"Verlorene Schafe" zurück in die Herde holen

  • Wie vermeidet man denn ein Label, das sich aus der Zusammensetzung der Bevölkerung des Stadtviertels, in dem eine Schule steht, ergibt?
    Umzug ins Villenviertel?

    Schule in einem Brennpunktviertel =/= Brennpunktschule.

    Die Zusammensetzung der Bevölkerung eines Stadtviertels ist Aufgabe der Politik. Daran kann eine Schule natürlich wenig ändern. Was eine Schule jedoch beeinflussen kann, ist dass ein hohes Leistungsniveau seitens der Schüler auf Basis der curricularen Vorgaben eingefordert wird und Gewalt und Unterrichtsstörungen knallhart unterbunden bzw. geahndet werden. Hier im Forum wurde ja schon gesagt, dass die bestehenden Gesetze hier Möglichkeiten bieten, sie jedoch oft unzureichend ausgeschöpft werden, was oft auch am fehlenden Mut von Schulleitungen liegt. Ist dann zusätzlich noch die Zusammensetzung der Bevölkerung eines Stadtviertels sozioökonomisch unausgewogen, kommt es schnell zum Label "Brennpunktschule". Das ist kein Automatismus und ich hoffe, du siehst es auch so, dass Schulen unabhängig von ihrem Standort die Möglichkeit haben, gute Schulen sein zu können.

  • Es ist mir zu einfach, wie so oft erwähnt, der Schulleitung die Schuld zu geben. Ich glaube, es hängt oft vom Zusammenspiel zwischen Kollegium, Schulleitung, Träger usw. ab.
    Wenn jemand genau weiß, wie es funktionieren muss - dann ab in die Schulleitung und alles besser machen!

  • Es ist mir zu einfach, wie so oft erwähnt, der Schulleitung die Schuld zu geben. Ich glaube, es hängt oft vom Zusammenspiel zwischen Kollegium, Schulleitung, Träger usw. ab.
    Wenn jemand genau weiß, wie es funktionieren muss - dann ab in die Schulleitung und alles besser machen!

    "Es ist mir zu einfach, die Verantwortungen von den Schulleitern zu weisen."

    Ja, sie sind nicht an allem Schuld, je nach Leitungskompetenzen haben sie mal mehr oder weniger zu der Misere beigetragen. Aber: Sie sind diejenigen, die die Leitungsaufgaben bewusst und gezielt übernommen haben, um eben an der neuralgischen Stelle zwischen Kollegium, Träger, Dienstherr etc. zu sitzen. Deswegen stehen sie auch in der Verantwortung.

    Ich betone "bewusst", weil es nicht ein Nachteil ist, den man halt in Kauf nimmt, so wie man als verbeamteter Lehrer halt auch manche Sachzwänge in Kauf nimmt, auch wenn man sie gar nicht wollte. Leitungsaufgaben auf diesem Level sind sehr explizit darauf ausgerichtet, das System am Laufen zu halten und weiterzuentwickeln, und zwar dezidiert im Zusammenspiel mit den verschiedenen anderen Playern. Das ist es, wofür sich Leitung gezielt entscheidet.

  • Die Frage war auch nicht, "Wer ist schuld daran, dass ein Teil der KuK in die innere Immigration geht", sondern "Welche Handlungsmöglichkeiten hat Schulleitung, um das zu ändern" und grundsätzlich finde ich es auch gut, das Problem von dieser Perspektive zu betrachten. Es wäre auch wünschenswert, dass dieser Thread nicht wieder in einen allgemeinen Beschwerdethread abdriftet.

    Es sind ja Punkte genannt worden:

    - Klare Aufgabenpakete für Funktionsstellen formulieren

    - Mitarbeitergespräche führen, die ehrlich wertschätzend sind, aber auch klar machen, was man erwartet

    - Aufgabenverteilungen ändern, wenn diese Ursache für schlechte Arbeit sind oder wenn unter schlechter Arbeit in diesem Bereich in der Folge viele andere KuK leiden

    - Transparenz bei notwendigen, außerunterichtlichen Aufgaben

    - Ehrlichkeit bei zusätzlichen Projekten und vorherige Klärung, welche Arbeiten dabei anfallen, wer sie übernimmt und was er oder sie dafür bekommt

  • Ist dann zusätzlich noch die Zusammensetzung der Bevölkerung eines Stadtviertels sozioökonomisch unausgewogen, kommt es schnell zum Label "Brennpunktschule". Das ist kein Automatismus und ich hoffe, du siehst es auch so, dass Schulen unabhängig von ihrem Standort die Möglichkeit haben, gute Schulen sein zu können.

