Risikogruppe und Arbeit

  • Gut, dann keine Attestpflicht.

    Sie dürfen schreiben, was Sie möchten, wer Ihnen antwortet und Sie bittet, Fehlinterpretationen zu lassen, erhält einen Hinweis auf den Redestein.

    Ich würde sagen: Sie haben Recht, 1:0 für Sie, Ihre Argumente sind schlüssig, es gibt zudem keine schwarzen Schafe und keiner hat das bisher ausgenutzt.

  • Wird hier gerade ernsthaft darüber diskutiert ob es notwendig ist, dass man, wenn aus gesundheitlichen Gründen bestimmte Tätigkeiten nicht durchführen kann, dies mit einem ärztlichen Attest belegen muss?

  • Wird hier gerade ernsthaft darüber diskutiert ob es notwendig ist, dass man, wenn aus gesundheitlichen Gründen bestimmte Tätigkeiten nicht durchführen kann, dies mit einem ärztlichen Attest belegen muss?

    Nein, genau darum geht es nicht, habe ich jetzt aber schon mehr als einmal unmissverständlich formuliert, dass es nicht um die Attestpflicht als solche geht. Nachdem das aber für manche einfach dennoch nicht verständlich genug zu sein scheint, beenede ich für meinen Teil dann auch diese offenkundig vollkommen fruchtlose Debatte. Wer verstehen möchte wogegen ich Einwände habe kann das ja nochmal in aller Ruhe nachlesen.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Wird hier gerade ernsthaft darüber diskutiert ob es notwendig ist, dass man, wenn aus gesundheitlichen Gründen bestimmte Tätigkeiten nicht durchführen kann, dies mit einem ärztlichen Attest belegen muss?

    Wie CDL das schon dargestellt hat, geht es genau darum eben nicht. Dass man per Attest nachweist, dass man in der Pandemie keinen Präsenzunterricht leisten kann, hat hier nieman, wirklich gar niemand als Problem bezeichnet.

    Fraggles stellt es aber gerne so hin, dass genau darin das Problem liegt, um die User, die gegen sie (?) argumentieren, ins Unrecht zu setzen.

    Eigentlich ist der Stein des Anstoßes gar nicht die Attestpflicht an sich, sondern Fraggles' Rhetorik, die permanent Kollegen pauschal unterstellt, sich unter dem Vorwand, zur Risikogruppe zu gehören, einen faulen Lenz zu machen.

    Das wird von einigen in diesem Thread als höchst unkollegial wahrgenommen, was ich sehr gut verstehen kann!

  • @Fraggles in #101 widerspricht dein Absatz 8 (ich will niemandem was unterstellen) ziemlich direkt deinen Absätzen 5 und 6. Ich will niemandem was unterstellen, ist aber ein schwieriges Argumentationsmuster. ;)

    If you look for the light, you can often find it.
    But if you look for the dark that is all you will ever see.

  • Etwas mehr Vertrauen in deine KuK und Wertschätzung für ihre Arbeit fehlt mir an dieser Stelle mehr, als Equipment für digitalen Unterricht.

    Ich finde, du urteilst hier etwas hart. Nehmen wir mal an, es gäbe die von fraggles angesprochenen Möglichkeiten bereits flächendeckend - wäre es dann nicht völlig selbstverständlich, dass so verfahren würde?

  • Diskutiert ihr jetzt hier ernsthaft, ob man per Attest nachweisen muss, dass man zur Risikogruppe gehört und vom Präsenzunterricht freigestellt werden möchte? Nicht euer Ernst... Natürlich muss man das und in Niedersachsen ist das seit Wochen gängige Praxis. Was anderes kann ich mir gar nicht vorstellen. Ist doch immer und überall so.

  • Eigentlich ist der Stein des Anstoßes gar nicht die Attestpflicht an sich, sondern Fraggles' Rhetorik, die permanent Kollegen pauschal unterstellt, sich unter dem Vorwand, zur Risikogruppe zu gehören, einen faulen Lenz zu machen.

    Mit Verlaub, das habe ich nirgendwo herausgelesen.

