtsstunden bezahlt, das ist und bleibt das Drama und die werden ja auch ausgezahlt (wenn auch erst nach einem Jahr)

    Mit der Zeiterfassung ändert sich das aber dann.

  • Mit der Zeiterfassung ändert sich das aber dann.

    So sehe ich das auch. Ich kann verstehen, dass die Zeiterfassung selbst auch Nachteile birgt, aber die wesentliche Änderung ist ja, dass dieses Deputatsmodell, wie es aktuell umgesetzt ist, nun quasi widerrechtlich ist. Es kommt nun wirklich auf die Arbeitszeit an. Da hoffe ich schon, dass sich die Länder nicht mehr so einfach rausreden können aus der festgestellten Überlastung und Mehrarbeit der Lehrkräfte.

  • Mit der Zeiterfassung ändert sich das aber dann.

    Das glaube ich genau gar nicht. Lehrkräfte werden nun einmal nach Unterrichtsstunden bezahlt und ich denke nicht, dass sich das ändert, sondern das genau das passieren wird, was einige vermuten, dass der AG nur sagt, das war ja keine angeordnete Mehrarbeit, ihr hättet ja einfach weniger Zeit für Korrigieren, Vorbereiten, Elternkommunikation, Absprachen usw. nutzen können, selber schuld.

  • ich denke nicht, dass sich das ändert, sondern das genau das passieren wird, was einige vermuten, dass der AG nur sagt, das war ja keine angeordnete Mehrarbeit, ihr hättet ja einfach weniger Zeit für Korrigieren, Vorbereiten, Elternkommunikation, Absprachen usw. nutzen können, selber schuld.

    Und genau das werde ich dann tun: "So liebe Schüler, schlagt das Buch auf, S. 78f und beantwortet dann Frage 1-3."

  • Das glaube ich genau gar nicht. Lehrkräfte werden nun einmal nach Unterrichtsstunden bezahlt und ich denke nicht, dass sich das ändert, sondern das genau das passieren wird, was einige vermuten, dass der AG nur sagt, das war ja keine angeordnete Mehrarbeit, ihr hättet ja einfach weniger Zeit für Korrigieren, Vorbereiten, Elternkommunikation, Absprachen usw. nutzen können, selber schuld.

    Nein. Du bist mit arbeitest mit Vollzeit 41h/Woche. Das entspricht eben den Unterrichtsstunden. Nicht umgekehrt.

  • Wo steht, dass sie verpflichtet sind das so zu ändern?!? Nirgends, das wird nicht kommen, da bin ich sicher.

    Es steht nirgends, dass du für die Unterrichtsstunden bezahlt wirst. Da muss nichts geändert werden. Du bist eine normale Beamtin und hast die gleiche Arbeitszeitverpflichtungen wie jemand auf dem Finanzamt. Aus deinem Stellenanteil ergibt sich nur eine bestimmte Anzahl an Unterrichtsstunden. Das ist aber nachgelagert.

  • Es steht nirgends, dass du für die Unterrichtsstunden bezahlt wirst.

    Doch, das steht in den Arbeitsverträgen so drin! Also zumindest in Berlin, ich gehe auch davon aus, dass das in anderen Bundesländern auch so steht.
    Auch die Beamtenstellen werden in Berlin und Brandenburg mit Unterrichtsstunden ausgeschrieben, nicht mit Zeitstunden. Mag ja in Hessen anders sein, aber hier definitiv nicht.

  • Es gibt einen Vertrag bei Verbeamtung in Berlin? Ich hab keinen. Für mich gilt das Beamtenrecht. Und da steht drin, wie lange ich arbeiten muss. 41 Stunden und 25,5 Unterrichtsstunden. Was alles noch dazugehört steht in der ADO.

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