    Das Label „Brennpunktschule“ sagt genau gar nichts über die Qualität der Arbeit dieser Schule aus, sondern erzählt AUSSCHLIESSLICH etwas über das Einzugsgebiet dieser Schule. Tatsächlich leisten zahlreiche sogenannte „Brennpunktschulen“ herausragende Arbeit, bedenkt man, womit sie alles zu kämpfen haben und entwickeln teilweise SEHR wegweisende neue Konzepte zur Förderung trotz der eklatanten Ressourcenarmut im System Schule, wie auch in zu vielen Elternhäusern.

    Da wir diese Diskussion mit dir dieses Jahr schon einmal hatten und es nicht richtiger wird, was du dazu schreibst, schlage ich vor, dass du dich wahlweise einliest oder das Thema künftig aussparst.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Spannendes Thema . Ich oute mich hier auch mal als „wenig in Projekten aktive“ Lehrkraft .
    warmum? Weil ich es leid bin in immer wieder neuen Projekten Energie zu vergeuden, deren Sinn ich nicht sehe .
    Ich bin mit 2 Korrekturfächern und Klassenleitung , die ich ernst nehme, ziemlich gut beschäftigt . Da sehe ich weiterhin meinen Arbeitsschwerpunkt und den Sinn meiner Arbeit . Das ist mir wichtig! In unserer Schule gibt es eine Truppe von Leuten , die ständig andere Projekte lostreten und damit dann alle andern beschäftigen . Wenn ich dann alle die Ordner mit Methodentraining, Medienkonzepten, Vetretungsmaterial, Zirkusprojekt usw sehe, die in Ecken verstauben, ärgere ich mich nur .

  • Es ist mir zu einfach, wie so oft erwähnt, der Schulleitung die Schuld zu geben. Ich glaube, es hängt oft vom Zusammenspiel zwischen Kollegium, Schulleitung, Träger usw. ab.
    Wenn jemand genau weiß, wie es funktionieren muss - dann ab in die Schulleitung und alles besser machen!

    Magst du nicht mal einen differenzierten Beitrag mit Inhalt, ja regelrecht Argumenten einbringen? Was hängt von was ab? Wo hapert es deiner Ansicht nach im Zusammenspiel von Team und Schulleitung, wenn was genau schief läuft?

  • CDL : Welchen Begriff hältst du für die beschriebenen Schulen passender?

    Ich verstehe die Frage nicht. Der Begriff „Brennpunktschule“ umschreibt etwas anderes, als du meinst, umfasst also auch die von dir beschriebenen Schulen, wenn diese in einem dementsprechenden Einzugsgebiet liegen. Wenn dir der Begriff grundlegend missfällt, dann gilt es für alle Schulen in derartigen Einzugsgebieten alternative Umschreibungen zu finden, nicht nur für diejenigen, die ihr Blatt besonders gut ausspielen. Alternativ muss man dann einfach konkretisieren, welche Arbeit die einzelne Schule macht, die zu besonders guten Ergebnissen führt in derartigen Einzugsgebieten. Das ist letztlich dann auch gewinnbringender als ein einzelner Begriff, weil man dadurch mehr verstehen und für die eigene Schule mitnehmen kann.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • In unserer Schule gibt es eine Truppe von Leuten , die ständig andere Projekte lostreten und damit dann alle andern beschäftigen . Wenn ich dann alle die Ordner mit Methodentraining, Medienkonzepten, Vetretungsmaterial, Zirkusprojekt usw sehe, die in Ecken verstauben, ärgere ich mich nur .

