Standorttyp (NRW) herausfinden

  • Hallo zusammen,


    kan mir jemand sagen, wie man den Standorttyp von konkreten Schulen in NRW herausfinden kann? Die allgemeine Beschreibung u.s.w. ist problemlos zu googeln aber wenn ich nach den Standorttypen der Schulen in unserer Stadt suche, kommt nichts dabei rum. Das muss doch irgendwie öffentlich zugänglich sein.

    • Offizieller Beitrag

    Du kannst aktuell dank einer AUsschreibung für Hilfsangebote herausfinden, ob eine Schule Standorttyp V ist.
    Aber an die anderen Infos kommt man nur sehr schwer. Das schreiben ja die Schulen auf der Homepage... Ist auch nicht für die Allgemeinheit bedacht, sondern für die Statistik und die Schulentwicklung.

    • Offizieller Beitrag

    Wenn die Schule ln die Vera-Ergebnis-PDF auf die Homepage stellen, sollte es kein Problem sein. Da steht sie drin.


    Ansonsten - ich denke, dass es nicht generell veröffentlicht wird, da mit dem Standort-Typ ja eine gewisse Stigmatisierung eines Stadtteils verbunden ist.

    • Offizieller Beitrag

    Wenn die Schule ln die Vera-Ergebnis-PDF auf die Homepage stellen, sollte es kein Problem sein. Da steht sie drin.

    Wenn.
    1) das machen die meisten Schulen nicht (wir auch nicht, obwohl ih nicht mal weiß, ob eine besondere Absicht dahinter steht, wir haben es in den letzten Jahren nie besprochen, hat keiner bemängelt oder beantragt)).
    2) ich weiß nicht, ob es möglich ist, ich würde genau den Standorttyp schwärzen. (ich weiß, dass es die Auswertung ad absurdum führt). Es hängt aber vielleicht davon ab, inwiefern die Schulen in Konkurrenz zueinander stehen.

  • Update "Sozialindex": Brennpunkt-Schulen sollen mehr Personal und Geld bekommen


    Das Schulministerium hat alle Schulen in NRW in einen Sozialindex klassifiziert.

    Es gibt für jede Schule in NRW eine Klassifizierung von 1 bis 9. Je höher die Zahl, desto größer ist der Unterstützungsbedarf. Zur Einordnung sind laut Gebauer vier Indikatoren herangezogen worden:

    - Wie groß ist die Kinder- und Jugendarmut im Einzugsgebiet der Schule?

    - Wie häufig ist die Familiensprache nicht Deutsch?

    - Wie viele Kinder sind direkt aus dem Ausland zugezogen?

    - Wie groß ist der Förderbedarf beim Lernen, bei der emotionalen und sozialen Entwicklung sowie der Sprache?

  • Gibt es Informationen dazu, wie genau dieser Index berechnet wird? Wenn "nur" 5% der Schulen zwischen 6 und 9 liegen, dann verwundert mich das schon. Dass nur in 5% der Schulen gravierende soziale Probleme auftreten, kann ich mir kaum vorstellen.

    Bildung ist die Fähigkeit, fast alles anhören zu können, ohne die Ruhe zu verlieren oder das Selbstvertrauen. (Robert Frost)

    Bildung kann einen sehr glücklich und gelassen machen. (Günther Jauch)

    Was nützt es dem Menschen, wenn er Lesen und Schreiben gelernt hat, aber das Denken anderen überlässt? (Ernst R. Hauschka)




    • Offizieller Beitrag

    Es ist wahrscheinlich umgekehrt
    "Wir haben Geld für so und so viel"
    "hm... nicht viel, wir wollten aber voll das große Projekt ankündigen, wie machen wir das?"
    "macht nichts, mach eine richtig große Skala, sieht total wissenschaftlich aus und wir packen 95% der Schulen in den Stufen 1-5. Und wenn wir nächstes Jahr weniger Geld haben, dann sagen wir, dass wir leider nur noch Geld für die Stufen 7-9 haben oder, noch besser!, dass die Schule sich sooo gut verbessert hat, dass sie jetzt von 6 auf 5 hochgerutscht ist"

    "cool"

  • Angesicht der Tatsache, dass Schulen in NRW bereits seit mehr als einem Jahrzehnt Sozialindexstellen beantragen können, frage ich mich, ob das Ministerium denn derzeit nicht wirklich dringenderer Aufgaben zu erledigen hätte, als das zentral neu zu regeln.