    • Offizieller Beitrag

    Nun ja, also in Berlin und NRW wird’s jetzt so gemacht:


    https://www.tagesspiegel.de/be…und-aeltere/25862054.html

    In meinem Bezirk mussten wir vor 6 Wochen schon ein Attest vorlegen, ich wusste gar nicht, dass das ein Alleingang war. Ich frage mich, ob mein Arzt jetzt wegen der ausbleibenden 2. Welle anders beraten hätte.

  • Thüringen: Unsicherheiten kursieren momentan zusätzlich unter älteren Lehrern, vor allem im Vorrentenalter. Mit 60 Jahren gehören sie laut RKI zur Risikogruppe. Rauchende Lehrer sogar bereits ab 50. Selbstverständlich werden sie in den Schulen gebraucht - doch kann man ihre Präsenz verlangen? Mit einer erwarteten vollständigen Öffnung der Schulen Mitte Juni befürchten Schulleiter, dass viele Lehrer aus zunehmender Sorge vor einer Ansteckung mit einem Attest zu Hause bleiben wollen.


    Das Bildungsministerium hat für diesen Fall vorgesorgt. Alle Lehrer können zum Unterricht verpflichtet werden, sagt Felix Knothe vom Bildungsministerium, allerdings nur zur Arbeit in Kleingruppen. Ein Anrecht auf Homeoffice haben diese Lehrer nicht, betont der Sprecher. Es gilt die Anwesenheitspflicht in der Schule auch für Risikogruppen. Die Entscheidung, wie solche "Risiko"-Lehrer eingesetzt werden, trifft im Einzelfall die Schulleitung. Mit dieser Regelung, so sagt Knothe, sei die Eigenverantwortung der Schulen vom Ministerium gestärkt worden.


    https://www.mdr.de/thueringen/…-beschraenkungen-100.html


  • Es gilt die Anwesenheitspflicht in der Schule auch für Risikogruppen. Die Entscheidung, wie solche "Risiko"-Lehrer eingesetzt werden, trifft im Einzelfall die Schulleitung. Mit dieser Regelung, so sagt Knothe, sei die Eigenverantwortung der Schulen vom Ministerium gestärkt worden.

    ...so kann man es auch ausdrücken.

  • Gibt es eigentlich irgendwelche Informationen zu Überlegungen, wie die Länder nach den Ferien mit Lehrern und Schülern aus den Risikogruppen umgehen wollen? Ich meine jetzt bitte nicht die Fraktion "Wird auch Zeit, dass die wieder antreten", sondern sachliche Informationen. In einigen Bundesländern wird ja der Betriebsärztliche Dienst eingeschaltet, wenn ich das richtig sehe? Attestpflicht gilt inzwischen offenbar flächendeckend.

  • Guten Morgen zusammen.


    Ich lese schon einige Zeit hier mit, und schreibe mal aus gegebenem Anlass ein paar Gedanken zu Risikogruppen / Atteste mit besonderer Berücksichtigung der Regelung die 3 Tage vor Ferienbeginn in Meck-Pomm kommuniziert wurde.


    Wie Eugenia oben richtig sagte, wird in Meck-Pomm nun der TüV Rheinland eingeschaltet, aber mal vorweg zu anderen Bundesländern. Mein letzter Stand ist der aus diesem Artikel, dort könnt ihr für jedes Bundesland sehen was für die Freistellung vom Präsenzunterricht gefordert ist.


    https://www.spiegel.de/karrier…ef-48b3-b238-331395f7cfcc


    Soweit ich weiss ist MV zur Zeit noch das einzige Bundesland welches so "vorprescht".


    Auch in Meck-Pomm wurde von der Lehrkraft im letztem Schuljahr ein ärztl. Attest angefordert. Hier wird es nun meiner Auffassung nach delikat.


    Folgendes passiert jetzt: Alle eingereichten Atteste werden per Erlass de facto für ungültig erklärt und es wird ein Ferntermin unter Vorlage aller Atteste mit dem Betriebsarzt verlangt. Dies wurde, sehr leicht missverständlich, vom Staatsekretär in einem Brief an SL als "Möglichkeit" und aus "Gründen der Fürsorge" so formuliert:


    "Danach sind Personen mit Vorerkrankungen und über 60 Jahre nicht mehr pauschal als gefährdet anzusehen."..."Im Grundsatz gilt damit die Dienstpflicht."