    An meiner Noch- immer - Schule ist es tatsächlich in erster Linie die Schulleitung selbst, die das Bedürfnis hat jedes Schuljahr ein neues, wegweisendes Projekt (mit dem man also medial und politisch glänzen kann) zu starten, wobei ALLE bisherigen Projekte dann gefälligst einfach weiterlaufen sollen, egal wie gut oder schlecht sie bereits implementiert wurden. Nichts darf je wegfallen, nichts wird einfach mal erst in Ruhe in der Tiefe implementiert, damit es tatsächlich Teil der Schulkultur werden kann. Das bringt der Schule in der Öffentlichkeit ein extrem gutes Image, sorgt aber auch dafür, dass immer mehr wirklich engagierte Lehrkräfte sich in den 5 Jahren, die ich jetzt an der Schule bin in die innere Emigration verabschiedet haben bezogen auf diese ganzen Zusatzprojekte. Das an der Schule all- präsente Mobbing im Kollegium hängt nun einmal immanent zusammen mit dem Führungsstil, der es zur Tugend macht, KuK regelmäßig zu überfahren, statt sie kollegial mitzunehmen.

    Ich war tatsächlich immer sehr engagiert, bis mir irgendwann das Mobbing die Kraft geraubt hat, um das weiter leisten zu können, was ich leisten will im Beruf.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • An meiner Noch- immer - Schule ist es tatsächlich in erster Linie die Schulleitung selbst, die das Bedürfnis hat jedes Schuljahr ein neues, wegweisendes Projekt (mit dem man also medial und politisch glänzen kann) zu starten, wobei ALLE bisherigen Projekte dann gefälligst einfach weiterlaufen sollen, egal wie gut oder schlecht sie bereits implementiert wurden. Nichts darf je wegfallen, nichts wird einfach mal erst in Ruhe in der Tiefe implementiert, damit es tatsächlich Teil der Schulkultur werden kann. Das bringt der Schule in der Öffentlichkeit ein extrem gutes Image, sorgt aber auch dafür, dass immer mehr wirklich engagierte Lehrkräfte sich in den 5 Jahren, die ich jetzt an der Schule bin in die innere Emigration verabschiedet haben bezogen auf diese ganzen Zusatzprojekte. Das an der Schule all- präsente Mobbing im Kollegium hängt nun einmal immanent zusammen mit dem Führungsstil, der es zur Tugend macht, KuK regelmäßig zu überfahren, statt sie kollegial mitzunehmen.

    Ich war tatsächlich immer sehr engagiert, bis mir irgendwann das Mobbing die Kraft geraubt hat, um das weiter leisten zu können, was ich leisten will im Beruf.

    Das habe ich zum Teil an meiner ersten Schule so erlebt, da die Schulen innerhalb der Stadt meinten, heftigst um SchülerInnenzahlen konkurrieren zu müssen. Da entdeckte eine Schule mit Bili-Sprachzweig plötzlich das Musikprofil und die MINT-Freundlichkeit, die ursprüngliche MINT-Schule hat dafür dann einen Bili-Sprachzweig eingeführt. Das gipfelte dann in einer absoluten Beliebigkeit und Plakettenjagd - mit entsprechenden Auswirkungen auf das Kollegium bzw. vermutlich alle Kollegien der Gymnasien dieser Stadt.

    Wenn ich mir heute das Kollegiumsfoto auf der Homepage ansehe, dann sind innerhalb der nicht einmal sieben Jahre, die ich jetzt "weg" bin (ich bin im Sommer 2019 verabschiedet worden) über die Hälfte des Kollegiums von gut 70 Personen neu, d.h. die andere Hälfte entsprechend versetzt (die RuheständlerInnen kann man an einer Hand abzählen.)

    Die stv. SL Stelle an meiner aktuellen Schule war lange vakant, so dass mein Job tatsächlich erst einmal der ist, anzukommen und zu sehen, was möglich ist und was nicht. Dazu gehört dann eben auch wahrzunehmen, wie das Kollegium bzw. die einzelnen KollegInnen so ticken.

    Die Komplexität von Führung und Führungsstilen und deren Auswirkungen auf Schule, im Einzelnen wie im Ganzen, war ja ursprünglich der Grund, weshalb ich nach der SLQ gar nicht in diese Position hinein wollte. Ich sehe aber jetzt, was ich alles an guten Dingen für das Kollegium bewirken kann - wieso sich manche Schulleitungen dann zu den von Dir beschriebenen entwickeln, verstehe ich daher immer weniger.

    Gruß
    #TheRealBolzbold

    Ceterum censeo factionem AfD non esse eligendam.