  • Ich bin auch ziemlich sicher, dass nur wieder viel geredet und "schöngerechnet" wird. Was ich neben grundsätzlich besserer Ausstattung (Räume, Technik...) wirklich sinnvoll finden würde, wären deutlich kleinere Klassen. Ich sehe uns in "Stufe 9", aber unsere Klassengröße liegt durchschnittlich bei 24-26. Eigentlich sind wir "Förderschule".

  • Es ist wahrscheinlich umgekehrt
    "Wir haben Geld für so und so viel"
    "hm... nicht viel, wir wollten aber voll das große Projekt ankündigen, wie machen wir das?"
    "macht nichts, mach eine richtig große Skala, sieht total wissenschaftlich aus und wir packen 95% der Schulen in den Stufen 1-5. Und wenn wir nächstes Jahr weniger Geld haben, dann sagen wir, dass wir leider nur noch Geld für die Stufen 7-9 haben oder, noch besser!, dass die Schule sich sooo gut verbessert hat, dass sie jetzt von 6 auf 5 hochgerutscht ist"

    "cool"

    Das klingt leider realistisch.

    Bildung ist die Fähigkeit, fast alles anhören zu können, ohne die Ruhe zu verlieren oder das Selbstvertrauen. (Robert Frost)

    Bildung kann einen sehr glücklich und gelassen machen. (Günther Jauch)

    Was nützt es dem Menschen, wenn er Lesen und Schreiben gelernt hat, aber das Denken anderen überlässt? (Ernst R. Hauschka)




  • Wenn ich solche Versprechungen höre... Wo soll das Personal herkommen? Es bewirbt sich ja kaum wer auf Stellen an Brennpunktschulen. Meine Schule ist unterbesetzt mit zu vollen Klassen. Wir sind übrigens Talentschule. Hahaha. Geld gab es noch keins. Der Schulträger, also die Stadt hat kein Geld. Deshalb wird der Talentschulversuch nicht vom Schulträger finanziell unterstützt. Die Unterstützung seitens der Bezirksregierung beschränkte sich bisher auf „wissenschaftliche Begleitung“ des Schulversuchs, sprich Geschwafel.


    Mit 38 Lehrerstunden betreuen wir etwa 50 Schüler/innen in der Inklusion, die auf 16 Klassen verteilt sind. Das wird sich im nächsten Schuljahr nicht verbessern. Theoretisch stünden uns 5 Lehrkräfte in Vollzeit für die Förderschüler/innen zu.

  • Ich belebe diesen Thread nochmal wieder, weil ich dafür nicht extra einen neuen aufmachen möchte.

    Kann mir jemand erklären, warum es den Sozialindex mal wieder nicht für Berufskollegs gibt? Wurden die wieder als “sind nicht so wichtig” ignoriert oder hat das andere Gründe?

    • Offizieller Beitrag

    so, ich editiere nicht, korrigiere mich aber direkt:
    Mein Wissen bezog sich auf den Standorttyp, und tatsächlich wurde nicht nur der Name geändert, sondern das Berechnungsverfahren: Sozialindex | Bildungsportal NRW (schulministerium.nrw)

    und somit schließe ich mich Hannelottis Frage an: warum denn nicht?

  • Wenn ich das richtig überflogen habe, geht es ja u.a. auch um Sprache,Migration, Förderbedarfe. All das sind ja Zahlen, die wir auch am BK erheben. Und wenn ich an meine Klasse denke, in der alle SuS bis auf eine einen Migrationshintergrund haben, die Hälfte vor kurzem zugewandert ist und die andere Hälfte einen Förderbedarf hat (hatte), müsste auf dieser Basis ja eine fette Zahl beim Sozialindex stehen. Heißt das jetzt, dass viele Ausländer+Behinderung=Brennpunkt? Mir erschließt sich das alles nicht so richtig. Was bringt das ganze, außer dass man potenzielle Bewerber für Planstellen vergrault?

  • Für Brennpunktschulen in Zweifel nicht so viel. Aber für Schulen mit einem niedrigen Sozialindex mitunter schon, da sie sich damit werben können, welch gute Schülerschaft sie haben.


    Bei den VERA 8, ZP 10 etc. werden die Prüfungsergebnisse der Schule aber mit Schulen mit dem gleichen Standortfaktor verglichen. Denn da ist es ja durchaus ein Unterschied, welchen Sozialindex eine Schule hat. Man kann eine Schule mit einem Index von 7 nun mal nicht mit einer Schule mit einem Index von 2 vergleichen. Dass man dort unterschiedliche Ergebnisse hat, ist verständlich.