    Es wird so getan als wäre es jetzt neu, dass die Risikoeinschätzung immer eine Einzelfalleinschätzung ist, das ist aber nicht neu, denn es liegen ja Einzelatteste vor.


    Im Übrigen geht es noch weiter, "Bei strittigen oder komplizierten Fällen kann er eine persönliche Vorstellung verlangen."


    Hierzu möchte ich mal ein paar Gedanken teilen.


    1. Die Dienstplicht wurde nie aufgehoben, es wurde lediglich, teilweise mit erheblichem Mehraufwand von zu Hause gearbeitet. Es handelte sich de jure also schon mal nicht um eine Krankmeldung bzw. Dienstunfähigkeitsbescheinung!


    2. Atteste wurden vorgelegt.


    2.1 Auf welcher Rechstgrundlage diese nun de facto alle für ungültig erklärt, und die KuK nun zum Betriebsarzt geschickt werden erschliesst sich mir nicht.


    Ich habe hierzu mit einigen Leuten gesprochen die in der juristischen Materie kundiger sind, und auch hier zumeist nur Kopfschütteln geerntet. Mein persönlicher Eindruck ist zunächst so, dass dieses Vorgehen nicht mit bestehendem Recht konform ist. Das Ticket zum Betriebsarzt wenn nicht Einstellungsuntersuchung, sondern später, ist als Einzelfallsache geregelt. Einem kompletten Berufsstand die Gültigkeit fachärztl. Atteste abzusprechen hat für meinen Geschmack Präzedenzcharakter.


    Im Übrigen, und das sage ich in aller Deutlichkeit, halte ich das Vorgehen für eine bodenlose Unverschämtheit die nur zur Grabenbildung zwischen KuMi und Lehrkräften führen wird.


    Ich denke es wäre angebracht, dass die betroffenen KuK und vor allem derer Vertretungen sich hier deutlich positionieren bzw. Rechtsmittel einlegen.

  • https://www.ndr.de/nachrichten…chulen,unterricht160.html


    Für Schleswig-Holstein ist auch vom Arbeitsmedizinischen Dienst die Rede.

    Danke.


    NDR Stand: 04.06.2020 13:08 Uhr

    Die Lehrer konnten sich laut Ministerium selbst zur Risikogruppe zählen


    Der oben zitierte Spiegel vom 21.6., Schleswig Holstein: Alle Lehrkräfte müssen ein Attest ihres Hausarztes vorlegen, das dann vom Betriebsmedizinischen Dienst hinsichtlich der Verwendung im Unterricht überprüft wird.


    Hier sehe ich noch Unterschiede zu dem Vorgehen in MV, da dort bereits Atteste vorlagen.

  • Bevor ich einen neuen Thread eröffne, probiere ich es einmal hier.


    Zurzeit habe ich auf meinem Attest stehen, dass ich in möglichst wenigen Lerngruppen eingesetzt werden soll, um das Risiko einer Ansteckung zu minimieren. Da ich Klassenlehrer einer 2. Klasse bin, ging dies auch problemlos in Absprache mit meiner sehr verständnisvollen Schulleitung.


    Nun frage ich mich, ob es ein Attest geben könnte / ein Attest gibt, auf dem vermerkt ist, dass man ab einer bestimmten Inzidenz nicht im Präsenzunterricht eingesetzt wird.


    Mir machen die sehr stark steigenden Zahlen in Hessen Sorge und ich frage mich, was ich tun kann, um mich auf der einen Seite zu schützen und auf der anderen Seite ein größeres "Sicherheitsgefühl" zu bekommen. Denn wenn ich an Montag denke, zieht sich im Bauchraum alles zusammen. Meine Stadt hat die 50 nämlich nun auch erreicht.

  • Das solltest du am besten deinen Arzt fragen.


    Mein persönlicher Eindruck von Arztattesten ist, dass da so ziemlich alles drinstehen kann.

    Zumindest habe ich schon für mich als Außenstehenden echt merkwürdige Atteste gesehen.

Werbung