Vom Wert der Werte. Oder: Gehört die besinnliche Zeit abgeschafft?

  • Also s3g4 von dir bin ich wirklich enttäuscht. Bei anderen Dingen fühlst du dich doch auch dem Süden zugehörig und jetzt sagst du mir, dass du norddeutschen Mayo-Salat isst? Traurig.

    Es gibt nur eine Ausnahme für mich, bei der Mayo-Salat geht. Sonst nicht.

    Oben habe ich nur getrollt.

    Am Ende ist doch sch**** egal was, wer zu Weihnachten essen will. Wenn die ganze Familie ein Glas Mayo mit dem Löffel isst und dabei glücklich ist, dann bitte.

  • Wie interpretiert ihr eigentlich, dass die Weihnachtsmärkte sehr voll sind und oft ein großes Gedränge herrscht? Es wird konsumiert, aber kaum etwas anderes gekauft.

    Warum gehen Menschen auf Weihnachtsmärkte? Ich suche mir die Weihnachtsmärkte aus, die einfach schön anzuschauen sind. Ich werde da schon an die Weihnachtstradition erinnert. Jedes Mal wundere ich mich, dass diese Märkte so voll sind und an Essensständen lange Schlangen stehen. Das war vor vielen Jahren noch nicht so.

  • Wie interpretiert ihr eigentlich, dass die Weihnachtsmärkte sehr voll sind und oft ein großes Gedränge herrscht? Es wird konsumiert, aber kaum etwas anderes gekauft.

    Was meinst du damit? Dass kein "Handwerk" gekauft wird? Das liegt daran, dass das Zeug in der Regel Verarsche aus dem Großhandel ist. Kaum etwas, wird da selbst gemacht. Auch nicht, wenn ein netter Opi da sitzt.

    Beim Essen erwartet man keine Qualität, weiß aber, was man hat.

  • Ehrlich gesagt, ich kaufe mir hier im Schwarzwald auf dem Weihnachtsmarkt gern eine Thüringer Bratwurst ^^ von der Partnerstadt. Finde ich echt lecker. Und ich gehe wegen des Heidelbeerglühweins.

    Nicht jeder wird es verstehen, und das ist okay!

  • ich finde diese hochgehängte "Besinnlichkeit" immer befremdlich.
    Ich mag es durchaus, wenn Ruhe einkehrt, und wenn man runterfährt, sich eine Auszeit nimmt und was nicht alles dazu gehören mag. Ich persönlich gehe auch gerne in die Kirche.

    Aber mit 23 Neuntklässlern? Im Ernst? Fromme Weihnachtslieder singen oder die Blockflöte die Ohren quälen lassen?

    Kinder sind umso zappeliger, je näher Weihnachten rückt. Nicht umsonst gibt es die Erfindung der Adventskalender.
    Dann lass sie doch rocken bei der "Weihnachtsbäckerei". Was ist schlimm daran?
    Wer legt fest, dass in der Schule Weihnachten von a bis z besinnlich sein muss?

    Mir kommt das immer völlig künstlich vor.

  • Mit 9ern kann ich mir "Besinnlichkeit" noch eher vorstellen als mit den Stufen 1-6, wo bei allem nur gezappelt wird. Oft sind es die Mädchen, die dafür einen Sinn entwickelt haben, und gerne ein Adventsfrühstück mit Gewichtel organisieren, die Jungs machen eben mit.

  • Mit 9ern kann ich mir "Besinnlichkeit" noch eher vorstellen als mit den Stufen 1-6, wo bei allem nur gezappelt wird.

    Ich habe Klassen 1-9 und in den Klassen 1 und 2 lassen sich die Kinder vom Zauber der Musik, Lichter, Stille (so man sie einfordert), Klänge, Geschichten .... noch anstecken (edit, das Wort: "angenommen" passt hier nicht). Ab Klasse 3 ist jede Form von Außerunterrichtlichem eine willkommene Möglichkeit zum Quatschmachen.

    Wobei der Bewegungsdrang bei Kleinen naturgemäß höher ist als bei den Großen und man halt so eine Art von Versammlung zum Zwecke der "Verzauberung" auch didaktisch anleiten und gliedern muss.

  • Ich habe Klassen 1-9 und in den Klassen 1 und 2 lassen sich die Kinder vom Zauber der Musik, Lichter, Stille (so man sie einfordert), Klänge, Geschichten .... noch anstecken (edit, das Wort: "angenommen" passt hier nicht). Ab Klasse 3 ist jede Form von Außerunterrichtlichem eine willkommene Möglichkeit zum Quatschmachen.

    Wobei der Bewegungsdrang bei Kleinen naturgemäß höher ist als bei den Großen und man halt so eine Art von Versammlung zum Zwecke der "Verzauberung" auch didaktisch anleiten und gliedern muss.

    Das kann sein. Vielleicht stecken 1 und 2 da noch die Rituale des Kindergartens in den Knochen.

  • Ich mache in Klasse 1-4 im Advent mmer jeden Morgen die (echten) Kerzen des Adventskranzes an, wir singen ein Lied und ich lese ein Kapitel einer Geschichte.

    Das mögen seit 20 Jahren fast alle Kinder und sie werden ruhig und mögen die Atmosphäre in der halb dunklen Klasse.


    In der Aula mit allen ist es schwieriger und länger als 10- 15 min dauert es auch nicht, aber ich mag diese Zeit im Jahr!

  • Die Frage ist, ob das eigentlich alles noch zeitgemäß ist. Wer liest an Weihnachten seinen Kindern die Weihnachtsgeschichte vor? Die meisten essen hier Wienerle mit Kartoffelsalat ( warum bloß) an Heilig Abend und verteilen Massen an Geschenken.

    Ich habe nur bis hierhin gelesen, ich habe das Gefühl, du hast die Nase voll von Weihnachten. Was bedeutet eigentlich "zeitgemäß"? War Weihnachten vor 80 Jahren besser, als es weniger Geschenke, weniger Konsum gab? Und warum? War es wirklich besinnlicher, oder ist das auch nur eine Verklärung der damaligen Zeit?

    Ich denke schon, dass die meisten Kinder die Weihnachtsgeschichte kennen. Adventskalender, Adventskranz, Wichteltür etc gibt es in ganz vielen Familien. Und ja, es gibt viele Geschenke, aber das ist doch nicht per se schlecht? Ich wüsste auch nicht, was gegen Wienerle am Heiligabend spräche (wobei ich tatsächlich keine Familie kenne, bei der es das gibt), wenn es den Stress rausnimmt und alle dadurch entspannter sind.

    ich liebe den Vorweihnachtszauber in der Schule. Den Tag in Dunkelheit bei Kerzenschein beginnen, sich mehr Zeit zum Vorlesen nehmen, mit den Kindern ein Geschenk basteln... schön! Natürlich ist es auch mega stressig und ich bin auch jedes jahr ziemlich am Limit und absolut ferienreif, aber auf Weihnachten verzichten? Nee.

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