    Wenn bei dem Vergleich aber rauskommt: Die Schule A mit den Sozialindex 7 schneidet im Vergleich mit anderen Schulen mit einem Sozialindex von 7 besonders gut ab, dann kann sich daraus durchaus ein Rückschluss auf die gute Arbeit ableiten lassen. Würde sie jetzt jedoch im Vergleich eher schlecht abschneiden, könnten sich dadurch Ansatzpunkte für eine effektivere Förderung ableiten lassen (zumindest auf dem Papier. Wie es dann in der Realität aussieht, steht in den Sternen)

  • Entscheidend dürfte sein, welche Konsequenzen ein Sozialindex für die einzelnen Schulen hat. Soweit ich das verstanden habe, geht es v.a. um die Priorisierung bei der Zuweisung von Vertretungsstellen und ggf. leicht erhöhtem Mehrbedarf in der Stundenversorgung, um z.B. Sprachlernklassen u.ä, umzusetzen. Das wiederum dürfte am BK dann langsam zu spät sein. Auch unterscheiden sich die BK untereinander vermutlich aufgrund ihres deutlich größeren Einzugsbereichs weit weniger stark mit Blick auf ihre Schülerschaft als das z.B. einzelne Grundschulen untereinander abhängig von ihrer Lage. Dementsprechend ergibt es gerade für Schulformen der Sek 1 wahrscheinlich mehr Sinn, einzelne Schulen bei der Zuweisung von Vertretungsstellen u.ä. zu priorisieren, als das bei weiterführenden Schulen im Bereich der Sek 2 nötig wäre.

  • Für Brennpunktschulen in Zweifel nicht so viel. Aber für Schulen mit einem niedrigen Sozialindex mitunter schon, da sie sich damit werben können, welch gute Schülerschaft sie haben.


    Bei den VERA 8, ZP 10 etc. werden die Prüfungsergebnisse der Schule aber mit Schulen mit dem gleichen Standortfaktor verglichen. Denn da ist es ja durchaus ein Unterschied, welchen Sozialindex eine Schule hat. Man kann eine Schule mit einem Index von 7 nun mal nicht mit einer Schule mit einem Index von 2 vergleichen. Dass man dort unterschiedliche Ergebnisse hat, ist verständlich.

    Wenn bei dem Vergleich aber rauskommt: Die Schule A mit den Sozialindex 7 schneidet im Vergleich mit anderen Schulen mit einem Sozialindex von 7 besonders gut ab, dann kann sich daraus durchaus ein Rückschluss auf die gute Arbeit ableiten lassen. Würde sie jetzt jedoch im Vergleich eher schlecht abschneiden, könnten sich dadurch Ansatzpunkte für eine effektivere Förderung ableiten lassen (zumindest auf dem Papier. Wie es dann in der Realität aussieht, steht in den Sternen)

    Das setzt voraus, dass alle gleich streng korrigieren. Selbst bei VERA8 besteht noch viel "Freiraum" bei Kurzantworten.


    Wenn an der Schule also eine bestimmte Kultur herrscht und großer Druck auf KuK ausgeübt wird, was die Notengebung angeht, dann werden die mit der Zeit auch großzügiger sein, was die Bewertungen angeht. Nur eine reine Multiple-Choice-Prüfung wäre für einen Vergleich der Leistungen geeignet.


    Dann muss man auch noch die Stichprobe beachten. Diese ist meist nicht groß genug, um sinnvoll zu vergleichen. In NRW muss man ja nach VERA immer "Schlüsse" ziehen aus den Ergebnissen und diese ausformulieren. Vollkommener Unsinn, weil die Stichprobe einfach zu klein ist. Aber wen interessiert schon die Realität - hauptsache es wird dokumentiert, was das Zeug hält.

  • Was bringt das ganze, außer dass man potenzielle Bewerber für Planstellen vergrault?

    Zusätzliche Stellen über den Sozialindextopf.

    Edit: Ich sehe grade, Seph schrieb das schon.


    Bei uns waren das durchaus schon mal sehr nennenswerte Stellenanteile. Es ist etwas weniger geworden, seitdem das nicht mehr nur auf Antrag geht, sondern auch "antragsfaule" Schulen mit dem Stellenzuschlag zwangsbeglückt werden. ;)

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