  • Gibt es denn überhaupt noch nennenswert viele Schulen, die NICHT bili, MINT und Musikprofil gleichzeitig anbieten? Hier haben das längst so gut wie alle Gymnasien. Der Konkurrenzkampf wird jetzt über die Fremdsprachenfolge (Spanisch als 2. Fremdsprache zieht offensichtlich gut), Zertifikate etc. befeuert.

    Das Bekloppte daran ist, dass viele Anmeldungen ja nichtmals den Vorteil bringen, dass man sich Schüler aussuchen oder wenigstens nach Grundschulempfehlung annehmen darf, sondern bei Überanmeldungen wird eh gelost...


    Weil es erwähnt wurde: es gibt auch ganz fantastische Schulleitungen, die Zusatzaufgaben mit viel Augenmaß implementieren und tatsächlich auch mal Dinge rausstreichen. Das sind dann aber vermutlich nicht diejenigen, die sich Gedanken über 1/3 Minimalleister machen müssen.

  • Zusätzlich zu vielen Punkten, die ich auch kenne (und die jemand, der der Minderheit angehört, die Karriere machen konnte, vielleicht nicht (alle) kennt), gibt es zwei für mich bedeutende Aspekte, die noch nicht zur Sprache gekommen sind.

    Zum einen ist das das unsägliche Hin und Her unausgegorener Ad-hoc-Reformen, die enorm Kraft und Lebenszeit gekostet und bei vielen Lehrkräften ein Gefühl von Sinnlosigkeit, Vergeblichkeit und Fremdbestimmung erzeugt haben. Das war manchmal unglaublich absurd. Ich sollte zum Beispiel mehrmals schuleigene Arbeitspläne zu Lehrplänen schreiben, die es noch gar nicht gab, sondern nur ein grobes Konzept auf einem Din A4-Blatt, sie währenddessen mit allen Gremien absprechen und gleichzeitig bereits umsetzen.

    Zum anderen hat die je nach Willigkeit des Schulleiters deutlich oder heftig in den Schulbetrieb durchschlagende Einflussnahme der Wirtschaft in den vergangenen 20 Jahren mich zurückhaltender gemacht. Ich habe an verschiedenen Schulen immer und immer wieder erlebt, wie gewachsene Schulprojekte zugunsten von Projekten außerschulischer "Partner" abgeräumt wurden und ständig neue von außen lancierte Projekte ohne frühzeitige Information und ohne ausreichende Diskussion installiert wurden, immer wieder auch mit manipulativer Kommunikation und unter Missachtung von Mitsprache- und Gestaltungsrechten. Oft wurde die Gesamtkonferenz einfach umgangen und nur knapp informiert. Typisch sind auch vorgeschobene hehre Ziele wie Bildungsgerechtigkeit, Begabtenförderung, Umweltschutz, Demokratieerziehung etc., wer hinschaut, nimmt aber wahr, dass es im Kern eher um HR geht oder um Marketing oder um Datensammelgelüste.

    Wer nicht zu allem Ja und Amen sagt, ist kein verlorenes Schaf, sondern vielleicht einfach kein Schaf. Es gibt viele gute und engagierte Lehrkräfte, die eben die Dinge tun, die sie richtig und wichtig finden, die ihre Arbeit mit viel Freude machen, die anderen das Rattenrennen überlassen, die den Jüngeren ihre naive Begeisterung gönnen und soweit verantwortbar einfach die Klappe halten, die manches ausgleichen ohne was zu sagen, was andere verbockt haben usw. Diese Kollegen sind das Salz der Erde und halten den Laden zusammen. Lob oder besondere Wertschätzung sind nicht das Motiv. Trotzdem ist die Leitung gut beraten zu wissen, was sie an diesen Kollegen hat.

  • Gibt es denn überhaupt noch nennenswert viele Schulen, die NICHT bili, MINT und Musikprofil gleichzeitig anbieten? Hier haben das längst so gut wie alle Gymnasien.

    Ja, durchaus. Das ist vermutlich eine "Stadt- vs. Land"-Sache, je nachdem, wie groß die Konkurrenz zwischen den einzelnen Gymnasien ist. Hier in den umliegenden Landkreisen gibt es meist nur zwei, in einigen größeren (dichter besiedelten) LK drei oder vier Gymnasien pro LK und von denen bietet meines Wissens keines alles drei an (Musikprofil ist m. E. hier eh selten, hingegen gibt's bili-Unterricht mittlerweile in sehr vielen Gym.). Diese Schulen konkurrieren halt kaum oder gar nicht um SuS, weil sie recht weit auseinander liegen und die SuS i. d. R. das nächstgelegene Gymnasium besuchen.

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

  • Kompliziert wird die Sache dadurch, dass KollegInnen, welche keinerlei Interesse an der Schulorganisation zeigen, teilweise durchaus sehr guten und aufwendigen Unterricht machen.

    Andere sehen Ihre Haupttätigkeiten halt in irgendwelchen Orgakram und Zusatzaufgaben - durchaus auch unter Vernachlässigung des Kerngeschäftes, wo man sich nur schwerlich profilieren kann.

    Im Lehrerberuf ist es halt so, dass man ihn häufig eher als Einzelkämpfer bewältigen möchte - und dies hat häufig übrigens auch gute Gründe (ich halte mich z.B. sehr zurück, da ich genau weiß, dass z.B. aktive inhaltliche Mitarbeit in Fachkonferenzen primär der Vorsitzenden mit Karriereambitionen dient)

    "Innere Emigration" resultiert in manchen Fällen halt auch daraus, dass ein Drittel der Kollegen (ein Drittel ist echt viel!!) sich als 'oberes Drittel' ansehen: Für mich z.B. gibt es halt Direktor und Konrektor - der Rest, nuja...(überschaubares System mit 700 SuS)

  • „Ich tue meinen Job so gut, dass ich mich zum einen im "rechtlichen" Rahmen befinde (sprich Dienst nach Vorschrift) und zum anderen noch ruhig schlafen zu können, sodass ich nicht das Gefühl habe anderen zur Last zu fallen.“

    Mehr hat der Dienstherr, resp. die SL auch nicht zu erwarten. Es wird beamtenrechtlich ein Dienst „ mittlerer Art und Güte“ verlangt. Nicht mehr und nicht weniger! Solange es keine Arbeitszeiterfassung gibt – ich zeichne akribisch meine Arbeitszeit auf - werde ich keine Zusatzbelastung akzeptieren, wenn nicht auch eine Entlastung folgt.

  • Servus,

    vielleicht bin ich ein Verlorener. Zmdst. bei all dem, was die Bzrg. oder die SL zusätzlich von mit in einem gewissen bürokratischen Maße verlangt. Ich bin Lehrer geworden, um junge Heranwachsene zu fördern und zu fordern. In den letzten Jahren käme ich kaum noch dazu ( in einem vernünftig vorbereiteten Rahmen) ,wenn ich an allen Konzeptpapieren etc unserer Schule beschäftigt wäre. Verwaltung hier und Verwaltung da.

    Die entscheidene Frage, dich ich mir gestellt habe, mache ich das mit und verliere die Kinder aus dem Blick oder aber ignoriere ich meine SL mit bestem Gewissen und widme mich dem, was wichtig ist: der Bildung und Ausbildung der Heranwachsenden....

    Grüße

  • Die entscheidene Frage, dich ich mir gestellt habe, mache ich das mit und verliere die Kinder aus dem Blick oder aber ignoriere ich meine SL mit bestem Gewissen und widme mich dem, was wichtig ist: der Bildung und Ausbildung der Heranwachsenden....

    Ich bin immer wieder erstaunt, dass so getan wird, als seien das unvereinbare Widersprüche. Man kann durchaus auch beides tun.

  • Es ist interessant zu lesen, wie hier die SL mal mehr oder weniger deutlich als GegenspielerIn der Lehrkräfte betrachtet wird. Ich habe das als "gemeine Lehrkraft" seinerzeit im Kollegium meiner ersten Schule gerade bei den älteren KollegInnen sehr deutlich wahrnehmen können.

    Dass sich das an der Funktion der jeweiligen Person festmacht, habe ich seit dem Rollenwechsel auch schon erfahren dürfen.

    Mein Ansinnen an meiner Schule ist es, hier zu einem stärkeren Miteinander zu kommen und die Erfordernisse, die "von oben", von der Stadt oder wo auch immer kommen, vor dem Hintergrund der Bedingungen vor Ort so auszubalancieren bzw. damit so umzugehen, dass die Belastungen des Kollegiums möglichst nicht steigen.

    Gruß
    #TheRealBolzbold

    Ceterum censeo factionem AfD non esse eligendam.

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